Chronische Schmerzen

James

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Hallo,

obwohl allein in Deutschland 3,23 Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen leben müssen, durchschnittlich erst nach 7 Jahren Linderung durch fachgerechte Behandlung erhalten sucht jeder 5. Betroffene 20 Jahre und mehr nach einer erfolgreichen Therapie.
Ich selbst hatte nach einer Amputation des Vorfußes und später des Unterschenkels Glück und konnte durch Eigeninniative einen Schmerztherapeuten vermittelt bekommen. Viele Betroffene wissen nicht, dass es Schmerztherapiezentren gibt und bleiben deshalb in den Händen ihres Hausarztes obwohl diese Symptome in die Hand von Spezialisten gehört.
Nicht jeder Arzt wird die notwendigen Medikamente verschreiben, da dazu mehr als übliches medizinisches Wissen über Opiate, Cannabinoide, Morphine & Co gehört und auch sicher stellen sollte, dass nach Eingewöhnung nicht nur die Schmerzen in Grenzen gehalten werden sondern auch der Alltag (z.B. Auto fahren) nicht behindert wird.

Ich hoffe, dass sich hier mehr Betroffene und Suchende melden, da Erfahrungen ausgetauscht werden sollten!

Mir wurde Transtec Pro, ein transdermales Pflaster mit 52,5 µg/h Buprenorphin sowie Gabapentin 600mg/Tag verordnet, welche ich bisher ohne merkliche Nebenwirkung seit 2004 verwende. Diese Medikation setzt den Schmerzpegel so weit herunter, dass nur noch die Spitzen durchschlagen. Diese sind zwar heftig, aber zum Glück selten. Nachteil ist, dass auch leichtere Schmerzen (Schnitt mit einem Messer) nicht oder kaum von mir bemerkt werden. Nach Gartenarbeit suche ich deshalb manchmal nach der Quelle der Blutspur:schock: Dies nehme ich aber gern in Kauf...
 
Hallo James,

ein sehr wichtiges und "interessantes" Thema.

Ich selber habe auch chronische Schmerzen, allerdings nicht jeden Tag und nicht immer gleich. Mal ist ein paar Tage auch nichts, bzw für mich nichts erwähnenswertes.

Ich denke seit langem über eine multimodale Schmerztherapie nach (Multimodale Schmerztherapie oder Multimodale Schmerztherapie) ich war 2013 in der Reha (nach Op´s) und ich hatte zur gleichen Zeit mal bei der Krankenkasse angefragt. Aussage dort "Nein, das bekommen Sie nicht, Sie gehen ja jetzt in die Reha, da haben Sie ja Therapien" :rolleyes:

So eier ich selber seit vielen Jahren herum mit Ibuprofen an Schmerzspitztagen, die wirken allerdings mittlerweile nur noch ansatzweise. Auch hier hab ich nur 400´er, wo ich dann halt 1,5 nehme. Multimodale Therapie ist also immer mal wieder Thema aktuell (meist denkt man ja immer "Ach geht doch diesmal" :eek:))

Viele Grüße
Anahata
 
Hallo Anahata,

ja, das Problem liegt wirklich bei den Kassen und Ärzten, die nach alt her gebrachter Denkweise Schmerzen als "Schicksal" oder schlimmer noch psychosomatisch ansehen.
Es gibt in jedem größeren Ballungszentrum sogenannte Schmerzzentren. Einfach mal googeln und sich dann direkt dahin wenden. Wenn objektive Gründe für eine Behandlung vorliegen, kann sich auch die Kasse nicht heraus winden, denn Schmerz muß man nicht ertragen - er muß behandelt werden!
 
Schmerzen sind keine Krankheit, sondern die Folge einer anderen Krankheit. Eine sachkundige Analyse der Ursachen und der Behandlung findet man in dem Buch von Dr. med. Michael Graulich: "Die Farbe des Schmerzes ist Rot."

siehe auch SMT-med

Mir hatte die SMT nach Graulich (Sanfte manuelle Therapie) sehr geholfen. Ausführliche Informationen findet man auf der Website.
 
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