Die Formen des Buddhismus

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Zu unterscheiden sind zwei große "Hauptrichtungen". Der Theravada - Buddhismus und der Mahajana - Buddhismus. Als dritte Hauptrichtung wird manchmal der Vajrayana- oder Tantrayana-Buddhismus gezählt. Er ist aber inhaltlich dem Theravada - Budismus, als "Unterströmung" zuzurechnen.

Schulen und Systeme des Buddhismus - Wikipedia

Der Theravada - Buddhismus

Der Theravada (Pali: Schule der Ältesten) ist die älteste noch existierende Schultradition des Buddhismus. Er führt seine Abstammung auf jene Mönchsgemeinde zurück, die zu den ersten Anhängern des Buddha gehörte. Der Theravada ist heute vor allem in Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Kambodscha, Laos und auch in teilweise Vietnam verbreitet. .......

Theravada - Wikipedia

Der Mahayana - Buddhismus:

Der Name bedeutet Großes Fahrzeug und steht für das Ziel, alle fühlenden Wesen aus Samsara zu befreien. Die Lehren des Zweiten Drehens des Dharma-Rades durch Buddha Shakyamuni wurden von Nagarjuna und Asanga enthüllt und etwa ab dem zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, also etwa 500 Jahre nach Buddhas Tod, ausgiebig gelehrt. Der Weg des Mahayana hat zwei Linien, die Linie des Tiefgründigen Weges über Nagarjuna und die Linie des Weiten Weges über Asanga. Ersterer betont die Leerheit (Shunyata), zweiterer das Entwickeln der altruistischen Motivation Bodhicitta und das Verhalten eines Bodhisattvas. Anhänger des Mahayana sagen, diese Belehrungen seien bis dahin nur im Geheimen weitergegeben worden, da die Zeit für ihre Verbreitung noch nicht gekommen sei. Das späte Hervorbringen der Lehren ist auch mystisch beschrieben: Nagarjuna hat die Lehren zur Leerheit bei den Nagas mittels seiner tantrischen Kräfte geborgen und Asanga nach zwölf Jahren Rückgezogenheit und dem Entwickeln wirklichen Mitgefühls, erhielt die Lehren direkt von Buddha Maitreya.

Gemäß der Ansicht, dass Buddha direkt Unterweisungen für Schüler mit höherer Kapazität auch zu Lebzeiten gab, die anderen verborgen blieben, wird beschrieben, dass diese Lehren des Zweiten Drehens des Rades der Lehre, später als die Mahayana-Tradition und der Bodhisattva-Pfad bekannt wurden. Die Lehren des ersten Drehens des Dharma-Rades, aus denen sich die Hinayana-Tradition (Kleiner Weg) entwickelte, sind ebenso Teil des Mahayana und dienen der individuellen Leiderlösung und werden auch von einem Anhänger des Mahayana praktiziert. Zu den Lehren des Dritten Drehen des Rades des Dharma (es gibt insgesamt Drei Lehrzyklen, die als Räder bezeichnet werden), zählen das Vajrayana und die Erklärungen zur Buddha Natur, dargelegt z.B. im Uttara Tantra Shastra.
Mahayana - Wikipedia

Vajrayana - Buddhismus:
Vajrayana („Diamantfahrzeug“) ist eigentlich ein Teil des Mahayana. Im Westen ist er meist fälschlicherweise nur als Tibetischer Buddhismus oder als Lamaismus bekannt, tatsächlich ist er jedoch eine Sammelbezeichnung für verschiedene Schulen, die außer in Tibet auch in Japan, China und der Mongolei (geschichtlich auch in Indien und Südostasien) verbreitet waren.

Er beruht auf den philosophischen Grundlagen des Mahayana, ergänzt diese aber um tantrische Techniken, die den Pfad zur Erleuchtung deutlich beschleunigen sollen. Zu diesen Techniken gehören neben der Meditation unter anderem Visualisierung (geistige Projektion), das Rezitieren von Mantras und weitere tantrische Übungen, zu denen Rituale, Einweihungen und Guruyoga (Einswerden mit dem Geist des Lehrers) gehören.
Vajrayana - Wikipedia

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zen - Buddhismus

Der heute durchaus populäre Zen - Buddhismus läßt sich als eine Schule des Vajrayana - Buddhismus begreifen.

Zen-Buddhismus oder Zen (jap.: 禅 – Zen) ist eine in China ab etwa dem 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung entstandene Linie des Mahayana-Buddhismus, die wesentlich vom Daoismus beeinflusst wurde. Der chinesische Name 禅 (Chan) stammt von dem Sanskritwort Dhyana (ध्यान), das in das Chinesische als 禅那 (Chan'na) übertragen wurde. Dhyana bedeutet frei übersetzt soviel wie „Zustand meditativer Versenkung“. Der Chan-Buddhismus wurde in Ostasien und Südostasien durch Mönche verbreitet. Es entstand daraufhin eine koreanische (Seon, korean. 선) und vietnamesische (Thiền) Tradition.

Ab dem 12. Jahrhundert gelangte Zen auch nach Japan und erhielt dort eine neue Ausprägung, die in der Neuzeit im Westen zur Kenntnis genommen und von Einigen übernommen wurde. Die in Europa und den USA verwendeten Begriffe zum Zen stammen meistens aus dem Japanischen. Aber auch koreanische, vietnamesische und chinesische Schulen haben in jüngerer Zeit Einfluss im westlichen Kulturkreis erlangt.
Zen - Wikipedia

Ein besonderes Charaktermerkmal des Zen ist die Entwicklung von spezifischen meditativen Techniken und deren Integration ins Alltagsleben.

Methoden
Mit der Zeit haben Zen-Meister verschiedene Techniken entwickelt, die den Zen-Schülern Hilfen bieten und Fehlentwicklungen vorbeugen sollen. Die Schulung der Aufmerksamkeit und der absichtslosen Selbstbeobachtung stehen dabei an erster Stelle; daneben wird das (ver)störende diskursive Denken an einen Endpunkt gebracht. Im eigentlichen Sinne gelehrt werden kann Zen nicht. Es können nur die Voraussetzungen für spontane, intuitive Einsichten verbessert werden.

Zu den gebräuchlichen Methoden der Zen-Praxis gehören Zazen (Sitzmeditation), Kinhin (Gehmeditation), Rezitation (Textlesungen), Samu (konzentriertes Tätigsein) und das Arbeiten mit Koans. Besonders intensiv werden diese Methoden während mehrtägiger Übungsperioden oder Klausuren (Sesshin bzw. Retreat) geübt. Der Zen-Schüler muss zumindest das Zazen in sein alltägliches Leben integrieren, denn Zen ist seinem Wesen nach immer nur Praxis.
Zen - Wikipedia


Eine umfassendere Einführung in den Zen - Buddhismus findet man unter anderem hier: Zen Buddhismus | Eine Einführung in den Zen-Buddhismus.
Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Leon
Der Zen-Buddhismus beinhaltet natürlich auch eine bestimmte Welt- und Lebensanschauung. Aber Bekenntnisse oder Gläubigkeit spielen im Zen keine Rolle. Das Wesen des Zen liegt in der Praxis. Zen fordert Erfahrung, insbesondere Selbsterfahrung oder Selbsterkenntnis. Zen, chinesisch Ch`an (wie du ja schon beschrieben hast) oder auch als Hsin Tsung ((Die Lehre vom Geist)). Ziel des Zen ist demnach,--- den Menschen zu befähigen, seinen eigenen Geist zu verstehen und zu vervollkommnen. Dieses Ziel wird nicht durch Spekulation oder Gedankenarbeit erreicht. Zen ist der Theorie kompromisslos abhold.

Wie kannst du dein Haubt
über den Sumpf halten,
Indem du deine Nase in altes, verrottetes Papier steckst.
Hundert Jahre lang?

Mit diesen Worten begrüsst Meister Shen Tan seinen alten Lehrer, den er beim Sutrenlesen antrifft. Die "Wirklichkeit" kann nicht durch Bücherlesen erfasst werden, nicht durch Anhäufung von Wissen oder durch rational-theoretisches Verstehen.
Die wahre Realität kann nicht erklärt oder abgebildet werden, wie sehr man sich auch bemühen mag.

Man muss das neue Gras im Schnee
mit "eigenen" Augen sehen.

Wirkliches Erkennen kann also niemals durch hören oder lesen, sondern allein durch die eigene, unmittelbare Erfahrung erlangt werden. Das ist gemeint, dass der Mond weisende Finger (der Begriff) nicht der Mond selbst ist.
Die Verbindung zwischen Zen und z.b. Kyudo (jap. Bogenschiessen) wird häufig darin gesehen, dass man Kyudo übe, um zur "Erleuchtung" was auch immer sich einer darunter vorstellt - zu gelangen.

Wer das lernen übt, vermehrt täglich
Wer den Sinn übt, vermindert täglich.
Lao Tse: Tao Te King

Yuki no Metsuke - Schneeblick -- nicht starren,,, einfach sehen.
Ganz liebe Grüsse Silvana
 
Hallo Silvana

Die "Wirklichkeit" kann nicht nur durch Bücherlesen erfasst werden, nicht durch Anhäufung von Wissen oder durch rational-theoretisches Verstehen.
Es braucht beides. Es ist sehr schwierig ein Unterseebot zu bauen, ohne die theoretischen Grundlagen zu kennen. Mit den theoretischen grundlagen hat man auch eine Sicht der wirklichkeit, so wie die Erfahrung auch eine Sicht ist.
Der Buddhismus entstand aus einer zeit, als man noch gar nicht wuisste, dass es (phyiskalische und chemische) naturgesetze gibt. Deshalb gibt es heute noch praktisch keinen grossen buddhistischen Wissenschaftler.
Die reine erfahrungssicht ist also eigentlich überholt

Aber Bekenntnisse oder Gläubigkeit spielen im Zen keine Rolle.
Oh doch! Wernn man materialistisch ist, kann man nicht buddhistisch sein. Und wenn man an eine nach Gesetzen ablaufende Welt glaubt, kommt man gedanklich auch mit dem Buddhismus in Konflikt.
 
Der Buddhismus entstand aus einer zeit, als man noch gar nicht wuisste, dass es (phyiskalische und chemische) naturgesetze gibt. Deshalb gibt es heute noch praktisch keinen grossen buddhistischen Wissenschaftler.
Ach Beat, wenn es einen Preis für religiöse Eitelkeit gäbe, Du hättest ihn weiss Gott verdient.

Wozu braucht um alles in der Welt ein braver Mensch ein U-Boot??? Zum Missionieren vielleicht? :schock:

Hast Du schon mal gesehen, wie Menschen fähig sind mit einem einfachen Beil Holz so zu bearbeiten, dass es präzise zu einer Dau (Boot) zusammengefügt werden kann, ohne dass auch nur eine einzige Aufzeichnung darüber existiert?

Leider geht auch dieses uralte Wissen und Können - dank der Fortschritt und technische Enwicklung genannten Blendwerk - auch verloren.

Technische Entwicklung scheint uns weiter zu bringen, äusserlich vielleicht. Dass dabei viele phänomenale Fähigkeiten verloren gehen und der technische Ersatz letztendlich nichts anderes ist als eine Prothese für verlorene Fähigkeiten, das will man logischerweise nicht erkennen, wenn man sich nicht daran zurück erinnern kann, wie es mal war... Altes Wissen nennt man diese Erinnerung auch, und die sitzt ganz tief im Menschen drinn.

Da schätze ich mal, ist der Zugang über Zen weitaus wahrscheinlicher...
 
Hallo Silvana,

ich danke Dir ganz herzlich für diesen eindrücklichen Einblick in den Zen!
(Ich hoffe, ich habe oben nicht allzu viel falsches zitiert :schock:)!

Ich muss sagen, dass mich die einfachen Wahrheiten, die du abgebildet hast, sehr ansprechen.

Der Zen - Buddhismus ist scheinbar wohl weniger eine Religion als mehr eine philosophisch orientierte "Weisheitslehre" zu sein, im Sinne von Lebenshilfe?

Ich würde mich freuen, wenn du hier noch ein wenig mehr von Deinem Wissen (oder Deiner Praxis?) mitteilen würdest :)!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leon
Das Geheimnis des Zen besteht darin, in einer Haltung tiefer Konzentration einfach zu SITZEN, ohne Ziel und ohne Streben nach Nutzen. Dieses derart uninteressierte Sitzen nennt man zazen, wobei za, sitzen, und zen, Meditation, Konzentration, Versenkung, bedeutet. Die Haltung, die Essens des Zen wird von einem Sensei (Lehrer) gelehrt. Das ist die aufgabe eines Meisters, der in traditioneller Weise einweiht, in der direkten Nachfolge der Patriarchen und des Buddha steht.
Die Ausübung des Zazen hat eine sehr Positive Wirkung auf Körper und Geist. Sie führt beide zurück zu ihrem normalen Zustand. Zen kann weder in Bedriffe gezwängt noch durch den Verstand wiedergegeben werden, man muss es vielmehr AUSUEBEN. Zen ist ganz wesentlich eine Erfahrung. Die Intelligens wird dabei nicht unterbewertet, nur, man strebt nach einer höheren Dimension des Bewusstseins, die nicht in einer einseitigen Sicht der Wesen und Dinge steckenbleibt.
Das Subjekt ist im Objekt, und das Subjekt enthält das Objekt.
Es handelt sich darum, durch die übung das Ueberschreiten aller Gegensätze, das heisst aller Formen des Denkens, zu erreichen.
Der PHILOSOPHISCHE Ausdruck des Zen-Buddhismus hat daher nichts von einem nötigenden und rigiden Gedankensystem. Es ist vielmehr die Weitergabe von Gedanken, geschmiedet durch tausenjährige und doch jeden Tag immer wieder neue Erfahrung der Erweckung.
Einige wenige Schlüsselworte können den Menschen verändern, sie polarisieren und ordnen das Feld des Erlebten. Die worte reagieren aufeinander, kommunizieren, ohne dabei die Kontinuität zu verändern, den ungreifbaren, fliesenden Charakter der Wirklichkeit, die sie helfen zu umfassen.
Sie erhellen das an seiner Wurzel gepackte tägliche Leben.
Hier und jetzt ist der Schlüsselbegriff überhaubt: das wichtigste ich die Gegenwart.
Die meisten unter uns haben die Neigung, ängstlich an die Vergangenheit oder Zukunft zu DENKEN, anstatt ihre volle Aufmerksamkeit ihren AUGENBLICKLICHEN Handlungen, Worten und Gedanken zu widmen. Man muss in jeder Bewegung vollständig gegenwärtig sein,sich hier und jetzt zu konzentrieren -- das ist es, was ZEN uns zu lehren hat. Ebendso zentral ist der Ausdruck "einfach nur sitzen"(shikantaza) "uninteressiert, ohne Ziel und Gewinnstreben (mushotoku).
Meister Dogen, der im 13. Jahrhundert ZEN in Japan einführte, hat gesagt:
Zen zu ergründen bedeutet, uns selbst zu ergründen
uns selbst zu ergründen bedeutet,
uns selbst zu vergessen,
uns selbst zu vergessen bedeutet, die Buddhanatur,,
unsere ursprüngliche Natur, zu finden.
Zurück zum Ursprung. Uns selbst verstehen, uns wirklich kennenlernen, unser wahres ICH finden.Da liegt die zeitlose Essens aller Religionen und Philosophien, die Quelle der Weisheit, das reine Wasser des Baches, der aus der regelmässigen übung des Zazen entspringt. Buddhanatur bedeutet: der natürliche und ur-sprüngliche Zustand unseres Geistes, auch das heisst der normalste Zustand, der möglich ist.
Ganz liebe Grüsse
Silvana
 
Hallo Phil

Mein Zitat ist ein Fakt, ebenso das weder früher noch heute im Gegensatz zu christlichen in keinem Buddistischen Kloster naturwissenschaftliche Forschungen und ähnliches betrieben wird bzw wurde. Die Interpretation dieser Tatsache muss jeder zusammen mit anderen Fakts selber machen.

Hast Du schon mal gesehen, wie Menschen fähig sind mit einem einfachen Beil Holz so zu bearbeiten, dass es präzise zu einer Dau (Boot) zusammengefügt werden kann, ohne dass auch nur eine einzige Aufzeichnung darüber existiert?
Ja
Leider geht auch dieses uralte Wissen und Können - dank der Fortschritt und technische Enwicklung genannten Blendwerk - auch verloren.
Nein, ebne nicht! Es geht verloren, weil es auch theoretisch nicht (mehr) gelehrt wird, sei es durch Aufzeichnungen, oder sonst wie.

Altes Wissen kann überliefert werden, auch heute noch. Theorie und insbesondere Aufzeichnungen reichen dafür zwar oft alleine nicht oder nur schlecht aus, aber sie könnten dabei hilfreich sein, dieses wissen umfassender und schneller weiterzugeben. Ausserdem bestünde die Gefahr des Vergessens eben weniger.
 
Als der Mensch zu vergessen begann, erfand er die Schrift. Es ist immer wieder mal passend, an diesen Satz zu erinnern.

Der Glaube, man könne etwas er-halten, z.B. in Buchform, irrt gewaltig. Wie verschiedene alte Bücher beispielhaft zeigen, geht mit der Zeit die Fähigkeit zu erkennen und zu verstehen, was darin steht mehr und mehr verloren. Ganzheitlichkeit zerfällt in Sektierertum.

Was aber über alle Zeiten durch praktisches Vormachen, selber Praktizieren und weitergeben, an Wissen und Können erhalten bleibt, davon kann selbst das beste und weiseste Buch allerhöchstens ein schwacher Abklatsch sein.
 
Hallo Phil

Als der Mensch zu vergessen begann, erfand er die Schrift. Es ist immer wieder mal passend, an diesen Satz zu erinnern.
Dies ist ein Satz der schön tönt. Aber ob es so war, bezweifle ich. Es gibt viele kulturen die haben bis heute keine Schrift und haben schon einiges vergessen.

Der Glaube, man könne etwas er-halten, z.B. in Buchform, irrt gewaltig.Phil, da irrst du gewaltig. Icvh habe auch ein ganz konkretes undwidrsprechbares Beispiel: Die Juden. Obwohl verfolgt, in alle Welt verstreut etc etc, haben sie bis heute auch noch die Sprache von damals (tausende von Jahren) und kennen die Geschichten und die Lehren von damals wie auch die Feste und Gebräuche von damals (tausende von Jahren). Dies war wegen de Verfolgung und zerstreuung nur dank der schrift möglich.

Wie verschiedene alte Bücher beispielhaft zeigen, geht mit der Zeit die Fähigkeit zu erkennen und zu verstehen, was darin steht mehr und mehr verloren. Ganzheitlichkeit zerfällt in Sektierertum.
Das stimmt. Wie ich oben schrieb Zitat: "Die "Wirklichkeit" kann nicht nur durch Bücherlesen erfasst werden, nicht durch Anhäufung von Wissen oder durch rational-theoretisches Verstehen. Es braucht beides."
Als Beispiel kan man auch wieder die Juden aufführen. Die Bücher alleine hätten nicht gereicht, aber ohne Bücher wäre es auch nicht gegangen.

Was aber über alle Zeiten durch praktisches Vormachen, selber Praktizieren und weitergeben, an Wissen und Können erhalten bleibt, davon kann selbst das beste und weiseste Buch allerhöchstens ein schwacher Abklatsch sein.
Ja, das praktsixche weitergeben ist wichtig. Die theorie, oder ein Buch erleichter die sache ungemein und hilft wenn vieleicht mal etwas praktisch aus bestimmten umständen nicht so gut weitergegeben wurde.
Aber im Sinne des Die "Wirklichkeit" kann nicht durch Bücherlesen erfasst werden, nicht durch Anhäufung von Wissen oder durch rational-theoretisches Verstehen. ist dies ja nur ein kleiner Teil. Vieles Wissen wir ja noch nicht und da nur auf Versuche, Erfahrungen etc aufzubauenund meinen dies alleine sei es, finde ich dumm.
Wir könnten uns nicht so austauschen, wenn man es nur so gemacht hat. Und genau diese auch im Buddhismus verankerte Weltanschauung ist verantwortlich, das kein Buddhist ein Computer erfunden hat und kann, oder sonst so was. Weil er Theorie etc als unwirklich ablehnt. Deshalb diese Buddhistische Aussage ist schlich niocht zutreffend.
 
Wozu braucht ein Budhhist einen Computer? Was hat das eine mit dem andern zu tun?
 
Hallo Phil

Wozu braucht ein Budhhist einen Computer?
Eben, schon das der Buddhist so etwas fragt zeigt eben, dass seine Weltanschaung und Einstellung nicht wissenschaftlich ausgerichtet ist und mit der Materie nichts anzufangen weiss und deshalb auch Theorien, Naturgesetze (physik, chemie etc) einfach ablehnt bzw als unwichtig taxiert.
 
Quatsch! Schliesslich ist Religion auch nix wissenschaftliches, oder? Ich glaube Du glaubst gar nicht richtig noch weisst Du... dass Du alles wissenschaftlich bewiesen haben musst. Bist gar ein als "Gläubiger" verkleideter "Ungläubiger"? Für welche Seite "arbeitest" Du denn eigentlich? Langsam frage ich mich das schon.... :)-))))

Übrigens, die grossen "Errungenschaften" des unausgereiften Umgangs mit der Materie, die uns die allermeisten Gesamtweltprobleme eingebrockt hat, sind im wesentlichen im jüdisch-christlichem wissenschaftlichen Umfeld entstanden. Ist doch irgendwie schon teuflisch, nicht wahr...? :hexe:
 
Hallo Silvana,

ich danke Dir sehr für Deine ausführliche Antwort und die Beschreibung des Zen - Buddhismus!




Hier und jetzt ist der Schlüsselbegriff überhaubt: das wichtigste ich die Gegenwart.
Die meisten unter uns haben die Neigung, ängstlich an die Vergangenheit oder Zukunft zu DENKEN, anstatt ihre volle Aufmerksamkeit ihren AUGENBLICKLICHEN Handlungen, Worten und Gedanken zu widmen. Man muss in jeder Bewegung vollständig gegenwärtig sein,sich hier und jetzt zu konzentrieren -- das ist es, was ZEN uns zu lehren hat. Ebendso zentral ist der Ausdruck "einfach nur sitzen"(shikantaza) "uninteressiert, ohne Ziel und Gewinnstreben (mushotoku).

Aha, ich verstehe. Man sollten den ZEN also nicht als Weltflucht missverstehen! Ein bisschen erinnert mich die Technik, die Du oben beschreiben hast, an etwas, was ich auch tue. Ich nenne es aber nicht Zen!

Meister Dogen, der im 13. Jahrhundert ZEN in Japan einführte, hat gesagt:
Zen zu ergründen bedeutet, uns selbst zu ergründen
uns selbst zu ergründen bedeutet,
uns selbst zu vergessen,
uns selbst zu vergessen bedeutet, die Buddhanatur,,
unsere ursprüngliche Natur, zu finden.

Dieses "uns selbst zu ergründen bedeutet, uns selbst zu vergessen", ist für einen Abendländer ;) wie mich natürlich nicht so leicht nachvollziehbar...:)

Zurück zum Ursprung. Uns selbst verstehen, uns wirklich kennenlernen, unser wahres ICH finden.Da liegt die zeitlose Essens aller Religionen und Philosophien, die Quelle der Weisheit, das reine Wasser des Baches, der aus der regelmässigen übung des Zazen entspringt. Buddhanatur bedeutet: der natürliche und ur-sprüngliche Zustand unseres Geistes, auch das heisst der normalste Zustand, der möglich ist.

Was das genau in der Praxis heißt, das heißt, wie das dann aussieht und welche Konsequenzen es auf das Leben hat, würde mich noch interessieren!

Ganz herzliche Grüße und nochmals Danke :),

von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leon
Danke vielmals für den Blumenstraus :freu:
Ich selbst bin ein Kyudokar und übe (klar) Kyudo. Japanisches Bogenschiesen

Mein Sensei (Lehrer) hat mir mal gelehrt das
Leerheit oder ku, kein negativer, nihilistischer Begriff ist.
Zen steht jenseits aller Wiedersprüche. Es enthält und überschreitet sie. These und Antithese, Synthese, und darüber hinaus.
Wenn die Zenmeister auf die Fragen ihrer Schüler mit einem Rätzel antworten, dass einem unsinnigem Witz ähnelt, so handelt es sich immer, den Schüler dazu zu bringen, über das Denken HINAUSZUGEHEN.
Zum Beispiel sage ich "weiss" und er antwortet mir "schwarz", damit wir selber den Schritt darüber hinaus tun.
Er vertritt damit keine These, sondern weist auf das andere Extrem der Behaubtung, damit der Gesprächspartner selbst die rechte Mitte finde.
Wenn ich sage: Wenn man stirbt, stirbt alles, dann ist das nich ausserhalb der Wahrheit, sondern es ist nicht die Ganze Wahrheit.
Wir müssen darüber HINAUSGEHEN.
Auf die Frage. Was ist die Essenz von Buddha?
Antwortete Huang-Po: Die Klosettbürste.
Ich denke manchmal: Diese Buddhastatue, vor der ich mich verneige, ist nur aus Holz, man kann sie verbrennen. Doch das ist Bedeutungslos !!
Ich verneige mich dennoch mit dem tiefsten Respekt dreimal vor Ihr, denn sie ""symbolisiert"" die absolute Buddhaschaft, die Gottnatur.
Man muss immer alle Seiten einer Erscheinung sehen.
((Sicherlich sind die Religionen zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort ausgezeichnet (für beat)))
Doch als Praxis der Essens, als Erfahrung des Ursprungs geht Zen über Raum und Zeit hinaus, durch seine Einfachheit und seinen universalen Charakter. Zen ruft eine innere Umwälzung, eine Veränderung des Wesens hervor.
Wenn man sich NICHT entwickelt, verkümmert man.
Wenn man NICHT schaffend tätig ist, stirbt man. Wenn deine rechte Hand behindert ist, benutze die Linke.
Erwachen, schöpferisch sein, intuitiv - jeder von uns macht die Zivilisation.
Zen ist Erziehung in Stille..
Die moderne Erziehung räumt der Sprache und der Diskussion den ersten Platz ein, doch oft drücken die Worte nicht den WAHREN GEIST, oder die TIEFINNERSTE HALTUNG aus. Die SPRACHE ist fast immer unvollständig.
Nur in dem Augenblick, in dem sie ganz (( präzise)) wird, übermitteln wir unsere Erfahrung,,, von meinem zu deinem Herzen (i shin den shin)
Auch wenn Du ein Abendländer bist,:D , atme doch einfach mal nur in deinen Bauchnabel, ohne die Schultern hochzuziehen, (wenn es geht durch die Nase ein und aus) und konzentriere dich nur mal auf Deinen Atem) und dann höre ihn.
Liebe Grüsse Silvana
 
Hallo Phil

Schliesslich ist Religion auch nix wissenschaftliches, oder?
Richtig. Aber je nachj religion hat man eine Weltanschauung (bzw wird man durch eine solche geprägt) und je nach Weltanschaung speilt die amterielle Welt eine Rolle, starke Rolle, oder keine/kaum Rolle dito die wissenschaftliche Forschung wie die Materie funktioniert, bzw glaubt man die Materie sei im wesentlichen geisterwelt gesteuert, oder eben nicht.

Ich glaube Du glaubst gar nicht richtig noch weisst Du... dass Du alles wissenschaftlich bewiesen haben musst. Bist gar ein als "Gläubiger" verkleideter "Ungläubiger"?
Der christliche Glaube ist mehr als Wissen, es ist ein Erkennen was man nicht sieht und nicht beweisen kann. Dieses Erkennen ist Wissen UND noch mehr. Man glaubt es dann und versucht danach zu leben.
Bsp: Ärzte wissen das rauchen schädlich ist, aber sie Glauben es nicht, weil die Ärzte eine Bevölkerungsgruppe ist, die überdurchschnittlich raucht. Wenn sie es auch glauben würden das es schädlich ist, würden sei kaum rauchen.

Übrigens, die grossen "Errungenschaften" des unausgereiften Umgangs mit der Materie, die uns die allermeisten Gesamtweltprobleme eingebrockt hat, sind im wesentlichen im jüdisch-christlichem wissenschaftlichen Umfeld entstanden.
Das ist leider so. Wir hjaben dadurch sehr viele gute Errungenschaften erreicht, zB das wir jetzt kommunizieren können etc. Es geht uns besser als bei Naturreligionenn mit hoher Kindersterblichkeit etc etc. Aber die Kehrseite ist auch wahr.
Ist doch irgendwie schon teuflisch, nicht wahr...?
Ja auch, da es teuflisch ist, wider besseren Wissens aus egoistischen Gründen die wissenschaftliche Erkenntnisse anzuwenden. Der Mensch hat sich auch hier oft für das Schlechte/Egioistische entschieden
 
Hallo Silvana

Sicherlich sind die Religionen zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort ausgezeichnet (für beat)
Erstens geht es nicht um Religionen sondern Glauben/Beziehung. Zweitens ist die Wahrheit zeitlos.
Jesdus sagte: "Ich bin der weg, die Wahrheit und das leben, NIEMAND kommt zum (Gott) Vater AUSSER durch mich.
Also entweder war Jesus ein überheblicher Verrückter (was eigentlich niemand von IHM sagt), oder ER war ein Lügner (wieso sollte er lügen?), oder er hat recht, dh er ist ottes sohn, göttlich. Dies kann er also nicht nur zu einer bestimmten Zeit sein, er ist oder er ist es nicht, es gibt bei dieser frage kein grau.
Eine Beziehung zu Gott, dh eine Beziehung zu IHM ruft eine innere Umwälzung, eine Veränderung des Wesens hervor. Offenbahrte Wahrheit prägt einerseits sofort und führt andererseits gleichzeitig in einen Prozess in ein neues Leben hinein.
Ihr seid in dieser Welt, aber nicht mehr von dieser Welt, sagte glaube ich Paulus so schön.
 
Der Mensch hat sich auch hier oft für das Schlechte/Egioistische entschieden
Somit wäre es einmal mehr weniger die Sache, als viel mehr die Art und Weise wie sie angewendet wird, die's ausmacht.

Dennoch ist meines Erachtens eine hohe Kindersterblichkeit hauptsächlich für Gesellschaftssysteme mit materieller Weltanschauung ein Problem. Und natürlich für jene, die die Widergeburt also solches in Frage stellen.

Da haben es die Buddhisten (und andere) einfacher... die dürfen nochmals eine Runde drehen.
 
Hallo Silvana

Es gibt sehr vuiel graui, aber auch rein logisch bei der Frage was Jesus ist nicht.
Er hat das obige gesagt. Mit den Farben ausgedrückt: Wenn es stimmt, dann ist es bzw ER "weiss", wenn es nicht stimmt, dann kann er nicht so ein super Mensch gewesen sein, denn dann ist er ein riesengrosser Lügner oder ein Verrückter oder beides dh "schwarz".
In esotherischen Kreisen wird Jesus gerne etwas einverleibt, aber gleichzeitig will man IHM doch nicht zu nahe kommen. Man kann nicht einfach die eine hälfte ausblenden und nur das nehmen was einem so passt. Gibt übrigens ein gutes Buch dazu vom Esotherikrpfarrer Daniel Hari: "Lieben wie Jesus" der auch das Buch "heilen wie jesus" geschrieben hat. Beide Bücher sind interessanterweise in der esotherikszene bekannter als in der christlichen Szene
 
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