Besserung bei HIT

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21.06.11
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Hallo liebe Leute

Ich habe nun schon lange nichts mehr über HIT geschrieben. Der Grund: Es geht mir nun, nach fast 4 Jahren, wieder sehr gut.

Aber eines nach dem anderen:

Meine Beschwerden vor nun fast 4 Jahren waren heftig. Ich hätte damals ohne die Hilfe meiner Frau nicht mehr alleine leben können.

Nachdem ich sehr strikt meine Diät eingehalten hatte, wurde es sehr schnell besser. Allerdings war ich nicht geheilt, sondern meine Besserung war lediglich das Ergebnis meiner strikten Diäteinhaltung.

Jedoch merkte ich letztes Jahr, dass meine Empfindlichkeit nicht mehr ganz so stark war. Langsam tastete ich mich nun an "normale" Kost heran.

Die gemachten Erfahrungen waren sehr interessant und ich denke, es könnte für manche an HIT-Leidende hilfreich sein, meinen Werdegang zu erfahren. Meistens wird ja viel geschrieben, so lange es einem nicht gut geht. Aber dann hört man plötzlich von diesen Menschen nichts mehr. Aber es wäre doch für die Forschung dieser ungewöhnlichen und auch wenig bekannten Krankheit wichtig, auch Erfolgsmeldungen zu erfahren.

Bei mir ist folgendes geschehen:
Nach 3 Jahren strenger Diät hatte ich ein wirkliche starkes Bedürfnis nach Brot. Zuerst fing ich an, Natronbrot zu backen und habe auch über meine Erfahrungen berichtet. Wer sich dafür interessiert, bitte über die Suchfunktion diese Beiträge suchen.
Das Natronbrot vertrug ich eigentlich recht gut. Aber es schmeckte nicht ganz so gut wie Brot, aber das war damals für mich nicht ganz so schlimm, denn mein Brotbedürfnis wurde immerhin einigermassen gedeckt. Aber mit der Zeit mochte ich dieses Brot dann doch nicht mehr.
Nun fing ich an, eine neue Mischung für ein Sauerteigbrot zu finden. Folgende Mischung hat sich bewährt:
- Erst mal Sauerteig mit Roggen machen. Immer nach einem Tag wieder die Hälfte davon aufheben für den nächsten Backtag.
- Backmischung besteht aus folgenden Mehlsorten: 1/4 Weizen, weiss (also kein Vollkornweizen!), 1/4 Maismehl, 1/4 Reis mit etwas Hirsemehl (wer Hirse nicht so gern hat, kann es mit den anderen Mehlen ersetzen), 1/4 Haferflocken (ich kann hier auch Vollkornflocken nehmen!).
Mit Wasser und dem Sauerteig anrühren und gehen lassen für einige Stunden.
Salz nicht vergessen.

Dieses Brot kann ich zur Zeit sehr gut essen. Allerdings nicht jeden Tag, sondern ungefähr 3x pro Woche. Esse ich Brot zweimal hintereinander, das geht gerade noch. Nach dem dritten Tag habe ich leichte Bqauchschmerzen, also ein Zeichen, dass eine gewisse Empfindlichkeit noch vorhanden ist. Das ist nun trotzdem schon ein großer Frotschritt.

Eine Tomate gelegentlich geht auch. Banane ist immer noch eine Problemfrucht, aber gelegentlich eine halbe Banane ist in Ordnung.
Bier geht auch, einmal pro Woche ein Glas von leichtem Bier (2% Alkohol).
Nüsse sind noch nicht ganz in Ordnung, aber ganz kleine Mengen gehen gelegentlich ohne Probleme.

Das sieht nun so aus, als wären das alles keine großen Erfolge. Aber wer Jahre lang auf all das verzichtet hat, der weiss auch kleine Erfolge sehr zu schätzen!

Was gar nicht geht, das ist Kaffee, Schokolade, Wein. Aber auf das kann ich gut verzichten.
Auch aufgewärmtes Essen vertrage ich nicht gut. Und natürlich auck keine künstlichen Zusätze (also Chemie). Mit rohem Gemüse muss ich auch sehr vorsichtig sein, also auch Kopfsalat nur in kleinen Mengen.
Hefe und alles Gebäck, das mit Hefe gemacht ist, geht gar nicht! Auch Backpulver muss ich meiden. Aber Kuchen ohne Treibmittel gehen sehr gut. Statt Nüssen nehme ich Mandeln (nicht die gebrannten, sondern die naturbelassenen!) und kann davon ziemlich viel essen. Mandeln sind ein guter Ersatz für Nüsse und geben jedem Kuchen einen guten Geschmack.
Auch bei Obst muss ich noch sehr aufpassen. Pflaumen sind nichts für mich, auch nicht in geringer Menge. Erdbeeren nur in ganz kleiner Menge (also 2-3 gehen mal gelegentlich). Zitrusfrüchte ebenfalls nur in winzigen Mengen.
Obstsäfte gehen auch nicht. Wobei ich noch nicht herausgefunden habe, ob es an der Verarbeitung liegt oder an der Obstsorte. Denn alles, was verarbeitet wird, entwickelt ja Histamin. Also ist das schon mal ein Grund, warum man Obstsäfte nicht trinken kann. Habe leider bei selbst gepresstem Obst, sofort getrunken, noch keine Versuche gemacht.
Äpfel kann ich in jeder Menge essen. Birnen nur gelegentlich in kleinen Mengen.
Bei Medikamenten muss ich immer noch sehr aufpassen und habe die Liste der verbotenen Medikamente immer bei mir, falls mir mal etwas geschieht und ich ins Krankenhaus muss.

Mir ist klar, dass ich wohl noch lange Zeit - vielleicht sogar für immer - aufpassen muss. Aber wenn ich aufpasse, geht es mir so gut wie in meinen besten Jahren. Natürlich bin ich mit meinen 75 Jahren nicht mehr derselbe wie mit 50, aber das ist ja ganz natürlich. Bezüglich Essen bin ich nun sehr zufrieden und möchte alle, die an HIT leiden, ermutigen. Nicht aufgeben, lange genug strenge Diät einhalten, dann gibt es Hoffnung auf Besserung.

Ich muss noch erwähnen, dass ich sowohl an der akuten Form wie an der chronischen Form leide. Die akute Form habe ich nun sehr gut im Griff. Meine Blutuntersuchung hat gezeigt, dass ich wohl eine erbliche chronische Histaminintoleranz habe, die ich wahrscheinlich nicht überwinden werde. Also muss ich ganz besonders bei den Liberatoren aufpassen.

Schöne Grüße
Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo werner,

ich schaue gerade nach langer Zeit mal wieder rein und sehe mich in meiner schon lange bestehenden Wahrnehmung bestätigt, dass positive Berichte hier in keiner Weise kommentiert werden. Hier wird immer nur gegenseitig bemitleidet und beweint. Das ist auch der Grund, warum ich lange nicht mehr hier im Forum aktiv bin. Diese Heulerei ist einfach grausam.

Deine Einstellung ist genial : Du hast zwar immer noch viele Einschränkungen aber du hast auch viele Fortschritte gemacht, die Dich sagen lassen : Mir geht es sehr gut ! Herzlichen Glückwunsch dazu. Das ist die richtige Einstellung. Die 'Erkrankung' annehmen, sich über jeden Fortschritt freuen.

Ich kann mittlerweile fast alles essen und trinken, vielleicht auch alles, aber manches vermisse und probiere ich erst gar nicht. Bei größeren Anstrengungen wie 90 Minuten joggen habe ich Probleme mit (harmlosen und abgeklärten) Herzrhythmusstörungen, aber Kopfschmerzen, Hautprobleme u.a. kenne ich gar nicht mehr !

Alles Gute weiterhin
 
Hallo chrismue

Freut mich, dass es dir auch wieder besser geht. Wir sollten wirklich mehr auch die positiven Seiten von Krankheiten und über Besserungen berichten und nicht nur dann das Forum benutzen, wenn es uns schlecht geht.

Ein paar Probleme werden sicher für lange Zeit, oder falls man schon alt ist, möglicherweise für immer bleiben. Ich muss immer noch auf einige Dinge aufpassen, aber die beeinträchtigen mein Leben nicht sonderlich. Die häufigen Kopfschmerzen von früher sind nun schon seit Jahren total weg und das allein ist schon eine riesige Erleichterung. Wer ständig Kopfschmerzen hat, der weiss wovon ich rede.
Ich habe die Vermutung, dass bei vielen Menschen, die angeblich "Migräne" haben, diese Migräne auch auf HIT zurück zu führen ist. Freilich gibt es Menschen, die trotzdem Kopfschmerzen haben. Aber meine Kopfschmerzen waren auch eine Migräne, bei Wetterwechsel besonders schlimm. Manche Tage war ich kaum fähig, irgend etwas zu tun. HIT ist leider kaum bekannt und auch die Ärzte wissen offensichtlich nicht immer Bescheid. Wenn man einem Arzt einen Hinweis gibt, dann winkt er möglicherweise nur ab und glaubt nicht, was man ja wirklich am eigenen Leib erlebt hat. Es ist ja auch verblüffend und klingt fast schon nach einem Wundermittel, wenn man sagt, diese fürchterlichen Schmerzen hängen nur mit der Diät zusammen. Und wenn man dann gar noch sagt, was man alles nicht essen sollte, dann wird man fast schon ausgelacht, weil man keinen Zusammenhang zwischen beispielsweise Muscheln und Spinat oder Tomaten und Schokolade etc. erkennen kann. Natürlich ist nicht jede Migräne von Histamin abhängig. Aber ein Versuch mit der Ernährungsumstellung wäre auf jeden Fall nicht verkehrt.

Ich wünsche dir, dass du weiterhin mit der HIT leben kannst und dass sie, wie in meinem Fall, auch fast ganz vorbei geht. Wenn du noch jung bist, dann wirst du auch mehr Chancen für eine totale Heilung haben. Ich bin 75, da muss man sich mit einer Besserung schon auch zufrieden geben. Aber ich sagte ja schon, dass ich nicht mehr wirklich leiden muss und sehr gut damit zurecht komme. Habe also keinen Grund zum Jammern.

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo chrismue, falls du wiedermal reinschaust :D
Ich finde deine Einstellung etwas arrogant, wenn du die positiven Berichte sehen willst, gibt es die hier zuhauf im Erfolsthread z.B.....
In diesem Forum bewegen sich aber sehr viele Menschen mit teilweise sehr ernsten und/oder schmerzhaften Krankheiten, nach jahrelangen Fehlbehandlungen oft ausgelaugt usw....
Die duerfen heulen. Und wenn du siehst, wie aufs Heulen reagiert wird (meistens), dann wirst du bemerken: Auesserst konstruktiv aber im Idealfall auch mit Verstaendnis.
Nichts fuer ungut. LG dadeduda
 
Hallo dadeduda

Ich finde den Beitrag von chrismue sehr positiv und sicher auch hilfreich für solche Leute, die gerade mitten drin sind und wirklich nur heulen können, weil es ihnen so schlecht geht. Beiträge wie diese könnten doch gerade solchen Menschen helfen, die ganz tief drin sitzen. Denn er sagt doch: Es kann besser werden!
Eine positive Einstellung auch den schlimmen Krankheiten gegenüber ist besser als das ständige Jammern.

Sicherlich, ich weiss es aus eigener Erfahrung, dass man zum Heulen neigt, wenn man dick drin sitzt. Aber gerade dann ist es doch ein Lichtblick, wenn man gesagt bekommt, dass es auch wieder besser werden kann.

Ich will damit gar nicht sagen, dass man niemals jammern und heulen sollte. Wenn es einem schlecht geht, dann heult man, das ist ganz normal. Trotzdem könnte es hilfreich sein, wenn man von Anderen hört, die auch mal so schlecht dran waren, dass es auch wieder besser werden kann. Von selbst kommt die Besserung freilich nicht. Aber vom Jammern auch nicht. Man muss etwas dafür tun. Gerade bei HIT-Problemen hängt alles davon ab, was und wie man isst. Manchmal ist es ein langer und dorniger Weg, um wirklich herauszufinden, was man nun essen kann und was nicht. Aber durch Versuche und immer wieder Versuche und alles genau aufschreiben, wird man dann schon zum Ziel kommen. Es sei denn, man ist auf einem ganz falschen Weg und hat gar keine HiT. Aber auch das kann man herausfinden, wenn man geduldig ist.

Bei mir hat es mindestens 3 Jahre gedauert, bis ich sagen konnte: Jetzt geht es mir wirklich wieder gut. Auch wenn es trotzdem immer noch nicht GANZ gut ist und ich immer noch aufpassen muss, so kann ich nun inzwischen recht gut mit meiner Situation zurecht kommen. Ich habe aufgehört, auf das zu achten, was ich NICHT essen kann, sondern auf das zu achten und mich daran zu freuen, was ich essen KANN! Das ist ja gerade das, was ich und auch chrismue sagen wollte: es kommt sehr viel auf den Blickwinkel, also auf die Sichtweise an.

Wenn ich alles aufzählen würde, was ich NICHT essen kann, dann würde das eine lange Liste werden. Wenn ich aufzählen würde, was ich essen kann, dann wäre diese Liste sicherlich viel kürzer. Aber trotzdem bin ich zufrieden und freue mich an den doch recht vielen guten Sachen, die ich essen kann.

Ic h habe noch die Kriegsjahre und die Hungerjahre nach dem Krieg miterlebt. Das war eine schlimme Zeit und viele Dinge, die heute eine Selbstverständlichkeit sind, gab es einfach nicht. Z.B. Schokolade oder Zitrusfrüchte oder Bananen. Auch so einfache Lebensmittel wie Käse waren eine Seltenheit. Wir lebten aber trotzdem und hatten auch gelegentlich wirklich etwas Gutes. z.B. einen Brathering. Das war damals ein Festessen. Oder einmal oder zweimal im Jahr ein Hühnchen (wir hatten ein paar Hühner, deshalb konnten wir zu so einem Genuss kommen!). Solche Dinge waren ein Genuss, von dem ich heute noch schwärmen kann. Man sieht, es könnte auch in gesunden Zeiten ganz anders sein, als es heute ist. Wir sind sehr verwöhnt mit all den vielen guten Sachen. Käse z.B. Das ist für mich noch nicht drin. Aber ich kann auch ohne Käse leben. Zwar wäre es schön, mal so richtig in Käse zu schwelgen. Oder Schokolade und Kaffee. Habe seit Jahren das nicht mehr gehabt. Aber was hilft es, wenn ich nun das Jammern anfange. Ich esse dann das, was ich essen kann und bin damit zufrieden. Auch wenn meine Frau ein schönes Käsebrot isst. Das kann ich ohne zu Jammern ansehen. Ich kann doch nicht verlangen, dass sie meinetwegen auch auf alles verzichtet.

Also nochmals, langer Rede kurzer Sinn: Eine positive Einstellung hilft heilen! Das Jammern aber hilft nichts. Obwohl ich Verständnis dafür habe, dass man jammert, wenn es einem ganz schlecht geht. Aber irgendwann muss man davon weg kommen. Man kann nicht jahrelang jammern. Da versaut man sich das ganze Leben.

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo Ihr Lieben, bin froh diese Beiträge gelesen zu haben. Sie machen mich wieder stark. Als ich mich vor fast vier Jahren angemeldet habe ging es mir auch sehr schlecht. Ich glaube die Mischung der Beiträge macht es, daß man doch wieder nach vorn schauen kann trotz der vielen Symtome und nicht alleine da steht. Mir haben die Beiträge immer ein Stückchen geholfen. Leider gibt es ja keine Heilungschancen und man sich selbst helfen. Ich habe nicht mal mehr zuspruch durch einen Arzt, er ging in Rente.Meine Hausärztin sperrt sich völlig. Ich habe vorallem Angst wenn man die falsche Medizin oder bei einer OP die falsche Narkose bekommt. Meine Diät kann ich ja selber bestimmen.
Gruß Cosmea

Vielen Dank für dieses Forum!
 
und sehe mich in meiner schon lange bestehenden Wahrnehmung bestätigt, dass positive Berichte hier in keiner Weise kommentiert werden. Hier wird immer nur gegenseitig bemitleidet und beweint.

Hallo Fremder, bin da auch ganz deiner Meinung, aber das da oben stimmt eben einfach nicht...Das hat mich geaergert, denn ich kann das nicht nachvollziehen. Wo bitte wird hier unertraeglich viel bemitleidet und gejammert und Positives nicht kommentiert, das Forum ist eigentlich ein sehr konstruktives und ab und zu ausheulen wird doch wohl noch drin sein... :) aber dat is nu off topic... lG
 
Hallo dadeduda

Du hast auch Recht! Es gibt schon auch viele gute und positive Meldungen. Mir sind halt immer die Leute aufgestossen, die manchmal monatelang immer nur jammern.
Du ärgerst dich über mich, ich ärgere mich über jammernde Leute. In Wahrheit ist es doch alles gar nicht so wichtig. Jeder liest eben das heraus, was man lesen mag oder auch, was einem sauer aufstosst. Es kommt auch gerade auf den eigenen Zustand an. Da ist dann der Blick etwas verstellt.

Wie cosmea jetzt schrieb, ist es ja auch wirklich ein gutes Forum.

Schönen Gruß
Werner
 
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