Zeckenbiss, Einschicken, Postexpositionsprophylaxe

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26.02.13
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Hallo zusammen,

ich war vor ein paar Tagen im Wald spazieren und hab mir tatsächlich gleich einen Zecken eingefangen, den ich heute - zufällig - in einem männlichen Bereich entdeckt habe. Dachte erst es wäre ein Fussel, aber als es sich bewegt hat (nach dem Entfernen), war mir gleich bewusst um was es sich handelt.

Die Zecke habe ich gleich aufgebahrt, um sie dann auch gleich einsenden zu können. Im Forum habe ich schon einige Labore ausfindig gemacht, welche die Untersuchung durchführen.

Einige Fragen hätte ich dennoch.

-Wer hat schon Erfahrungen mit der PCR-Bestimmung sammeln können?

-Die wichtigste Frage: Was habe ich nun für Möglichkeiten, eine drohende Infektion mit möglichen Erregern einzudämmen/zu bekämpfen, aka. Postexpositionsprophylaxe. Welche AB werden hier empfohlen, welche alternativmed. Präparate gibt es und sind zu empfehlen?

--> Ich bin ich gerade total überfordert, da mir das Thema Borreliose/Multiinft. nur oberflächlich bekannt ist.

Eine Borreliose/FMSE/Multiinfekt. kann ich nicht auch noch verkraften...

Bestimmt gab es diese Fragen schon, auf die Schnelle habe ich jetzt jedoch nichts explizietes gefunden. Vielleicht könnt ihr mir nur kurz Tipps geben.

Vorallem die Postexpositionsprophylaxe wäre mir natürlich wichtig...


Viele Grüße,

David
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo David,

Zecken sind einfach sehr unangenehme und gefürchtete Biester! - Schade, daß Dich eine erwischt hat.

Hier wird Rat gegeben:

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Nach dem Zeckenstich:
1. Keine Panik! Auch unsere Vorfahren haben schon Zecken gehabt und dies auch überlebt!
Nur 4% aller Zeckenstiche führen zu einer Infektion! Daher ist ein Zeckenstich kein Grund, prophylaktisch Antibiotika zu nehmen!
Zecke baldmöglichst und vor allem richtig (ohne Quetschen) entfernen. Wenn dabei der Stechapparat (im Volksmund ?Kopf?) in der Wunde verbleibt, macht das gar nichts, denn dieser enthält keine Bakterien!
Man kann die Zecke auf Borrelien untersuchen lassen. Dies kostet 25 Euro (das ist ein Selbstkostenpreis, da verdient keiner etwas) Ist sie negativ (wie in 85% aller Fälle), sind keine weiteren Maßnahmen nötig.
Wie nach jedem Stich (etwa nach Mückenstichen) ist die Haut oft etwas gerötet. Dies ist völlig normal, wir nennen das primäre Stichreaktion. Diese klingt in wenigen Tagen ab.
Zeichen einer zeckenübertragenen Infektion treten frühestens 7 Tage nach Stich auf. Niemand kann nach 24 Stunden schon Symptome haben.
Eine Borreliose beginnt fast immer mit einer Wanderröte an der Stichstelle. Diese tritt frühestens nach sieben Tagen auf und ist dann schon mindestens 4 cm groß. Sie breitet sich langsam aus (etwa 3-5 mm/Tag). In seltenen Fällen beginnt die Infektion mit grippeartigen Symptomen und Muskelschmerzen zwischen dem 7. und dem 14. Tag. ►zum Arzt gehen!
Eine FSME beginnt etwa zwischen Tag 6 und 10 mit hohem Fieber. Wenn eine solche Infektion stattgefunden hat, können wir praktisch nichts mehr tun ? also vorher impfen lassen! ►Trotzdem zum Arzt gehen!
Bluttests machen frühestens nach einigen Wochen Sinn. Sie sind in den ersten Wochen nicht ganz zuverlässig. Es ist in jedem Fall unsinnig, die Therapie eines Erythema migrans vom serologischen Status abhängig zu machen.
Eine Borreliose im Frühstadium lässt sich mit Antibiotika in Tablettenform praktisch zu 100 % heilen. Es ist blanker Unsinn, dass Borreliose unheilbar wäre.
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Was tun nach Zeckenstich

Was tun beim Zeckenbiss? Die drei wichtigsten DRK-Tipps- DRK
Zeckenbiss und Folgen

Generell als Prophylaxe kenne ich nur die Homöopathie:

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Prophylaxe
Um die Tendenz von Zecken gebissen zu werden, insbesonders dort wo sie gehäuft vorkommen, zu senken, hat sich die Zeckenbissfieber – Nosode C 200 als einmalige Doppelgabe pro Saison bewährt (Doppelgabe = 3 Globuli einnehmen, 15 Minuten später erneut 3 Globuli). Dies homöopathische Nosode wirkt allgemein abwehrend gegen Zecken und wirkt spezifisch gegen FSME. Dies bedeutet nicht, dass man nun überhaupt nicht mehr von Zecken gebissen wird, auch nicht, dass man nun nicht mehr an FSME erkranken kann. Eine homöopathische Prophylaxe „verhindert“ nichts im absoluten Sinne wie z.B. die schulmedizinische Impfung es vorgeblich tut. Vielmehr wird der Organismus zielgerichtet auf die entsprechende Erkrankung „eingestimmt“, so dass er aus sich heraus angemessen vorbereitet ist und bei Bedarf zielgerichtet reagieren kann. Bei der bisherigen Erfahrung mit der Zeckenbissfieber – Nosode hat sich eben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit von einer Zecke gebissen zu werden signifikant abnimmt, eine eventuell eintretende FSME wesentlich leichter verläuft, entsprechend einfacher behandelbar ist und, nach bisherigem Wissen, keine Spätfolgen zu befürchten sind (überhaupt sind Spätfolgen bei FSME wesentlich seltener als bei Borreliose, wo sie häufig vorkommen).
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Nach Biss
Zecke mit Zeckenzange (gibt es in jeder guten Apotheke) oder ähnlich geeignetem Werkzeug, gegen den Uhrzeigersinn heraus drehen, nicht den Hinterleib der Zecke drücken oder verletzenden. Auch nicht mit Gewalt die Zecke herauszureißen, der Kopf könnte in der Haut stecken bleiben, was zu schmerzhaften Entzündungen führt. Es sollte nicht versucht werden die Zecke mit Salz, Öl, Petroleum oder anderen Dingen aus der Haut zu treiben, da dies zum Erbrechen der Zecke führt, das Infektionsrisiko erhöht wird und ebenfalls Hautentzündung folgen können.
Ist der Kopf der Zecke in der Haut verblieben, so braucht dieser nicht herausgeschnitten /-gestanzt werden: Silicea C 200 2 x täglich 1 Gabe (3 Globuli / 3 Tropfen) auf etwas Wasser werden den abgerissen Kopf innerhalb von 3 bis 7 Tagen komplikationslos aus der Haut befördern. Die Bissstelle sollte in dieser Zeit mit verdünnter Echinacea – Urtinktur (1 : 5 mit Wasser), oder einer Lösung von Ledum C 200 (3 Globuli / 3 Tropfen auf etwas Wasser) regelmäßig betupft werden. Diese äußere Anwendung ist auch bei der Behandlung der Bissstelle, wenn die Zwecke regelrecht entfernt worden ist, angezeigt, lindert Schmerz oder Juckreiz.
Bei entfernter Zecke wird nach jedem Biss jeweils 1 Doppelgabe Ledum C 200 gegeben, allerdings nicht häufiger als 2 bis 3 Mal pro Saison, da die Wirkung von Ledum dann anhaltend genug ist. Ledum wirkt als Prophylaktikum nach jeder Art von Insekten- oder Tierbissen und ist ebenso eine ausgezeichnete Tetanusprophylaxe. Zusätzlich kann 1 Doppelgabe der Borrelia – Nosode C 200 nach dem 1. Biss einer Zecke pro Saison gegeben werden. Die Borrelia – Nosode wirkt spezifisch vorbeugend gegen Borreliose (nicht absolut, siehe unter Prophylaxe).

Nach Erkrankung ...
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Borreliose – Zeckenstiche | Heilpraktiker Rocco Kirch

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

danke für deine Antwort! Nun ist es so, dass sich kein Erythem gebildet hat, aber ich mit heftiger Grippe im Bett liege, seit gestern. Die Inkubationszeit wird zwar länger angesetzt, aber bei meinem Immunsystem könnte ich mir da auch anderes vorstellen.

Jedenfalls hatte ich so eine heftige Grippe wie jetzt für meine Verhältnisse schon sehr lange nicht mehr.

Nunja, viel tun kann ich dann wohl jetzt sowieso nicht mehr...
 
hallo, schau mal bitte hier:

Sinnvolle Maßnahmen im Frühstadium
der Borrelieninfektion
Eine antibiotische Behandlung sollte m. E. immer begonnen werden, wenn sich
• ein Erythema migrans (Wanderröte) zeigt und/oder
• die PCR-Untersuchung der Zecke positiv für Borrelien-DNA ist und die
Saugzeit der Zecke mehrere Stunden betrug.


https://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/87/874128/data/KZV_aktuell_Teil_1_2_4-11.pdf

Leider habe ich ihr Buch nicht zur Hand, ich meine, sie empfiehlt im Frühstadium das Doxycyclin.
ist die Zecke bereits eingeschickt? Synlab macht so was und da geht es in der Regel recht flott.

Drücke Dir die Daumen!
 
Schade, daß Du erst jetzt davon geschrieben hast. Direkt danach eine antibiotische salbe auf die Stichstelle, das ist Prophylaxe!
Jetzt isses wohl etwas spät?
Dr. Daunderer hatte Aureomycinsalbe empfohlen. Im Boraxthread war in einem Link meine ich auch von Borax in diesem Fall die Rede. Jod ist vielleicht auch keine schlechte Idee.

Gute Besserung und hoffentlich ist es nur eine Grippe.

Brigitka
 
Danke Euch! Am Montag habe ich einen Arzttermin... Da wird die Zecke dann auch eingeschickt und auf FSME und Borreliose untersucht.

Im Moment nehme ich Oregano Öl, Alicin und OBE... Achja und Jod in Tropfen Form. Und Monolaurin auch noch, fällt mir gerade ein...
 
Deine Chancen auf eine Zeckeninfektion sind fifty-fifty. Die Hälfte der "Sommergrippen" werden laut einer Schweizer Studie durch Zeckeninfektionen (Borreliose, FSME, Rickettsiose, Ehrlichiose, Babesiose) verursacht.
[Fever after a tick bite: clinical manifestations and diagnosis of acute tick bite-associated infections in northeastern Switzerland]. - PubMed - NCBI

Prophylaxe ist ja schön und gut. Die Kontrolle des Erfolgs jedoch praktisch unmöglich. Bei "Grippe" nach Zeckenstich würde ich auf Verdacht AB nehmen und zwar so, wie wenn eine Infektion tatsächlich erfolgt ist. Insbesondere, wenn sich die Grippe ohne Husten und Schnupfen präsentiert (Ehrlichiose ausgenommen, wo es zur Lungenentzündung kommen kann). Bei FSME und Babesiose sind herkömmliche AB wie z.B. Doxy wirkungslos, da es keine Bakterien sind.

Nachtrag: Die Testerei der Zecke ist auch so eine Sache. Ist sie negativ, weiss man nicht, ob nicht weitere infektiöse Zecken übersehen wurden. Ist die PCR positiv, weiss man nicht, ob eine Übertragung überhaupt stattgefunden hat. Am Ende ist man so schlau wie vorher, dafür sein Geld los.

LG, Mungg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Mungg,

vielen Dank für deinen Beitrag. Ich würde ja gerne Doxy nehmen, ich war jetzt allerdings bei 3 Ärzten und keiner wollte es mir verschreiben. Der erste schickte mich weg, es wäre nur eine Grippe. Der zweite meinte ich solle wieder kommen wenn sich ein Erythem oder Nackenstarre bilden würde und der dritte meinte, AB wird prophylaktisch nicht gegeben. Das Einsenden der Zecke haben auch alle 3 abgelehnt - was ich ja noch am ehesten verstehe.

Mir gings jetzt 2 Tage ganz gut, aber heute leide ich schon wieder unter totalen Gliederschmerzen etc...

Das Problem ist halt auch, dass man eben keinen zuverlässigen Test hat. Da verschreibt einem niemand "einfach mal auf Verdacht" AB.

Jetzt steht man halt wieder alleine da. Ob die pflanzlichen Kräuter und Co ausreichen, bezweifle ich stark...
 
Hallo,

togian hier hats mit VC Hochdosis geschafft, allerdings gleich von Beginn an. Hochdosis heißt bis zur Darmtoleranz (Durchfall) Das kann bis zu 100g täglich gehen. Und dann mindestens jede stunde was rein, sonst wird oral der Pegel nicht erreicht.

Wenn Du vorher auflöst, mit Strohhalm trinken, sonst geht die Säure an die Zähne.

VG, Brigitka
 
Hallo in die Runde, weiß jemand wohin ich eine Zecke zur labormaessigen Analyse einsenden kann? Gern in der CH. Danke vorab! ...
 
ist die Zecke bereits eingeschickt? Synlab macht so was und da geht es in der Regel recht flott.
Dort könntest Du anfragen. Hier gibt's den Test auch:

Ist aber wohl beides nicht in der Schweiz. Eine Web-Suche hilft womöglich auch und wenn Du Glück hast, macht es auch ein Labor vor Ort.

Viel Erfolg.
 
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