Diabetes, ins DMP kommt man schnell rein...

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23.07.08
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Liebe Patienten,
mehrfach wurde bei mir eine PNP, Polyneuropathie, nachgewiesen. Pelzigkeit an den Füssen, Darmlähmung, wobei Darmlähmung das lästigste Symptom ist. Auch ständige Zuckungen der Muskulatur an den Waden, besonders links.

Aber gut, dass ich eine Überweisung zum Gastroenterologen erbeten habe, der als erstmal Laxoberal verworfen hat und auf Makrogol und Flohsamen umgestellt hat. Darauf wäre der Hausarzt, der Laxoberal emphohlen hatte, wohl nie gekommen. Dann Coloskopie, vom Gastroenterologen durchgeführt, ohne Befund, also alles in Ordnung, keine Darm verschliessende Wucherungen.

Aber wenn die Ärzte keine Erklärung für die PNP finden können, wird ruckzuck eine Diabetes als Ursache vermutet, und schnell ist man im DMP. Denn das lohnt sich vermutlich für die Praxen.

Nach Umzug 110 km vom alten Wohnsitz weg benötigte ich eine neue Diabetologin. Sie macht auf mich einen sehr kompetenten Eindruck.

So stellte sie in den ersten Minuten des ersten Besuches fest, AMLODIPIN als Blutdrucksenker bei PNP zu geben sei nicht günstig, da AMLODIPIN PNP fördern oder erzeugen kann. AMLODIPIN wurde also abgesetzt.
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Jetzt nehme ich DOXAZOSIN2 plus Candecor 32/2,5. Und jetzt wache ich nachts immer wieder auf mit ausgetrocknetem Mund, den ich im Schlaf immer geschlossen habe. Auch kommt es vor, dass sich meine Augen nicht an veränderte Abstände anpassen wollen. Z.B. stehe ich 2m vor Einkaufsregalen,und die Augen "verlangen" anscheinend eine Lesebrille. Kürzlich bemerkte der Augenarzt bei der routinemässigen Prüfung "klassische Akkomodationsstörung" und ging nicht weiter darauf ein. Ruckzuck war der Bericht für die Diabetologin fertig, alles in Ordung, Augeninnendruck beidseitig 16, prima.

Die Diabetologin bezweifelt, dass ich überhaupt ein Diabetesproblem habe. "Die Neurologen wissen auch auch nicht, was die Ursache ist, solange da noch 'DDs', die noch durchzuführen wären, in ihren Arztbriefen stehen."

Falsch sei schon mal, bei dem genormten Zuckerbelastungstest die Blutproben aus den Fingerspitzen zu nehmen. Absurd sei, den Patienten im Krankenhaus über 4 Geschosse Treppe laufen zu lassen, um in den genormten Zeitabständen beim Labor zu erscheinen, um dann auch noch Blut aus den Fingerspitzen zu entnehmen (das Krankenhaus hat keinen Aufzug).

Ach, morgen muss ich wieder zu der neuen Diabetologin. Mein HBA1c wird wohl wieder bei 6,0, ohne Medikanmente, sein. Aber ich muss ihr sagen, dass ich immer nachts eine trockene Mundhöhle habe und die Augen Akkomodationsstörungen haben. Vermutlich ist das wieder eine Nebenwirkung von Doxazosin.
 
Hallo artelitho,

gut, daß Du Deinen Humor behalten hast und diese ganze Geschichte ironisch durchsetzt hast ;)...

Darmlähmung und Muskelzucken: Weißt Du, ob Du genügend Magensium im Körper/Blut hast? Evtl. wäre mit einer Magnesium-Einnahme schon einiges gewonnen? Bitte aber nicht die Billig-Brausetabletten aus dem Supermarkt nehmen sondern am besten reines Mg-Chlorid.
Manche sprühen sich das Mg auf die Haut, andere nehmen Fußbäder damit. Wieder andere lösen es in Wasser auf und trinken davon (schmeckt ziemlich scheußlich :eek:)).

Hiier werden eine ganze Menge mögliche Ursachen für eine PNP genannt:
Polyneuropathie
Kannst Du die bei Dir alle ausschließen oder trifft da etwas zu?

Zur Information:
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Beim gesunden Erwachsenen liegen etwa 26-42 mmol/mol (4,5 – 6,0 %) des gesamten Hämoglobins als HbA1c, also in an Zucker gebundener Form vor. Ein normaler HbA1c-Wert (bis 42mmol/mol =6%) bedeutet aber noch nicht automatisch, dass Ihr Zuckerstoffwechsel auch in Ordnung ist. Denn erhebliche Schwankungen (mal erhöhte Blutzuckerwerte, mal niedrige) können sich im Laufe der Zeit ausgleichen und dann zu einem normalen HbA1c-Ergebnis führen.

Wenn der Wert an der oberen Grenze liegt, zum Beispiel bei 38 mmol/mol (5,6 %), gehen manche Mediziner bereits davon aus, dass der noch nicht-Diabetiker mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Diabetes entwickeln wird und empfehlen zusätzlich, den Blutzucker nach dem Essen kontrollieren oder einen Glukosebelastungstest (mit 75 g Glukose = Traubenzucker) durchführen zu lassen. Ein HbA1c-Wert von über 42 mmol/mol (6 %), zeigt an, dass der Blutzuckerspiegel über längere Zeit erhöht war. Es könnte also bereits ein Diabetes vorliegen. Liegt der gemessene HbA1c-Wert sogar über 58 mmol/mol (7,5 %), ist anzunehmen, dass der Blutzuckerspiegel dauerhaft und stark aus dem Lot geraten war.
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Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sehen Sie bitte im Beipackzettel nach, ob diese den HbA1c-Wert beeinflussen können. Eine ganze Reihe von Medikamenten kann sowohl erhöhend als auch erniedrigend wirken.
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HbA1c im Blut - Laborwerte-Lexikon A-Z - jameda

Grüsse,
Oregano
 
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