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Damit möglichst viele Nährstoffe aufgenommen werden können, hat die Evolution einen Trick angewendet und die Oberfläche der Dünndarmschleimhaut um ein Vielfaches vergrößert. Zum einen ist die Oberfläche durch bis zu einen Zentimeter hohe Falten, den Kerckring-Falten, bereits um das dreifache vergrößert. Zum anderen befinden sich auf diesen Falten weitere Ausstülpungen, die Zotten, und Einstülpungen, Krypten genannt, die etwa einen Millimeter hoch sind. Auf jeder Zelle von Zotten und Krypten wiederum finden sich bis zu 4.000 Zellfortsätze, die Mikrovilli genannt werden. Durch Kerckring-Falten, Zotten, Krypten und Mikrovilli erreicht der Dünndarm so eine Resorptionsfläche von bis zu 240 Quadratmetern.
Neben der Nährstoffaufnahme fällt dem Dünndarm die wichtige Aufgabe zu, dem Nahrungsbrei Flüssigkeit zu entziehen, die sich aus der Nahrung, Speichel, Galle, Sekrete des Magens und Dünndarm zusammensetzt. Etwa neun Liter durchlaufen täglich den Darm, werden zum Teil resorbiert und dem Kreislauf wieder zugeführt.
Symptome der Glutenunverträglichkeit
Verträgt ein Mensch kein Gluten, das Klebereiweiß vieler Getreidesorten, kommt es bei anhaltender Aufnahme zu einer chronischen Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Dadurch verkleinern sich sowohl Mikrovilli als auch Zotten, teilweise fast bis zum totalen Verlust. Der Dünndarm kann seine Aufgaben nun nicht mehr zufriedenstellend ausführen: Nährstoffe sowie Flüssigkeit werden nicht ausreichend aufgenommen.
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Nachweis von Antikörpern. Üblicherweise bestimmt man Antikörper gegen das Gliadin aus dem Getreide sowie Autoantikörper, die gegen Autoantigene im Bindegewebe der Skelettmuskeln, dem Endomysium, gerichtet sind. Der Antikörpertest ist sehr einfach mit einem Buttropfen aus der Fingerspitze zu Hause selbst durchzuführen. Test-Einheiten für den Heimtest bekommen Sie hier Partnerlink.
Wird der Verdacht durch Anamnese und Antikörpertest bestätigt, kann noch eine Dünndarmbiopsie erfolgen, um die Veränderung der Darmzotten zu ermitteln. Dabei wird mittels einer Magenspiegelung eine Gewebeprobe vom Beginn des Dünndarms entnommen. Diese Probe wird histologisch unter dem Mikroskop untersucht. Ausschlaggebend für die Diagnose Zöliakie ist die Zahl der vorhandenen Entzündungszellen, die Länge der Zotten sowie der Zustand der Mikrovilli.
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