Binnie
Hier im Forum wurde ja an vielen Stellen über Behandlungsmöglichkeiten mit Pektinen diskutiert, als "Bindemittel" für Schwermetalle und andere Gifte, als Ballaststoff usw.
Im Gegenteil scheinen Pektine (in höheren Dosen) u.U. jedoch sogar nicht ungefährlich zu sein, da bestimmte Microorganismen, insbesondere auch Hefen, Pektine zu Methanol vergären:
Wie überall macht aber auch wohl hierbei die Dosis das Gift! Aber diejenigen, die in ihrem Darm auch besonders viele Hefen beherbergen, weil eben das Immunsystem geschwächt ist oder aus anderen Gründen, denen würde ich dringend von Pektinen abraten! Ich selbst habe mir diesen "Verzweiflungsversuch" Schwermetalle "ausleiten" zu wollen zum Glück erspart, aber vielleicht erklärt das auch, warum manche Rohkost und überhaupt pflanzliche Ballaststoffe so schlecht vertragen. Von Marmeladen ganz zu schweigen...
Viele Grüße
Binnie
Im Gegenteil scheinen Pektine (in höheren Dosen) u.U. jedoch sogar nicht ungefährlich zu sein, da bestimmte Microorganismen, insbesondere auch Hefen, Pektine zu Methanol vergären:
Methanol ist ein hochgiftiger Alkohol, der das Nervensystem und andere, besonders "fettige Strukuren" im Körper, nachhaltig schädigt:Ethanol (Alkohol) entsteht durch Vergärung von Stärke bzw. von
dessen Grundbaustein Glucose (= Zucker) mittels Hefe. Verwendet man reinen
Zucker, entsteht dabei kein Methanol. Letzerer ensteht durch Vergärung von
Pektin (Grundbaustein α-D-Galacturonsäure, einer der Stärke verwandten Substanz.
Pektin kommt vor allem in den festen Bestandteilen der Pflanzen vor, etwa in
Stängeln, Blüten und Blättern, ist aber auch in Früchten selbst zu
finden.
Quelle: Methanolvergiftung - wie groß ist die Gefahr für jeden Einzelnen?
Über
seine Giftigkeit herrscht größtenteils Unkenntnis
Und dabei kann man ihn so leicht aufnehmen! Wegen seines
niedrigen Siedepunktes (65 °C) kann es sehr leicht verdampfen und
eingeatmet werden. Das kann recht schnell passieren, wenn man zum Beispiel
lackiert oder mit Methanol denaturierten Spiritus benutzt. Schon beim Umfüllen
von Gefäßen mit Methanol kann man größere Mengen einatmen.
Es hat verheerende Folgen, falls man mit Methanol
angereicherten, schwarz gebrannten Schnaps zu sich nimmt, denn bereits 5 bis 10
Milliliter führen zu Erblindung und zur Gehirnschädigung. Ab einer Dosis von 20
bis 50 Millilitern ist Methanol tödlich.
Man kann aber auch aus völlig unerwarteten Quellen viel Methanol
zu sich nehmen, zum Beispiel aus Nahrungsmittelbestandteilen wie den Pektinen. Marmeladen-Vielesser sind
bedroht.
Methanol
macht blind!
Seine volle Giftwirkung
entfaltet sich erst nach 15 bis 20 Stunden. Darum erkennt man die Ursache oft
gar nicht und es kann zu einer falschen Behandlung
kommen.
Zunächst jedoch zeigt Methanol zwar eine ähnlich berauschende
Wirkung wie Ethanol, jedoch nicht ganz so stark. Allerdings ist dieser neben
Durst, Übelkeit und Erbrechen (was an sich nicht allzu ungewöhnlich wäre) auch
mit starken Koliken verbunden. Es kann sogar zu einer Lähmung des Atemzentrums
und somit zu Erstickungsanfällen kommen.
Aber zunächst einmal beginnt man zu stottern, das Gehör ist
nicht mehr voll funktionsfähig (man hört Rauschen und Piepsen),
Gleichgewichtsstörungen treten auf. Die Sehleistung ist stark eingeschränkt,
was sich in weiten, starren Pupillen bis zur Erblindung äußert. Da die
Sehstörung am auffälligsten ist, wird meist nur dieses Symptom aufgeführt,
obwohl es daneben noch die anderen Defekte gibt.
Die Störungen kann man in etwa so erklären: Der www.chemieunterricht.de/dc2/kampfst/nervenga.htm ist ein
Bestandteil des vegetativen Nervensystems. Er steuert (genau wie sein
Gegenspieler, der Sympathicus) viele Organe und so auch den Kreislauf und sorgt
für Ruhe und Erholung. Methanol stört diesen Bestandteil des Zentralen
Nervensystems (ZNS).
Die Vergiftungssymptome an sich sind aber nicht nur auf das
Methanol als Lösemittel (also als Narcotium) selbst zu beziehen, sondern auf
dessen Stoffwechselprodukte:
[...] Weitere toxische
Stoffe, die beim Abbau von Metanol entstehen: Formaldehyd
und
Ameisensäure:
Die
Giftwirkung des Methanols
Zunächst ist Methanol ein Narcotikum, das als gutes
Fettlösemittel die Markscheiden der Nervenzellen
angreift.
Die Giftigkeit beruht nun einerseits auf den Reaktionen
des Formaldehyds. Das ist schließlich eine Substanz, die mit
vielen funktionellen Gruppen der Proteine und Peptidhormone reagieren
kann.
Vor allem aber auch die Ameisensäure
führt als stark wirkende Säure in zu großen Konzentrationen zur Acidose, also
zur Versauerung von Blut und Gewebewasser, was deren Pufferkapazität
überfordert. Darauf sind viele der Symptome der Vergiftung durch Methanol
zurückzuführen.
Quelle: Prof. Blumes Medienangebot: Alkohol
Wie überall macht aber auch wohl hierbei die Dosis das Gift! Aber diejenigen, die in ihrem Darm auch besonders viele Hefen beherbergen, weil eben das Immunsystem geschwächt ist oder aus anderen Gründen, denen würde ich dringend von Pektinen abraten! Ich selbst habe mir diesen "Verzweiflungsversuch" Schwermetalle "ausleiten" zu wollen zum Glück erspart, aber vielleicht erklärt das auch, warum manche Rohkost und überhaupt pflanzliche Ballaststoffe so schlecht vertragen. Von Marmeladen ganz zu schweigen...
Viele Grüße
Binnie
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