Blutwerte borrelioserelevant?

  • Themenstarter Miranda
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Miranda

Hallo,
meine Blutwerte sind wie folgt:
Borrelia-burgd.:Igm Ak (Elisa)-schwach positiv
Borr.-Westernblot IgG -p 41,p39,p34
Borr. Westernblot IgM negativ
untersucht im Labor Laser ;hornei,etc. in Leverkusen.Der untersuchende Arzt war einmal Vorsitzender eines Borrelioseverbandes.
Was ist von Ärtzen wie Hr. Kratzsch zu halten?wird von manchen ÄrztInnen nicht zu oft Borreliose diagnostiziert?
Kann man eine Borreliose nach einem negativen Liquorbefund ausshließen?
 
Es wäre so schön, wenn die Diagnostik bei Borreliose eindeutig wäre.

Zu einem positiven Elisa habe ich dies hier gefunden:
Ein positiver IgM-Befund weist in den Frühstadien der Borreliose auf eine aktive Infektion hin; es ist jedoch zu bedenken, daß nicht nur IgG-, sondern auch IgM-Antikörper nach antibiotischer Therapie oder spontan ausgeheilter Infektion monatelang, evt. sogar über Jahre, persistieren können. Bei Frühmanifestationen kann der IgM-Test durchaus negativ sein; andererseits werden bei Spätmanifestationen nicht selten IgM-Antikörper nachgewiesen. Diese erlauben jedoch dann keine Aussage über die klinische Aktivität der Infektion. Falsch positive IgM-Nachweise finden sich z.B. bei Mononukleose oder bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.

Im Falle eines negativen Bestätigungstests (Western Blot) bei positivem Suchtest (ELISA) handelt es sich am ehesten um ein unspezifisches Ereignis. Allerdings kann im frühen Stadium einer Borreliose der Bestätigungstest später positiv werden als der Suchtest, so daß bei einer derartigen Konstellation bei entsprechendem klinischen Verdacht eine serologische Kontrolle nach 3-4 Wochen sinnvoll sein kann.

Der Verdacht auf eine Neuroborreliose ergibt sich aufgrund typischer klinischer Symptome [deine Symptome sind aber nicht typisch!] und sollte anschließend durch Laboruntersuchungen (Liquoruntersuchung) gestützt werden. Entzündliche Liquorveränderungen sind bei jeder Neuroborreliose zu erwarten (mögliche Ausnahme: ganz frühes Krankheitsstadium). Bei 80-90% der Patienten mit Neuroborreliose kann die klinische Verdachtsdiagnose durch den Nachweis einer borrelienspezifischen intrathekalen Antikörpersynthese bestätigt werden.
netdoktor.at: Online Diskussion

Oder hier kurz zusammengefaßt noch mal im Prinzip das gleiche:
Die nicht selten schwierige Diagnose stützt sich auf:

Erscheinung und Verlauf der Erkrankung
Besonders das erste Stadium der Lyme-Borreliose, in der die Wanderröte (das Erythema migrans) auftritt, ist oft ohne Laborbefunde zu erkennen. In den späteren Stadien der Borreliose sind die Beschwerden und Zeichen oft unklarer und vieldeutiger.
Borrelien-Antikörpernachweis im Blut
Negativer Befund: Werden bei korrekter Durchführung und Verwendung moderner Testverfahren keine Borrelien-Antikörper gefunden, ist eine länger bestehende Lyme-Borreliose sehr unwahrscheinlich, wenn auch nicht 100%ig ausgeschlossen.
Positiver Befund: Wenn Antikörper gegen Borrelien im Blut gefunden werden, kann dies wegen einer aktiven Infektion aber auch wegen einer ausgeheilten Infektion sein. Es heißt also keinesfalls, dass eine Lyme-Borreliose vorliegen muss.
Nachweis der Borrelien
Wird heute meistens mit Hilfe der PCR-Technik durchgeführt. Derzeit noch auf spezielle Anwendungen beschränkt: z.B. für den Nachweis von Borreliose-bedingten Gelenksentzündungen (Erregernachweis in Gelenksflüssigkeit) oder Verdacht auf Borreliose des Nervensystems (Erregernachweis in der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit).
Untersuchung des Liquors (=Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit)
Die Untersuchung des Liquors auf Zellen (Leukozyten) und Borrelienantikörper, sowie der Nachweis von Borrelien im Liquor kann helfen, einen Borreliose-Befall des Nervensystems zu erkennen.
Diagnose der Lyme-Borreliose - Übersicht
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Die Liquoruntersuchung ist umstritten als eindeutiges Diagnose-Instrument. Nicht jeder, der Borreliose hat, hat auch einen positiven Liquorbefund!
Die Neuroborreliose mit Befall des Liquorraums ist ein Sonderfall der Borrelieninfektion. Nur in einem Teil der Fälle (nach unserer Erfahrung circa 10%) kommt es zur Beteiligung des Zentralnervensystems. Wenn diese auftritt, so in aller Regel in der frühen Phase (bis etwa 10 Wochen) der Erkrankung, in der noch keine Antikörper gebildet wurden. Bei der Neuroborreliose kann durch Liquoruntersuchung und Vergleich mit den entsprechenden Serumwerten nachgewiesen werden, daß im ZNS selbst eine Antikörperproduktion stattfindet (sogenannte autochtone AK). Heute kann man auch die Borrelien selbst im Liquor mit kulturellen Methoden oder durch PCR (siehe unten) nachweisen.
....
Andererseits berichtete Pfister auch über Patienten, bei denen Borrelien aus dem Liquor angezüchtet werden konnten, ohne daß entzündliche Veränderungen nachweisbar waren. Man kann also sicher nicht in jedem Fall davon ausgehen, daß ein Fehlen entzündlicher Liquorveränderungen eine Neuroborreliose ausschließt. Vermutlich benötigt die entzündliche Reaktion einige Zeit, so daß manchmal zwar schon Borrelien den Liquorraum erreicht haben, aber noch keine Entzündung nachweisbar ist.
Die deutsche Lyme-Disease-Website, Klinik und Therapie der Lyme-Borreliose, Dr. D. Hassler, 1995, https://www.ariplex.com/lyme/lymhas01.htm

Gerade weil das alles so komplex ist, ist es umso wichtiger, mit einem Labor zusammen zu arbeiten, das einen guten Ruf in Sachen Borreliose hat!

Gruss,
Uta
 
Hallo,
meine Blutwerte sind wie folgt:
Borrelia-burgd.:Igm Ak (Elisa)-schwach positiv
Borr.-Westernblot IgG -p 41,p39,p34
Borr. Westernblot IgM negativ
untersucht im Labor Laser ;hornei,etc. in Leverkusen.Der untersuchende Arzt war einmal Vorsitzender eines Borrelioseverbandes.
Was ist von Ärtzen wie Hr. Kratzsch zu halten?wird von manchen ÄrztInnen nicht zu oft Borreliose diagnostiziert?
Kann man eine Borreliose nach einem negativen Liquorbefund ausshließen?


Hallo, zu Dr. Kratzsch kann ich selbst nichts sagen. Jedoch ist der Moderator des Borrelioseforums bei ihm in Behandlung. Bei einem persönlichen Kennen lernen sprach es nur Positives

VG carmen
 
Hallo,
meine Blutwerte sind wie folgt:
Borrelia-burgd.:Igm Ak (Elisa)-schwach positiv
Borr.-Westernblot IgG -p 41,p39,p34
Borr. Westernblot IgM negativ
untersucht im Labor Laser ;hornei,etc. in Leverkusen.Der untersuchende Arzt war einmal Vorsitzender eines Borrelioseverbandes.
Was ist von Ärtzen wie Hr. Kratzsch zu halten?wird von manchen ÄrztInnen nicht zu oft Borreliose diagnostiziert?
Kann man eine Borreliose nach einem negativen Liquorbefund ausshließen?

Ein Liquorefund auf borreliose hat nur einen 10-30% Nachweis. Meist ist bei positiven Borreliosepatienten der Liquor negativ.
Borreliose wird nicht zu oft diagnostiziert, sondern genau wie Uta schreibt, meist du spät erkannt, weil Borreliose 1000 Gesichter hat.

LG carmen
 
Hallo,
meine Blutwerte sind wie folgt:
Borrelia-burgd.:Igm Ak (Elisa)-schwach positiv
Borr.-Westernblot IgG -p 41,p39,p34
Borr. Westernblot IgM negativ
untersucht im Labor Laser ;hornei,etc. in Leverkusen.Der untersuchende Arzt war einmal Vorsitzender eines Borrelioseverbandes.
Was ist von Ärtzen wie Hr. Kratzsch zu halten?wird von manchen ÄrztInnen nicht zu oft Borreliose diagnostiziert?
Kann man eine Borreliose nach einem negativen Liquorbefund ausshließen?

Laborbefunde ohne Symptome haben gar nichts zu sagen.

Dr. K. soll sehr gut sein.

Die Borreliose wird meiner Meinung leider eher zu oft ausgeschlossen als dass sie diagnostiziert wird. Aber es gibt durchaus auch "Wissenschaftler", die behaupten, die Borreliose werde zu oft diagnostiziert. Kommt auf die Sichtweise an. Die Meinungsführer sind leider immer noch der Ansicht, dass zu einer Borreliose auch typischen Symptome gehören wie z.B. Wanderröte, Gesichtslähmung, Lähmung, Gelenkschwellung und ACA. Borreliosebehandelnde Ärzte wissen, dass eine Borreliose auch ohne typische Symptome für den Patienten eine massive Einschränkung der Lebensqualität bedeutet.

Nein, ein negatives Liquorergebnis schliesst eine Borreliose nicht aus. Liquor ist lediglich bei ca. 20 % der Patienten positiv.

Wenn du Symptome hast und keine anderen Ursachen für deine Beschwerden gefunden wurden, würde ich an deiner Stelle aufgrund der Testergebnisse eine Antibiotikatherapie probieren. Die Banden p34 und p39 sind hochspezifisch und können praktisch nur positiv sind, wenn dein Immunsystem Kontakt mit Borrelien hat oder hatte.
Laborlexikon: Spezifität von Banden im Borrelien-Blot >>Facharztwissen für alle!<<
 
Hallo,
meine Blutwerte sind wie folgt:
Borrelia-burgd.:Igm Ak (Elisa)-schwach positiv
Borr.-Westernblot IgG -p 41,p39,p34
Borr. Westernblot IgM negativ
untersucht im Labor Laser ;hornei,etc. in Leverkusen.Der untersuchende Arzt war einmal Vorsitzender eines Borrelioseverbandes.
Was ist von Ärtzen wie Hr. Kratzsch zu halten?wird von manchen ÄrztInnen nicht zu oft Borreliose diagnostiziert?
Kann man eine Borreliose nach einem negativen Liquorbefund ausshließen?


Hallo Miranda,

durch scheinst nicht weit weg zu wohnen von mir, da du ein Leverkusener Labor angibst. Wenn du magst können wir gerne mal telefonieren, oder du rufst die SHG Köln Frau Reiter einmal an. Sehr kompetend und eine Liebe. Wie du möchstest.

VG carmen
 
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