Dumping Syndrom

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Hallo, hat jemand Erfahrung mit Dumping- Syndrom OHNE Operation ? Vor einer Woche habe ich eine Ferndiagnose von einem Internisten bekommen und es wird ein paar Wochen dauern bis sie wirklich bestätigt wird. Ich habe ständig Hypoglykämie (manchmal , auch höhere Zuckerwerte), Übelkeit, und Durchfall nach dem und während des Essens. Das schlimmste ist aber Schwindel, die nach dem und während der Mahlzeit(en) auftreten und zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden dauern. Seit 8 Monaten verlasse ich kaum zuhause, kann nicht mehr zu Universität hingehen. Bitte, helfen sie mir mit Info.
 
Hallo astridje,

kannst Du uns bitte verraten, wie Du Dich ernährst?

Also was isst Du zum Frühstück, Zwischendurch, Mittags, Zwischendurch, Abends und was und wieviel von was trinkst Du so am Tag?

Bitte möglichst genau, "Salat" oder "Gemüse" reicht nicht. ;)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Danke DIR für so schnelle Antwort. Morgens trinke ich Kaffee mit lactosenfreien Milch ( 30 Minuten vor dem Frühstück ) im Bett, dann mache ich Tai- Chi ( etwa 12 Minuten), und dann kommt Frühstück. Zum 90% esse ich 2 Scheiben Roggenbrot mit Sonnenblumen Margarine. Ein Stück Wurst und ein Stück Käse. ( vor 3 Monaten habe ich 6 Monate lang mich ausschließlich Vegan und Vegetarisch ernährt. Jetzt aus Angst noch kränker zu werden, habe ich es aufgegeben. Zugegebenerweise, geht es mir trotzdem nicht besser, deshalb will ich bald wieder aus ethischen Gründen, Vegetarierin werden.) Zum Frühstück trinke ich schwarzen oder grünen Tee mit Süßstoff
Mittags,esse ich meistens selbstgekochte Asiatische Speisen mit viel Gemüse und trinke dazu Wasser. Mein Abendessen sieht genauso aus wie mein Frühstück ( nur mit dem Unterschied, dass ich zum Brot, esse auch Salat). Ich trinke absolut kein Gramm Alkohol, rauche nicht, bin schlank ( 165/55). Die Schwindel hat keinen Zusammenhang mit dem was ich esse, aber es entsteht während des Essens. Ich habe schon alle Allergieteste gemacht, alle waren negativ, außer Lactose.
 
Hallo astridje,

Das Dumping-Syndrom ist in erster Linie die Folge einer Magenoperation.
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Frühes Dumping-Syndrom
Durch Teilentfernung des Magens mit Entfernung des Magenpförtners (Pylorus) am Magenausgang gelangt unverdünnter Speisebrei zu schnell vom Magen in den Dünndarm – er „stürzt“ gewissermaßen unkontrolliert in den Dünndarm, genauer: in die abführende Schlinge des Leerdarms (Jejunum). Das führt zu einer plötzlichen Dehnung des Dünndarms.
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Spätes Dumping-Syndrom
Beim späten Dumping-Syndrom stehen die Symptome einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) im Vordergrund: Die schnelle Magenentleerung führt zu einer hohen Konzentration von Kohlenhydraten und Zucker (Glukose) im Darm. Diese werden rasch in den Blutkreislauf aufgenommen, was den Blutzuckerspiegel stark in die Höhe treibt (Überzuckerung = Hyperglykämie). Die Folge ist die Freisetzung einer exzessiven Menge des blutzuckersenkenden Hormons Insulin. Dieses sorgt für eine rasche Aufnahme des vielen Blutzuckers in die Körperzellen. Da Insulin längere Zeit im Blut zirkuliert, kann dies schließlich zu einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel (Unterzuckerung = Hypoglykämie) führen. Daraus resultieren die verschiedenen Symptome beim späten Dumping-Syndrom wie Schwäche und Heißhunger.
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Zur Sicherung der Diagnose kann ein Provokationstest durchgeführt werden, der auf der oralen Einnahme von 50 Gramm Glukose beruht.
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Auch eine Gastroskopie (Magenspiegelung) kann bei Verdacht auf ein Dumping-Syndrom weiterhelfen, indem sie andere mögliche Ursachen für die Beschwerden ausschließt. Manchmal wird auch eine spezielle Röntgenuntersuchung von Magen und Dünndarm durchgeführt (Magen-Darm-Passage, MDP).
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Beim Dumping-Syndrom sind bestimmte Ernährungsregeln einzuhalten. Die Patienten sollten:

- die tägliche Kohlenhydratzufuhr einschränken und dabei komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Kartoffeln, Gemüse den einfachen Kohlenhydraten (Zucker, Honig, Weißmehlprodukte) vorziehen;
- den Konsum von Milch und Milchprodukten verringern;
- mehrere kleine statt wenige große Mahlzeiten pro Tag zu sich nehmen;
- während einer Mahlzeit und in der ersten halben Stunde danach nichts trinken;

Beim späten Dumping-Syndrom, dessen Beschwerden vor allem auf der plötzlichen Unterzuckerung beruhen, kann im Akutfall Nahrungsaufnahme (vor allem Zucker) helfen.

Wenn die Ernährungsumstellung bei Dumping-Syndrom-Patienten keine nachhaltige Wirkung zeigt, kann der Arzt den zusätzlichen Einsatz von Medikamenten (wie Acarbose, Octreotid) erwägen.
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Besonders problematisch sind sogenannte Speisen mit hohem osmotischem Druck, etwa Süßspeisen, Zucker, Milch.
Dumping-Syndrom: Ursachen & mehr - NetDoktor.de

Dumping-Syndrom / Frühdumping / Spätdumping

Hattest Du eine Magenoperation? Können Dir die Ärzte dazu nicht etwas sagen?
Wichtig finde ich hier die Ernährungsempfehlungen...

Grüsse,
Oregano
 
Danke, lieber Oregano für Deine ausführliche Antwort. Ich habe eine Verdachtsdiagnose - Dumping Syndrom, OHNE Operation. Heute habe ich ein Termin beim Internisten gemacht und hoffe, dort die Klarheit zu bekommen. Nochmals, vielen dank für die Mühe, LG, Astridje:)
 
Hallo astraidje,

ich bin ja gespannt, was beim Internisten-Besuch heraus kommt...

Grüsse,
Oregano
 
Hypothesen:
- Mangel an Cortisol (und/oder Wachstumshormon) -> Endokrinologe (muss man konkret darauf ansprechen, Stichwort Morbus Addison)
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten / Histaminose -> die sind sehr schwer zu bestimmen. meine Empfehlung daher Eliminationsdiät ( eli all ).
evtl Komplettfasten (=nur Wasser), dazu muss man sich aber informieren, wie man das am Besten durchführt.

Hast du im Moment eine starke körperliche (viel Sport) oder psychische Belastung (z.B. Trennung, Trauer, Mobbing...)?
Hattest Du bei der Ernährungsumstellung stark abgenommen?

Ich würde zumindest testweise
- Koffeinhaltiges weglassen (Kaffee, schwarzer Tee, grüner Tee, Cola...). kann erstmal Kopfschmerzen geben.
- vor allem kein Koffein auf nüchternen Magen!!!!! Besonders nicht morgens!
- Zucker, Weissmehlprodukte (Baguette, Toast, Brötchen, "normale" Nudeln...) weglassen und beobachten, ob sich der Zeitpunkt verändert, zu dem der Schwindel einsetzt
- falls mgl. weniger Kohlenhydrate und dafür mehr Fett (am Besten ketogene Diät) -> Veränderung?
- Ich würde momentan nicht auf Fleisch verzichten
- starke Gewürze weglassen -> Veränderung?
- !!!!! Süssstoff weglassen !!!!!
- keine Sojaprodukte!!!
- gereifte Produkte (alter Käse wie Parmesan, Salami, ...) weglassen -> Veränderung?
- Hungerphasen vermeiden, d.h. eher mehr kleinere Mahlzeiten
- vor dem Schlafengehen noch etwas essen, das anhält: Fett, Proteine, Vollkorn. keine leichten Kohlenhydrate!!!
 
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