Stell Dir vor, wir haben Kapitalismus ...

  • Themenstarter MisterX
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MisterX

und keiner macht mit ... :eek:

Da die bürgerliche "Demokratie" so fest an den Kapitalismus gekettet ist, wie der Diktator an seine Diktatur ... stellt sich die Frage:

Was passiert eigentlich, wenn der (Privat-)Kapitalismus soviele Verlierer geschaffen hat, dass die Mehrheit der Bevölkerung gar keinen Kapitalismus mehr will ... :idee: :idee: :idee:

Lieben Gruß
 
Dann erfolgt nach Marx die Expropriation der Expropiateure durch eine sozialistische Revolution. Nur - nach den gemachten Erfahrungen - wer will denn die? Außerdem ist ja ohnehin keiner für den Kapitalismus. Wir haben doch das schöne Wort von der sozialen Marktwirtschaft. :D

Viele Grüße, Horaz
 
Naja, ob Marx Recht hatte, wird sich wohl noch rausstellen ...

Er sprach ja von einer sozialistischen Revolution - die vom Volke ausgeht, und in den am weitesten entwickelten Industriegesellschaften (gleichzeitig) vonstatten gehen soll.

Und das hatten wir bisher ja noch nicht ... :greis:

Bisher hatten wir ja nur eine kommunistische Revolution und eine nationalsozialistische Revolution. Diese waren in erster Linie Revolutionen von (harten) Kämpfern. Und so haben sie sich dann auch benommen.
Faschisten oder Antifaschisten sind nun mal nicht in der Lage eine normale, tolerante Gesellschaft aufzubauen - in der jeder seinen Platz hat.
Sie wollen nun mal ihr Weltbild allen anderen Menschen aufdrängen - ähnlich wie die Christen noch vor kurzem ;)

In dem Sinne sind die Kapitalisten wohl noch die Liberalsten - zumindest solange es ihnen gut geht ... und solange sie es schaffen die Menschen mit anderen Mitteln zu "überzeugen" als mit dem Knüppel.

Sie haben nur das schlimme Problem, dass sie nie satt zu bekommen sind - auch wenn sie noch so viel fressen.
Und sie fressen fieberhaft weiter - auch wenn alle Wiesen rundherum schon leergefressen sind ;)
BSE gibt es vielleicht doch schon viel länger als die zugehörigen Tests ... :eek:)

Lieben Gruß
 
Hallo Ixie,

naja - Antifaschist zu sein ist ja so für sich genommen noch keine politische Einstellung. Diese Haltung erwarte ich eigentlich von jedem. Wobei es natürlich die Frage ist, wie man das praktisch in die Tat umsetzt. Und da kann es sicher mehrere Wege geben.
Entscheidend ist für mich hier die Grundhaltung einer - nicht national begriffenen - Humanität.

Marx hatte, so denke ich, zu seiner Zeit schon nicht Recht. Heute nicht und später nicht. Jedenfalls nicht insgesamt gesehen. Denn er griff immer viel zu kurz in seinem Denken. In Teilaspekten schon. Aber er hat die Idee vom Sozialismus nicht erfunden und weder ist sie mit der DDR untergegangen noch wird sie das je. Denn sie entspricht einem zutiefst menschlichen Bedürfnis. Wie auch die Idee der Individuation. Klingt das nach utopischem Sozialismus? Bitte, soll es doch :D!

Ich kann jedenfalls sowohl Bakunin als auch Kropotkin, Landauer, ja sogar Max Stirner [und das nur mit gewaltigen Abstrichen], und selbst christlichen und anderen religiös geprägten Sozialutopien, mehr abgewinnen!

Aber Utopien brauchen wir.
Herzliche Grüße von
Leòn

 
Zuletzt bearbeitet:
naja - Antifaschist zu sein ist ja so für sich genommen noch keine politische Einstellung. Diese Haltung erwarte ich eigentlich von jedem.

Joo Leòn,
dass mit den Antifaschisten hatte ich auf meine Erfahrungen mit der DDR bezogen.
Hier war es nun mal so, dass die (von der Sowjetunion eingesetzten) Antifaschisten (!) das Sagen hatten. Das betonten sie auch immer wieder - wann und wo es nur ging.
Ein Antifaschist ist aber in erster Linie gegen Faschismus - das ist das Problem. Er richtet alles darauf aus ... nur das hat Priorität!
Da der faschistische Staat (nach Ansicht der meisten DDR-Antifaschisten) erst durch die regelmäßigen Krisen des Kapitalismus entstehen konnte bzw. der Faschismus der rechte Arm des Kapitalismus sein soll - wurde der Kapitalismus genauso gefährlich eingestuft wie der Faschismus selbst.
Und so wurde das Land zur Kampf-Station erklärt. :greis:

Das sich unter solchen Bedingungen absolut kein Sozialismus entwickeln kann dürfte klar sein. Aber auch schon die Anfangs-Voraussetzungen waren völlig die Falschen.
Zum einen wurde die Regierung der Ost-Zone von der Sowjetunion eingesetzt, zum anderen hatte DE gerade den Krieg verloren, dann hatte DE erst eine (faschistische) Diktatur hinter sich (und den Geist dieser noch in den Köpfen) , und zu allem Überfluss hatten die Kommunisten überhaupt keine Mehrheit zum damaligen Zeitpunkt.
So mussten sie ja auch die SPD mit „dazunehmen“ (SED = SPD + KPD auch wenn das viele SPD-ler nicht gerne hören ;) ) um überhaupt genügend Akzeptanz für einen Anfang zu finden ... usw.

Lieben Gruß
 
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