Fleisch-Kennzeichnung über Tierhaltungsform gefordert

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Fleisch-Kennzeichnung über Tierhaltungsform gefordert | www.proplanta.de

02.12.2015 | 11:04

Fleisch-Kennzeichnung über Tierhaltungsform gefordert
Stuttgart - Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat in die Landesvertretung nach Brüssel eingeladen, um mit Vertretern der EU-Kommission, des EU-Parlaments, aus Landwirtschaft und Handel sowie Tierschutz und Verwaltung den baden-württembergischen Vorstoß zur Kennzeichnung der Tierhaltung auf Fleischpackungen zu diskutieren.

„Verbraucherinnen und Verbraucher wollen übersichtliche und nachvollziehbare Informationen als Entscheidungsgrundlage – auch beim Fleischeinkauf. Gleichzeitig sollen Landwirtinnen und Landwirte ihren Einsatz für mehr Tierwohl auch an der Ladenkasse vergütet bekommen.

Leider fällt es jedoch immer noch schwer, Produkte aus tierfreundlichen Haltungsverfahren zu erkennen. Die baden-württembergische Landesregierung setzt sich daher für mehr Transparenz in der Kennzeichnung von Fleisch ein. Dazu wollen wir alle Beteiligten von den Erzeugern bis zum Handel ins Boot holen.

Die Tierhaltungskennzeichnung bei Fleisch haben wir im Verlauf dieses Jahres auf nationaler Ebene intensiv diskutiert. Mit der heutigen Veranstaltung wollen wir das Konzept auf europäischer Ebene vorstellen und um breite Unterstützung werben“, sagte der Amtschef des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, am Dienstag (1. Dezember) in Brüssel.

Vorschlag: Einfache, klare Kennzeichnung wie bei Konsumeiern

„Ein positives Beispiel ist die am Markt erfolgreich etablierte und gut verständliche Haltungskennzeichnung bei Konsumeiern. Für Fleisch gibt es bislang keine vergleichbare Kennzeichnung des Haltungssystems. Dies wollen wir mit unserer Initiative ändern - und dazu brauchen wir die Unterstützung aller Marktbeteiligten, aber auch der Politik, der Forschung, der Tierschutzverbände und der Verbraucherorganisationen. Deshalb sind wir heute in Brüssel zusammengekommen“, so Reimer weiter.

Tierfreundliche Haltungsformen stärker herausstellen

Gerade in der konventionellen Nutztierhaltung gibt es eine große Bandbreite an unterschiedlich tierfreundlichen Haltungsformen, die auch staatlich gefördert werden, ohne dass Verbraucherinnen und Verbrauchern diese Unterschiede beim Einkaufen erkennen können. Existierende Labels konnten sich bislang am Markt nicht durchsetzen. Anderen Initiativen zur Verbesserung der Tierhaltung fehlt es an Transparenz und ausreichender Verbraucherinformation.

„Der Einsatz vieler Landwirtinnen und Landwirte für mehr Tierwohl sollte bei Frischfleisch deutlicher dargestellt werden. Nur so können Verbraucherinnen und Verbrauchern erkennen: Hier haben sich Bäuerinnen und Bauern eingesetzt, beispielsweise für bessere Ställe, mehr Platz, Einstreu, Auslauf oder Weidegang. Und deshalb muss und darf es auch mehr kosten“, so Reimer. Ziel sei es, Verbesserungen für die Tiere zu erreichen und gleichzeitig Landwirtschaft, Handel und Konsumenten von diesem System profitieren zu lassen. Verpflichtende Informationen könnten zukünftig eine bewusste Kaufentscheidung erleichtern.

Hintergrundinformationen:

Bei Eiern gelten folgende Regeln für die Kennzeichnung:

0 für Öko
1 für Freilandhaltung
2 für Bodenhaltung
3 für Käfighaltung

Die Fleischkennzeichnung könnte beispielsweise so aussehen:

0 Öko-Tierhaltung (mindestens EU-Bio)
1 mehr Platz wie Nr. 2, zusätzlich Zugang ins Freie (Weide, Ausläufe)
2 mehr Platz im Stall und Strukturierung der Haltungseinrichtung
3 Einhaltung der rechtlichen Mindeststandards

Seit die Eier gekennzeichnet sind, hat fast niemand mehr Eier aus Käfighaltung gekauft.
Diese Eier wurden dann aus dem Sortiment genommen.

Ich bin der Meinung, dass auch bei Fleisch der Verbraucher ein Recht auf bessere Information hat, um entscheiden zu können.
 
Seit die Eier gekennzeichnet sind, hat fast niemand mehr Eier aus Käfighaltung gekauft.
Diese Eier wurden dann aus dem Sortiment genommen....

hallo Rauke,
soviel mir bekannt ist, wurde die Käfighaltung verboten und deshalb hat keiner mehr diese Eier gekauft.

Die Tierhaltungskennzeichnung bei Fleisch wäre nicht schlecht und auch, was gefüttert wurde, Tiermehl, Fischmehl, Genfutter, .... und welche Medikamente das Tier bekommen hat.
Dann noch Berichte über die Schlachtung, damit man sieht, ob das Tier vorher Angst gehabt hat, was nutzt eine artgerechte Haltung, wenn das Tier dann vor der Schlachtung auch noch gequält wird.

Beispiel: Schlachthofskandal in Österreich:
Schlachthofskandal in Österreich

Ich selber konnte mir das Video nur eine Minute lang ansehen.
 
Die Tierhaltungskennzeichnung bei Fleisch wäre nicht schlecht und auch, was gefüttert wurde, Tiermehl, Fischmehl, Genfutter, .... und welche Medikamente das Tier bekommen hat.
Dann noch Berichte über die Schlachtung, damit man sieht, ob das Tier vorher Angst gehabt hat, was nutzt eine artgerechte Haltung, wenn das Tier dann vor der Schlachtung auch noch gequält wird.

Hallo Ullika,

schon mal gut, dass man in Brüssel über Kennzeichnung diskutiert.
Es scheint in eine gute Richtung zu gehen.

Die Fleischindustrie versucht es gerne so hinzustellen, als sei Billigfleisch mit den Konsequenzen der Massentierhaltung und - schlachtung vom Verbraucher so gewollt, was aber gar nicht stimmt.
 
Die Fleischindustrie versucht es gerne so hinzustellen, als sei Billigfleisch mit den Konsequenzen der Massentierhaltung und - schlachtung vom Verbraucher so gewollt, was aber gar nicht stimmt.

Wir können der Fleischindustrie das Gegenteil beweisen, wenn wir wie früher maximal einmal pro Woche Fleisch essen und nicht täglich, dann hört es sich auch auf mit der Massentierhaltung.
 
Zu diesem Thema passt die Sendung mit Frank Plasberg von "Hart aber fair":

... Hart aber fair - Das elende Leben der Steaks – was ist uns gutes Fleisch noch wert? Rindfleisch und Milch – bei uns billige Massenware. Aber wie gut ist die Qualität, wie werden die Tiere gehalten? Und wer sind die Verlierer beim Preiskampf ums Fleisch? Die Diskussion bei „hart aber fair“, unter anderem mit Tim Mälzer - direkt nach seinem Lebensmittel-Check!
...

Hart aber fair - Das elende Leben der Steaks – was ist uns gutes Fleisch noch wert? - Hart aber Fair - ARD | Das Erste

Grüsse,
Oregano
 
Es tut sich etwas von Seiten der Politik ...

Der Verbraucher wird mit der Fleischkennzeichnung mehr Transparenz haben. Er wird eine Kaufentscheidung treffen können zwischen mehreren Tierhaltungsformen.

https://www.test.de/Tierwohl-Staatliches-Label-zur-Fleischkennzeichnung-5306979-0/
Ein staatliches Label für bessere Tierhaltung soll kommen – wann, ist aber noch unklar. Derweil prescht die Branche mit neuen Siegeln vor. Discounter Lidl hat eines eingeführt, die „Initiative Tierwohl“ ein anderes. test.de fasst zusammen, was die neuen Siegel versprechen und welche anderen etablierten Siegel es noch gibt.
Ebenfalls Anfang April 2018 hat der Discounter Lidl ein eigenes Kennzeichnungssystem für frisches Fleisch seiner Eigenmarken von Schwein, Rind, Pute und Hähnchen gestartet: Der „Lidl-Haltungskompass“ reicht von Stufe 1 „Stallhaltung“, die den gesetzlichen Regelungen entspricht, bis Stufe 4 für Bio-Fleisch. Die Kriterien bei Lidl für die jeweiligen Stufen sind genau definiert. So soll in der Stufe 2 „Stallhaltung Plus“ Tieren mehr Platz sowie Beschäftigungsmaterial gewährt werden. In der Stufe 3 – genannt „Außenklima“ – sollen Tiere zudem gentechnikfrei gefüttert werden und Zugang zu Außenklimabereichen haben. Das sind überdachte Anbauten an den Stall, die über offene Seiten mit luftdurchlässigem Material wie etwa Maschendraht verfügen. Stufe 4 „Bio“entspricht den gesetzlichen Bestimmungen für Bio-Fleisch, die etwa Vorgaben zum Platzangebot, Futter oder Auslauf machen.

Hier in dem pdf sieht man, wie die Siegel bei Lidl aussehen

https://www.lidl.de/de/asset/other/ms-haltungskompass-detailkriterien.pdf

Die meisten Verbraucher würden auch einen höheren Preis zahlen
für bessere Tierhaltung

https://www.tierwohl-staerken.de/ak...ache=1&cHash=edb895b6c0390f19af48ba7133d16ff6

UMFRAGEERGEBNIS: HALTUNGSBEDINGUNGEN DER TIERE WEITER EIN WICHTIGES THEMA FÜR BÜRGERINNEN UND BÜRGER

(....)Das ist eins der Ergebnisse einer forsa-Befragung im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu Ernährungsgewohnheiten, -wünschen und -trends in Deutschland. Die Ergebnisse der Befragung werden im Ernährungsreport 2018 veröffentlicht.

(....)79 Prozent der Befragten befürworten ein staatliches Tierwohllabel. Und sie wollen dafür auch bezahlen: 90 Prozent wären bereit, einen höheren Preis für Lebensmittel zu bezahlen, wenn die Tiere besser gehalten werden als es das geltende Recht vorschreibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Die großen Supermärkte haben am 1. April ein neues Fleisch-Siegel eingeführt. Es soll auf Rind- und Schweinefleisch sowie Geflügel-Produkten der Eigenmarken zu finden sein und Auskunft darüber geben, unter welchen Haltungsbedingungen ein Tier gelebt hat. Das Label hat jedoch einen entscheidenden Haken.

Das neue Logo mit der Aufschrift „Haltungsform“ soll Kunden auf einen Blick informieren, unter welchen Bedingungen die Tiere gelebt haben – mit vier Stufen:

Stufe 1 ist der gesetzlichen Mindeststandard.
Stufe 2 bedeutet 10 Prozent mehr Platz und Spielmöglichkeiten für das Nutztier.
Stufe 3 garantiert Tieren noch mehr Platz und Frischluft-Kontakt.
Bei Stufe 4 („Premium“) haben die Tiere außerdem Auslaufmöglichkeiten im Freien. Auch Biofleisch soll in diese Stufe eingeordnet werden.

99 Prozent Stufe 1
Was die Supermarktketten nicht an die große Glocke hängen: Das neue Label bringt zunächst keine Verbesserungen für die Tiere. Es gibt kein neues Prüfprogramm, die Produkte werden durch das zusätzliche Label nur neu einsortiert. Voraussichtlich werden die Stufen 2, 3 und 4 gerade mal eine Marktabdeckung von ein bis zwei Prozent haben, erklärte Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl, unter der sich die Handelsketten vereinigen, gegenüber dem ZDF. Verbraucherinnen und Verbraucher werden also fast ausschließlich Fleisch der Stufe 1 im Supermarkt finden – also Fleisch, das gerade einmal die (ohnehin unzureichenden) gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt.

Tiergesundheit Fehlanzeige
Ein noch viel schwerwiegender Makel des Labels sind jedoch die Kriterien: Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren ausschließlich etwas über die formalen Haltungsbedingungen, also Platz, Spielmöglichkeiten oder Auslauf im Freien. Die Wissenschaft ist sich jedoch einig, dass diese Faktoren keinen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie gesund ein Nutztier gelebt hat. Und die Gesundheit der Tiere ist der einzige Faktor, der sich objektiv überprüfen lässt. Tiere sollten zwar bestmöglich gehalten werden, aber ein paar Quadratzentimeter mehr nützen ihnen nichts, wenn sie unter Krankheiten und Schmerzen leiden. Wer nur über die Haltungsbedingungen redet, lässt den entscheidenden Faktor außen vor: Nötig ist beides, gute Haltungsbedingungen UND gesunde Tiere.

Große Unterschiede zwischen Betrieben
Die Erkrankungsraten bei Nutztieren hängen von verschiedenen Aspekten ab – einen bisher kaum diskutierten, jedoch sehr großen Einfluss auf die Tiergesundheit hat das Management des Betriebs durch den Tierhalter. Der Gesundheitszustand der Tiere unterscheidet sich deshalb sehr stark von Betrieb zu Betrieb. Vereinfacht gesagt: Während einige Tierhalter das Problem gut im Griff haben, gibt es auf anderen Höfen sehr viele kranke Tiere.
...
https://www.foodwatch.org/de/inform...05+NL_Mehrthemen&utm_content=Mailing_13351100

So sieht das neue Siegel aus:

csm_ms-haltungskompass-siegel-stufe1_2019_150px_b75ecf313e.png

... Die vom Handel vorgesehenen Packungsaufdrucke mit der Aufschrift „Haltungsform“ sollen künftig bei Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto Marken-Discount, Penny und Rewe zu finden sein – für Rinder- und Schweinefleisch sowie Geflügel. ...
https://www.wr.de/politik/supermaerkte-einigen-sich-das-ist-das-neue-fleisch-siegel-id216189017.html

Foodwatch bezeichnet dieses neue Siegel als Mogelpackung.

Grüsse,
Oregano
 
Und woran mag der Verbraucher-Kunde, der früher mal als Kunde :cool: König war, bei Haltungsform 1 so denken?
Vielleicht an Haltungsform Nr. 1, wie beim Siegertreppchen, die Nr. 1 ?
Wer würde bei einem Premium-Auto stolz eine Plakette mit der 4 hinten und vorne dran erwarten?
1, der, die, das Beste, Erste, Gewinner, Sieger.....hier leider ganz anders herum, bestimmt Zufall...das wurde ausgewürfelt, weil sie sich nicht entscheiden konnten, ob sie Premium-Fleisch, Premium-Ställe und Premium-Lebensräume auch noch mit der kleinsten Zahl auszeichnen sollten - 4 ist ja ganz klar mehr als 1 !
Man hätte sonst auch mit der Kennzeichnung bei Eiern durcheinander kommen können :confused: da steht die 0 für..ja, für Bio-Haltung, 0 wie nichts, unbedeutend, unwichtig, null und nichtig.....
Die 1 steht da, bei Eiern dann für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung, 3 für Käfighaltung.
Deutlicher vielleicht, dass es seit dem 1. April gilt - aber leider kein Scherz das Ganze :cool:
 
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Hallo,

wenn man das will, kann man sich ja an Biofleisch halten, das muss ja noch anders gekennzeichnet werden (dass das im normalen Supermarkt EU-Bio ist und damit auch nicht so gut wie Verbandsbio ist ne andere Geschichte).
Hier im Supermarkt gibt es Bio-Hackfleisch als auch konventionelles. Mein Eindruck ist, dass das Konventionelle besser läuft. Gibt auch mehr Sorten( Bio nur Rind, konventionell Rind, Halb-Halb, Schwein).

Dann noch zu nem alten Beitrag:
soviel mir bekannt ist, wurde die Käfighaltung verboten und deshalb hat keiner mehr diese Eier gekauft.
Ich glaube, das bezieht sich nur auf Eier, die als ganzes verkauft werden (oder sie "laufen" einfach nicht mehr). Wenn Eier Zutaten in Lebensmitteln sind, z.B. Eiernudeln, können das weiterhin Käfigeier sein:
https://www.vzhh.de/themen/lebensmi...e-supermarkt/wo-sind-die-kaefigeier-versteckt

Viele Grüße
 
Ich weiß grade gar nicht, welche Aktion das sein soll, die am 1. April beginnen soll.
Ich verfolge das Ganze ja schon seit einiger Zeit.
Und ich finde es als Erstes mal doof, dass das Fleischsiegel von den Supermärkten genau so heißt, wie das, dass die Politik vielleicht irgendwann mal einführen will.
Nämlich Tierwohl.
https://initiative-tierwohl.de/partner/kriterienbeschreibungen/
Und dann läuft das nicht seit 1.April, sondern schon seit 2015. Dafür muss sich der jeweilige Bauernhof bewerben und die Haltungsbedingungen werden geprüft.
Nachdem, was ich dazu gelesen habe und es gibt auch Videos dazu, ist das Ganze schon mal etwas anders, als in Oreganos Beitrag dargestellt.
Es gibt nicht nur regelmäßige Prüfungen und mehr Platz. Es muss auch Spielzeug, Ruhebereiche, ausreichend Licht, Stroh, etc. pp. geben.

Aber es ist vor allen Dingen schonmal viel mehr, als unsere lieben Politiker bisher zustande gebracht haben.
Denn bei denen ist Tierwohl doch bisher nur eine reine Absichtserklärung.
https://www.bmel.de/DE/Tier/Tierwohl/tierwohl_node.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück zum Thema, bei dem es um Fleisch und ein neues Siegel der großen Filialgeschäfte geht ?

Grüsse,
Oregano
 
Zurück zum Thema, bei dem es um Fleisch und ein neues Siegel der großen Filialgeschäfte geht ?

Grüsse,
Oregano
Wie heiß denn dieses neue Fleischsiegel, da es ja nicht die schon vor Jahren vom Handel initiierte Initiative Tierwohl sein kann?

Es sind eine große Menge an Fleischsiegeln im Umlauf. Viele anscheinend nur regional.

Ganz generell, sieht es doch sowieso so aus, dass fast alle Deutschen für ein besseres Tierleben sind, aber nur ein sehr kleiner Teil der Deutschen bereit ist, für dieses bessere Tierleben auch wirklich mehr zu zahlen.

Insofern nutzt es eigentlich gar nichts, sich darüber zu beschweren, dass bei Fleisch mit irgendeinem Fleischsiegel die Tierhaltung nicht wesentlich verbessert ist.
Das dreht doch die Ursachen für die schlechte Tierhaltung des in D verkauften Fleischs komplett um.
Der Verbraucher kann sich heute besseres Fleisch kaufen. Das ist halt teurer. Und wenn ich sehe, wie oft das abgepackte bessere, sprich Bio-Fleisch, in den Supermärkten einige Tage vor Ablauf reduziert angeboten wird, weil niemand es gekauft hat, dann sagt das doch viel mehr über die Ursache der schlechten Haltung aus, als eine Diskussion über irgendein Fleischsiegel.

In meinen Augen ist der Gesetzgeber gefragt. Und das nicht erst seit heute. Denn die ganzen vom Handel initiierten Fleischsiegel machen doch nur deutlich, wie schlimm es in D mit der Tierhaltung aussieht.
Soweit ich weiß, denn ich hatte da mal sehr gründlich recherchiert, sind wir, was die Umsetzung der EU-Vorschriften angeht, EU-weit ganz weit hinten. Und genau das ist auch der Grund, warum sich auch ausländische Investoren hier mit ihren großen Schweinemastanlagen ansiedeln.
Das schafft Arbeitsplätze. Auf unterstem Niveau.:cool:
 
hallo oregano,

"Foodwatch bezeichnet dieses neue Siegel als Mogelpackung."

hattest du in einem vorigen beitrag geschrieben und das ist es auch. mal wieder nur blabla der politiker um von den mißständen abzulenken und sie nicht wirklich ändern zu müssen.

die verbraucher sowieso nicht. schon seit etlichen jahren hat jeder die möglichkeit bio-fleisch zu kaufen und es gab unendlich viele beiträge im tv (wobei anscheinend die meisten lieber idioten-tv schauen statt info-sendungen) und in zeitungen usw. und damit die möglichkeit etwas für`s tierwohl und außerdem auch für die umwelt und seine eigene gesundheit zu tun.

aber fast alle kaufen nach wie vor den billigdreck. daran wird auch ein neues siegel nichts ändern.
evtl. kaufen manche dann fleisch statt von der 1. ganz schlimmen stufe das von der 2. mit ein bißchen mehr platz für die tiere (statt 0,75 qm 0,9 qm für ein gr. schwein ist aber auch keine wirkliche verbesserung), weil das dann fast genauso billig ist wie stufe 1, aber die meisten werden wohl auch weiterhin das billigste kaufen wie auch bei allen anderen nahrungsmitteln, kleidungsstücken (wobei da bei vielen auch menschen zu schaden kommen und sogar viele kinder ganz extrem krank gemacht werden um den billigkram zu produzieren) usw usw.

und dann rumjammern, daß sie immer mehr beschwerden haben (ähnlich wie auch die millionen leute in deutschland, die immer noch rauchen usw ), daß die umwelt kaputt ist (da werden dann aber mehr die demnächst geborenen jammern, die meisten jetzt lebenden ignorieren es ja noch immer) und statt was an den ursachen zu ändern, werden sie wieder nur pillen schlucken............

lg
sunny
 
Ich hab jetzt nochmal gecheckt, welches Fleischsiegel das sein soll und es ist in der Tat das Fleischsiegel Tierwohl, dass es bereits seit 2015 gibt.:D Sehr seltsam.

Es geht bei diesem Label in erster Linie um konventionell erzeugtes Fleisch. Da werden auch AB eingesetzt. Normal. Und wer auf der zuvor geposteten Seite mit den Kriterien schaut, dann gibt es auch ein AB-Monitoring, dass die Reduzierung derselben zum Ziel hat.
Ich finde, wie gesagt, dass die Initiave Tierwohl weit mehr ist, als es zuvor gab.
Und wer kein konventionell erzeugtes Fleisch will, der kann sich doch gleich Biofleisch holen.
Wenn aber alle Biofleisch wollten, dann würde man gar kein Fleisch mehr konventionell erzeugen, weil es unverkäuflich wäre.

Ich selbst bin eigentlich der Ansicht, dass der Mensch ein Grundrecht auf Bio hat.:D Aber das wollen die Meisten ja nicht bezahlen. Und es gibt ja sogar Menschen, die Bio nur für Geldmacherei halten.:rolleyes:
 
Wenn aber alle Biofleisch wollten, dann würde man gar kein Fleisch mehr konventionell erzeugen, weil es unverkäuflich wäre.
Andersherum ist es aber so, wenn k e i n Fleisch aus tierquälerischer Massentierhaltung erzeugt würde, dann könnte es auch n i e m a n d mehr kaufen - weil es keins mehr gäbe und in keinem Supermarkt (weltweit?!) zu finden wäre, oder G-27 oder G-28-weit. Die Massentierhaltung würde mit Gefängnis n i c h t unter 5 Jahren bestraft (ebenso weltweit).
U n d das Bio-Fleisch würde wieder normal Fleisch genannt, und das was bisher konventionell-normal war, würde tierquälerisch, krankmachend und kriminell genannt, z.B. Pharma-Tierquäler-Fleisch, oder Folter-Fleisch! Herstellung und in Verkehr, in den Handel bringen wäre strafbar, weil tier-, menschen- und lebens-verachtend!
 
Gleerndil schrieb:
U n d das Bio-Fleisch würde wieder normal Fleisch genannt, und das was bisher konventionell-normal war, würde tierquälerisch, krankmachend und kriminell genannt
Ja, das muss man sich (oder anderen) immer wieder klarmachen. Genauso aber beim Gemüseanbau.
Viele Grüße
 
gsd gibt es ja bio. am besten von demeter, bioland und naturland. eg-bio ist nur sehr wenig besser als der übliche supermarktdreck.

gemüse kann man, wenn man einen garten oder balkon hat, auch ganz einfach selbst anbauen (macht nur im 1. jahr etwas mehr arbeit als einkaufen, dann eher weniger und in einem gr. garten auch ohne besonderen aufwand kl. nutztiere halten.

da hatte ich vor allem in beitrag 1,7 und 8 einiges dazu geschrieben :

https://www.symptome.ch/threads/gif...d-wie-einfach-man-das-verhindern-kann.140237/

lg
sunny
 
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