Gäbe es kein ME / CFidS mehr würden alle ASD tatsächlich gemacht?

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ANMERKUNG: dieser Beitrag wurde ausgelagert von hier: https://www.symptome.ch/threads/cha...-ldn-bei-me-fibromyalgie-hashimoto-th.106726/

PS: ASD bedeutet Ausschlussdiagnose/n
AO


margie schrieb:

Und ich sehe CFS und CFS/ME auch als Symptomkomplexe.

wiki:

Klassifikation nach ICD-10: G93.3 Chronisches Müdigkeitssyndrom
Benigne myalgische Enzephalomyelitis
Chronisches Müdigkeitssyndrom bei Immundysfunktion
Postvirales Müdigkeitssyndrom

Davon abzugrenzen sind das Fatigue-Syndrom, das in Deutschland eine Anzahl von Ärzten und Selbsthilfegruppen, abweichend vom internationalen Sprachgebrauch, allein als Folgekrankheit von Krebs oder Multipler Sklerose definieren; ferner das Burn-out-Syndrom (Z73.0) und multiple Erschöpfungszustände, die als Unwohlsein und Ermüdung (R53) klassifiziert werden.

Chronisches Erschöpfungssyndrom

Und um es klar zu stellen, ich habe bisher kein CFS/ME obwohl ich es mal gedacht habe, dafür hatte ich aber Diagnosen wie Hashi, Fibromyalgie, Fruktosemalabsorbtion, und die seltsame dt. CFS Diagnose. Und Allergien und sowas wie MCS.

@zelnot:
Wenn Du schon wikipedia zitierst, dann musst Du auch den Text danach noch zitieren, denn der ist besonders wichtig, weil es, wenn die Ärzte die Patienten auf die darin genannten Differentialdiagnose (siehe unten) untersuchen würden, kein CFS-Patient mehr geben würde.
Wie ich oben schon schrieb, würde das Untersuchen auf alle diese Differentialdiagnosen immense Kosten verursachen. Außerdem müsste der Patient zu den verschiedendsten Fachärzten geschickt werden wie Endokrinologe, Hepatologe, Pullmologe, Kardiologe, Psychiater, Neurologe, Hämatologe, etc.
Ein Riesen-Aufwand und den Aufwand machen sich die Ärzte nicht oder sie prüfen nur oberflächlich.
Um eine chronische Hepatitis auszuschließen, wäre eine Leberbiopsie nötig und dazu noch zahllose teure Antikörperuntersuchungen.
Allein nach den Leberwerten kann man nicht gehen, weil die erst dann ansteigen, wenn die Leber fast hinüber ist. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass viele Ärzte sagen, Leberwerte sind normal, also liegt keine Leberkrankheit vor (!) - das kann stimmen, das ist aber oft auch falsch. Hepatologen wissen das, andere Ärzte scheinen das nicht zu wissen ....

Um eine Schlafapnoe auszuschließen, ist ein stationärer Aufenthalt im Schlaflabor nötig und der kostet ganz schön viel Geld.
Ich glaube nicht, dass bei der Diagnostik auf CFS so gründlich vorgegangen wird und ich glaube daher, dass viele die Diagnose CFS / ME erhalten und tatsächlich eine der folgenden Krankheiten aus dieser Liste haben:
Chronisches Erschöpfungssyndrom
Differentialdiagnostisch sollen laut dem australischen Leitfaden zur Diagnose und Behandlung von ME/CFS für Ärzte aus dem Jahr 2004 (Myalgic encephalopathy [ME] and chronic fatigue syndrome [CFS]: management guidelines for general practitioners) die folgenden Krankheiten ausgeschlossen werden: Aids, Anämie, Angsterkrankungen, chronische Hepatitis, Diabetes Mellitus, Fibromyalgie, Hämochromatose, HIV, Hyperkalzämie, Lyme-Borreliose, Depression, maligne Erkrankungen, Morbus Addison, Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, Parkinson-Krankheit, Polymyalgie, Sarkoidose, Schlafapnoe, UARS, Thyreoiditis, Schilddrüsenunterfunktion, Schilddrüsenüberfunktion, Myopathien, Somatoforme Störungen, Lupus erythematodes sowie Zöliakie. Auch Herzrhythmusstörungen wie z. B. das Vorhofflimmern gehen oft mit einer abnormen Tagesmüdigkeit bis hin zur Erschöpfung einher.
Des Weiteren sollte auch eine Perniziöse Anämie bzw. ein Vitamin B12-Mangel ausgeschlossen werden.
Auch Du hast hier doch schon angegeben, dass Du CFS/ME hättest und dass Du aber gleichzeitig Hashi und Fibromyalgie hast.
Hashi fällt unter "Thyreoiditis", d. h. wer Hashi hat, hat kein CFS.
Ebenso habe ich hier im Forum schon Leute angetroffen, die angeben erhöhte Leberwerte zu haben und die CFS haben (wollen oder sollen).
Auch Fibromyalgie schließt CFS aus.

LG
margie
 
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Ich verstehe es ( immer noch ) nicht , das man so viel Zeit investiert in Streit um die "richtige" Bezeichnung seiner gesundheitlichen Probleme.

Eine Diagnose mit Namen macht nicht gesund.
Und selbst wer eine umfassende Diagnosefindung hinter sich hat, alle seine Dysbalancen mit Namen und Diagnoseschlüssel benennen kann,(neuerdings gar seine Gene kennt), der wird damit nicht unbedingt gesünder.
Denn da hört dann die (zielführende) Behandlung der etablierten Medizin meist auf.

Ich weiß genau wovon ich schreibe, fragte ich doch vor Angeboten diverser Ärzte an unserer Uniklinik über bestimmte Diagnostik immer nach der Behandlung wenn ....sich die Diagnose bestätigt.
Also eine Behandlung wurde immer verneint, ich würde aber einen "Schein" bekommen....also eine Diagnose.

Nun, Scheine machen nicht gesünder. Aber diverse Untersuchungen können ganz schön zusätzlich belastend sein.

Ich wünsche Alles Gute !
 
Hallo Margie,

was willst du eigentlich erreichen?

Willst du dich über die Wissenschaftler stellen, die ME genau definieren und tausende Patienten schon begutachtet und untersucht haben?

Ausschlusskriterien: Es müssen aktive Krankheitsprozesse ausgeschlossen werden, die die Mehrzahl der Hauptsymptome – Erschöpfung, Schlafstörungen, Schmerzen und kognitive Dysfunktionen – erklären könnten. Es ist unbedingt notwendig, bestimmte Krankheiten auszuschließen, die zu übersehen tragische Folgen haben könnte: Addison’sche Krankheit, Cushing’sche Krankheit, Schilddrüsenunterfunktion oder Schilddrüsenüberfunktion, Eisenmangel, andere Formen der Anämie, Eisenspeicherkrankheit, Diabetes mellitus und Krebs. Es ist ebenfalls unabdingbar, Krankheiten auszuschließen wie: behandelbare Schlafstörungen wie etwa das Widerstandssyndrom der oberen Atemwege (upper airway resistance syndrome – UARS) und obstruktive oder zentrale Schlafapnoe; rheumatologische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Lupus Erythematosus, Polymyositis und rheumatische Polymyalgie; immunologische Erkrankungen wie AIDS; neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS), Parkinson'sche Krankheit, Myastenia gravis und Vitamin*B12*Mangel; Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, chronische Hepatitis, Borreliose usw.; primäre psychiatrische Erkrankungen und Drogen* oder Medikamentenmissbrauch. Der Ausschluss anderer Dignosen, der sich nicht plausibel aus der Krankengeschichte des Patienten und der körperlichen Untersuchung ergibt, muss durch Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren erfolgen. Wenn eine körperliche Erkrankung mit überlappender Symptomatik ausreichend abgeklärt und unter Kontrolle ist, dann kann die Diagnose eines ME/CFS gestellt werden, wenn die Patienten ansonsten die Kriterien erfüllen.
Komorbide Erkrankungen: Fibromyalgie*Syndrom (FMS), Myofasziales Schmerzsyndrom(MPS), Kiefergelenksyndrom (Temporomandibular Joint Syndrome – TMJ), Reizdarm (Irritable Bowel Syndrome – IBS), Interstistielle Zystitis, Reizblase, Raynaud’sche Krankheit, Mitralklappenprolaps, Depressionen, Migräne, Allergien, Multiple Chemikaliensensibilität (MCS), Hashimoto Syndrom, Sicca*Syndrom usw. Solche komorbiden Erkrankungen können im Rahmen des ME/CFS auftreten. Andere Erkrankungen wie etwa das Reizdarmsyndrom können dem ME/CFS um viele Jahre vorausgehen, sind dann jedoch Bestandteil des ME/CFS. Gleiches gilt für Migräne und Depressionen. Ihr Zusammenhang mit dem ME/CFS ist deshalb unklarer als der Zusammenhang der Symptome, die Bestandteil des Syndroms sind. ME/CFS und FMS sind oft eng miteinander verknüpft und sollten als „überlappende Syndrome“ betrachtet werden.

Quelle: kanadisches Konsensdokument

Darin steht u. a., dass Fibromyalgie eine kormobide Erkrankung ist. Sie schließt also ME nicht aus!

Und wenn dort steht, dass Schilddrüsenunterfunktionen ME ausschließen, dann sind unbehandelte damit gemeint (das steht so auch im ersten Satz!!!), denn diese machen ja auch Erschöpfungssymptome etc. Wenn diese behandelt ist, dann sind auch die Symptome nicht mehr vorhanden und dem Patienten geht es wieder gut, es sei denn, er hat kein ME!

Dein Argument, was du immer anbringst, ME/CFS sei ein Symptomkomplex und keine Erkrankung, das erzähle doch mal MS oder Aids Kranken. Diese (und viele andere) haben auch Symptomkomplexe!!! Symptomkomplexe hat man bei allen Multisystemerkrankungen! Das ergibt sich schon aus dem Namen!

Meinst du, du bist schlauer als die Fachmänner und Fachfrauen, die sich seit Jahrzehnten mit ME auseinander setzen (wie die Autoren des Konsensdokuments z. B.)?

Grüße

Aspi
 
Die Ausschlussidagnostik ivm anderen krankheiten ist doch sowieso sehr zweifelhaft. Natürlich muss dann genauer geprüft werden wodurch die symptome entstehen. Aber eine andere krankheit schließt doch cfs nicht zu 100% aus...Man kann jawohl auch 2 Krankheiten gleichzeitig haben. Bzw können uch folgeerkrankungen entstehen.
 
Gäbe es kein ME / CFidS mehr würden alle ASD tatsächlich gemacht

Ich verstehe es ( immer noch ) nicht , das man so viel Zeit investiert in Streit um die "richtige" Bezeichnung seiner gesundheitlichen Probleme.

Eine Diagnose mit Namen macht nicht gesund.
Und selbst wer eine umfassende Diagnosefindung hinter sich hat, alle seine Dysbalancen mit Namen und Diagnoseschlüssel benennen kann,(neuerdings gar seine Gene kennt), der wird damit nicht unbedingt gesünder.
Denn da hört dann die (zielführende) Behandlung der etablierten Medizin meist auf.

Ich weiß genau wovon ich schreibe, fragte ich doch vor Angeboten diverser Ärzte an unserer Uniklinik über bestimmte Diagnostik immer nach der Behandlung wenn ....sich die Diagnose bestätigt.
Also eine Behandlung wurde immer verneint, ich würde aber einen "Schein" bekommen....also eine Diagnose.

Nun, Scheine machen nicht gesünder. Aber diverse Untersuchungen können ganz schön zusätzlich belastend sein.

Ich wünsche Alles Gute !

Der obige Beitrag war die Antwort auf Zelnots Beitrag Nr. 46 im Thread
https://www.symptome.ch/threads/cha...-ldn-bei-me-fibromyalgie-hashimoto-th.106726/
Wenn man dazu noch ihre Beiträge Nr. 30 und 34 und meine Antworten liest, hat man den Zusammenhang zu dem obigen Beitrag.
Meine Idee war es nicht, dass einer meiner Antworten auf zelnots Beiträge in dem anderen Thread ausgelagert wurden.

LG
Margie
 
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Gäbe es kein ME / CFidS mehr würden alle ASD tatsächlich gemacht

Hallo Blackjack,

wenn es um CFS geht, so gibt es CFS nur dann, wenn die vielen u. a. in wikipedia genannten Krankheiten zuvor ausgeschlossen wurden.
Sicher kann man diese Krankheiten haben, dann hat man eben kein CFS, sondern dann sind die CFS-Symptome die Folge dieser Krankheiten.
Das scheint vielen hier und wohl auch einigen Ärzten unklar zu sein.



LG
Margie
 
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Gäbe es kein ME / CFidS mehr würden alle ASD tatsächlich gemacht

Ich verstehe es ( immer noch ) nicht , das man so viel Zeit investiert in Streit um die "richtige" Bezeichnung seiner gesundheitlichen Probleme.

Eine Diagnose mit Namen macht nicht gesund.
Und selbst wer eine umfassende Diagnosefindung hinter sich hat, alle seine Dysbalancen mit Namen und Diagnoseschlüssel benennen kann,(neuerdings gar seine Gene kennt), der wird damit nicht unbedingt gesünder.
Denn da hört dann die (zielführende) Behandlung der etablierten Medizin meist auf.

Ich weiß genau wovon ich schreibe, fragte ich doch vor Angeboten diverser Ärzte an unserer Uniklinik über bestimmte Diagnostik immer nach der Behandlung wenn ....sich die Diagnose bestätigt.
Also eine Behandlung wurde immer verneint, ich würde aber einen "Schein" bekommen....also eine Diagnose.

Nun, Scheine machen nicht gesünder. Aber diverse Untersuchungen können ganz schön zusätzlich belastend sein.
!



Hallo Kullerkugel,


Nicht dass Deine Einwende bei dem einen oder anderen nicht ihre Berechtigung haben, doch in einem wesentlichen Punkt sehe ich das anders:

Wenn jemand mit CFS-Symptomen die Diagnose CFS zu Unrecht nur dehalb erhält, weil behandelbare und heilbare Krankheiten nicht erkannt wurden, d. h. die CFS-Symptome von einer heilbaren, behandelbaren Krankheit aus dem Katalog, den ich oben zitiert habe, stammen, dann wäre es ein grober Kunstfehler des Arztes, der dem Patienten die Diagnose CFS gegeben hat.
Nehmen wir als Beispiel mal eine Leberkrankheit wie die Hämochromatose oder M. Wilson.
Beide Krankheiten sind früh erkannt, sehr gut behandelbar und auch infolge der Behandlung soweit heilbar, dass die Patienten ein normales Leben ohne Beschwerden führen können.
Nicht erkannt, schreitet die Leberkrankheit so weit fort, dass die Patienten eine Zirrhose bekommen und auch Leberkrebs wird wahrscheinlicher.

Oder nehme mal das Beispiel der in dem "Katalog" genannten "Lyme-Borreliose". Eine Borreliose ist behandelbar. Wenn jemand also darauf nicht untersucht wurde, und die Diagnose CFS bekäme, wäre das fatal.

Gleiches gilt für die Schlafapnoe und für viele andere der im obigen Katalog genannten Krankheiten.

Mir geht es darum, dass ich davor warnen will, dass man sich mit der (Fehl-)Diagnose CFS zurücklehnt und gar nicht mehr nach der eigentlichen Grunderkrankung sucht. Denn ich glaube, dass die Diagnose CFS viel zu oft falsch gestellt wird, weil eben doch eine der im obigen Katalog genannten Grunderkrankungen vorliegt.

Dass diese vielen Krankheiten im obigen "Katalog" der auszuschließenden Krankheiten wirklich durchgeprüft werden, halte ich für unmöglich.
Diese Untersuchungen, die vor jeder CFS-Diagnose erfolgen müssten, würden extrem teuer werden.
D. h. man wird vielen Patienten die Diagnose CFS geben, ohne dass sie gründlichst "auf den Kopf gestellt" worden sind, d. h. ohne gründliche Ausschlussdiagnostik.

Aber ich will diese Diskussion auch nicht fortsetzen. Ich denke, dass nun klar sein sollte, was ich gemeint habe.


LG
Margie
 
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Hallo margie,

Wenn jemand mit CFS-Symptomen die Diagnose CFS zu Unrecht nur dehalb erhält, weil behandelbare und heilbare Krankheiten nicht erkannt wurden, d. h. die CFS-Symptome von einer heilbaren, behandelbaren Krankheit aus dem Katalog, den ich oben zitiert habe, stammen, dann wäre es ein grober Kunstfehler des Arztes, der dem Patienten die Diagnose CFS gegeben hat.

Ich verstehe Dein Anliegen schon. Und ganz abwegig finde ich diese Threadüberschrift hier nicht.

Nur was "Behandlung" angeht, denke ich wohl anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
@aspi:

Meinst du, du bist schlauer als die Fachmänner und Fachfrauen, die sich seit Jahrzehnten mit ME auseinander setzen (wie die Autoren des Konsensdokuments z. B.)?
Ich habe auf die gängige Praxis hingewiesen.
Nicht die Fachmänner und Fachfrauen, die Du meinst, stellen Diagnosen wie CFS, sondern viele, viele Ärzte, die sich mehr oder weniger viel Fachwissen zu CFS angelesen haben.
Die gängige Praxis ist doch, dass keine gesetzliche Kasse so viele Tausend Euro, die eine Ausschlussdiagnostik kosten würde (rechne mal mit einem 5-stelligen Betrag in Euro, wenn man alle in den Katalogen genannten Krankheiten ausschließen will), bezahlen würde und dass daher die Diagnose CFS wohl sehr oft falsch gestellt wird.
Die Theorie hört sich gut an, wenn man liest, erst wenn diese und jene Krankheiten ausgeschlossen sind, kommt als Diagnose CFS in Betracht.
Aber in der Praxis ist das undurchführbar wegen der hohen Kosten, die nicht mal eine Privatkasse zahlen würde.

Ich beobachte schon viele Jahre, die Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen und deren Auswirkung auf die Genauigkeit der Ärzte. Viele Ärzte passen sich da schnell an. Es wird dann einfach weniger untersucht und die Rate der Fehldiagnosen steigt.
Ich erlebe es bei mir, die ich privat versichert bin, auch. Untersuchungen, die eigentlich nötig sind, werden abgelehnt aus Angst, die Kasse zahlt nicht ...

Ich bin daher weiterhin davon überzeugt, dass viele Patienten, die Diagnose CFS bekommen, obwohl sie tatsächlich eine der auszuschließenden Krankheiten haben.

LG
Margie
 
Ich möchte noch von der Symptomatik her darauf hinweisen, dass der dt. Begriff CFS sowohl "alle Formen von abnormaler Müdigkeit" meinen kann (bei Athleten, auch Burn-Out, bisschen viel Schlaf, krankheitsbedingt, OP-bedingt/altersbedingt...) mit oder ohne "muskuläre" Müdigkeit und wiederum mit oder ohne Muskelschmerzen (Myalgien).
 
Die gängige Praxis ist doch, dass keine gesetzliche Kasse so viele Tausend Euro, die eine Ausschlussdiagnostik kosten würde (rechne mal mit einem 5-stelligen Betrag in Euro, wenn man alle in den Katalogen genannten Krankheiten ausschließen will), bezahlen würde und dass daher die Diagnose CFS wohl sehr oft falsch gestellt wird.

Na ja,
nach +6 Monaten im Bett mit nur wenig auffäligen Bluttitern und so jung dürfte die Diagnose nicht so schwer sein,...

ME is often dismissed

...nur muss für diese Mensche weitergetestet werden um einen vernünftigen Therapieplan zu entwickeln. Ich hab schon von vermeintlichen Freunden den Spruch gehört: "Ja bisschen müde bin ich auch."

Diese Odyssee hat Maja Haavisto beschrieben:
fiikus - the website of Maija "DiamonDie" Haavisto, Finnish journalist, author, medical writer, translator, foodie, artist and photographer
 
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Gäbe es kein ME / CFidS mehr würden alle ASD tatsächlich gemacht

Denn ich glaube, dass die Diagnose CFS viel zu oft falsch gestellt wird, weil eben doch eine der im obigen Katalog genannten Grunderkrankungen vorliegt.

Das ist in der Tat richtig. Ich würde vermuten, dass von den 300.000 ME/CFS-Kranken, von denen etwa Fatigatio immer spricht (kein Mensch weiß, wie die auf die Zahl kommen), sicher 70-80% eine andere, mit etwas diagnostischem Aufwand zu eruierende Grunderkrankung haben.

Aber es ist wohl so, dass bei Krankheiten mit unklarer Genese, fehlendem sicheren Nachweis und keiner allgemeingültigen Therapieoption Spezialisten auf den Plan treten, in dem Fall "ME/CFS-Spezialisten", die gerne und schnell zur Diagnose "ME/CFS" greifen, damit ein weiterer Klient für die jeweils ultimative ME/CFS-Therpie gewonnen ist.

Der umgkehrte Fall verbirgt sich hinter dem Stichwort "Psychologisierung" - wenn also eine spezifische Zunft - in dem Fall die Psychologen -wirkliche ME/CFS-Kranke für sich vereinnahmt...

Tja. In beiden Richtungen gilt: Its the money honey...
 
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Gäbe es kein ME / CFidS mehr würden alle ASD tatsächlich gemacht

Das ist in der Tat richtig. Ich würde vermuten, dass von den 300.000 ME/CFS-Kranken, von denen etwa Fatigatio immer spricht (kein Mensch weiß, wie die auf die Zahl kommen), sicher 70-80% eine andere, mit etwas diagnostischem Aufwand zu eruierende Grunderkrankung haben.
Ich glaube das man sich das ersparen kann, wenn man beispielsweise Dr. Kuklinskis umweltmedizinischen Ansatz der Mitochondropathie zur Grundlage aller Autoimmunerkrankungen und Krebs nimmt. Also warum geht was nicht mehr gut rein und raus aus den Mitochondrien. Und vor allem den m-RNA Erbgang beachten. Dazu gibt es hier im Forum Exzellente WIKIS! Dann hat man die 70-80% (vermutlich trotzdem alles Autoimmunerkrankte) für die es dann auch keine adequate schulmedizinische Therapie wieder mit im Boot. Immer mit großen Augenmerk auf Umweltbelastungen und Ernnährung.

Warum ist denn CFS/ME "Die Mutter aller Krankheiten?" Dr. H. hatte da schon ein gutes Therapiekonzept in Planung. Konstante überwachung intrazellulär während der NEM Therapie. Aber den hat man ja glaube ich verjagt nach einer Kommunlawahl?!
Die Bezeichnung Multisystemerkrankung bedeutet, daß der gesamte über das Immunsystem vernetzte Organismus betroffen ist. Weil eine Multisystemerkrankung per se die vielfältigsten Ausprägungen annehmen kann, bildet CFIDS eine Krankheitsentität, welche die 30 weltweit häufigsten Gesundheitsstörungen umfasst, die allesamt mit einer Aktivierung des Immunsystems einher gehen

CFIDS/ME ..., Autoimmun-Erkrankungen, Fibromyalgie - Sanoplan - DE
 
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Gäbe es kein ME / CFidS mehr würden alle ASD tatsächlich gemacht

Ich verstehe es ( immer noch ) nicht , das man so viel Zeit investiert in Streit um die "richtige" Bezeichnung seiner gesundheitlichen Probleme.

Eine Diagnose mit Namen macht nicht gesund.
Und selbst wer eine umfassende Diagnosefindung hinter sich hat, alle seine Dysbalancen mit Namen und Diagnoseschlüssel benennen kann,(neuerdings gar seine Gene kennt), der wird damit nicht unbedingt gesünder.
Denn da hört dann die (zielführende) Behandlung der etablierten Medizin meist auf.

Ich weiß genau wovon ich schreibe, fragte ich doch vor Angeboten diverser Ärzte an unserer Uniklinik über bestimmte Diagnostik immer nach der Behandlung wenn ....sich die Diagnose bestätigt.
Also eine Behandlung wurde immer verneint, ich würde aber einen "Schein" bekommen....also eine Diagnose.

Nun, Scheine machen nicht gesünder. Aber diverse Untersuchungen können ganz schön zusätzlich belastend sein.

Kullerkugel,

wenn bei dir die möglichen Konsequenzen ausbleiben, die man ziehen könnte, um so gut wie möglich wichtige Informationen aus gewissen "Scheine", oder Diagnosen, oder Dysbalancen zu ziehen - dann muss es nicht bedeuten, dass deine Erfahrung auf jeden zutrifft.

Ich brauche keine Scheine, ich brauche Klarheit, um entsprechend im Rahmen meiner Möglichkeiten reagieren zu können.
Scheine brauchen aber diverse öffentliche Stellen..

Als Beispiel sei Nebennierenschwäche genannt. Eines deiner Steckenpferde.
Ich nagel mir keinen Schein an die Wand, um dann besorgt oder Handlungsunfähig zu resignieren und nichts zu tun, sondern suche Lösungsorientiert nach Möglichkeiten, die nicht "nur" irgendwelche Paramter verbessern, sondern meinen Gesundheitszustand und damit mein Wohlbefinden weitest möglich zu verbessern.

Gesundheit ist (auch) Lebensqualität.

Auf viele Beschwerden kann man angemessener reagieren, wenn man versteht, woher sie kommen.
So muss ich beispielsweise nicht rätseln, woher eine bestimmte Form von Sehstörungen bei mir auftritt. Ich weiß anhand von Untersuchungen, dass sie durch Sehnerventzündungen auftreten und ich durch Überschreitung meiner körperlichen Belastungsgrenzen diese Entzündung trigger.
So fällt es mir leichter, entsprechende Kosequenzen zu ziehen.
Und ich muss nicht rätseln, warum ich manchmal normal sehen kann und manchmal nicht.

Ich verstehe es ( immer noch ) nicht , das man so viel Zeit investiert in Streit um die "richtige" Bezeichnung seiner gesundheitlichen Probleme.
Ich versuche es aus meiner Sicht zu erklären. Ich hoffe, irgendjemand da draußen kann dann ein bisschen mehr verstehen.

Vielleicht kann man dieses Unverständnis nicht mal jemandem verübeln, der ME nicht am eigenen Leib spürt.
Für mich persönlich, als Betroffene hat die Diagnose mir geholfen, zu verstehen, was mit meinem Körper passiert.

Warum?

Weil es für einen Menschen so ziemlich das unnatürlichste und daher unvorstellbarste ist, was einem passieren kann, wenn man entgegen all seiner Überzeugung feststellen und am eigenen Leib erfahren muss, dass Bewegung verherenden Schaden anrichten kann.
Ich habe fast 2 Jahre nicht wahrhaben wollen, dass meine Wahrnehmung mich nicht täuscht.
Immer wieder habe ich so gelebt, wie es meiner Überzeugung entsprach:

Bewegung ist gesund!

Entsprechend fand ich mich ebenso oft immer wieder unfähig, mir die Haare zu kämmen, weil die Bürste gefühlte 30 Kilo wog, meine Arme gefühlte 55Kilo wogen, ich zu schwach war, um länger als 1 Minute zu stehen, sich unfassbare Schmerzen in meinem Körper breit machten, Muskeln klopften, die ich nie zuvor gespürt habe, ich nicht mehr in der Lage war, von 30 bis 0 rückwärts zu zählen, geschweigedenn mich mit irgendjemandem über irgendetwas zu unterhalten konnte, oder schlicht mit meinem Augen klar zu sehen.

Ich habe den Zusammenhang zwischen extremer Zustandsverschlechterung zu vorheriger Bewegung (einkaufen gehen) nicht wahrhaben wollen, weil doch nicht sein konnte, was nicht sein sollte.
Bewegung ist doch gesund! Das habe ich doch gelernt und in meinem bisherigen Leben auch so empfunden! Das kann doch nicht wahr sein. Das muss Zufall sein, dass es mir nach ein paar Metern gehen so fast unbeschreiblich miserabel geht.

Über viele, viele Monate befand ich mich - ohne mir dessen wirklich bewußt zu sein, in einem ständigen sogenannten push-and-crash Kreislauf.
2 Wochen Hölle, dann ging auf einmal wieder etwas mehr. Was habe ich gemacht?
Ich war davon überzeugt, nun endlich wieder gesund zu werden und verließ sofort das Haus, um einkaufen zu gehen, oder jemanden zu besuchen, ab in die Freiheit - um danach wieder 2 Wochen durch die Hölle zu gehen.

Bei dieser Erkrankung reagiert der Körper sowas von unnatürlich auf natürliche Dinge, dass ich es niemandem verübeln kann, es sich nicht vorstellen zu können , wenn man es nicht selbst erlebt.

Das bedeutet aber nicht, dass man diese Tatsache einfach ignorieren sollte.

Wenn es sich um irgendeine Krankheit handeln würde, die allgemein bekannt ist, würde auch niemand ständig dagegen anreden.
Das ist das eine. Aber viel, viel wichtiger ist es doch, sich "Artgerecht" - also für ME adäquat zu verhalten.
Das Problem ist aber, dass gewöhnliche "Maßnahmen" bei ME nicht nur nicht helfen, sondern viele schaden.
Das ist im Grunde der Dreh- und Angelpunkt, um den es immer wieder geht.

Hast du schonmal erlebt, dass man einem Diabetiker rät, er solle sich mal was gönnen - sich verwöhnen lassen, jeden Tag mit einem großen Stück Torte und einer großen Tasse Kakao - und weil diese ständigen Spritzen so lästig sind, könnte er sich doch was Gutes tun und auf seine Insulinspritzen verzichten?
Und überhaupt alles über Bord werfen, was er über Diabetes und seine eigene Einflusskraft darauf gelernt hat?

Ein Diabetiker muss sich nicht erklären. Er hat die Diagnose und jeder in seinem Umfeld - und allen voran der Diabetiker selbst - weiß, diese Diagnose hat Konsequenzen.
Sie zeigt dem Diabetiker, dass es Vorgänge in seinem Körper gibt, die ungewöhlich und beachtenswert sind.
Da gibt es Wissen, auf das man zurückgreifen kann.
Es war nicht etwa so, dass erst die Diagnose gestellt wurde - und dann hat sich der Diabetes entwickelt.
Nein, es gab Beschwerden, für die eine Erklärung gefunden werden wollte, weil es das natürliche Bestreben eines Menschen ist, sich gesund zu fühlen.
Dieser Patient kann sich anhand der Diagnose orientieren an bewährten Behandldungsformen für Diabetes - und wenn er die Diagnose konstruktiv nutzt, kann er seine Gesundheit verbessern, statt sie weiter zu gefährden.
Ich denke, hier ist die Diagnose genauso wichtig, wie bei ME.

Die Krankheit lässt sich beliebig austauschen.
Es geht hier nicht darum, irgendwelchen Befindlichkeitsstörungen einen Namen zu geben, wie ein Künstler einen Namen für sein Bild sucht.
Das ist kein Luxusproblem. Es geht darum, den richtigen Weg zu bestmöglicher Gesundheit zu finden.

Ich hatte, als ich ME bekam, noch nie etwas von dieser Krankheit gehört, geschweige denn davon, dass es eine Erkrankung gibt, die sich durch Bewegung verschlimmert und mich in einen Zustand versetzt, der sich anfühlt, als sei man dem Tod deutlich näher als dem Leben, weil der Körper Symptome bildet, die ich in der Summe nur als reinste Qual bezeichnen kann.

Was tut man in so einer Situation?
Man sucht Hilfe. Um Hilfe zu bekommen, braucht man Erklärungen, um zu wissen, wie man aus diesem unerträglichen Zustand wieder gesund werden kann, um sein Leben bestmöglich fortführen zu können.
Wohin wendet man sich? Natürlich an diejenigen, die sich beruflich mit Gesundheit und Krankheit beschäftigen.
Ganz nebenbei kommen aber ungefragt diverse Stellen und Behörden auf einen zu.
Nicht nur man selbst braucht Klarheit und Erklärungen. Auch das private Umfeld wundert sich; der Arbeitgeber will wissen, wann man wieder kommt; die Krankenkasse will wissen, was los ist... Nach 18 Monaten Arbeitsunähigkeit will das Arbeitsamt Erklärungen. Dann der medizinische Dienst. Dann die Rentenversicherung. Dann das Sozialamt. Dann die Rehaeinrichtung.
DIE wollen alle Scheine! Beweise.

Der Betroffene will seine Gesundheit zurück.

Eine Ärzteodyssee beginnt. Von einem Facharzt zum nächsten. Jeder Arzt hat eine Idee, was es sein könnte. Aber diese Idee stellt sich als falsch heraus.
Man weiß dann, was man nicht hat und durchläuft so, oft ohne sich dessen bewußt zu sein, eine Ausschlußdiagnose. So war es bei mir. Es häufen sich Berichte. Es häuft sich Ratlosigkeit. Hier und da wird die Empfehlung ausgesprochen, man solle sich mehr bewegen..dann würde sich das alles wieder bessern..
Das wäre, als würde man dem Diabetiker zu einem täglichen Stück Kuchen mit Kakao raten..

Man versucht es. Bewegt sich doch wieder mehr.. Irgendwann ist der Zusammenhang entgegen jeder Überzeugung und langjähriger Erfahrung nicht mehr zu übersehen. Verdammt - je mehr ich mich bewege, desto schlechter geht es mir. Ob ich will, oder nicht - ob man mir glaubt oder nicht - es ist so.

Da dieser Zusammenhang aber so unnatürlich ist, werden Zweifel von der Familie ausgesprochen, von Ärzten.. da doch auch bei diversen Muskel- und Nervenuntersuchungen kein Anhalt dafür besteht, dass die Muskulatur nicht korrekt funktioniert.
Man hat keinen Herzfehler, keine Muskelerkrankung, keinen Diabetes, keinen Lupus, kein MS, kein Parkinson, kein dies, kein jenes..

Die psychologische Tür wird geöffnet. Denn das, was der Patient für Massen von Symptomen schildert, gibt es doch bei keiner Krankheit, die allgemein bekannt ist.
Es muss psychosomatisch sein... bewegen sie sich mehr...Bewegung ist gesund..

Aha. Was jemand nicht kennt, gibt es nicht? Was den Horizont der eigenen Vorstellungsfähigkeit übersteigt, existiert nicht?

Der Patient spürt am eigenen Leib, was es gibt und was nicht, was wahr ist und was nicht. Tag und Nacht. Immer.

ME ist keine Wahnvorstellung. ME ist real. Und - leider - ziemlich ungewöhnlich.

So ungewöhnlich, dass die meisten "allgemeinen Gesundheitsregeln" hier nicht zutreffen.

So ungewöhnlich, dass man es nicht einfach in einen großen Topf mit anderen Krankheiten schmeißen kann. Leider. Denn ansonsten könnte man Erfahrungen und Wissen von anderen Krankheiten super auf ME übertragen.
Leider geht das nicht. Deshalb ist hier Abgrenzung so wichtig.

Irgendwann geht es darum, zu erkennen, dass das Umfeld nicht nachvollziehen kann, was man erlebt und auch nicht helfen kann.

Eines Tages wird die Diagnose gestellt...

Was nützt einem ME-ler die Diagnose?

Man sieht plötzlich schwarz auf weiss, dass all das, was man am eigenen Leib spürt, doch bekannt ist. Dass auch andere Menschen genau die gleichen Beschwerden haben und auch deren Körper völlig unnormal auf Bewegung, Wärme, Kälte, Licht, Geräusche reagiert.
So unvorstellbar es auch ist - tatsächlich ein Zusammenhang zwischen Bewegung und extremer Verschlechterung der Leistungsfähigkeit und dem Ausbruch noch quälenderer Symptome besteht, als man ohnehin dauernd erlebt.

Man liest nun, was man schon seit einigen Monaten oder Jahren am eigenen Leib spürt: Dass man sich immer weiter in die Krankheit befördert, wenn man an seinem Glauben festhält, Bewegung sei gesund. Man müsse die Symptome einfach ignorieren und sich noch mehr bewegen.
Nun hat man nicht mehr nur die Klarheit für sich, sondern findet auch Erklärungen.

Und dann lernt man sich zu wehren, wenn wieder ein Weißkittel oder wer Anderes davon überzeugt ist, mehr zu wissen, als einem der eigene Körper signalisiert.
Man muss allein schon aus natürlichem Selbsterhaltungstrieb dazu stehen, welche Grenzen einem der Körper setzt.
Auch, wenn es entgegen den eigenen Wünsche nach Bewegung, Fortbewegung aus eigener Kraft, Erlebnishunger und Lebensdurst ist.

Wer das verleugnet oder gar ad absurdum führen will, handelt fahrlässig und gefährdet die Gesundheit des ME-lers sträflich.

Oft genug handelt der Betroffene selbst fahrlässig, weil sich die Natur des Menschen - das Bedürfnis nach Bewegung, Entwicklung und Begenung nicht einfach mit der Diagnose abstreifen lässt.

Die Diagnose - bzw. die damit zusammenhängenden Informationen können aber dabei helfen, disziplinierter zu sein.
So, wie der Diabetiker Disziplin lernen kann, weil er versteht und spürt, dass sie seinen Zustand verbessert.

Während der Odysse, selbst arrangierten Untersuchungen, Recherchen zum Krankheitsbild erfährt man dann, welche Störungen im Stoffwechsel häufig vorkommen, was anderen geholfen hat, die Symptome zu mildern, was erfahrene Ärzte oder Wissenschaftler für Behandlungsansätze entwickelt haben, die bei einigen zu Milderungen im Krankheitsverlauf führen.

Man kann Behandlungen ausprobieren, die im Zusammenhang mit ME erfolgreich sein könnten. Man weiß, wonach man Ausschau halten kann.

Dass z.B. die Themen Nebennierenschwäche, Nitrostress, Immunglobuline, Methylierung, LDN, Virenbelastung, KPU, erhöhter Nährstoffverbrauch, Ernährung, Aktivitätslevel, und vieles mehr Themen sind, die es sich lohnt anzugehen, um eine bessere Gesundheit zu erreichen oder eine Verschlechterung zu verlangsamen.

Für all das ist die Diagnose gut.

Sie bietet Orientierung und Informationen. Das ist wesentlich besser, als über Jahrzenhte krank zu sein und absolut nicht zu wissen, was man hat. Das kommt auch heute noch vor.

Es ist also nicht nur so, dass es Fehldiagnosen gibt. Es gibt auch völlige Diagnoselosogkeit.

So, wie es - wie bei jeder Erkrankung - vorkommt, dass Patienten eine ME-Diagnose bekommen, die kein ME haben (darunter sind auch die selbstdiagnostizierten Fälle zu beachten) - so gibt es noch viel mehr Patienten, die ME haben, aber ebenso fehldiagnostiziert sind!

Darunter fallen nicht nur all die psychischen Fehldiagnosen, sondern auch Menschen, die gar keine Diagnose haben und damit völlig orientierungslos sind, nicht wissen, was mit ihnen geschieht und entsprechend keinerlei Behandlungsansatz finden.

Das Vorkommen von Fehldiagnosen darf aber nicht dazu führen, eine gesamte Erkrankung in ihrer Existenz zu leugnen.

Und noch kurz zum Gentest:
(neuerdings gar seine Gene kennt)
Auch dies sind Informationen, aus denen man, wenn sie richtig genutzt werden, hilfreiche Ansätze ableiten kann.

Bei ME ist es im übrigen recht üblich, dass erfahrende Behandler sich u.a. die Entgiftungsgenetik anschauen, da ME-ler überdurchschnittlich oft Probleme beim Abbau von diversen Giften haben, diese sich im Körper anreichern und zu weiteren Störungen im Körper führen.
"Neuerdings" trifft hier also nicht zu.
Neuerdings ist es aber möglich, dass auch ME-ler, die schon seit Jahren erwerbsunfähig sind, überhaupt die Chance haben, so einen Test bezahlen zu können.

Man kann daraus z.B. ableiten, ob es dem Betroffenen helfen kann, seine Entgiftung von außen (dauerhaft) zu unterstützen, um den Ziel einer besseren Gesundheit wieder ein Schrittchen näher zu kommen, oder eine Verschlechterung zu verlangsamen.

Jemand hier im Forum hat die Signatur "Tatsachen schafft man nicht aus der Welt, indem man sie ignoriert". Das könnte meinetwegen hier auch Threadtitel sein.

Gruß - tiga
 
Ah, Kampf-tiga ist wieder da. :kraft: Klasse Ansage! :klatschen Wie in alten Zeiten. :bier:

Grüße!
 
Gäbe es kein ME / CFidS mehr würden alle ASD tatsächlich gemacht

Ich verstehe es ( immer noch ) nicht , das man so viel Zeit investiert in Streit um die "richtige" Bezeichnung seiner gesundheitlichen Probleme.

Als "gesundheitliche Probleme" würde ich meine Diagnosen - so ich sie denn habe- nicht bagatellisieren.
Des weiteren: Ohne richtige Diagnose keine Handlungsmöglichkeit für Behandlung.

Klar macht eine Diagnose niemals gesund. Aber gar keine Diagnose zu haben, und trotzdem massive Probleme mit Erschöpfung, das macht noch kränker. Hab ich selbst so erlebt. Meine erste Diagnose, da hab ich geheult vor Erleichterung!

Und wenn man dann irgendwann im Laufe der Jahre nach langer Behandlungs-, Fehlbehandlungs- und Diagnose-odysee endlich ein paar "Scheine" hat, auf denen Diagnosen stehen, die zutreffen, so haben diese Scheine auch noch den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass sie bei Ämtern und Behörden helfen. Wer keine Scheine, keine Diagnosen hat, bekommt in Deutschland nichts und darf verhungern.

Ich hab mir früher niemals "Scheine" mit Diagnosen geben lassen. Das war ein fataler Fehler. Wenn man nach Jahren der sich einschleichenden Krankheit (habe noch mehr, auch MCS) Dinge, die jahrzehntelang zurückliegen, nicht beweisen kann, hat man eben Pech gehabt.
 
@tiga
@ahaffmann

Ich verstehe es ( immer noch ) nicht , das man so viel Zeit investiert in Streit um die "richtige" Bezeichnung seiner gesundheitlichen Probleme.

Das unterstrichene ist die wesentliche Aussage meiner Zeilen.

Ihr habt doch richtige Diagnosen.....und trotzdem vermutlich einige Probleme mehr als Euch derzeit bekannt sind aus der Liste im Eingangspost . Ist aber nur Spekulation ...
Der Threadtitel ist eine Frage....und ich bin geneigt, zu bejahen.

Das hat mit Euren Diagnosen und Euren Problemen damit überhaupt nichts zu tun.

@tiga:

Lustige bzw. in der Realität sehr traurige Beispiele hast Du Dir da rausgesucht.

Als Beispiel sei Nebennierenschwäche genannt. Eines deiner Steckenpferde.

Mein Problem ist also ein Steckenpferd....na ja.
Verschiedene Ärzte vermuteten Morbus Addison. Dann irgendwann der Test....u.a. ACTH Test oder so ähnlich.
Da wird der Cortisolwert vor dem Test gemessen und nach Stimulierung.
Wenn der Wert 6,8 ( ? ) ist vor Stimulierung bei Normwerten 6-800 ( ? ) und nach Stimulierung hoch genug, dann bekommt man lächelnd gesagt, haben Sie nicht.
Das ich wochenlang danach völlig platt war , das wollte keiner wissen.....dagegen bekam ich SD Hormone per Post ...weil ich sie in der Sprechstunde abgelehnt hatte.....
Ich habe damals also keinen "Schein" bekommen. Der mir sowieso nur Cortisontabletten gebracht hätte.
Aber ich wusste , woran ich bin ( bzw. war ) .

Wegen dem Diabetes bekam ich tatsächlich solch ähnliche Ratschläge wie Du schreibst . Und eine gute Freundin lebt auch danach, hat sie doch inzwischen eine Insulinpumpe .
Nur ich habe keine Diabetes.....meine Kasse denkt das aber , weil ich anfangs ein Rezept für Metformin einlöste.
Das wäre ein "Schein" den ich nicht haben will.....
Und das mein Doktor inzwischen Mitochondropathie in die Akten schreibt , nutzt mir gar nichts, weil er nicht weiß, wie behandeln.

Jedem, den solche Diagnosen nutzen, dem wünsche ich, das er auch gründlich untersucht wird und sie bekommt.
 
Gäbe es kein ME / CFidS mehr würden alle ASD tatsächlich gemacht

@tiga
@ahaffmann
Das unterstrichene ist die wesentliche Aussage meiner Zeilen.

Ihr habt doch richtige Diagnosen.....und trotzdem vermutlich einige Probleme mehr als Euch derzeit bekannt sind aus der Liste im Eingangspost . Ist aber nur Spekulation ...
Der Threadtitel ist eine Frage....und ich bin geneigt, zu bejahen.

Das hat mit Euren Diagnosen und Euren Problemen damit überhaupt nichts zu tun.

ja, doch, durch deine Aussage. Denn ohne richtige Diagnose keine Behandlung. Was ist daran unverständlich?

Ich stimme dem threadtitel nicht zu, ich halte die Ausschlussdiagnostik um Me/ CFidS zu diagnostizieren, für falsch. Denn man bleibt dann immer irgendwo bei einem Facharzt hängen, der dann komischerweise meist doch nichts findet und am Ende landet man, weil man lange krank ist ohne Diagnose, und einem nicht geglaubt wird, aufgrund von dadurch entwickelter Depression beim Psychologen oder Psychiater und dann wird es noch schlimmer.

Dann heißt es nämlich, dass man "nur" eine Depression hat und sonst nichts.:mad:

Ich habe unvollständige Diagnosen.
Was da am Anfang stand meiner Krankheitslaufbahn - jemand schrieb hier was davon, man müsse die Ursache der Krankheit suchen - weiß keiner - kann ich nur vermuten - und wenn das zutreffen würde, was ich vermute, ändert das nichts an der Realität, mit der ich jetzt leben muss, und die heißt eben Me / CFidS und Fibromyalgie und MCS.
Und dafür brauch ich eine richtige Diagnose und eine richtige Behandlung (ich weiß ich träume).
 
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