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Arnold Chiari I Malformation
Worin besteiht die Chiari-Malformation I?
Die Arnold-Chiari-Malformation oder Chiari wurde vor etwas mehr als 100 Jahren beschrieben. Im Allgemeinen handelt es sich um eine Herniation des unteren Teils des Gehirns, und zwaar der Kleinhirntonsillen und des unteren Teils des Kleinhirns durch die Schädelöffnung in Richtung des Spinalkanals. Bei der Malformation Chiari II und III liegt die Erklärung in einer nach unten gerichteten Zugwirkung, die auf das Rückenmark ausgeübt wird, wenn es durch andere Fehlbildungen der Wirbelsäule wie die Myelomeningozele oder andere Malformationen fixiert ist. Als diese Klassifikation erstellt wurde, war noch keine Fehlbildung bekannt, die mit der Chiari-Malformation in Verbindung stand und diese erklärt hätte. Deshalb wurden andere Ursachen vorgeschlagen wie etowa Konflikte bei der Zirkulation der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit oder eine Verkleinerung der hinteren Schädelgrube, die das Kleinhirn enthält.
Seit über 30 Jahren zeigen unsere Forschungen, dass bei der Chiari I-Malformation ein Zug am Rückenmark vorliegt, der durch eine bislang nicht entdeckte Fehlbildung bedingt ist: wie auch bei der Malformation Chiari II und III übt das gespannte Filum terminale am Rückenmark eine Zugkraft in Richtung des Spinalkanals.
Bis zum fünften Monat der Säuglingsentwicklung sind das Rückenmark und die Wirbelsäule gleich lang. Zwischen der Wirbelsäule und dem Rückenmark verläuft eine Sehne, die beide miteinander verbindet, das so genannte Filum terminale. Seit 50 Jahren ist bekannt, dass diese Sehne bei einigen Personen eine Zugkraft auf das Rückenmark ausüben kann. Bei den Malformationen Chiari II und III wird diese Zugkraft durch eine Myelomeningozele ausgelöst.
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