Alzheimer: Dialyse filtert Eiweißstoffe heraus

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Bei Patienten mit der Alzheimer-Erkrankung findet man vermehrt Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn. Diese gehören zu den ersten Veränderungen, die sich bei der Alzheimer-Krankheit beobachten lassen. Sie werden als giftig angesehen und scheinen eine Reihe anderer krankhafter Veränderungen anzustoßen, an deren Ende die Beschwerden und damit die Demenz stehen.“

Behandlungsversuche mit Medikamenten für die Alzheimer-Erkrankung zielen darauf, die Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn zu verringern. Bisherige Studien mussten jedoch wegen Nebenwirkungen abgebrochen.
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ein Zusammenhang zwischen der Menge an Beta-Amyloid im Blut und der kognitiven Leistungsfähigkeit von Dialysepatienten. Zudem konnte durch eine Dialysebehandlung Beta-Amyloid erfolgreich aus dem Blut entfernt werden. Damit könnte die Dialyse prinzipiell eine Alternative zu einer medikamentösen
Therapie gegen die Amyloid-Ablagerungen auch bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit darstellen, natürlich mit allen Einschränkungen, die eine Blutwäsche mit sich bringt.
„Die Dialyse ist ein erprobtes und sicheres Verfahren. Mit jeder Sitzung wird das Beta-Amyloid um etwas mehr als 20 Prozent reduziert. Bei Dialysepatienten, die drei Mal pro Woche zur Behandlung kommen, können wir damit eine erhebliche Menge von Beta-Amyloid entfernen“, so Dr. Susanne Angermann, Erstautorin der Studie. „Natürlich bedeutet das nicht, dass Alzheimer-Patienten nun regelmäßig dialysiert werden sollen wie nierenkranke Menschen. Aber diese Studie hat uns wichtige Einblicke in die Konzentrationen
und die prinzipielle Entfernbarkeit des Beta-Amyloids bei der Blutwäsche geliefert. Noch wissen wir nicht, ob die Entfernung von Beta-Amyloid im Blut über eine Sogwirkung auch die Amyloidmenge im Gehirn senkt. Das wollen
wir in zukünftigen Studien untersuchen“.
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Quelle : MRI News Feb. 2016

Grüsse,
Oregano
 
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