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Nachteile der intramuskulären Injektion
• Hämatomgefahr (cave: vielfach werden im hausärztlichen Notdienst oder anderweitig ambulant Schmerzmittel o. ä. i. m. injiziert – eine Lysetherapie bei Lungenembolie oder Myokardinfarkt ist dann nicht mehr möglich)
• Abszessbildung (Spritzenabszess in Glutealregion kann bis zur Invalidität des Patienten führen!)
• Nervenschädigung
• Die i. m. Injektion ist immer mit einem Anstieg der CK vergesellschaftet – dies kann
in Folge bei der Differentialdiagnose Thoraxschmerz als H. a. Myokardinfarkt
missdeutet werden. Deshalb i. m. Injektionen bei Patienten mit Thoraxschmerz möglichst unterlassen (kann darüber hinaus auch eine potentiell indizierte Lyse unmöglich machen, und nicht immer ist in Deutschland das nächste Herzkatheterlabor innerhalb von 90 min zu erreichen, obwohl in D mit die höchste Dichte an HK- Laboren weltweit vorliegt). In der Notaufnahme bei V. a. Myokardinfarkt nach stattgehabter i. m. Injektion (in den letzten 3 Tagen) zuerst spezifische Myokardmarker (CK-MB, Trop I) abwarten, bevor zusätzliche kardiale Diagnostik begonnen wird.
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