LSD Drogenpsychose oder HPPD

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hallo zusammen:)
also hier meine vorgeschichte. ich habe drei jahre lang viel gekifft, aber vor 4 monaten aufgehört:)ein monat ging es gut, hate nur ein bisschen probleme mit dem einschlafen. aber nach diesem monat hatte ich irgendwie das gefühl, das ich irgendwas versuchen sollte.also machte ich wie eine kleine suchtverlagerung, und konsumierte mit 2 freunden LSD. am anfang war es lustig, bis wir 3 stunden später nachgeschmiessen haben.. dann bekamm ich angstzustände also ein horrortrip. am nächsten morgen dachte ich alles wäre wieder normal, bis dann am nachmittag wie aus dem nichts wieder so eine angstattacke kam. was mir aber am mesiten angst machte, das ich alles so farbiger sah, wie wenn alles irgendwie mehr kontrast hätte. so blieb ich 2 wochen zu hause und es wurde immer schlimmer mit der angst.also wollte ich freiwillig in eine klinik. dort blieb ich einen monat und wurde auch medikamentös behandelt. die angst ging zum glück weg, nur das farbige sehen blieb immer noch fast genu gleich:( ich fing auch immer sehr schnell an zu schwitzen bei praktisch keiner anstrengung. ich traümte fast jede nacht sehr reale träume, also das mach ich immer noch. als ich wieder zuhause war meldete ich mich sofort bei einem psychologen an. das komische an der sache ist das ich nicht depressiv bin, ich hab zwar schon momente wo mich der frust einholt aber das geht auch schnell wieder weg.ich habe mal etwas über dieses hppd syndrom gelesen, wobei ich glaube das das bei mir nicht der fall ist, hoffe ich zumindest;) ich gebe mir echt mühe das ich wieder voll gesund werde, nimm jetzt auch keine drogen mehr,ernähre mich gut und mache sport.

meine frage(n) wäre
geht das mit den farben eines tages wieder weg? kann man hier von einer psychose oder von hppd sprechen?
ich bedanke mich jetzt schon für eure hilfe!:) gruss marco
 
Hallo marco1992,

Die Entdeckung von Kryptopyrrol (KP) im Urin von LSD-behandelten Personen war tatsächlich das Ergebnis einer gezielten Suche nach einer Substanz, die die Schizophrenie erklären kann. Im Jahr 1959 fand Payza im Papierchromatogramm an der Stelle des Bufotenins einen malvenfarbenen Fleck, den man ”Mauve-Factor” nannte. 1961 wurde dieser Fleck von Irvine auch bei Schizophrenen gefunden (17) und die dazu gehörende Form der Schizophrenie von Hoffer und Mahon (18) und Hoffer und Osmond (19) als “Malvaria” beschrieben. Interessanterweise fand sich der Malvenfaktor aber auch bei Verwandten der schizophrenen Patienten mit Malvaria, bei 24% der verhaitensgestörten Kinder und bei 7-11% der normalen Bevölkerung (10, 19, 20). Die Aufklärung der chemischen Struktur des Malvenfaktors als Kryptopyrrol (2,4-Dimethyl-3-äthylpyrrol) gelang Irvine aber erst 1969 nach Lösung grösserer methodischer Probleme (21,25) und wurde 1970 von Sohler et al. bestätigt (22). Pfeiffer und lliev, die 1972 bei einem Teil der Schizophrenen einen Mangel an Zink mit Kupferüberschuss gefunden hatten (22), stellten dann 1973 fest, dass die Pyrrolurie zu diesem kombinierten Mangel an Vitamin B6 und Zink führt. Kryptopyrrol verbindet sich nämlich in vitro et vivo mit Pyridoxal-5-phosphat (der aktiven Form von Vitamin B6) zu einer stabilen Schiff’- schen Base, die dann mit Zink komplexiert. (Abb. 1, 24). Damit werden die beiden essentiellen Nutrienten dem Körper entzogen.

aus: KRYPTOPYRROLURIE · Die vergessene Stoffwechselstörung - Sind Sie ein Pyrroliker? - -

Bei mir wurde KPU festgestellt und es scheint nicht selten zu sein. Es könnte sein, dass Du davon betroffen bist und das LSD hat eventuell den Zink und B6 Mangel verstärkt. Die Zusammanhänge zum LSD Konsum verstehe ich nicht, es ist nur eine Idee.

Es gibt viele Heilpraktiker und leider nur wenige Ärzte, die sich damit auskennen. Der Test (Nachweis einer gesteigerten Pyrrolausscheidung im Urin) kostet jedoch nur 30 Euro.

Deine Anhaltenden Symptome könnten als Ursache Mikronährstoffmängel (vor allem Zink, Mangan, B6 und Omega 3) haben, welche man mit entsprechenden Multipräparaten (wie z.B. Kryptosan) ausgleichen kann.

Kryptopyrrolurie

Grüsse
derstreeck
 
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derstreeck
ich möchte mich für die ratschläge bedanken!:) ich denke ich werde so einen test machen.
 
Hallo,

ich hab so einen Test auch gemacht bzw. HPU-Urintest. War schwach positiv. Und wenn ich keine B-Vitamine und Zink nehme, bekomme ich bald allerhand Probleme mit den Nerven, der Psyche und dem Kreislauf.

Aber nun zum Eigentlichen, zum LSD:
Gerade wenn ein LSD-Erlebnis die Psyche so stark aufrüttelt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Geist eine Art Schock oder "Narben" davonträgt. Ich hatte auch zwei Jahre lang nach einem Trip zur falschen Zeit, am falschen Ort und in einer unguten Lebenssituation Panikattacken und ich kann heute noch, 15 Jahre später, viel räumlicher und auch farblich intensiver sehen als zuvor. Es schwimmt auch alles irgendwie leicht im Blickfeld, eben so wie auf LSD nur extrem abgeschwächt. Ich kann es meist nur wahrnehmen, wenn ich mich darauf konzentriere. Vor diesem einen, letzten LSD Trip hatte ich schon zig andere, von denen keine Folgen blieben.

Bei Deinem Trip hattest Du wohl auch keine gute Begleitung, das Nachwerfen, solange der erste Trip noch gut wirkt, ist eine riskante Sache. Eine Stunde später weiss man als Anfänger z.b. nicht mehr, ob man noch lebt oder schon tot ist, Raum und Zeit lösen sich auf, Astralreisen-artige Erlebnisse usw. Da braucht man erfahrene Begleiter, die einen leiten und auffangen können, damit es erst gar nicht zu Panik kommt.

Kurz gesagt, rechne nicht damit, dass das Farbsehen schnell und einfach wieder weg geht, aber verzweifle nicht daran. Nimm es als eine Lektion des Lebens an, und als Erinnerung daran hast Du die "Gabe" Farben stärker wahrzunehmen als andere.
Wenn Du nicht willst, dass dich andere seltsam finden, behalte es für Dich, mach vielleicht was draus, mach was mit Farben, z.b. Malerei. Du kannst Dich in den wärmeren Jahreszeiten noch mehr an der Farbenpracht der Natur erfreuen, als die meisten anderen Menschen, dabei lernt man auch, besser und intensiver hinzusehen. Vielleicht gehts auch irgendwann weg, aber wenns nach vier Wochen noch immer da ist, wirst Du wohl länger damit auskommen müssen. Versuch es zu akzeptieren, ist eigentlich kein Beinbruch.

Das Problem ist nur, dass uns immer eingetrichtert und vorgelebt wurde, uns nur gut zu fühlen, wenn wir "normal" sind, also so wie die meisten anderen Menschen. Du kannst, darfst und sollst Dich aber auch gut fühlen, wenn Du nicht (mehr) "normal" bist. "Normal" wird sowieso überbewertet, es bedeutet lediglich "der Norm entsprechend", in Wahrheit ist aber jeder Mensch einzigartig. Lass Dich nicht verunsichern.
Von LSD würde ich aber in Zukunft die Finger lassen!

LG,
makro
 
Ich empfehle auch, "zur Beruhigung" zu lesen:

"Die Topographie des Unbewussten" von Stanislav Grof.
Da kriegst du einen professionellen Einblick und kannst moeglicherweise mit deinen Symptomen besser umgehen.
Ganz tolles Buch des Mediziners/Therapeuten Grof aus den 70ern (?)
 
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