Frage zu Leaky gut und was die Darmschleimhaut passieren kann

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Hallo Zusammen

Weiss jemand, wie gross einzelne "Partikel" sein müssen, um durch lecke tight junctions, welche zu leaky gut führen, zu passieren?

Bei leaky gut wird ja oft geraten, eine Darmsanierung zu machen, u.a. auch mit Zugabe von diversen Mittelchen (L-Glutamin, Flohsamenschalen, Kurkumin etc.). Ausserdem ist Entgiftung ein wichtiges Thema. Aber genau dort bin ich mir nicht sicher, ob das nicht kontraproduktiv sein könnte. Z.B. Zeolithe, Bentonit, Heilerde und auch Chlorella, welche Giftstoffe an sich binden und ausleiten, könnten doch durch die Löcher im Darm auch rückresorbiert werden.

Was meint ihr dazu? Oder sind diese Helferleins in ihrer Struktur zu gross, um die löchrige Darmwand zu durchstossen?
 
Hätte ich das Thema wohl besser in die Entgiftungsrubrik stellen sollen? Hat niemand eine Antwort?
 
Hallo Daenerys,

hier wird der Leaky Gut mit Folgen gut beschrieben, finde ich:

https://www.selbstheilung-online.de...y Gut - Mutter aller Krankheiten final(2).pdf

Letztlich spielt es da meiner Meinung nicht wirklich eine Rolle, wie groß die "Teile" sind, die über die Lücken in der Darmwand in den Körper gelangen. Wichtig ist, daß diese Lücken geschlossen werden, damit alles, was durch die Darmwand abgehalten werden soll, auch abgehalten werden kann.

...
Medizinische Tests
Es gibt verschiedene Tests, mit denen man die Darmschleimhaut und die erhöhte intestinale Permeabilität = vermehrte Durchlässigkeit nachweisen kann. Für die Beurteilung der Funktion und des Zustands der Darmschleimhaut dienen beispielsweise die Laborparameter alpha-1- Antitrypsin im Stuhl, Zonulin und LPS im Serum. Der Laktulose-Mannitol-Test misst direkt die Durchlässigkeit.

Behandlung
Die Behandlung umfasst vier Schritte:
1. Weglassen der Auslöser,
2. Schließen der „Löcher“,
3. Unterstützung beim Aufbau der gesunden Darmflora,
4. Eventuell (vorübergehender) Ausgleich eines Mineralstoff- und Vitaminmangels

Ohne die Wiederherstellung der Darmschleimhautfunktion ist der Aufbau der Darmflora nicht erfolgversprechend. Daher ist die alleinige Gabe von Probiotika (=guten Bakterien) meist nicht erfolgreich.

Dadurch ergeben sich folgende Maßnahmen:
Vermeiden der schädigenden Nahrungsmittel, -zusätze und (wenn medizinisch vertretbar) auslösender Medikamente. Eine glutenfreie Kost ist für mindestens 2-3 Monate zu empfehlen. Danach kann man vorsichtig kleine Mengen probieren und so die individuelle Empfindlichkeit austesten. Ansonsten möglichst wenig industriell verarbeitete Nahrung.
Auf PH-Wert 7 – 7,4 der Körperflüssigkeiten achten. Urinstreifen! (Der PH-Wert des Urins ist zwar sehr schwankend, aber 1x am Tag 7 – 7,4 zeigt eine deutliche Tendenz zu einer leichten Alkalität).
Widerherstellung der Mineralspeicher, z.B. durch Korallenpulver. (Dieses, wie auch die Rotalge Lithothamnium, nehmen die überschüssige Säure aus den Körperflüssigkeiten und können dann remineralisieren).
Zum Schließen der „Löcher“ gibt es leider noch wenig erprobte Mittel. Mir ist nur ein Medikament bekannt, das gezielt an dieser Stelle angreift. Es handelt sich um bakterienfreie Auszüge von E.coli (Präparat Synerga). Die darin enthaltenen Substanzen helfen der Darmschleimhaut, sich wieder zu regenerieren. Eine Anwendung über 2-3 Monate wird empfohlen.
Achtung: Die direkte Gabe von Präparaten mit lebenden E.coli ist bei geschädigter Darmschleimhaut wegen Verträglichkeitsproblemen nicht zu empfehlen.
Der Aufbau der Darmflora kann parallel mit dem Schließen der Löcher erfolgen, aber nicht ohne dieses, da weniger erfolgversprechend. Für den Aufbau sollte man ein Präparat verwenden, das verschiedene Stämme von Bifidokeimen und Lactobazillus acidophilus enthält. Möglichst in magensäurestabiler Kapsel und pro Gabe mindestens 10 Milliarden Kulturen, bis zu dreimal täglich (z.B. Effektive Mikroorganismen)
Unterstützende Entlastung des Darms von belastenden Giften (z.B. Zeolith, Flohsamen etc.).
Je nach Bedarf kurzfristig Nahrungsergänzungen mit Vitaminen und Spurenelementen um den jahrelangen Mangel auszugleichen. (typisch z.B. Zink, Selen, Folsäure, Vit. B6, B12...)
...

Auch Vitamin D scheint eine Rolle zu spielen: https://www.youtube.com/watch?v=o4rcG4YqCDA


Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Oregano
Ganz herzlichen Dank für die Hilfestellung!
Beim letzten Punkt (Entlastung des Darms) war eben meine Frage, ob so etwas wie Zeolith überhaupt wieder ausgeschieden wird oder wegen des leaky gut auch rücktesorbiert. Das wäre ja dann doppelt schlimm, weil nicht nur die Gifte, sondern auch das Zeolith plötzlich aufgenommen wird.
 
Hallo daenerys,

ich verstehe Deine Bedenken und kann leider die Frage, ob die Gefahr der Wiederaufnahme z.B. von "beladenem" Zeolith besteht, nicht beantworten.
Ich denke aber, es käme auf einen Versuch an: geht es Dir gleich oder besser mit Zeolith, passt alles.
Geht es Dir schlechter, dann passt's nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo,

das Thema ist auch für mich gerade sehr wichtig. Ich hatte einen Nahrungsmitteltest, bei dem 65 von fast 300 positiv getestet wurden. U.A. auch Gluten und mir wurde dringend ein Darmaufbau empfohlen.

LG Moni
 
Oregano
Nun, bei meinem Auf und Ab und den wechselnden Phasen ist es schwierig zu sagen, ob Zeolith mir hilft. Ich habe es mit Unterbrüchen jetzt 1/2 Jahr genommen und dabei hatte ich gute wie auch schlechte Phasen. Aber dass es mir mit Zeolith sofort schlecht ging, kann ich ausschliessen. Allerdings weiss man ja auch nicht, wie lange es dauert, bis rückresorbierte Stoffe an Orte gelangen (sich ablagern), wo sie nicht hingehören und dort Schaden anrichten können. Ich denke daher, dass die unmittelbare Befindlichkeit wohl keine Antworten liefert.
 
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