Überlebenskampf mit multiplen Symptomen

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23.03.14
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Liebe Mitglieder von Symptome.ch,

vielleicht könnt ihr mir in meiner schlimmen gesundheitlichen Lage weiterhelfen. Ich habe viele Ärzte besucht, aber ich komme nicht weiter. Die Ursache meiner Symptome ist unbekannt. Ich freue mich über jeden Hinweis.

Ich bin 34 Jahre alt und fühlte mich nie wirklich gesund.

Im Folgenden werde ich meine gesundheitlichen Beschwerden kurz zusammenfassen.

Meine Beschwerden verschlimmerten sich immens mit einer Erkrankung an Hepatitis A vor etwa 7 Jahren. Seit dem leide ich an schweren multiplen Symptomen.

Das Hauptsymptom ist permanente Energielosigkeit in unterschiedlicher Ausprägung. Jede Bewegung fällt mir schwer. Es ist oft schon sehr anstrengend für mich den Arm zu heben oder auch ein Gespräch zu führen. Dies führt dazu, dass es mir schwer fällt Tätigkeiten zu beginnen und sofern ich sie beginne fällt es mir schwer sie zu Ende zu führen. Ich muss häufig Pausen machen um mich auszuruhen oder auch die Tätigkeiten ganz abbrechen.

Des Weiteren habe ich große Probleme mich zu konzentrieren. Es fällt mir schwer meine Aufmerksamkeit länger auf etwas zu richten. Dies zeigt sich zum Beispiel in Formulierungsschwierigkeiten in Gesprächen oder auch in Problemen Gesprächen zu folgen, weil sie mir zu schnell ablaufen. Außerdem habe ich Probleme beim Lesen. Auch hier muss ich oft Pausen machen um mich davon auszuruhen.

Ein weiteres Symptom ist ein nicht erholsamer Schlaf und ein starkes Unwohlsein nach dem Schlaf. Wenn ich aufwache leide ich meist unter Kopfschmerzen und einer Art Benommenheit. Des Weiteren ist die Energielosigkeit zu diesem Zeitpunkt recht ausgeprägt. Morgens hab ich auch sehr häufig gelblichen Auswurf.

Außerdem habe ich seit nun mehr 15 Jahren chronische Halsschmerzen, die auch nach einer kürzlich durchgeführten Entfernung der Mandeln nicht besser wurden.

Ein weiteres Symptom kann ich nur als Fiebersymptom beschreiben. Ich leide oft an einem heißen Kopf und einer Benommenheit, welches ich beides in dieser Kombination nur im Zustand des Fiebers kennen gelernt habe.

Überhaupt leide ich sehr oft an Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie an gelegentlichen Taubheitsgefühlen der Hände, die von einer Steifigkeit der Finger begleitet werden.

Zusätzlich setzt ab und zu ein Kribbeln im Hinterkopf ein, welches sich dann den Rücken hinunter zieht und manchmal auf den ganzen Körper überträgt. Wenn dieses Kribbeln einsetzt werde ich unmittelbar sehr schwach und muss mich setzen oder legen. Überhaupt ist mein Kopf extrem empfindlich gegenüber Druck oder Temperaturschwankungen und ich leide an einer allgemeinen Hitze- und Kälteempfindlichkeit.

Des Weiteren leide ich seit der Hepatitis an starken Magen-Darm-Problemen, die ich aber seit einer radikalen Ernährungsumstellung nach dem Studium ganz gut in den Griff bekommen habe. Zum Aufbau meines Magen-Darm-Systems und aufgrund der Vermutung eines Leaky Gut Syndroms therapiere ich mich mit probiotischen Produkten und der AIP (Autoimmun Protocol) Diät. Ich hoffe, dass sich diese Diät positiv auf die chronische Erschöpfung auswirkt.

Seit der Hepatitis leide ich außerdem an einer Laktoseintoleranz sowie 7 Allergien.
Darüber hinaus leide ich an Juckreiz der Extremitäten (besonders der unteren Gliedmaßen), Schmerzen des Zahnfleisches, Karies, Haarausfall und Muskelkater.

Ich unternahm verschiedene Versuche um meine Gesundheit zu verbessern, die jedoch bisher alle nicht von Erfolg gekrönt wurden. Unter anderem trieb ich regelmäßig Sport, was leider zu einer Symptomverschlimmerung führte. Ich unterzog mich einer Verhaltenstherapie, mehreren Physiotherapien und besuchte einige Ärzte.

Was die Erschöpfung angeht diagnostizierte die Charité Berlin eine myalgische Enzephalomyelitis (ME) bzw. ein Chronic-Fatigue-Syndrom.

Leider sagt diese Diagnose noch nichts über die Ursache der Symptome aus. Eine durch die Krankenkassen getragene Therapie ist bei dieser Diagnose in Deutschland lediglich auf die Verhaltenstherapie beschränkt. Alternative Ärzte oder selbst zu zahlende Therapien mit ungewissem Ergebnis sind für mich leider nur in einem sehr begrenzten Ausmaß möglich. Da ich aufgrund der Erkrankung nicht arbeiten kann, fehlen mir die finanziellen Mittel.

Nun suche ich nach einem für mich möglichen Weg aus dieser Situation. Ich bin offen für alternative Diagnosen und therapeutische Ansätze, an die ich vielleicht noch nicht gedacht habe.

Viele Grüße,

wenkone
 
Des Weiteren leide ich seit der Hepatitis an starken Magen-Darm-Problemen, die ich aber seit einer radikalen Ernährungsumstellung nach dem Studium ganz gut in den Griff bekommen habe.
Zum Aufbau meines Magen-Darm-Systems und aufgrund der Vermutung eines Leaky Gut Syndroms therapiere ich mich mit probiotischen Produkten und der AIP (Autoimmun Protocol) Diät. Ich hoffe, dass sich diese Diät positiv auf die chronische Erschöpfung auswirkt.

Seit der Hepatitis leide ich außerdem an einer Laktoseintoleranz sowie 7 Allergien.

Ich unternahm verschiedene Versuche um meine Gesundheit zu verbessern, die jedoch bisher alle nicht von Erfolg gekrönt wurden.
Unter anderem trieb ich regelmäßig Sport, was leider zu einer Symptomverschlimmerung führte. Ich unterzog mich einer Verhaltenstherapie, mehreren Physiotherapien und besuchte einige Ärzte.
Hallo wenkone,

wie lange ist es her mit der (ersten) radikalen Ernährungsumstellung, und was genau hast Du da an deiner Ernährung geändert? Und was waren vorher Deine Magen-Darm-Probleme?

Diese AIP-Diät ist nochmal etwas anderes, wenn ich das richtig verstehe, oder? Was genau isst Du dann zur Zeit, oder nach welchem Plan?

Eine weitere Frage, welche Allergien sind denn bei Dir festgestellt worden, und auch mit welchen Untersuchungen? Auch mit welchem Ergebnis, also z.B. einer Stärke, die bei manchen Verfahren angegeben wird.

Hast du selber das Gefühl - als Psychologe! - dass eine Psychotherapie (und da gibt es ja nicht nur Verhaltenstherapie) für Dich angezeigt sein könnte? Ganz allgemein, gar nicht unbedingt (und erstmal nicht) auf all die genannten Symptome bezogen (?)

.
Liebe Grüße - Gerd
 
Gerade lese ich noch in Deinem anderen Beitrag vor einem Jahr ...
Ich leide seit etwa 20 Jahren an ME und seit etwa 15 Jahren an einer chronischen Mandelentzündung (laut HNO´s).
Hab mir die Mandeln vor ca. 6 Monaten entfernen lassen.
Das heißt, ME oder CFS seit dem 14. Lebensjahr etwa? Mit welchen Symptomen seitdem? Bzw. wie fing es für Dich an?

Und wie hast Du mit diesen Problemen die Schul- und auch Studienzeit überstanden oder durchgestanden?

Hier schreibst Du im ersten Beitrag, dass die Halsschmerzen "auch nach einer kürzlich durchgeführten Entfernung der Mandeln nicht besser wurden." Vor einem Jahr schon hast Du geschrieben, dass es da schon ein halbes Jahr vorher war, also heute vor 1 1/2 Jahren, wenn ich das richtig verstehe.

.​
Noch'n Gruß - Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
@derstreeck: Ich hab von meiner damaligen Ärztin ein homöopatisches Mittel zur Unterstützung der Leberfunktion bekommen. Des Weiteren hab ich noch Iberogast eingenommen. Das war alles.
 
Zuletzt bearbeitet:
@gleerndil:

Hallo Gerd,

vielen Dank für deine Fragen. Meine erste radikale Ernährungsumstellung ist etwa 1,5 Jahre her. Damals fing ich an mich nur noch von Gemüse und Früchten zu ernähren. Bei weiterer Recherche bin ich dann auf die Paläo-Diät gestoßen und hab dann etwa ein halbes Jahr später angefangen mich nach Paläo (Gemüse, Fisch/Fleisch, Früchte, Nüsse & Samen & Pseudogetreide) zu ernähren. Bis ich dann vor drei Monaten anfing mich nach dem AIP (Gemüse, Fisch/Fleisch & Früchte) zu ernähren. AIP wurde von einer bekannten Ernährungsexperten erfunden (Sarah Ballentyne/ThePaleoMom.com). Meine Magen-Darm-Probleme davor sahen so aus, dass ich egal was ich gegessen habe Schmerzen hatte und teilweise monatelang Durchfall sowie einen stark aufgeblähten Bauch. Der Durchfall ist seit der ersten Ernährungsumstellung weg. Schmerzen auch wesentlich besser. Nur der aufgeblähte Bauch ist bis heute geblieben, sowie eine sehr starke Zuckergier (Candida?) und ein ziemlich persistentes Hungergefühl. Versuche grad den Fettanteil noch zu erhöhen. Möglicherweise liegt meine persistentes Hungergefühl ja daran.

Zu den Allergien:

Sie wurde mit Hilfe eines Prick-Testes diagnostiziert. Es sind folgende:

Gräser +++
Roggen +++
Erle ++
Beifuß +++
Spitzwegerich +++
Milbe 504 +++
Milne 503 +++
Katze ++

sowie eine Überempfindlichkeit gegen:

Milbenmischung RKL III

Zur Psychotherapie:

Ich habe nicht den Eindruck, dass eine Psychotherapie angezeigt ist. Auf der psychischen Ebene sehe ich keine ernsthaften Probleme. Es gab mal eine Phase während der Krankheit, wo das anders war. Doch das ist zum Glück schon lange her. Und damals habe ich dann auch eine Verhaltenstherapie gemacht. Leider hat die nicht viel gebracht aufgrund der Inkompetenz der Therapeutin. Aber ich stehe Therapien sehr offen gegenüber. Doch in diesem Fall sehe ich keinen Bedarf. Ich meine, man kann immer an etwas arbeiten und ich hätte auch Lust darauf, aber es geht um Effektivität und, aufgrund von sehr beschränkten Kraftreserven, darum Prioritäten zu setzen. Deshalb sehe ich eine Psychotherapie momentan nicht als sinnvoll an.
 
@Gleerndil again:

Zuerst zu den Mandeln. :) Sehr gut bemerkt. Ich hab einen alten Text von mir umgeschrieben, um nicht alles nochmal neu formulieren zu müssen. Die Mandelentfernung ist in der Tat schon 1,5 Jahre her. Vielen Dank für den Hinweis. Hab ich übersehen. Aufgrund meiner Symptome ist es sehr schwer sich zu konzentrieren.

Ok nun zu der Entstehungsgeschichte der Krankheit:

Also, ich hatte schon seit frühester Kindheit gesundheitliche Probleme. War oft krank und vergleichsweise sehr lang. Im Vergleich zu meinen Mitmenschen hatte ich schon seit frühester Kindheit wesentlich weniger Kraft und mein Wohlbefinden war oft nicht gut (z.B. häufige Kopfschmerzen). Damals war das aber alles noch nicht so schlimm, dass ich es eindeutig als schwere Krankheit empfunden hab. Leider wurde von meinem Umfeld auch nicht gefördert dies näher untersuchen zu lassen. Ich war zwar häufig bei Ärzten, aber keine konnte mir helfen. Naja, das wurde dann langsam immer schlimmer. Aber richtig schlimm wurde es erst am Anfang meines Studiums vor etwa 8 Jahren. Als ich die besagte Hepatitis A bekam. Seit dem war es nicht mehr erträglich. Wie ich das Studium trotzdem geschafft hab frag ich mich jetzt auch. Es ging nur mit eisernem Willen. Ich bin ein sehr disziplinierter Mensch. Hab mich einfach über meine Symptome hinweggesetzt und mich um so härter reingehangen. Natürlich ging das auf Kosten meiner Gesundheit, die sich so weiter verschlimmerte. Aber mir war das Beenden meines Studiums sehr wichtig und ich hab mir gesagt, dass ich mich danach um meine Gesundheit kümmere. Et voila! Da bin ich nun und versuche etwas zu ändern. :) Ach so, was vielleicht noch sehr interessant sein könnte ist, dass das Einzige, was mir richtig geholfen hatte Antibiotika waren. Leider konnte bisher kein Arzt damit etwas anfangen. Meine Ideen dazu sind, dass entweder klar etwas bakterielles im Spiel ist oder eine starke Dysbiose der Grund dafür ist, dass es mir nach Einnahme von Antibiotika besser ging. So bin ich aus der ganz schlimmen Phase rausgekommen.
 
Danke für die ausführlichen Antworten, wenkone (wie wenk one?), da ist doch manches nochmal deutlicher.

Weißt du zu den Allergie-Ergebnissen auch noch, wieviele Kreuzchen da maximal vergeben werden, 4 oder 5 vermutlich? D.h. dein Immunsystem ist auf jeden Fall 'beschäftigt', wenn es diesen Stoffen begegnet. (Und falls mal jemand meint, er/sie wolle dein Immunsystem stärken, es arbeitet ja sehr deutlich, und vermutlich auch sogar zuviel, es reagiert eben allergisch, also zum Teil auf eher harmlose Stoffe.)
Und da Gräser sicher eine Mischung aus verschiedenen Gräsern ist (weißt du wieviele, oder sogar welche?), kann das vielleicht auch zu verschiedenen Jahreszeiten sein. Beifuß ist, soweit ich mich erinner, auch bekannt für 'Kreuzreaktionen', d.h. dann könntest du auch auf bestimmte andere Stoffe, Pollen reagieren ... Kreuzallergie ... Beifuß und verschiedene Gräser findest du da - ganz oben in dieser Tabelle liest man, dass die nicht-fett-gedruckten mögliche Kreureaktionen sind.

Ist denn Candida einmal untersucht worden, oder auch zusammen mit einer Stuhl-Darmflora-Untersuchung? Ob das mit den Antibiotika darauf hindeutet, können vielleicht andere sagen. Welche Mittel waren das, weißt du das (noch)? Hast du sie oft genommen?

Das Zuckerproblem kennen ganz viele, soweit ich weiß, habe ich selber jahrelang gehabt, teilweise auch suchtartig (mit nachts an Tankstellen was kaufen müssen! - weil's ohne nicht mehr ging). Hat sich bei mir einmal für ein halbes Jahr nach einer Fastenkur (klinisch) erledigt, kam dann aber wieder - nach etlichen anderen Behandlungen schaue ich mir jetzt seit einigen Monaten diese Regale an, und denke nur, kenn ich alles, brauch ich aber grad gar nicht, nicht mal 'zum Spaß'. Ich glaube DAS Mittel dagegen kennt niemand, da es da viele individuelle Geschichten und Ursachen dazu gibt.
Zum Teil vielleicht auch psychisch, in dem Sinne vielleicht 'die Süße des Lebens' zu suchen, zu vermissen oder so ähnlich ... ? Ich z.B. nahm auch nicht zu dabei, und das hat sich letztlich für mich auch teilweise als psychosomatisch MITbedingt herausgestellt, obwohl ich gar nicht danach (psychosomatisch) gesucht hatte, aber indem sich psychisch, gefühlsmäßig eine bestimmte 'Lücke' in mir 'füllte' - das betraf meine Familien- bzw. Vater-Geschichte - da nahm ich auf einmal (nach Jahrzehnten!) zu, so dass die immer passenden Hosen nicht mehr passten, was ich erstmal einfach doof fand, weil ich sowas doch gar nicht kannte ... mit oder ohne ganzen Tafeln Schokolade, 400 g Keksen o.ä.

Hungergefühl sagst du noch, war/ist bei mir auch, häufig nicht richtig satt zu werden. Kann, soweit ich weiß, mit all den anderen Sachen zusammenhängen, ob Allergien, Darmprobleme usw.

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Soweit erstmal von mir - Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wie Wenk One. :) Wie viele Kreuzchen bei dem Allergietest vergeben werden weiß ich nicht. Was mit Gräsern genau gemeint ist weiß ich leider auch nicht. Ich habe ganz bestimmt Probleme mit meinem Immunsystem, soviel ist klar. :) ME/CFS ist ja anscheinend auch eine Autoimmunerkrankung oder die Folge einer oder mehrerer Autoimmunerkrankungen. Und eine erhöhte intestinale Permeabilität (leaky gut) hab ich anscheinend auch. Was anscheinend eine der Voraussetzungen für die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung ist. Sowie garantiert eine Sensitivitäten und Unverträglichkeiten auf Lebensmittel. Zum Beispiel hab ich seit der Hepatitis eine Laktoseintoleranz.

Stuhl-Untersuchung hab ich schon mehrere gemacht. Candida war dort negativ. Das heißt wohl aber nichts. Ich würde drauf wetten, dass ich ein Pilzproblem hab. Hab auch schon mehrmals nen Speicheltest gemacht und der war positiv. Und früher hatte ich auch schon mal Pilze auf der Haut.

Seit der Hepatitis hab ich zweimal Antibiotika genommen. Welche das waren weiß ich nicht mehr. Ah doch, beim ersten Mal wo es mir langfristig geholfen hat war es Doxycyclin.

Beste Grüße
Wenk One
 
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