Gluten-Screening vs. EMA (AEA) - was ist aussagekräftiger?

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Hallo ihr Lieben,

letztes Jahr hatte ich einen Screening-Test auf Glutenunverträglichkeit. Bestimmt wurden Gliadin-Antikörper (IgA und IgG), sowie Transglutaminase-Ak (ebenfalls beide). Alle 4 Werte waren negativ, auch nicht grenzwertig, wirklich gar nichts. Zu dieser Zeit habe ich nicht glutenfrei oder glutenarm gegessen, sondern so wie immer.

Jetzt habe ich einen alten Antikörper-Befund von vor etwa zehn Jahren entdeckt. Darin sind positiv: AEA (Gefäßendothel), ASA (Sarkolemm), Sinusoide (Leber), sowie Antikörper gegen Serotonin (Fibromyalgie, MCS, CFS - ich habe MCS, damit wäre das wohl erklärt). Ansonsten alles negativ, auch kein Rheuma.

AEA ist laut meiner Recherche eine andere Bezeichnung für den Endomysium-Antikörper (EMA).

Der Transglutaminase-Ak gilt als 100% sensitiv und 95% spezifisch für Zöliakie. Das heißt, dass eigentlich jeder mit Zöliakie diesen Antikörper hat. Bei Gliadin ist es doch ein Großteil. Demnach habe ich wohl keine Zöliakie.

Haken: Jetzt lese ich, dass für EMA das Selbe gilt wie für die Transglutaminase. (Guckt mal im Laborlexikon.) Wer also EMA hat, hat fast immer Zöliakie. Und Zöliakie ändert sich ja nicht, auch nicht 10 Jahre später. Wenn ich es damals hatte, hab ich es wohl heute auch.

Theoretisch haben 5% der Patienten mit AEA/EMA-Antikörper keine Zöliakie, sondern etwas anders. Man findet aber nirgends was dazu, außer "Zöliakie".

Ich werde den Befund im Januar mit zum nächsten Arzttermin nehmen. Hoffe grade sehr, dass da keine Zöliakie ist. Beschwerden nach dem Essen von Getreide hatte ich nie, und als ich 2006 glutenfrei gegessen habe (1 Jahr) hat sich nichts verändert, außer verschlimmerter MCS und Bauchweh von Mais. Mit der Fettverdauung hab ich so meine Probleme, aber da weiß ich mittlerweile, was ich vertrage. Wenn ich mich auch dran halte, ists ok.

Vollkorngetreide, besonders Hafer, helfen mir üblicherweise, und sind für mich (auf einer Stufe mit Kartoffel und Gemüse, einige Obstsorten und Linsen) gefühlt die verträglichsten Lebensmittel. Das Wegzulassen wäre eine große Einschränkung, die gefühlt nichts verändert. Das Risiko von Zöliakie-Spätschäden möchte ich doch vermeiden. Wenns so ist, ists halt so.

Fällt irgendjemand von euch ein, was AEA noch bedeuten kann? Oder hat jemand Zöliakie, und weder Gliadin noch Transglutaminase-Ak?
 
Hallo sarah,

ist bei Dir denn schon untersucht worden, ob eine Zöliakie vorliegt?:

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Die einzige allgemein als beweisend anerkannte Untersuchungsmethode ist aber die Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Dünndarmbiopsie bei Kindern und Erwachsenen: kleine Gewebsproben werden schmerzlos aus dem obersten Dünndarmabschnitt entnommen. Eine direkte Untersuchung der Dünndarmschleimhaut ist so möglich und eine Zottenatrophie kann damit nachgewiesen werden.
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Folgende Untersuchungen sind für eine Zöliakie Diagnostik notwendig:

Blutbild, Blutgerinnung, Eisen, Gesamteiweiß, Kalzium und Phosphatspiegel im Serum, eventuell zusätzlich Folsäure, Vitamin B 12 und Vitamin D. Diese Werte können in jedem Labor bestimmt werden.
Tissue-Transglutaminase-Antikörper (tTG) oder endomysiale Antikörper (EMA), bei sehr jungen Kindern evtl. auch Antigliadin-Antikörper. Nicht alle Labors sind auf Antikörper-Bestimmungen spezialisiert.
Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Duodenalbiopsie (Dünndarmbiopsie). Bei Vorliegen eines positiven Antikörper-Befundes oder bei sonstigem Zweifel muss in jedem Fall zur eindeutigen Diagnosestellung eine Gastroskopie durchgeführt werden. Diese Untersuchung ist zwar schmerzlos, wird jedoch als unangenehm empfunden. Bei Kindern (routinemäßig) und auch bei eher ängstlichen Erwachsenen (bei Bedarf) besteht die Möglichkeit, diese Empfindungen durch vorherige Medikamentengabe herabzusetzen.
Die Diagnose Zöliakie darf niemals nur aufgrund eines positiven Antikörper-befundes gestellt werden.

WICHTIG: Keine glutenfreie Diät vor der endgültigen Diagnose!
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Zöliakie - Diagnose und Therapie

Weißt Du, ob Du auf Nahrungsmittel Allergien hast? Ist das mit PRICK- u. RAST-Test untersucht worden?

Weißt Du, ob Du mit Fruktose-/Sorbit-, Gluten-, Histamin-, Laktose-Intoleranz zu tun hast?

Ist eine Nickel-Allergie ausgeschlossen?
Wie sieht es mit den Salicylaten aus?
Sind Deine Zähne in Ordnung? Gibt es da "Flickarbeiten" (womit?) bzw. wurzelbehandelte Zähne, Brücken, Kronen usw.?
Bist Du irgendwelchen Giften in Deinem Umfeld ausgesetzt (gewesen)?

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Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo sarah,
bei mir wurde eine Zöliakie Jahrzehnte übersehen, vermutlich auch bei meinem Onkel. Durchfall und Erberechen, so weiss man heute, wenn man auf dem neuesten Stand ist, haben nur 10 bis 20% der Betroffenen und es werden immer mehr mit der Erkrankung.
Ich würde mich auf gar keinen Fall auf eine Antikörpertestung verlassen, es gehört eine Dünndarmbiopsie mittels Magenspiegelung gemacht, auch wenn es heute oft anders behauptet wird. Mein Gastroenterologe macht immer noch routinemässig die Dünndarmbiopsie mit . Er wurde mir beim Zöliakietreff im www empfohlen. Dort findest Du auch unter Selbsthilfegruppen andere Ärzte mit denen man in dem Forum gute Erfahrungen bzgl der Zöliakie gemacht hat. Mein erster Gastro war in dieser Hinsicht nicht wirklich kompetent. Ich hatte keine Antikörper und ne Bekannte auch nicht.

Hafer gibt es im übrigen auch in der glutenfreien Variante, ansonsten ist er bei Zöliakie nicht geeignet. Mais vertrage ich auch nicht und ich halte es für eine Unsitte, dass die meisten glutenfreien verarbeiteten Produkte Mais enthalten. Beim Brot gibt es leckere Alternativen von DreyPauly.

Alles Gute.
Claudia
 
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