Wie Hemmungen/Schüchternheit loswerden?

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Ich war schon immer ruhig, in mich gekehrt, ungesprächig, eher der Zuhörer Typ, konnte nie erzählen, nie auf Leute zugehen - Die totale soziale Null eben.

Habt ihr Tips wie man das ändern kann? Betrunken geht das schon um einiges besser, aber Alkoholiker werden ist keine Option :rolleyes: .

Dieses Sam-E habe ich hier mal gelesen soll ja angeblich Hemmungen nehmen. Ob da wohl was dran ist...
 
Introvertiert sein ist keine Schande oder Problem. Im Gegenteil. (Gibt es gutes TED Talk dazu auf Youtube falls du englisch kannst).

Nahrungsergänzungsmittel helfen da aber sicher nicht :p

Auf Leute zu gehen kann man üben, du musst selbstbewusst an die Sache ran gehen. Und dich nicht selbst als soziale null abstempeln.
 
Für sowas reicht mein Englisch leider nicht :/

Ich finds schon nicht so toll. Ich bin unfähig ein Gespräch zu führen. Zuhören ist alles was geht.
 
Hallo Motif,

hast Du schon mal darüber nachgedacht, einen Kurs/ein Seminar oder ähnliches zu einem Thema, das Dich interessiert, zu besuchen?
Bei solchen regelmäßigen Terminen/Treffen kommt man mit anderen Teilnehmern/Gleichgesinnten ins Gespräch. Sich zurückziehen bringt gar nichts, man muss unter Menschen gehen, auch wenn es anfangs schwerfällt.

Liebe Grüße,
Malve
 
Hm ich komme aus einem kleinen Städtchen, deswegen dürfte das schwer werden. Unter Leute gehe ich, aber es fällt mir ziemlich schwer. Ich war schon immer so und zweifle daran das sich irgendwas ändern wird. Aber ich wäre wirklich viel lieber offener und gesprächiger, als so in mich gekehrt und still.
 
Hallo Motif,

also den ersten Schritt hast Du schon gemacht indem Dir das bewusst wird. Nur dann kannst du etwas ändern.

Ich nehme an, Du bist noch sehr jung?

Es gibt viele Menschen, die durch die Prägung (Elternhaus) kein starkes Selbstbewustsein haben. Da hilft einfach leben und raus ins Leben gehen. Vor allem Dinge tun, vor denen Du eher etwas Angst hast, denn das sind Erfahrungen, die Dich dann stärken.

Stärker zu werden, ist ein lebenslanger Prozess und den gehen ganz viele Menschen.

Du könntest z.B. einen Sport anfangen wie Klettern, der Mut braucht. Was meinst du wie viel Angst ich beim ersten Ersteigen einer Wand (in der Halle) hatte, aber je öfter, desto besser. Da musst Du auch nicht viel reden, aber Verantwortung übernehmen und Vertrauen haben. Das kommt alles.

Überhaupt ist Sport eine gute Möglichkeit, um mit Menschen zusammenzukommen und etwas zu tun, wo Du Spass hast.

Und mach Dich bitte nicht selber fertig, indem Du Dich verurteilst. Jeder steht an einem bestimmten Punkt und da steht er eben erst mal (auch bedingt durch die Vergangenheit). Es ist wichtig, dass Du Dich so akzeptierst wie Du bist.

Nun kannst Du viele kleine Schritte gehen und irgendwann blickst Du zurück und siehst was Du alles geschafft hast. Erst mal losgehen. Am meisten stärken die Dinge, für die es etwas Überwindung braucht.

Zuhören können, ist eine gute Eigenschaft.

VG
julisa
 
Hallo Motif,

ich kann die Bücher von Doris Wolf als Einstieg empfehlen. Du kannst auch einmal auf ihre Internetseiten gehen. Das ist recht hilfreich.

Hinter Schüchternheit steckt meist eine Form der Angst, aber manchmal hat man es auch einfach nicht besser gelernt.

Ich halte es für wichtig auf seine Bedürfnisse zu achten und diese dann ernst zu nehmen und auch umzusetzen. Was ist dein Bedürfnis? Du willst dich selbst in Gespräche mit einbringen. Dann die Frage, was interessiert dich denn wirklich? Wo kannst du dir eigene Gedanken machen, die dir Freude bereiten und mit wem kannst du dich darüber austauschen?
Alles, was man tut sollte einem auch Freude machen. Bedürfnisse sind deshalb wichtig, weil darüber ein konkreter Wunsch formuliert werden kann. Und diesem Wunsch folgen dann die passenden Ideen, die diesen Wunsch erfüllen wollen. Da einmal sich selbst zuzuhören und den Bedürfnissen, Wünschen, Ideen auch zu folgen, dass kann einem helfen selbstbewusster zu werden.

Grüsse von Juliette
 
Jung bin ich nicht mehr. Werde nun 30.
Ich habe allgemein psychische Probleme behaupte ich mal. Habe ADS und wahrscheinlich auch ne Depression. Vielleicht sogar schon immer, nur jetzt ist sie noch stärker seit Jahren. Ich komme einfach nicht mehr hoch. Meine Histamin-Intoleranz wird einfach nicht besser, alleine darauf bin ich so versteift. Ich habe absolut keine Kraft mehr, komme nicht mehr hoch. Schiebe alles vor mir her. Bestelle Klamotten, schaffe es wochenlang nichtmal sie anzuprobieren und kann sie dann nicht mehr zurückschicken zum Beispiel.
 
Mein Tipp: Sprich direkt aus, dass Du schüchtern bist! Das funktioniert und kann mit Charme eingesponnen durchaus interessant wirken.
"Bei Dir muss ich meine Schüchternheit über Bord werfen" wäre zB bestimmt kein verkehrter Satz zum Kennenlernen des anderen Geschlechts.. Oder einfach: "Ich bin ja eigentlich schüchter, heute ist es so interessant, dass ich das glatt vergessen könnte" Probier es aus ohne zu lügen...
 
Mein Tipp:

frage Dein Gegenüber nach Dingen, die sie/ihn interessieren. Meistens ergibt sich daraus schnell ein Gespräch. Und da fast jeder Mensch gerne von sich redet, ist das ein gutes Rezept.

Wo man solche Gegenüber findet? Im Grunde überall: an der Kasse im Supermarkt, beim Arzt im Wartezimmer, falls mit Kindern unterwegs: am Spielplatz, im Kindergarten beim Bringen und Abholen, in Gruppen, Kursen, Sport, Singen .....

Grüsse,
Oregano
 
Leute einfach ansprechen könnte ich glaube ich nie. Wüsste garnicht wie ich anfangen soll. Vorallem in einem Supermarkt oder ähnlichem :)
Und WENN ich mich trauen sollte, würde ich spätestens danach nicht mehr wissen was ich sagen soll
 
Hallo Motif,

nur ein Beispiel: ich habe gestern an einer Ampel lange gewartet, weil sie immer noch rot war.
Näher am Knopf zum Drücken stand eine junge Frau, asiatisch. Ich fragte sie, ob sie eigentlich schon gedrückt hätte. Sie: ach je, nein, das habe ich vergessen, drückte, und es wurde schnell grün für uns.
Wir schoben die Räder über die Strasse, redeten über Fahrradfahren hier und dort, ein Wort ergab das andere. Im Supermarkt trafen wir uns noch einmal und tauschten ein paar Worte aus. - Das war's :). Aber gesprochen haben wir.

Könnte es sein, daß Du viel zu sehr auf Dich selbst fixiert bist (mache ich es richtig, kann ich das so sagen, der/die schaut komisch, findet mich wohl seltsam .....) statt einfach auf den Anderen einzugehen und nur Stichworte zu geben, auf die der Andere eingehen kann? Denn es ist so: so gut wie alle Menschen reden gerne, meistens auch von sich, und warten auf die Gelegenheit, das zu tun.

Grüsse,
Oregano
 
Ja, ich achte viel zu viel auf mich selbst. Und ich bin einfach ein schlechter Erzähler. Ich kanns einfach nicht. Auch wenn man mir eine Frage stellt. Ich antworte kurz, und fertig. Ich stelle anderen eine Frage und sie erzählen und erzählen...

Den Link werde ich mir gleich ansehen, danke.
 
Hallo Motif,

alles was ich von dir weiß ist, du bist 30, und hast Schwierigkeiten dich auszudrücken, zu kommunizieren etc. Kenne ich alles von mir.

Was ich von dir nicht weiß, ist, wer du bist, wie du bist, was du glaubst, von dir selbst glaubst, von deinem Gegenüber glaubst. Wie intelligent würdest du dich einschätzen (logische Intelligenz wohlgemerkt). Wie blickst du in die Welt?

Du schreibst (glaubst): "Ich bin ein schlechter Erzähler." Fahre mal fort, was glaubst du denn noch so alles von dir selbst, von deinem Leben, von der Welt, von deinem Gegenüber usw.

Weißt du, viele Ängste bauen auf Glaubenssätzen auf, welche meist totaler Quatsch sind. Die Welt ist sehr subjektiv, und wie du dich selbst wahrnimmst heißt nicht, dass dein Gegenüber dich so wahrnimmt. Was, wenn andere finden dass du super erzählen kannst?

Würdest du eine Reihe an Frage beantworten, wenn ich Sie dir stellen würde?

Wenn ich ein bisschen mehr von dir weiß, kann ich vielleicht da und dort ein paar hilfreiche Ansätze liefern.

Liebe Grüße
Markus
 
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