Ernährung der Großeltern u. Eltern beeinflusst Mikrobiom

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Forscher des Stanford University Medical Center fanden im Tierversuch heraus, dass
die Ernährung der Großeltern und Eltern auch das Mikrobiom beeinflusst.

Im Mäuseversuch konnte gezeigt werden, dass artenreiche Darmflora über eine Kot-Transplantation zu erreichen war.

Diet-induced extinctions in the gut microbiota compound over generations
https://www.nature.com/nature/journal/v529/n7585/full/nature16504.html

Opas Essen macht unsere Darmflora arm

scinexx | Opas Essen macht unsere Darmflora arm: Die Ern?hrung unserer Gro?eltern und Eltern beeinflusst auch unser Mikrobiom
 
Das ist spannend, ob nun Darm(flora) und sogenanntes zweites Gehirn im oder um den Darm herum, die Auswirkungen in Richtung des ganzen Körpers oder auch speziell in Richtung des ersten Gehirns, also das im Kopf, oder auch auf die Psyche, das ganze Erleben und Empfinden des Menschen vielleicht.
In der Vergangenheit gab es, meine ich, schonmal Untersuchungen, wie sich Hungerzeiten oder auch Zeiten mit 'gutem' und mit viel verfügbarem Essen auf die folgenden Generationen auswirken, und da nicht nur auf Darm und Darmflora bezogen.
Aber nach Ansicht der Forscher könnte schon helfen, wenn wir beispielsweise eine weniger rigide Hygiene einhalten würden und ruhig mal nach der Gartenarbeit oder dem Hundestreicheln das Händewaschen weglassen. Denn das gibt nützlichen Bakterien aus der Erde oder dem Hund die Chance, unser verarmtes Mikrobiom zu ergänzen.
In dem Zusammenhang fällt mir ein (ohne das hier unbedingt kontrovers diskutieren zu wollen!), dass manche(r) seinen Darm regelmäßig mit irgendwie desinfizerenden Substanzen 'spült', konkret mit dem Dioxid des Chlors. Wenn das dann keine (nachteiligen) Wirkungen haben soll ........

Gruß - Gerd
 
Forscher des Stanford University Medical Center fanden im Tierversuch heraus, dass
die Ernährung der Großeltern und Eltern auch das Mikrobiom beeinflusst.

Hallo Juliane,

und da kommen wir wieder in den Bereich der Epigenetik, die durch Umwelteinflüsse verändert werden kann und so auf die Nachkommen übertragen wird.

Heutzutage haben wir einen regelrechten Fimmel entwickelt, was die Hygiene angeht. Kinder wachsen in einer Umwelt auf, die häufig regelmäßig mit Sagrotan und anderen Bakterienkillern bearbeitet wird. Ihr Immunsystem macht nur noch wenig Erfahrungen mit Mikroben, die dazu beitragen das Immunsystem wehrhaft zu machen.

Da bekommt die Aussage "Dreckige Kinder leben gesünder" eine ganz neue Bedeutung. Dreckige Kinder leben gesünder - ☼ ✿ ☺ Informationen und Inspirationen für ein Bewusstes, Veganes und (F)rohes Leben ☺ ✿ ☼
Diese Kinder werden sozusagen geimpft - ganz natürlich.

Und wie oft hören Kinder "Mach Dich nicht dreckig?"
Deutschlandradio - Kakadu - Kinder brauchen Dreck!

Eine Sammlung von Erfahrungen - "Dreck reinigt den Magen"
Kinder die "Dreck" futtern

Im Dreck spielen schützt Kinder vor Asthma:
Internationale Studie bestätigt: Im Dreck spielen schützt Kinder vor Asthma - Kindergesundheit - FOCUS Online - Nachrichten
Bäder im Dreck schützen Kinder vor Allergien

Selbstversuch

Warum ein Chemie-Professor seit zwölf Jahren nicht duscht

12 Jahre nicht geduscht: Hilft Bakterienspray gegen Neurodermitis?
Ein merkwürdiges Experiment? Ich denke nicht, denn unsere Haut wird von vielen nützlichen Mikroben besiedelt, die uns schützen. Mit allen möglichen Duschgels wird diese Schutzschicht regelmäßig zerstört. Langfristig verändert sich dadurch ebenfalls das Microbiom zu unserem Nachteil. So wie die Bakterienbesiedlung im Darm durch Vererbung und falsche Ernährung.

Eine kritische Betrachtung:

Schmutzfimmel: wie viel Dreck darf sein?
Schmutzfimmel: Wie viel Dreck darf sein? - Gesundheit & Vorsorge - derStandard.at › Gesundheit & Vorsorge

Es ist sinnvoll, daß Kinder und Erwachsene sich Dreck aussetzen, um mittels dieser natürlichen Impfmethode ihr Immunsystem auf Trab zu bringen und zu stärken. Das wirkt sich natürlich nicht nur im Bereich der Haut aus, sondern ebenso im Darm und dem gesamten Organismus.

Dennoch kann man das heute nicht mit der Situation von vor 50 oder 80 Jahren vergleichen. Der Dreck von gestern war ein ganz anderer Dreck als der Heutige! Der Dreck von heute enthält allzuviele Toxine, die es früher noch gar nicht gab.

Wie so oft, ist erforderlich, hier den goldenen Mittelweg zu finden, etwas Dreck aus dem eigenen Garten - hoffentlich ohne Pestizide & Co., etwas weniger Sterilität im eigenen Haushalt, bei der Körperpflege. Andererseits aber lieber keinen Sandkuchen aus dem Sandkasten draußen probieren, der z.B. von Hunden verseucht wurde. Die Parallele zur Auswahl der Ernährung ist klar - denn diese ist häufig belastet, aus dem Bioladen weniger, aber auch nicht ganz rein, denn sie wächst unter der gleichen verschmutzten Luft.

Unser Lebensstil hat sich stark verändert, somit können sinnvolle Sprüche aus der Vergangenheit, nicht mehr einfach übernommen werden, obwohl sie einen wahren Kern haben. Wie sich unser Leben verändert hat, wird in dem Artikel "Und niemand hatte Schuld - Generationengeschichte" humorvoll beschrieben: "Kinder von heute werden in Watte gepackt ..."
Und niemand hatte Schuld

Grüße,
Clematis
 
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