Beginn mit Hormonen <-> Ernährungsumstellung

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02.10.10
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Hallo,

bei mir wurde neulich Hashimoto festgestellt (erhöhte Tg-AK's) und bin jetzt erstmals bei einer Ärztin gewesen, die wohl einen ganzheitlichen und orthomolekularen Ansatz hat. Sie verschrieb mir, neben einigen NEMs (wobei ich viel davon schon genommen habe) L-Thyroxin, ich soll mit 25 µg anfangen (so nach dem Motto, wir können das mal versuchen, sooo toll sind die SD-Werte nicht - hab aber auch andere Baustellen, die meine Probleme erklären können). Ich hab aber auch gelesen (bei Kresser, Kharrazian u.a.), dass man mit Paleo-Ernährung, zumindest glutenfreier Ernährung, die Autoimmunkrankheit eindämmen kann und je nachdem, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist, die Hormone reduzieren bzw. braucht gar keine.

Daher: Welches Timing bzgl. Hormonbeginn und glutenfreier Diät wäre denn sinnvoll? Kann ich denn schon mit Hormonen anfangen, wie die Ärztin das will, bevor ich die Ernährung umstelle? (überlege, vorher erstmal Zöliakie abklären zu lassen). Das Problem ist ja, das beides lange dauert, die Einstellung mit Hormonen und die Auswirkungen glutenfreier Diät. Da kann man dann schlecht zuordnen, was woher kommt. Aber wenn man mit Hormonen erstmal angefangen hat, kann dann die SD ihre Arbeit einstellen/zurückfahren. Kann man dann, auch bei erfolgreicher Diät, die Hormone überhaupt wieder absetzen? Bzw. wäre es nicht einfacher einzustellen, wenn man erst NACH ein paar Monaten Glutenverzicht Hormone nimmt?
Ich wollte die Ärztin auf die Ernährungsfrage noch ansprechen, aber die Zeit hat nicht mehr gereicht.

Danke und viele Grüße
 
Na das kommt sicher auf Deinen Zustand an. Wenn es dir noch nicht so dreckig geht und Du damit noch solange leben kannst, bis sich ggf. eine Besserung durch eine glutenfreie Diät ergeben hat, dann geh doch erst mal diesen Weg. Aber nach meinem Wissen ist eine durch Autoimmunität geschädigte SD nicht mehr in der Lage, ausreichend Thyroxin zu produzieren. Das wird auch nicht mehr besser. Und wenn Du ständig in der UF bist, dann werden sich wohl auch die Verdauung und Unverträglichkeiten nicht bessern. Im Gegenteil, es gibt reichlich Erfahrungen, dass diese sich erst bei gut eingestellter SD langsam bessern. Mit der Diät könntest Du aber ggf. das Fortschreiten des Autoimmunprozesses etwas eindämmen.

Bei mir wurde auch eine seronegative Hashimoto diagnostiziert. Wegen meiner diversen NMUs habe ich auch 3 Monate auf Gluten, Fruktose, Laktose und Histamin verzichtet. Die sind jetzt wieder besser. Aber ob sich was in Richtung SD getan hat, kann ich nicht sagen. Ich bin fast der Meinung, dass ich doch kein Hashi habe und auch kein Thyroxin bräuchte. Das Problem ist halt, dass ja bei Substitution der TSH und damit die Eigenproduktion zurückgefahren wird und dann eigentlich der gleiche Zustand wie vor der Substitution da ist.
 
Danke Dir, Werni.

Wie wurde Hashi bei Dir festgestellt? Per Ultraschall? Und wieso meinst Du jetzt, dass Du doch keins hast? Ist das, womit es ursprünglich diagnostiziert wurde, wieder weg?

Ich muss das nicht unbedingt so machen, erst Ernährungsumstellung und dann Hormone. Aber ich hab keine Vorstellung, wie gangbar der andere Weg ist. Also, wie gut man Hormone dann wieder weniger nehmen kann, wenn man erstmal damit angefangen hat. Daher meine Frage.

Es soll wohl davon abhängig sein, wie weit fortgeschritten die Zerstörung des SD-Gewebes ist, ob und wieviel Hormone noch produziert werden können.

UNd auf der Seite von Chris Kresser las ich, man muss die Glutenfreiheit wirklich 100% betreiben, damit es was nutzt, weil Gluten die Produktion von Autoantikörpern triggert. Wenn man mal schludert, dauert es wohl bis 6 Monate, bis sich das System "erholt" hat.

Viele Grüße
 
Die Sono zeigte bei mir keine Auffälligkeiten, ggf. nur eine etwas kleinere SD. Der Grund war wohl eher, dass mein FT3 und FT4 am unteren Limit waren und der TSH schon etwas erhöht und Müdigkeit/Erschöpfung. Im Arztbrief stand auch Vermutung. Ich hatte seinerzeit ein Medikament eingenommen. Ich denke fast, dass das die SD beeinflusst hat. Aber so richtig gesund scheint meine SD dennoch nicht zu sein. Ich habe jahrelang Jod für eine UF nehmen müssen und davon dann aber eine ÜF bekommen, die mit Psychopharmaka behandelt wurde. Und nun bin ich im CFS und nichts hilft wirklich, auch das Thyroxin nur etwas. Oder ich vertrage es nicht.

Thyroxin kann man auch wieder absetzen. Es hat nur eine lange Halbwertszeit. Doch dann sollte die Hypophyse das TSH wieder hochdrehen und die SD wieder anheizen, sofern sie noch kann. Doch bei bestätigtem Hashi unterdrückt man ja gerade die SD, damit der Autoimmunprozess gehemmt wird und das teils bis zu einem supprimierten TSH.

Wie genau das mit dem Gluten ist, kann ich nicht sagen. Es kann im Darm wohl zum Leaky-Gut führen, wodurch dann unerwünschte Stoffe ins Blut gelangen und Immunreaktionen hervorgerufen werden Gluten: Ursache von Hashimoto?. Wenn der Darm gestört ist, dann machen kleine Mengen sicher was aus. Ob das dann auch beim gesunden Darm so ist? Leider ist der Darm zumeist bei Schilddrüsenproblemen auch nicht in Ordnung. Und wo setzt man zuerst an? Angeblich wäre die SD zuerst einzustellen.
 
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