Themenstarter
- Beitritt
- 21.06.11
- Beiträge
- 583
Hallo liebe Leute
Ich habe nun schon lange nichts mehr über HIT geschrieben. Der Grund: Es geht mir nun, nach fast 4 Jahren, wieder sehr gut.
Aber eines nach dem anderen:
Meine Beschwerden vor nun fast 4 Jahren waren heftig. Ich hätte damals ohne die Hilfe meiner Frau nicht mehr alleine leben können.
Nachdem ich sehr strikt meine Diät eingehalten hatte, wurde es sehr schnell besser. Allerdings war ich nicht geheilt, sondern meine Besserung war lediglich das Ergebnis meiner strikten Diäteinhaltung.
Jedoch merkte ich letztes Jahr, dass meine Empfindlichkeit nicht mehr ganz so stark war. Langsam tastete ich mich nun an "normale" Kost heran.
Die gemachten Erfahrungen waren sehr interessant und ich denke, es könnte für manche an HIT-Leidende hilfreich sein, meinen Werdegang zu erfahren. Meistens wird ja viel geschrieben, so lange es einem nicht gut geht. Aber dann hört man plötzlich von diesen Menschen nichts mehr. Aber es wäre doch für die Forschung dieser ungewöhnlichen und auch wenig bekannten Krankheit wichtig, auch Erfolgsmeldungen zu erfahren.
Bei mir ist folgendes geschehen:
Nach 3 Jahren strenger Diät hatte ich ein wirkliche starkes Bedürfnis nach Brot. Zuerst fing ich an, Natronbrot zu backen und habe auch über meine Erfahrungen berichtet. Wer sich dafür interessiert, bitte über die Suchfunktion diese Beiträge suchen.
Das Natronbrot vertrug ich eigentlich recht gut. Aber es schmeckte nicht ganz so gut wie Brot, aber das war damals für mich nicht ganz so schlimm, denn mein Brotbedürfnis wurde immerhin einigermassen gedeckt. Aber mit der Zeit mochte ich dieses Brot dann doch nicht mehr.
Nun fing ich an, eine neue Mischung für ein Sauerteigbrot zu finden. Folgende Mischung hat sich bewährt:
- Erst mal Sauerteig mit Roggen machen. Immer nach einem Tag wieder die Hälfte davon aufheben für den nächsten Backtag.
- Backmischung besteht aus folgenden Mehlsorten: 1/4 Weizen, weiss (also kein Vollkornweizen!), 1/4 Maismehl, 1/4 Reis mit etwas Hirsemehl (wer Hirse nicht so gern hat, kann es mit den anderen Mehlen ersetzen), 1/4 Haferflocken (ich kann hier auch Vollkornflocken nehmen!).
Mit Wasser und dem Sauerteig anrühren und gehen lassen für einige Stunden.
Salz nicht vergessen.
Dieses Brot kann ich zur Zeit sehr gut essen. Allerdings nicht jeden Tag, sondern ungefähr 3x pro Woche. Esse ich Brot zweimal hintereinander, das geht gerade noch. Nach dem dritten Tag habe ich leichte Bqauchschmerzen, also ein Zeichen, dass eine gewisse Empfindlichkeit noch vorhanden ist. Das ist nun trotzdem schon ein großer Frotschritt.
Eine Tomate gelegentlich geht auch. Banane ist immer noch eine Problemfrucht, aber gelegentlich eine halbe Banane ist in Ordnung.
Bier geht auch, einmal pro Woche ein Glas von leichtem Bier (2% Alkohol).
Nüsse sind noch nicht ganz in Ordnung, aber ganz kleine Mengen gehen gelegentlich ohne Probleme.
Das sieht nun so aus, als wären das alles keine großen Erfolge. Aber wer Jahre lang auf all das verzichtet hat, der weiss auch kleine Erfolge sehr zu schätzen!
Was gar nicht geht, das ist Kaffee, Schokolade, Wein. Aber auf das kann ich gut verzichten.
Auch aufgewärmtes Essen vertrage ich nicht gut. Und natürlich auck keine künstlichen Zusätze (also Chemie). Mit rohem Gemüse muss ich auch sehr vorsichtig sein, also auch Kopfsalat nur in kleinen Mengen.
Hefe und alles Gebäck, das mit Hefe gemacht ist, geht gar nicht! Auch Backpulver muss ich meiden. Aber Kuchen ohne Treibmittel gehen sehr gut. Statt Nüssen nehme ich Mandeln (nicht die gebrannten, sondern die naturbelassenen!) und kann davon ziemlich viel essen. Mandeln sind ein guter Ersatz für Nüsse und geben jedem Kuchen einen guten Geschmack.
Auch bei Obst muss ich noch sehr aufpassen. Pflaumen sind nichts für mich, auch nicht in geringer Menge. Erdbeeren nur in ganz kleiner Menge (also 2-3 gehen mal gelegentlich). Zitrusfrüchte ebenfalls nur in winzigen Mengen.
Obstsäfte gehen auch nicht. Wobei ich noch nicht herausgefunden habe, ob es an der Verarbeitung liegt oder an der Obstsorte. Denn alles, was verarbeitet wird, entwickelt ja Histamin. Also ist das schon mal ein Grund, warum man Obstsäfte nicht trinken kann. Habe leider bei selbst gepresstem Obst, sofort getrunken, noch keine Versuche gemacht.
Äpfel kann ich in jeder Menge essen. Birnen nur gelegentlich in kleinen Mengen.
Bei Medikamenten muss ich immer noch sehr aufpassen und habe die Liste der verbotenen Medikamente immer bei mir, falls mir mal etwas geschieht und ich ins Krankenhaus muss.
Mir ist klar, dass ich wohl noch lange Zeit - vielleicht sogar für immer - aufpassen muss. Aber wenn ich aufpasse, geht es mir so gut wie in meinen besten Jahren. Natürlich bin ich mit meinen 75 Jahren nicht mehr derselbe wie mit 50, aber das ist ja ganz natürlich. Bezüglich Essen bin ich nun sehr zufrieden und möchte alle, die an HIT leiden, ermutigen. Nicht aufgeben, lange genug strenge Diät einhalten, dann gibt es Hoffnung auf Besserung.
Ich muss noch erwähnen, dass ich sowohl an der akuten Form wie an der chronischen Form leide. Die akute Form habe ich nun sehr gut im Griff. Meine Blutuntersuchung hat gezeigt, dass ich wohl eine erbliche chronische Histaminintoleranz habe, die ich wahrscheinlich nicht überwinden werde. Also muss ich ganz besonders bei den Liberatoren aufpassen.
Schöne Grüße
Werner
Ich habe nun schon lange nichts mehr über HIT geschrieben. Der Grund: Es geht mir nun, nach fast 4 Jahren, wieder sehr gut.
Aber eines nach dem anderen:
Meine Beschwerden vor nun fast 4 Jahren waren heftig. Ich hätte damals ohne die Hilfe meiner Frau nicht mehr alleine leben können.
Nachdem ich sehr strikt meine Diät eingehalten hatte, wurde es sehr schnell besser. Allerdings war ich nicht geheilt, sondern meine Besserung war lediglich das Ergebnis meiner strikten Diäteinhaltung.
Jedoch merkte ich letztes Jahr, dass meine Empfindlichkeit nicht mehr ganz so stark war. Langsam tastete ich mich nun an "normale" Kost heran.
Die gemachten Erfahrungen waren sehr interessant und ich denke, es könnte für manche an HIT-Leidende hilfreich sein, meinen Werdegang zu erfahren. Meistens wird ja viel geschrieben, so lange es einem nicht gut geht. Aber dann hört man plötzlich von diesen Menschen nichts mehr. Aber es wäre doch für die Forschung dieser ungewöhnlichen und auch wenig bekannten Krankheit wichtig, auch Erfolgsmeldungen zu erfahren.
Bei mir ist folgendes geschehen:
Nach 3 Jahren strenger Diät hatte ich ein wirkliche starkes Bedürfnis nach Brot. Zuerst fing ich an, Natronbrot zu backen und habe auch über meine Erfahrungen berichtet. Wer sich dafür interessiert, bitte über die Suchfunktion diese Beiträge suchen.
Das Natronbrot vertrug ich eigentlich recht gut. Aber es schmeckte nicht ganz so gut wie Brot, aber das war damals für mich nicht ganz so schlimm, denn mein Brotbedürfnis wurde immerhin einigermassen gedeckt. Aber mit der Zeit mochte ich dieses Brot dann doch nicht mehr.
Nun fing ich an, eine neue Mischung für ein Sauerteigbrot zu finden. Folgende Mischung hat sich bewährt:
- Erst mal Sauerteig mit Roggen machen. Immer nach einem Tag wieder die Hälfte davon aufheben für den nächsten Backtag.
- Backmischung besteht aus folgenden Mehlsorten: 1/4 Weizen, weiss (also kein Vollkornweizen!), 1/4 Maismehl, 1/4 Reis mit etwas Hirsemehl (wer Hirse nicht so gern hat, kann es mit den anderen Mehlen ersetzen), 1/4 Haferflocken (ich kann hier auch Vollkornflocken nehmen!).
Mit Wasser und dem Sauerteig anrühren und gehen lassen für einige Stunden.
Salz nicht vergessen.
Dieses Brot kann ich zur Zeit sehr gut essen. Allerdings nicht jeden Tag, sondern ungefähr 3x pro Woche. Esse ich Brot zweimal hintereinander, das geht gerade noch. Nach dem dritten Tag habe ich leichte Bqauchschmerzen, also ein Zeichen, dass eine gewisse Empfindlichkeit noch vorhanden ist. Das ist nun trotzdem schon ein großer Frotschritt.
Eine Tomate gelegentlich geht auch. Banane ist immer noch eine Problemfrucht, aber gelegentlich eine halbe Banane ist in Ordnung.
Bier geht auch, einmal pro Woche ein Glas von leichtem Bier (2% Alkohol).
Nüsse sind noch nicht ganz in Ordnung, aber ganz kleine Mengen gehen gelegentlich ohne Probleme.
Das sieht nun so aus, als wären das alles keine großen Erfolge. Aber wer Jahre lang auf all das verzichtet hat, der weiss auch kleine Erfolge sehr zu schätzen!
Was gar nicht geht, das ist Kaffee, Schokolade, Wein. Aber auf das kann ich gut verzichten.
Auch aufgewärmtes Essen vertrage ich nicht gut. Und natürlich auck keine künstlichen Zusätze (also Chemie). Mit rohem Gemüse muss ich auch sehr vorsichtig sein, also auch Kopfsalat nur in kleinen Mengen.
Hefe und alles Gebäck, das mit Hefe gemacht ist, geht gar nicht! Auch Backpulver muss ich meiden. Aber Kuchen ohne Treibmittel gehen sehr gut. Statt Nüssen nehme ich Mandeln (nicht die gebrannten, sondern die naturbelassenen!) und kann davon ziemlich viel essen. Mandeln sind ein guter Ersatz für Nüsse und geben jedem Kuchen einen guten Geschmack.
Auch bei Obst muss ich noch sehr aufpassen. Pflaumen sind nichts für mich, auch nicht in geringer Menge. Erdbeeren nur in ganz kleiner Menge (also 2-3 gehen mal gelegentlich). Zitrusfrüchte ebenfalls nur in winzigen Mengen.
Obstsäfte gehen auch nicht. Wobei ich noch nicht herausgefunden habe, ob es an der Verarbeitung liegt oder an der Obstsorte. Denn alles, was verarbeitet wird, entwickelt ja Histamin. Also ist das schon mal ein Grund, warum man Obstsäfte nicht trinken kann. Habe leider bei selbst gepresstem Obst, sofort getrunken, noch keine Versuche gemacht.
Äpfel kann ich in jeder Menge essen. Birnen nur gelegentlich in kleinen Mengen.
Bei Medikamenten muss ich immer noch sehr aufpassen und habe die Liste der verbotenen Medikamente immer bei mir, falls mir mal etwas geschieht und ich ins Krankenhaus muss.
Mir ist klar, dass ich wohl noch lange Zeit - vielleicht sogar für immer - aufpassen muss. Aber wenn ich aufpasse, geht es mir so gut wie in meinen besten Jahren. Natürlich bin ich mit meinen 75 Jahren nicht mehr derselbe wie mit 50, aber das ist ja ganz natürlich. Bezüglich Essen bin ich nun sehr zufrieden und möchte alle, die an HIT leiden, ermutigen. Nicht aufgeben, lange genug strenge Diät einhalten, dann gibt es Hoffnung auf Besserung.
Ich muss noch erwähnen, dass ich sowohl an der akuten Form wie an der chronischen Form leide. Die akute Form habe ich nun sehr gut im Griff. Meine Blutuntersuchung hat gezeigt, dass ich wohl eine erbliche chronische Histaminintoleranz habe, die ich wahrscheinlich nicht überwinden werde. Also muss ich ganz besonders bei den Liberatoren aufpassen.
Schöne Grüße
Werner
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