Rezeptfreie Alternativen zu Atosil?

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13.02.15
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183
Hallo,

ich bin auf der Suche nach Alternativen für Atosil. Atosil hat mir ganz gut geholfen, ist aber rezeptpflichtig. Gibt es da was pflanzliches, rezeptfreies, was ähnlich wirkt und einen gut beruhigt?

Johanniskraut, Baldrian und so die Standartdinger habe ich schon probiert.

Wie sieht es denn mit "Passiflora" aus?

MFG
 
Nur ein Hinweis, wusstest du dass Atosil ursprünglich mal als Anti-Allergikum entwickelt worden ist?

Gerd

.​
 
Ich meinte dass die Wirkung dann vielleicht auch mit Allergien/Histamin etc zu tun haben kann, und entsprechend vielleicht auch andere Mittel aus dieser Richtung wirken könnten.
Atosil wirkt, soweit ich mich erinner, auf bestimmte Histamin-Rezeptoren auch im Gehirn. Viele macht es deshalb müde, ich wurde dadurch eher etwas wacher, als "paradoxe" Wirkung.

"Moderne" Antihistaminika wirken wohl weniger auf Rezeptoren im Gehirn, machen dadurch weniger müde, haben aber eben bestimmte andere Wirkungen auch weniger/nicht mehr.

Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mir geht es nicht nur darum, dass es mich müde macht.
Ich habe eine Depersonalisation, ausgelöst durch Cannabis. Und das Atosil nimmt mir da gut die Angst weg und sorgt ab 15 Tropfen dafür, dass die Dp ca. für 1-2 Stunden mal verschwindet.

Viele hier im Forum sind der Meinung, dass ich eine Histaminintoleranz habe und deswegen die Depersonalisationssymptome, aber ich bin mir sicher, dass es vom Cannabis kommt und es sich um die "psychische Version" der Depersonalisation handelt. Ich denke eher es hat etwas mit meiner Angst zu tun, weniger mit einer Allergie oder Intoleranz. Deswegen frage ich mich auch, warum Atosil bei mir so gut hilft. Andererseits hilft es ja aber auch anderen Menschen, die Ängste usw. haben, und keine HI.
 
Bist du sicher, ob diese anderen wissen, ob sie allergisch oder histamin-intolerant sind?

Gerd

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Nein - natürlich nicht.

Aber weist du was? Ich habe jetzt ziemlich viel rumprobiert. Ich war in einer Klinik wegen der Depersonalisation. Hat mir nichts gebracht. War bei verschiedenen Hypnosetherapeuten. Hat nichts gebracht. Dann habe ich hier in diesem Forum ein Thread erstellt, ich wurde aufmerksam auf Vitaminmangel, Histaminintoleranz usw. gemacht.
Aber ich denke, ich drehe im Kreis. Wenn es wirklich an einer HI liegt, dann würde ich nicht diese generalisierte Angst in Verbindung mit der DP spüren.
Und die DP wäre dann nicht durch das Cannabis ausgelöst worden.

Es gibt ein englisches Forum, dpselfhelp.com. Dort haben sehr viele Depersonalisation, ausegelöst durch Cannabis. Und wenn ich mir jetzt sage, dass das durch eine Histaminntoleranz kommt, dann leugne ich doch die Realität, denn die Wahrheit ist doch, dass es vom Cannabis kommt.

Habe seit 3 Wochen eine neue Therapeutin und habe mir schon einige Konflikte mit ihr, die durch meine Kindheit entstanden sind, bewusst gemacht.

Nur nach den Ferien beginne ich auf meiner neuen Schule, und die DP ist noch nicht verschwunden. Deswegen frage ich jetzt nach einem Mittel, damit ich wenigstens bei den Hochphasen etwas runter komme, und mich, wie bei Atosil, an den normalen Zustand wieder gewöhnen kann, immer dann, wenn ich es einnehme und die Dp verschwindet, und ich so die Angst verliere.
 
wikipedia Promethazin/Atosil
Promethazin besetzt die Histamin-Bindungsstellen im Gehirn. Dadurch wirkt es beruhigend und schlaffördernd.
Darüber hinaus bindet Promethazin auch an den muskarinischen Acetylcholin-Rezeptor sowie an die Rezeptoren für 5-HT2A, 5-HT2C, Dopamin-D2, den NMDA-Glutamatrezeptor und den α1-Adrenorezeptor.
Promethazin ist zudem ein potentes Antioxidans und steigert die Glutamataufnahme in Gliazellen des Gehirns.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, aber inwiefern soll es mir jetzt weiterhelfen?

Mein Standpunkt ist doch folgender: Cannabis hat Depersonalisation ausgelöst. --> Atosil hilft mir --> ? Ok, vielleicht hat das Cannabis etwas mit Histamin zu tun, aber ich finde im Internet absolut GAR NICHTS, was Cannabis und Histamin in Verbindung bringen könnte. Das ist das traurige. Deswegen finde ich den Ansatz mit der Histaminintoleranz seltsam...

Also nur nebenbei: Wenn es so ist, dann würde ich mich gerne darauf einlassen und dem noch einmal weiter nachgehen. Aber ich brauche eine Erklärung. Es muss für mich irgendwie Sinn ergeben...

Ich meine, Cannabis wird auf so vielen Seiten als Auslöser für Depersonalisation genannt...
 
Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass wenn ich in meinem Zustand, unter Dp einen Joint rauche, dass die DP noch stärker wird. Damit habe ich ja zumindest eine Bestätigung, dass die DP vom Cannabis kommt. Wenn Cannabis nämlich nichts mit Histamin zu tun hat, aber meine DP von Histamin kommt, dann würde sie ja nicht stärker werden, wenn ich einen Joint rauche, oder?
 
Habe gerade mal auf die Schnelle recherchiert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Depersonalisation
Es wird vermutet, dass Glutamat eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie der Depersonalisation spielt.

Es ist bekannt dass der NMDA-Antagonist Ketamin Effekte hervorrufen kann, die einer Depersonalisation entsprechen, wie zum Beispiel emotionale Taubheit.[26] Glutamat ist ein Agonist an NMDA und nicht-NMDA Glutamatrezeptoren. Es wird daher vermutet, dass die Blockade von NMDA-Rezeptoren durch Ketamin zu lokalen Erhöhungen des Glutamatspiegels und einem entsprechenden Überschuss von Glutamat an nicht-NMDA Glutamatrezeptoren führt und dadurch die störenden Effekte auslöst.[27] In einer Studie konnte gezeigt werden, dass Probanden mit Ketamin-induzierter Depersonalisation im fMRT ähnliche Aktivierungsmuster bei emotionalen Stimuli zeigten, wie Patienten mit Depersonalisation. Hierbei handelt es sich um reduzierte Aktivität im limbischen System, während Teile des präfrontalen Kortex hyperaktiv waren.[28]

Beispielsweise ist LSD ein Agonist am 5-HT2A-Rezeptor und 5-HT2C-Rezeptor und kann Depersonalisation auslösen

Allerdings weiß ich nicht, wie mir das jetzt weiterhelfen könnte. Es könnte mir vielleicht zeigen, dass mein Problem vielleicht nicht mit Histamin zusammenhängt, aber eben mit 5-HT2A oder Glutamat?
Auch, wenn ich nie Ketamin oder sowas, sondern nur Cannabis konsumiert habe.

Was mir dann ins Auge sticht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Lamotrigin

Lamotrigin blockiert Natrium- und spannungsabhängige Calciumkanäle der Nervenzellen und verhindert die Freisetzung der erregenden Neurotransmitter Aspartat und Glutamat.

Ist ja rezeptflichtig, aber:

https://www.lasea.de/lasea/wie-wirkt-lasea/

. Mit Lasea® wieder im Gleichgewicht:

geregelter Calciumeinstrom
weniger Ausschüttung erregender Botenstoffe
Nervenzellen kommen wieder zur Ruhe

hmm.... wäre wohl ein Versuch wert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, beim Glutamat bzw Glutamat-Rezeptoren ist eine Übereinstimmung.

Wäre eben die Frage, wie da was zusammenwirkt.

(Histamin wirkt übrigens auch als Neurotransmitter.)

Hast du denn ansonsten Probleme, Atosil verschrieben zu bekommen?
 
Naja, Atosil ist ja halt soweit ich weiß nichts pflanzliches. Ich möchte schon was, was ich ohne Bedenken, wenn ich denn möchte, auch mal ein paar Tage nacheinander einnehmen kann. Quasi als Hilfe, bis die DP von selbst verschwindet. Denn es geht mir von Monat zu Monat langsam besser, zwar nicht so stark besser, aber schon merkbar, und auf dem Weg, bis es verschwindet, wollte ich mir eine Hilfe anlegen.

Bis ich jetzt wieder Kontakt zu einer Therapeutin, die was verschreiben darf, aufgenommen habe, und mit ihr womöglich auch diskutieren darf... habe ich nicht so Bock drauf...Außerdem habe ich gelesen, dass es nicht so gut ist, regelmäßig Atosil zu nehmen...

Deswegen suche ich lieber etwas pflanzliches.

Was würdest du denn an meiner Stelle machen?
 
Wenn jetzt, mal angenommen, Atosil die Glutamat-Rezeptoren besetzt, also die Wirkung von Glutamat vielleicht reduziert/blockiert, wie sieht es dann mit Glutamat in der Nahrung aus? Künstlich zugesetztes und auch natürlich enthaltenes Glutamat. Ich glaube Parmesan z.B. enthält mit das meiste Glutamat.
Oder eben auch die künstlich zugesetzten Geschmacksverstärker - auch Hefeextrakt etc.

Gerd
 
Hmm, das weiß ich jetzt auch nicht.
ich denke nicht, dass da wirklich Essen drauf Einfluss hat, ich denke eher, dass das sich wirklich nur in meinem Kopf abspielt. Habe ja die letzte Zeit, als ich einer HI auf der Spur war, sehr darauf geachtet, wie ich auf Essen reagiere...

Aber es wäre jetzt ja auch schon komisch, wenn ich jetzt plötzlich die Lösung für Depersonalisation finden würde :p Denn es gibt ja bis heute noch kein Medikament, was gegen Depersonalisation ist...
 
Na ja, Glutamat ist auf jeden Fall nochmal was anderes als Histamin, und eben auch ganz natürlich in Lebensmitteln zum Teil in größeren Mengen enthalten. Und die künstlichen Zusätze in Fertigprodukten.
Ich find grad keine richtige Liste mit den Lebensmitteln, die es natürlich enthalten.
 
Aber hier ein Widerspruch:

Klärung aller Fragen auf die wirkung von Cannabis : Lifestyle

Cannabinoide, die am CB1-Rezeptor aktiv sind (wie THC, WIN 55, WIN 212), vermögen die exzitatorische Feuerung der Glutamat-Neuronen zu drosseln und die inhibitorische Wirkung von GABA zu verstärken. Deshalb sind Cannabinoide, besonders THC, als Spasmolytika (krampflösende Mittel) und Anxiolytika (als Valiumersatz) sehr geeignet.

Cannabis und Hirnreifung - Brainblog

Beim Sezieren der Rattenhirne stellte sich heraus, dass das Cannabis die Freisetzung von Glutamat - ein Botenstoff des Nervensystems - unterbrochen hatte. Ein Mangel an Glutamat kann zu Gedächtnis-Problemen führen, vermuten Wissenschaftler.

Wenn Atosil die Glutamatfreisetzung hemmt, dann kann es aber nicht daran liegen, denn wenn es daran liegen würde, dann müsste ja das Cannabis irgendwie dafür gesorgt haben, dass zu viel Glutamat über die ganze Zeit hinaus freigesetzt wird...
 
danke.

Aber dann müssten ja meine Symptome, wenn ich Cannabis rauche, verschwinden, oder? Denn es bewirkt ja genau das Gegenteil einer Freisetzung.
 
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