Diagnose Reizdarm: Differentialdiagnostik unbedingt nötig!

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Die Diagnose Reizdarm sollte meiner Meinung nach erst dann akzeptiert werden, wenn überprüft worden ist, ob der Darm nicht aus Gründen gereizt ist, die man angehen kann.
Oft wird die Diagnose "Reizdarm" mit der Verschreibung von Psychopharmaka verbunden, was z.B. bei einer Histaminintoleranz als Ursache des gereizten Darms das Ganze verschlimmern kann.

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Bei Verdacht auf Reizdarmsyndrom ist eine Differentialdiagnose äußerst wichtig. Entscheidend ist eine Anamnese (im Volksmund auch Krankengeschichte genannt), ob Muster und das Ausmaß der Beschwerden überhaupt mit RDS vereinbar sind. Dafür muss sich der Arzt Zeit nehmen, da dies nicht zwischen zwei Telefonaten zu klären ist. Diese Differenzialdiagnose beinhaltet unter anderem auch eine Abklärung, ob der Patient eine NMI hat. Die Liste der abzuklärenden Erkrankungen die ähnliche Krankheitszeichen wie RDS haben, beinhaltet folgende:

Infektiöse Darmerkrankung
Sprue
Darmkrebs
Inkontinenz
Chron. Entzündliche Darmerkrankung
Nahrungsmittelintoleranz
Schilddrüsenüberfunktion
Bakterielle Fehlbesiedelung DD
Mikroskopische Colitis
Medikamente
Neuroendokriner Tumor
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Reizdarmsyndrom (RDS) oder Nahrungsmittel-Intoleranz (NMI)?

Grüsse,
Oregano
 
Auf dieser Hp-Seite werden die verschiedenen Untersuchungen bei Magen-Darm-Beschwerden aufgeführt:

Reizdarm, Fruktose, Laktose, Histamin, Blutuntersuchung | Philipp Nedelmann

Eigentlich ist dieses Vorgehen doch einfach nur logisch? - Trotzdem bleiben viele Patienten auf der Strecke, weil verschiedene Fachärzte an den Untersuchungen beteiligt sind und immer gerne die Diagnose "psychisch" gestellt wird.

Grüsse,
Oregano
 
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