Nettoxwert unserer Nahrungspflanzen

Vielleicht ist es hilfreich bei einer MCS-Erkankung, wenn man nicht nur darauf achtet, dass mit dem Essen keine eingebrachten Schadstoffe auf den Teller landen, sondern auch berücksichtigt, welchen Nettoxwert die Nahrungsmittel haben.

Das Verhältnis zwischen der positiven und der negativen Eigenschaft einer Nahrungspflanze kann durch den sogenannten Nettoxwert angegeben werden

Der Nettoxwert (Netto-Toxizität) von Oliven zum Beispiel ist niedrig, der von Soja hoch
Das Wirkkochbuch ein Kochbuch für artgerechte Ermährung | Das Wirkkochbuch

Die EuroFIR-NETTOX Liste für 334 großen europäischen Nahrungspflanzen
(Pflanzen und Teile) einschließlich wissenschaftlicher Name, die
einheimischen Namen in 15 europäischen Sprachen, wurde aktualisiert
und veröffentlicht 2007

EuroFIR » EuroFIR Nettox Plant List

https://www.langual.org/download/NETTOX/NETTOX Report No. 2 - Lists of Food Plants.pdf

EuroFIR

Europäischen Lebensmitteldatenbank
EuroFIR
https://www.kup.at/kup/pdf/8592.pdf

Noch eine Anmerkung zum Nettoxwert von Soja.

Bei der Tierzucht schein man da schon mal drüber nachzudenken.

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Ferkelfütterung: Fütterungsversuche mit heimischen Sojabohnen in Ferkelaufzucht und Mast
Fütterungsversuche mit heimischen Sojabohnen in Ferkelaufzucht und Mast

Sojabohne

Hallo Juliane,

es fällt mir schwer, mich auf der Seite von EuroFir zurecht zu finden. Und es ist mir immer noch nicht klar, was "Nettoxwert" überhaupt bedeutet. Könntest Du da einen direkt dahin führenden Link setzen oder es kurz hier erklären, bitte?

So ganz neutral scheint mir EuroFir aber nicht zu sein, obwohl das gleich am Anfang geschrieben wird.
Wikipedia mag nicht immer eine zuverlässige Quelle sein, aber die Aufzählung und Nennung von Mitgliedern scheint mir doch interessant:

European Food Information Resource Network - Wikipedia, the free encyclopedia
(da vor allem die "Ordinary Members", wo mir vor allem Procter & Gamble aufgefallen ist, weil das ein sehr bekannter Name ist. Man muß hier ja auch bedenken, daß die Universitäten heute nicht mehr wirklich unabhängig sind, weil sie ja auch Gelder zusammen bekommen müssen, u.a. von der Industrie.

Grüsse,
Oregano

Hallo Oregano,

der Nettoxwert gibt das Verhältnis zwischen der positiven und der negativen Eigenschaft einer Nahrungspflanze an.

Natürlich essen die Menschen erst mal Alles was satt macht. Aber es gibt viele Nahrungspflanzen, die der Gesundheit nicht zuträglich sind. Beispielsweise jene Nahrungsmittel, die sich negativ auf die Schilddrüse auswirken.
https://www.symptome.ch/threads/schilddruesenfunktionsstoerungen-durch-nahrungsmittel.121822/

Nahrungsmittel können also sogenannte antinutritive-Substanzen enthalten:

antinutritive Substanzen - Lexikon der Ernährung
Antinutrient - Wikipedia, the free encyclopedia

Nun ist das ja schon lange bekannt. Und die zuständigen Behörden wissen um das Problem.
In Deutschland ist das Bundesinstitut für Risikobewertung für diese Fragestellungen zuständig.
Und ab und an gibt es da auch mal eine Mitteilung, wenn es zum Beispiel um Säuglinge geht

Säuglingsnahrung aus Sojaeiweiß ist kein Ersatz für Kuhmilchprodukte - BfR

Ansonsten interessiert man sich aber eher für die Tierernährung. Da können sich nämlich
antinutritive-Substanzen negativ auf den Gewinn auswirken.

Und da gilt es dann halt abzuwägen, um allen Lobbyverbänden gerecht zu werden.
Das Ganze nennt man dann Risikokommunikation.

Risikokommunikation
Einordnung von Futtermitteln mit „Sonderwirkungen“
https://www.bfr.bund.de/cm/343/pfla...gleich_position_der_futtermittelindustrie.pdf

Antinutritive Faktoren
https://www.bfr.bund.de/cm/343/antinutritive_substanzen_in_futtermitteln.pdf
Bundesinstitut für Risikobewertung
Pflanzliche Stoffe - BfR

Wenn du vermutest, dass EuroFir dir nicht als neutral erscheint, ist das wohl nichtig.
Die Lobbyverbände versuchen natürlich alle ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen.
Im Fall antinutritive-Substanzen also zu erreichen, dass ein Nahrungsmittel möglichst nicht auf der Nettoxliste steht oder als wenig problematisch eingeschätz wird.

LG Juliane

Hallo Juliane,

der Nettoxwert gibt das Verhältnis zwischen der positiven und der negativen Eigenschaft einer Nahrungspflanze an.

Zum Vergrößern anklicken....

In der Tierhaltung kann ich mir hier "positiv" und "negativ" vorstellen: je mehr Ertrag dabei heraus kommt, desto besser .

Was aber ist bitte bei den Menschen für jeden "positiv" bzw. "negativ"? Das kann man (wer ist "man"?) doch überhaupt nicht für alle festlegen, weil ja jeder Mensch an und für sich schon mal individuell ist, in verschiedenen Kulturen lebt, gesund oder krank ist, jung oder alt usw. usw.
Wer bestimmt denn bitte, was für den Menschen "positiv" und "negativ" ist?

Grüsse,
Oregano

. . . und wie liest man das eigentlich richtig?

Netto-X-wert oder Net-tox-wert?

Gerd

Da lese ich zwar mehrfach das Stichwort "sekundäre Pflanzenstoffe", aber kein einziges Mal das Wort "Pestizide".

Gehört das nicht zu der Net-TOX-Welt?

Gerd

Hallo Gleerndil,

NETTOX liest man es.

Network on Natural Toxicants
Europ

https://www.kup.at/kup/pdf/8592.pdf

Es geht also um antinutritive-Substanzen, die die Pflanzen tragen.

LG Juliane

Hallo Oregano,

antinutritive-Substanzen wirken sich auf Tier und Mensch negativ aus. Natürlich hält es Menschen nicht davon ab, Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die sich negativ auswirken. Insbesondere wenn die Menschen keine Wahl haben, werden sie sich alles einverleiben, was satt macht.

Antinutritive-Substanzen können nicht natürlicherweise vom individuellen Stoffwechsel ausgeglichen werden. Lediglich bestimmte Zubereitungsarten (Kochen, Fermentieren ) oder vielfältiger Speiseplan können das Risiko minimieren.

LG Juliane

Carvacrol in Oregano zählt auch zu den Antinutrienten. Das ist eine Substanz, die auch gut sein kann, weil sie zum Beispiel Entzündungen hemmt. Natürlich kann man damit würzen. Entscheidend ist letztlich, ob wir Antinutrienten mit einem hohen Nettoxwert also einer hohen Netto-Toxizität wie zum Beispiel Gluten, Lektine, Saponine täglich in großer Menge aufnehmen. Da wird es dann problematisch.

. . . und gibt es denn eine Liste dieser Net-Tox-Werte, Juliane?

Die Liste der untersuchten, bewerteten Pflanzen kann man finden, aber ich habe keine Bewertungen gesehen, außer in dem von Dir angeführten Beispiel.

Dass da ansonsten ein weltweiter und milliardenschwerer Konzern mit dabei ist - gemeinnützig und non-profit (?) - gibt natürlich schon zu denken, das finde ich auch.

Grüße - Gerd

Hallo Gerd,

die ursprüngliche Liste hatte ich oben verlinkt:

EU-Air Nettox
https://www.langual.org/download/NETTOX/NETTOX Report No. 2 - Lists of Food Plants.pdf

Man findet zu allen Pflanzen die lateinische Bezeichnung und die Bezeichnung in den europäische Sprachen. Hinter Swedish, kommt die Spalte Class. Dort sind Pflanzen mit Stern markiert

Vielleicht ist dieser Beitrag hilffreich, um das Problem Antinutrienten besser zu verstehen.

Leaky-gut-syndrom-Das-Syndrom-des-loechrigen-Darmes
Leaky Gut-Syndrom: das Syndrom des löchrigen Darmes - BIOMEDIZIN BLOG

Also nochmal: Manche Pflanzeninhaltsstoffe, die auch Antinutrienten sind, können durchaus in die Nahrung einbezogen werden. Bestimmte Gewürze zum Beispiel. Das Problem kommt mit dem Übermaß an Gluten, Lektinen, Saponinen, insbesondere dann, wenn diese Substanzen bei der Nahrungszubereitung nicht beseitigt werden können.

Bei der Aufzucht von Schweinen macht man sich Gedanken. Und jeder Landwirt erfährt, wie er die Tiere halten soll.

Von der für Menschen zuständigen Behörde in Deutschland, dem BfR, habe ich noch keine Informationen gehört.

Aktuell schwappt gerade eine Vegan-Welle durch die Republik. Im Supermarkt sehe ich lange Regale mit Fleischersatz aus Gluten und Soja. Niemand macht die Verbraucher aufmerksam, was der massenhafte Konsum dieser Produkte für Folgen haben kann.

LG Juliane

Juliane50 schrieb:

Man findet zu allen Pflanzen die lateinische Bezeichnung und die Bezeichnung in den europäische Sprachen. Hinter Swedish, kommt die Spalte Class.
Dort sind Pflanzen mit Stern markiert.

Zum Vergrößern anklicken....

Danke, Juliane, das hatte ich nicht registriert neben den verschiedenen Sprachen - ich sehe diese Tabellen aber auch nur im Hochformat, was das Lesen/Durchblättern nicht einfacher macht (!?) - und was sagt mir jetzt dieser Stern?

Soll es wirklich das

The plants used as flavouring substances or as natural sources of flavourings ... marked with an asterisk*

Zum Vergrößern anklicken....

aus der Einleitung (introduction) sein?

Das versteh ich so nicht, das hat doch nichts mit Net-Tox... zu tun, oder?

Tut mir leid, ich durchschau das (noch) nicht.
Und es hieß doch irgendwo auch, dass in diesen Listen ganz viele verschiedene Einzelinformationen über diese Pflanzen zusammen getragen wären.
Habe ich das falsch verstanden?

Gerd

Wuhu,
stimmt Gerd, die Infos darin sind etwas dürftig.

Wohl gibt es aber auch eine Langform von diesem Dokument respektive mehrere Teile davon - sähe zumindest danach aus aufgrund des weiteren Indexes (vgl ab Seite 77) mit seinen vielen Seitenzahlen nebst angeführten Pflanzennamen sowie lt der letzten Seite des hier verlinkten PDFs, wo von "einzeln veröffentlichten Reporten 1 bis 9" die Rede ist...

Ps: PDF-Dokumente kann man auch "drehen", versuch es mit einem Rechtsklick auf das Dokument bzw mit einem "Werkzeug"-Anzeige-Button rechts oberhalb...

Pps: Sollte diese Diskussion nicht besser in "Ernährung" geführt werden?!

Ich finde den Vorschlag von ao, den Thread in "Ernährung" umzuziehen, auch gut.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß es bei Nettox vor allem um die Ernährung von Tieren zur Gewichtsmaximierung geht, daß das ganze aber der Gefälligkeit halber auch auf den Menschen übertragen wird.

Die Menschen haben sich seit sehr vielen Jahren ernährt von dem, was sie in der Natur gefunden haben.
Schadgifte in den Getreiden z.B. haben sie durch Einweichen, Kochen, Schälen unschädlich gemacht. Sie haben fermentiert, getrocknet usw. Und es ging ihnen relativ gut, wenn sie nicht gerade versucht haben, die solaninhaltigen Knollen der Kartoffeln zu essen.
Mir kommt es fast schon komisch vor, daß nun auf einmal diese Schadgifte hochgeholt werden und in einer großen Organisation bekämpft bzw. publik gemacht werden unter dem Mäntelchen "wir passen für Euch auf".
Dabei liegen doch die Risiken und Gefahren der heutigen Ernährung meiner Meinung nach vielmehr darin, daß viel zu viele Zusatzstoffe in den Fertig-Packungen drin sind, daß viel zu viele Süssigkeiten gegessen werden, daß viel zu viel Alkohol getrunken wird, Drogen von Zigaretten bis zu Speed genommen werden usw. usw.

Grüsse,
Oregano

Ich bin fasziniert von diesem ausgefeiltem System der Natur , hier durch "Toxizität" ein ausgewogenes Gleichgewicht zu schaffen !
Beispielsweise Weizenkeim-Agglutinin (WGA). Nicht nur ,das es die Schutzbarriere des Darmes aufbricht und so Gifte in den Körper lässt , nein , es kann auch die Blut-Hirn-Schranke durch einen Prozess namens "adsorptive Endozytose" überqueren und andere Substanzen ( sie heften sich an ) mit sich ziehen.

Ich muss oft an Erzählungen denken ,aus alten Zeiten ! Vielleicht ist Brot , mit Holzmehl versetzt , gar nicht das Schlechteste .

LG kopf.

Wuhu,
naja, das

kopf schrieb:

... Vielleicht ist Brot , mit Holzmehl versetzt , gar nicht das Schlechteste ...

Zum Vergrößern anklicken....

war vielleicht in (Nach-) Kriegszeiten so, aber sicher nicht regulär?!

Danke Oregano für diesen Hinweis, den uns das PDF bzw diese Organisation (bisher?!) vorenthielt:

Oregano schrieb:

... Schadgifte in den Getreiden z.B. haben sie durch Einweichen, Kochen, Schälen unschädlich gemacht. Sie haben fermentiert, getrocknet usw. ...

Zum Vergrößern anklicken....

Passend dazu gab es gestern einen Beitrag im Ö Konsumenten-TV (noch 7 Tage abrufbar):

Brot der Zukunft / heute konkret vom 03.11.2014 um 18.30 Uhr / ORF TVthek

Brot der Zukunft

| 04:27 Min.

"Das Brot der Zukunft" - dahinter verbirgt sich ein zweijähriges Forschungsprojekt der EU, das einen völlig neuen Weizenrohstoff entwickelt hat. Damit soll es jetzt Bäckern möglich sein, "weiße" Backwaren mit verbesserten Nährwerten herstellen zu können.
​

Zum Vergrößern anklicken....

Was allerdings das

kopf schrieb:

... Beispielsweise Weizenkeim-Agglutinin (WGA). Nicht nur ,das es die Schutzbarriere des Darmes aufbricht und so Gifte in den Körper lässt , nein , es kann auch die Blut-Hirn-Schranke durch einen Prozess namens "adsorptive Endozytose" überqueren und andere Substanzen ( sie heften sich an ) mit sich ziehen.

Zum Vergrößern anklicken....

nicht verhindern würde...

Bringt Weizen uns ins Grab? | Dr. Feil

Würde das gesamte Weizenkorn fermentiert (und getrocknet etc pp), würde es nicht mehr die selben Eigenschaften wie "Weißgebäck" haben, welches die meisten Menschen aktuell so "schmackhaft" finden. Oder würde schon das sehr lange "gehen lassen" mit "Sauerteig" diese Eiweisse unwirksam/er machen?! "Industriebrot" hat schließlich nicht mehr so viel Zeit zum Gären wie früher...
:idee:

Was sollte es uns interessieren ? Wir wissen Bescheid und geben Wissen weiter !
Niemals oder nicht mehr soll gelten :

frustration is the lexicon of my heart

Ich schreibe das (oben ,farbig ) ,weil betrachtet man die masse ,wir auch zu den Priviligierten gehören !
Ich bin glücklich und dankbar ,das ich an solche Informationen komme , zb.
Das Wirkkochbuch .
Es kam zur richtigen Zeit , für mich !! Denn ich bemerkte ,zwar ernähre ich mich bewusst ,
meine bisherige orthomolekulare Vorgehensweise ist hocheffektiv ,doch wie alles , mit Grenzen ausgestattet.

Wirkkochbuch - das Kochbuch für artgerechte Ernährung

LG kopf.

Danke für den Hinweis auf den 'Werkzeugkasten', alibiorangerl, hab's mir damit zurecht gezimmert - jetzt steht der Text dann quer, oder Kopf , ansonsten hat Juliane das Thema ja so gestellt:

Vielleicht ist es hilfreich bei einer MCS-Erkankung, wenn man nicht nur darauf achtet, dass mit dem Essen keine eingebrachten Schadstoffe auf den Teller landen, sondern auch berücksichtigt, welchen Nettoxwert die Nahrungsmittel haben.

Zum Vergrößern anklicken....

Das Beispiel mit Oliven (und Olivenöl?) und Sojabohnen, da wird als Wert 'hoch' bzw. 'niedrig' angegeben - ähm, ist das alles? Bzw eben, wo findet man diese Angaben, Werte. Habt ihr sie schon alle gefunden? Um dann daraus vielleicht Schlüsse für's Essen zu ziehen . . .

Gerd

Wuhu,
natürlich

Gleerndil schrieb:

... Juliane das Thema ja so gestellt: ...

Zum Vergrößern anklicken....

passts bis zu einem gewissen Grad bzw einer entsprechenden Art von Beiträgen in diese Rubrik - aktuell sinds zwei Seiten, also noch im hellgrünen Bereich

Ich denke,

Gleerndil schrieb:

... Habt ihr sie schon alle gefunden? ...

Zum Vergrößern anklicken....

dass man in den im PDF erwähnten weiteren "Reporten" (oder einer "Langfassung") wohl fündig werden würde:

alibiorangerl schrieb:

... Wohl gibt es aber auch eine Langform von diesem Dokument respektive mehrere Teile davon - sähe zumindest danach aus aufgrund des weiteren Indexes (vgl ab Seite 77) mit seinen vielen Seitenzahlen nebst angeführten Pflanzennamen sowie lt der letzten Seite des hier verlinkten PDFs, wo von "einzeln veröffentlichten Reporten 1 bis 9" die Rede ist...

Zum Vergrößern anklicken....