Kieferbild - Eure Sicht, Eure Empfehlungen?

CKW

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20.09.09
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182
Hallo zusammen,

mein Mann hatte vor über 20 Jahren von seinem Zahnarzt wegen abgekauter Zähne zahlreiche Überkronungen und Brücken (oder wie man dazu sagt) erhalten. Dazu wurden die teils Amalgamgefüllten Zähne, so wie sie waren, einfach passend abgeschliffen. Ob sie teilweise zu diesem Zeitpunkt wurzelbehandelt wurden oder schon waren, ist nicht mehr bekannt. Die Brücken lösen sich zwischenzeitlich, sind teils ebenfalls abgekaut, die verbliebenen unteren Frontzähne sind auch stark abgekaut.

Wir waren bei einer Umwelt-Zahnärztin, die empfahl, erstmal wegen des starken Kieferdruckes/Zähneknirschen eine hochwertige Schiene (Kostenpreis 400 Euro) anfertigen zu lassen, da eine Kassenschiene durch den starken Druck schnell wieder brechen würde, um das beeinträchtigte Kiefergelenk zu entlasten. Nach einer evtl. Zahnsanierung müsste dann evtl. eine neue angefertigt werden.

Es sind 2 wurzelbehandelte Zähne mit Zahnherden auf dem Bild zu sehen (rechte Köperhälfte) , insgesamt sind es 5 (?) wurzelbehandelte Zähne.

Wie seht Ihr die derzeitige Situation? Was würdet Ihr an seiner Stelle machen? Wer kann einen guten Zahnarzt empfehlen? Welche Materialien kommen in Frage? Wir bitten um zahlreiche Wortmeldungen!


Hier das brandaktuelle Panoramabild
[url=https://produkte.bilder-speicher.de/16011809577914/foto/kiefer.html][img]https://fotos.bilder-speicher.de/images/image_org/16011809577914.jpg[/url][/IMG]
 
Hallo ckw,

und außer Zähneknirschen geht es ihm gut / ist er gesund?

Das Bild zeigt potentielle Zahnherde in allen Quadranten, insuffiziente Wurzelfüllungen, verschattete Kieferhöhlen und sehr viel Metall. Besonders fies erscheint mir der Fremdkörper (Amalgamsplitter ?) neben dem Austrittspunkt des rechten Mandibularnervenkanals.

Sind die Kronen alle aus dem gleichen Material oder sind es unterschiedliche?
Ich war irgendwann auch gegen meine Goldkronen allergisch.
Ein Photo von meinem Epikutantest gibt es bei:
Goldallergie schwerste im Epikutantest
https://www.toxcenter.org/artikel/Goldallergie-schwerste-im-Epikutantest.pdf
Der LTT war entsprechend.

Ausführlicher habe ich meine eigenen Erfahrungen und Einsichten zusammengefaßt im Text
Alternatives Patientenmerkblatt Zahnmedizin
https://www.directupload.net/file/d/4119/7qcutvpx_pdf.htm

Grüße zorro
 
Dank für die Antwort, lieber Zorro. Vor Allem für das Patientenmerkblatt!!! (Das werden wir eingehend studieren)

Er ist seit ein paar Jahren müde und abgeschlagen, hat Schlafstörungen, wurde vor 2-3 Jahren am Herzen wegen Vorhofflimmern operiert und hat Probleme mit der Wirbelsäule (stark degenerativ, taube Stelle am linken Oberschenkel) Ausserdem hat er Wortfindungsstörungen und weiteres.

Das Material im Einzelnen ist nicht mehr eruierbar (Wasserschaden im Archiv).
Die Kronen haben sich der Reihe nach in den letzten Jahren gelöst, das Amalgam darunter wurde (ohne Schutz) entfernt und durch Kunststofffüllungen mit Keramikteilchen ersetzt (durch einen anderen Zahnarzt, der auch als Heilpraktiker tätig ist!); die Kronen nach Säuberung (es hat übelst gerochen) wieder aufgeklebt (angeblich mit Harvard-Zement).

Du schreibst: "Besonders fies erscheint mir der Fremdkörper (Amalgamsplitter ?) neben dem Austrittspunkt des rechten Mandibularnervenkanals". Was meinst Du damit? Wo ist das? Was bewirkt das hier im Besonderen?

Wenn wir richtig verstehen, steht zunächst mal ein Epikutantest auf Zahnmaterialien an, oder?

LG CKW
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben eine Empfehlung für die umweltmedizinischen Zahnärzte

Dr. Lutz Höhne in Dirnstein (das sind von uns aus 365 km einfach),

Prof. Volland in Heilsbronn (das wären 141 km)

Dr. Ilse-Phil Weber in München und

Dr. Graf aus Straubing.

Hat jemand mit diesen Zahnärzten schon Erfahrungen gemacht und welche?
(Wir sind übrigens nur Kassenpatienten)

Wir würden uns über weitere Rückmeldungen sehr freuen!

LG CKW
 
> Fremdkörper (Amalgamsplitter ?)
> neben dem Austrittspunkt des rechten Mandibularnervenkanals".
> Was meinst Du damit?
> Wo ist das?

Der Fremdkörper hell (röntgenundurchlässig) liegt ungefähr da, wo sich die beiden schwarzen Pfeile kreuzen würden.
Der Austrittspunkt des Nervenkanals im Unterkiefer liegt meist unterhalb der UK Zähne 35 bzw. 45. Er stellt sich dar als dunklere Stelle im Bild (röntgendurchlässig) zwischen dem Fremdkörper und dem von rechts kommenden Pfeil.
Rund um den wurzelgefüllten Zahn ist der Knochen dunkler (reduzierte Knochendichte).
Fies ist der Fremdkörper, weil er sehr nah am Nerv liegt und deshalb nur schwer und mit erhöhtem Risiko entfernt werden kann, wenn der Zahn extrahiert wird.
Rechts am Patienten ist links im Bild - so ein Arzt drauf schauen würde.
 

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Lieber Zorro, vielen Dank für die weitere Erläuterung.
Warum besteht ein "erhöhtes Risiko", wenn der Fremdkörper entfernt wird? Könnte das den Nerv verletzen?
Was wäre die Folge davon? Vielen Dank schon mal für die Beantwortung der "Dummi-Frage"...;O)))
 
Hallo zusammen, gestern waren wir bei dem sehr kompetenten Dr. Lutz Höhne.
(Mitautor von https://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/207_bart.pdf)

Etwa zwei Wochen vor dem Termin möchte er alle vorhandenen Unterlagen und einen Fragebogen vorliegen haben, um sich vorbereiten zu können.
In der Praxis hat er sich zuerst alles genau angesehen, hat sogar Profifotos von den Zähnen gemacht.
Danach gings zur weiteren Besprechung in ein anderes Zimmer.
Zu dem Panoramabild und dem Splitter nahe dem Nervenkanal sagte er, das wird ein Rest einer Überfüllung eines Dentalkanälchens sein. Genau an dieser Stelle endet der Nervenkanal, man könnte nicht sagen, ist das so kontrastarm wegen einer Entzündung oder wegen dem Nervenkanalaustritt an dieser Stelle.
Um alles besser beurteilen zu können, hat er uns noch am gleichen Tag nachmittags zum Dental-CT geschickt (Kassenleistung). Dabei ist herausgekommen, dass unter mindestens 3 Zähnen Entzündungen zu finden sind.
Dieser Arzt ist nach dem ersten Eindruck ein echter Profi mit umfangreichem Wissen auch auf dem Gebiet der Umweltmedizin (was sehr selten vorkommt - wir haben schon unsere Erfahrungen gesammelt)
 
Zwischenzeitlich wurden mehrere Tests veranlasst, dabei herausgekommen ist eine LTT Palladiumsensibilisierung. Es gab einen Allergiepass.

Das Dental CT ergab Entzündungen an diversen wurzeltoten Zähnen.

Ein Sanierungsplan wurde zur Genehmigung an die Krankenkasse geschickt, mein Mann musste daraufhin zum Gutachter. Dieser bestätigte die Notwendigkeit und die Kasse schickte schlussendlich die Genehmigung.

Durch die Brücken war vieles verdeckt, was nun gestern beim ersten Behandlungstermin herauskam.
Dr. Höhne hat sich als erstes mal den Unterkiefer vorgenommen.
Die Sitzung dauerte 3 Stunden. Zuerst wurden Abdrücke von Unterkiefer und vom Oberkiefer gemacht.
Sowas hatte er noch nie gesehen, sagte er:
3 Zähne gezogen, karös, darunter alles weich, nämlich Entzündungen, alles gesäubert und vernäht.
(Ja, vernäht. Er hat erklärt, warum er der Empfehlung von Dt. Daunderer nicht gefolgt ist, ich kann es aber nicht so wiedergeben. Jedenfalls heilt so alles besser wieder zusammen.)
Die Brücken und Kronen entfernt, die Restfüllungen ebenso, und das Zahnfleisch und Knochen, die mit Amalgamsplittern übersät waren. Offenbar hat ein Vorgänger vor dem Anbringen der Brücken rücksichtslos die amalgamgefüllten Zähne abgeschliffen und dabei das Umfeld mit Splittern übersät.
Mein Mann bekam Provisorien rein, nächste Woche Freitag kommt der Oberkiefer dran und die endgültigen Kronen und Brücken.
 
So. 10 Tage später war das Oberkiefer an der Reihe. Alle alten Brücken und Kronen runter, alles säubern, 2 wurzeltote Backenzähne gezogen, einer davon mit Fistel am Ende, und er reichte bis in die Kieferhöhle, danach war "Durchzug". Mein Mann bekam unter das Provisorium etwas "Stoff" drauf, dass der Bereich sich mit Blut füllen kann. Das gestockte Blut wiederum soll die Grundlage für die Neubildung von Gewebe sein. Und es hat offenbar geklappt - die Wunde ist dicht, und alles braucht nun Zeit zum Abheilen. Es ist noch eine ganze Menge Amalgam im Zahnfleisch, aber das muss warten, erst muss vom Knochen her alles abheilen, dann kann das kontaminierte Zahnfleisch in einem weiteren Schritt weggeschnitten werden.
 
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Toll, dass Dein Mann das alles hat machen lassen!
Klingt richtig herrlich, die aktuelle Beschreibung.
Das Panoramaröntgen VORHER fand ich ebenfalls zum Fürchen.
@zorro: Du kennst Dich super aus!

Liebe Grüße
 
Hallo Marjorie, danke für die Ermutigung. Er hat es jetzt wirklich nicht leicht, essen schmerzt und macht überhaupt keinen Spass. Die Backenzahnbereiche sind zum Kauen nicht zu gebrauchen. Gestern hat er sich was in die Wunden reingebissen, und hat versucht, es mit der Munddusche zu reinigen. Fleisch kommt in den Mixer, Nudeln auch. Heute Mittag ist ihm ein Teil des Provisoriums an den vorderen oberen Schneidezähnen herausgefallen, als er an einem Stück Schokolade abgebissen hat. Es ist was abgebrochen. Das Teil haben wir eben wieder mit einer mitgegebenen angerührten Paste reingeklebt (ohne dem ausgebrochenen Stückchen) Hoffentlich hält es. Am Freitag werden die Fäden gezogen. Ich fürchte, dass er ordentlich mager wird - zwangsläufig.
 
Lutz Höhne ... hat (er) uns noch am gleichen Tag nachmittags zum Dental-CT geschickt (Kassenleistung). Dabei ist herausgekommen, dass unter mindestens 3 Zähnen Entzündungen zu finden sind.
Hallo CKW, ich weiß, es ist schon eine Weile her. Aber sag, war das tatsächlich ein Dental-CT? Oder ein DVT? So weit ich weiß, ist in D weder das eine noch das andere heutzutage (2017) "Kassenleistung"!! Wie ist die Sache denn ausgegangen? lG! :wave:
 
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Hallo, ewigeroptimist, es war tatsächlich ein "Multislice CT des Ober- und Unterkiefers", "axial hochauflösend nativ im Bereich der Ober- und Unterkiefer mit anschließender dreidimensionaler Rekonstruktion" bei einer Röntgenpraxis in Ludwigsburg, mit CD-Rom und schriftlicher Beurteilung (falls Interesse besteht, könnte ich es anonymisiert einscannen), und wir haben dafür (bisher!?) keine Privatrechnung bekommen.

Der Zahnarzt hat sogar noch mehr entdeckt, als in der Radiologie-Diagnose enthalten war.

Zwischenzeitlich sind die Bereiche der Amalgam-Tätowierungen entfernt, eine Analyse und Vermessung des Kieferkörpers und der Schleimhaut durchgeführt (wegen zu wenig Kieferknochenmasse bzw. Schleimhaut), Schleimhäute aufgebaut, ein Keramikstift gesetzt, eine "arbiträre Scharnierachsenbestimmung" und die Zentrallage des Unterkiefers ermittelt, die Provisorien entfernt und durch dauerhafte ersetzt, und am Dienstag wird die erste Brücke im Bereich der Backenzähne gesetzt. Mein Mann hat nur leicht abgenommen, er freut sich schon, dass er wenigstens eine Seite Backenzähne/Ersatz nach so langer Zeit hoffentlich komplikationslos nutzen kann. Das Ganze war und ist allerdings nicht so ganz billig... Ich sage, mein Mann ist jeden Cent wert, und jeder gute Arbeiter ist auch seines Lohnes wert.
 
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Hallo CKW, da scheint ja seit einem Jahr einiges bei Deinem Mann gemacht worden zu sein. Leider kann ich mir unter den meisten Begriffen nichts vorstellen. Vielleicht mag Zorro mal kommentieren. Woran unterscheidet man sinnvolle von unnötigen/ Geld treibenden Maßnahmen? Wo verläuft bei Höhne die Grenzlinie zw. Kassen- und Privatleistung? Erhält der Patient von ihm vor einer "Sanierung" einen ausführlichen schriftlichen Bericht, was alles genau vorliegt oder wird drauflos behandelt??
 
Hier ein Teil der Befunde in der Anlage.
 

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Hallo CKW, Danke fürs Reinstellen der Befunde. Ich gehe davon aus, dass Dein ZA die Palladiumbelastung, und der Radiologe die 3 Herde gefunden hat. Welche Praxis war das denn, bin bei Google nicht fündig geworden...lG! Aurelius
 
Lieber Zorro, Warum besteht ein "erhöhtes Risiko", wenn der Fremdkörper entfernt wird? Könnte das den Nerv verletzen?
Was wäre die Folge davon? Vielen Dank schon mal für die Beantwortung der "Dummi-Frage"...;O)))
Würde mich auch interessieren, bin auch manchmal etwas dumm ..;-) lG! Aurelius :wave:
 
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