Die Wunde in mir. Misshandlung auf Krankenschein: ein Bericht

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19.03.08
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Hallo an alle,

"Johanna Darka erzählt die Geschichte eines ärztlichen Kunstfehlers mit all ihren rechtlichen, sozialen und sonstigen Konsequenzen. Keine leichte Lektüre, dafür aber umso packender und spannender. Der Stoff gleicht einem Kriminalroman, aber die Autorin musste die Geschichte selbst erleben. Über zwölf Jahre lang klagte sie gegen die beteiligten Ärzte und gewann vor dem Land- und vor dem Oberlandesgericht. Aber bis heute hat sie keinen Schadensersatz erhalten.Johanna Darka hat bis zu ihrer Fehlbehandlung als Journalistin und Dokumentarfilmerin gearbeitet. Sie begriff: Wenn ihr so etwas passierte, dann bedeutete das, dass sie es aufschreiben musste. Sie entdeckte, dass Deutschland sozial und rechtlich gesehen immer noch eine Wüste ist, was die vorhandenen Strukturen zur Bewältigung eines Behandlungsfehlers angeht. Die PatientInnen erleben die Lage, in die sie durch einen ärztlichen Fehler gebracht werden, nicht nur als äußerst schmerzvoll und vielfach ihr gesamtes Leben umkrempelnd. Sie werden vollkommen allein gelassen, bewegen sich in einem gesellschaftlichen Tabubereich, in dem nicht sein kann, was nicht sein darf. Das Dickicht möglicher Fallstricke ist unüberschaubar. Die Wunde in mir ist ein aufwühlendes, mitreißendes Buch. Es ist eine Geschichte, die das Fürchten lehren kann, weil sie jeder/jedem von uns jederzeit passieren kann. Aber es ist zugleich ein Plädoyer für die Menschlichkeit. Es sollte zur Pflichtlektüre für MedizinstudentInnen, Ärzte, Juristen und Therapeuten erklärt werden. Berühren wird es jeden Leser. Johanna Darka: »Es bleibt eine Geschichte, in der ich gelernt habe, bedingungslos, ohne Wenn und Aber, zu mir selbst zu stehen. Daher ist sie - wie alles, was uns im Leben begegnet - dazu angetan, mehr über uns selbst und über unsere Mitmenschen zu lernen. Ich glaube, es ist ein Buch, das neben allem Entsetzen Mut macht. Den Mut zu leben."

(Quelle:Die Wunde in mir. Misshandlung auf Krankenschein: Ein Bericht: Amazon.de: Johanna Darka: Bücher)

Ich lese dieses Buch gerade und finde es gut. Vor allem für Leute, die selber ärztliche Behandlungsfehler erleben mussten.

Liebe Grüße
Lilie
 
Danke für den Tipp, Lilie.
ich habe von 1997 bis 2006 gegen eine Berufgenosenschaft gekämpt, ich wollte die Anerkennung einer Berufskrankheit (BK 2110, Ganzkörperschwingungen.... Traktorfahren und so).
Es ist hart, gegen die ganzen Ungerechtigkleiten anzukommen. Schlimm ist, dass die meisten Ärzte Gefälligkeitsgutachten erstellten, Krankheiten erfanden, die gar nicht vorhanden waren usw.
Ich hatte damals als Laie alle Hände voll zu tun. Doch ich lernte dazu, arbeitete meiner Anwältin während des Berufungsverfahrens gut zu und wir gewannen. Das lag jedoch auch am Arzt, der endlich mal ein wahres Gutachten erstellt hatte, eines ohne Lügen.
Eigentlich hätte ich damals diese Lügenärzte verklagen sollen. Doch dazu fehlt es einem Laien an Wissen und mir fehlte das Geld für den Anwalt!
Für Betroffene ist es hart, meist trotz schwerer Erkrankung gegen die Windmühlen zu kämpfen. Viele geben irgendwann auf, weil es zu viel Kraft kostet.
Ich kann nur jedem raten, so lang er fit genug ist, sich nicht ins Boxhorn jagen zu lassen, sondern für sein Recht zu kämpfen. :)
L.G. und euch alle Glück und Gesundheit
anomar
 
Für mich sind solche Berichte aus der Schulmedizin, ähnlich wie denen, die beim geistigen Heilen heutzutage vorkommen. Beide gleich tragisch und fehlerbehaftet.

An diese Stelle wollte ich einen Link setzen, den ich vor einigen Tagen im Forum zum geistigen Heilen gelesen habe, kann ihn auf die Schnelle aber nicht finden.

Beide Bereiche, sowohl Schulmedizin als auch das geistige Heilen, sind für mich Grauzonen. Sie alle haben ein Wissen über das, was bisher bewiesen und gesehen worden ist und kennen einige mögliche Ursachen für entsprechende Symptome. In der Schulmedizin bezieht sich das Wissen auf den menschlichen Körper, im geistigen Heilen auf das, was bisher über die astrale Ebene bekannt ist, z.B. durch hellsichtige Menschen, Mystiker ect.
Aufgrund dieses Wissens wurden Therapien entwickelt und werden angewandt. Ich sehe in keinem der Bereiche, dass hier der Weisheit letzter Schluss gefunden worden ist. Und wenn man krank ist und man sich selbst nicht helfen kann, dann wendet man sich hoffnungsvoll an den, von dem man glaubt er habe hier die nötigen Werkzeuge und Erkenntnisse, die helfen können. Das geht in einigen Fällen gut und in anderen Fällen passiert genau das Gegenteil. Außerdem haben wir ein Geld- und Wirtschaftssystem, dass für jede Leistung eine Gegenleistung verlangt und was alles andere als gerecht ist, wenn man die globalen Auswirkungen dahinter betrachtet. Das macht auch vor den Gesundheitsbereichen nicht Halt.

Ich meine, dass in beiden Bereichen noch viel Handlungsbedarf besteht und auch noch einiges an Forschungsarbeit nötig ist, um die wirklichen Ursachen von Krankheiten zu entdecken.

Grüsse von Juliette
 
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