Von wem droht den Kindern täglich die grösste Gefahr?

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Von wem droht den Kindern täglich die grösste Gefahr?

Es sind nicht fremde, unbekannte Menschen, von denen für Kinder die grösste tägliche Gefahr droht, sondern es sind die eigenen Eltern, die eigenen Erzieher!

Und diese werden für die Kinder dann zur täglichen, unberechenbaren, grossen Gefahr, wenn sie ihre eigenen, schrecklichen Kindheitserlebnisse, ihr Aufwachsen bei Eltern, die sie geschlagen, herumgezerrt, angeschrien, gezwungen, vernachlässigt und vielleicht sogar sexuell missbraucht haben, nicht aufgearbeitet haben!

Nicht aufgearbeitet haben heisst, die eigene Geschichte nicht kennen zu wollen, die eigene Geschichte lieber vergessen zu wollen, die eigene Geschichte zu verharmlosen, zu bagatellisieren, zu relativieren oder gar zu idealisieren, was alles nichts Anderes ist, als die eigene Geschichte zu verleugnen!

Die eigene Kindheitsgeschichte zu verleugnen bedeutet aber vor allem, die eigenen Eltern zu schonen und zu schützen, um nicht spüren zu müssen, was sie einem angetan haben und damit ist die Gefahr sehr gross, alles Erlittene den eigenen Kindern weiterzugeben und sich an ihnen für das Erlittene zu rächen! Geschlagene, gedemütigte Kinder werden so zu Eltern, die ihre eigenen Kinder auch schlagen und demütigen! Das erlernte Verhalten wird unreflektiert, also blind, weitergegeben! Das Drama der Kindesmisshandlung findet seinen Fortgang...

Sehr wichtig und wesentlich bei der Aufarbeitung ist das Zulassen und das Spüren der absolut berechtigten Wut darüber, wie man als Kind von den eigenen Eltern/Erzieher zuweilen grausam behandelt wurde, denn erst dadurch, dass man sich selbst erlaubt zu merken, was einem alles angetan wurde als Kind und sich darüber empört, wird man frei vom unbewussten Zwang, alles an den eigenen Kindern (oder an anderen, schwächeren Menschen!) wiederholen zu müssen! Man wird sehend, erkennt die Zusammenhänge und entwickelt ein anderes Bewusstsein und damit einen anderen Umgang, ein anderes Verhalten mit seinen Kindern und den Mitmenschen.

Bei Interesse an obigen Gedanken und dem Wunsch, sich damit mehr zu befassen und mehr wissen zu wollen, empfehle ich die Bücher von Alice Miller: https://www.alice-miller.com/bucher_de.php

Beste Grüsse
Heliopolis
 
Viele Eltern sind mit der Erziehung ihrer Kinder total überfordert und auch in Zukunft werden die Behörden wohl immer mehr Kinder vor ihren eigenen Eltern schützen müssen.

Das hat auch viel mit der wirtschaftlichen Lage im Lande zu tun , ständiger Frust über Minderbezahlung, ständige Erreichbarkeit, hohe Ansprüche an die Flexibilität des Arbeitnehmers, oder gar Zweitjobs, ungewollte notwendige Jobs ect.macht Dauerfrust und der wird nach unten abgegeben , an die Kleinen

und solange das sich noch verschärft , wird es auch vermehrt die Unschuldigen treffen

neben den aufgeführten Gründen--> Gefahr für die Kleinen

liebe grüße darleen :wave:
 
Hallo,

Von wem droht den Kindern täglich die grösste Gefahr?
Ich denke, die Frage sollte anders gestellt werden:

Wodurch droht den Kindern die größte Gefahr

Mein Beitrag dazu ist:

Einem informierten und ansonsten gut behüteten Kind passiert nicht so leicht etwas in Richtung Mißbrauch.
Das bedeutet, daß man keine Scheu haben sollte seinem Kind die Zeichen zu erklären, die es in Gefahr bringt. Die heutigen Kinder sind durch "Bedrohungen" aus den Medien sowieso schon hellhörig geworden. Die Kinder kennen heute viel früher was Menschen vorhaben die es ansprechen oder mit irgend etwas verlocken wollen.

Eltern, die ihre Kinder modisch aufgemotzt auf die Straße entlassen, sollten von Mitmenschen mit Nachruck dazu veranlaßt werden aus ihren Kindern keine Sexsymbole zu machen. Auffallende Farben, die neueste Mode, kurze Röckchen, Spitzen etc. sind Signale an die Umgebung.

Junge Frauen noch vor dem Erwachsenenalter, um die handelt es sich ja meistens, müssen wissen welche Signale sie aussenden und was ihre nackten Beine, Popos und bloßen Schultern und Brüste angeht, und wie das auf Männer die leicht erregbar sind einwirkt.

Wer sich nicht nach der Gefahr ausrichtet, die ja heute immer vohanden ist, der trägt zumindest Mitschuld an den Dramen die sich auf diesem Gebiet abspielen.

Trotzdem finde ich es verwerflich, wenn Männer sich an Kindern vergehen, weil sie sich nicht beherrschen können.

Das ist meine Meinung als Urgroßmutter

Liebe Grüße

Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei sind die Zahlen - 2007 43% weniger Fälle als 2012 - noch ein ganzes Stück geschönt und zurecht gerückt worden,

denn 40.200 minus 43% macht rund 22.900 Fälle im Jahr 2007, und darauf bezogen sind es dann 2012 rund 75% mehr Fälle gewesen als 2007.

So kann man mit ein bischen, durchaus richtiger, Prozentrechnung eine Meldung auch gestalten.


Gerd
 
Gibt es auch so eine Statistik, die darstellt, wie sich die Situation der Eltern seit 1995 geändert hat?

Fragen wären dazu:

Arbeitslose, gelangweile, biertrinkende, ihre Frauen schlagende, vom Chef schlecht behandelte, gedemütigte, gemobte, überarbeitete, usw. Menschen, die nicht mehr wissen was Recht und Unrecht ist. ?

Das ist ein weites Feld.

Strafen helfen nicht, nur Bildung und gute Vorbilder.

Nachbarn die die Augen aufmachen und Lehrer die nicht wegschauen.
Ärzte die erkennen wenn ein Kind geprügelt wird sind auch selten, denn die
Kinder werden nicht mehr ausgezogen z.B. vor dem Jmpfen das kostet zu viel Zeit die die Kasse nicht bezahlt.

Vor vielen Jahren gab es einmal auf unserer 1. Seite der Tageszeitung eine Stelle, da fand man "die gute Tat des Tages". das ist verschwunden, was mir sehr leid tut.

Gruß Rota
 
Eltern, die ihre Kinder modisch aufgemotzt auf die Straße entlassen, sollten von Mitmenschen mit Nachruck dazu veranlaßt werden aus ihren Kindern keine Sexsymbole zu machen. Auffallende Farben, die neueste Mode, kurze Röckchen, Spitzen etc. sind Signale an die Umgebung.

Junge Frauen noch vor dem Erwachsenenalter, um die handelt es sich ja meistens, müssen wissen welche Signale sie aussenden und was ihre nackten Beine, Popos und bloßen Schultern und Brüste angeht, und wie das auf Männer die leicht erregbar sind einwirkt.

Wer sich nicht nach der Gefahr ausrichtet, die ja heute immer vohanden ist, der trägt zumindest Mitschuld an den Dramen die sich auf diesem Gebiet abspielen.

Wie bitte? Demnach hätten die Moslems Recht, wenn sie ihre Frauen verhüllen, damit die gierigen Männer sie nicht anfallen?

Männer sind Menschen, keine Hund- Rüden (die eine läufige Hündin tatsächlich ohne weiteres Besteigen, wenn diese bereit ist, aber auch nur dann, sonst werden sie weggebissen).

Der Weg ist doch, den Jungen / Männern Achtung vor den Frauen anzuerziehen, Mädchen sind eben kein Freiwild, nie. Außerdem wäre es weiterhin sinnvoll, den Mädchen Selbstbewußtsein beizubringen und laut Nein zu sagen, notfalls unter Körpereinsatz "Nein" zu sagen. Das Frauen/ Mädchen sich bei Übergriffen schuldig fühlen, immernoch, kommt durch so eine "Selberschuldhaltung" vieler Menschen.

Den Mädchen in der Schule Selbstverteidigungskurse /Selbstbehauptungskurse für Mädchen zu ermöglichen, wäre auch noch ein Weg (Wenn nicht in der Schule, dann in der VHS, aber Schule wäre besser).

Außerdem wäre das Schulfach "Kommunikation/ Soziale Beziehungen" lange schon fällig und fähige Familientherapeuten könnten in Familien (In den Familien, nicht im Therapieraum) helfend eingreifen, in denen Schläge und Demütigund zum Alltag gehören, das Geld dafür ist sicher sinnvoll angelegt (auch und besonders öffentliches Geld).

Kommunikation und soziale Beziehungen kann man lernen, immer.

Grüße von Datura
 
Es bedrückt mich, wenn ich lese
Auffallende Farben, die neueste Mode, kurze Röckchen, Spitzen etc. sind Signale an die Umgebung.

Auch nackte Beine sollen dafür mitverantwortlich sein, dass Männer über Mädchen herfallen.

Sollen Mädchen ihre Beine und noch diverse andere Körperteile verhüllen, unauffällig und möglichst in gedeckten Farben durch ihre Kindheit und Jugend gehen, nur weil sich jemand nicht beherrschen kann? Eine trostlose Perspektive...
Wo ist die Gleichberechtigung geblieben? Wie sieht es bei den Jungen/Buben aus? Bei ihnen denkt sich offenbar niemand etwas, wenn sie in kurzen Hosen und sommerlichen Oberteilen unterwegs sind.

Ich bin auf jeden Fall dafür, dass Mädchen Selbstverteidigungskurse machen, in denen sie lernen, wie sie sich gegen lästige Angreifer wehren können. Das Selbstbewusstsein kann dadurch enorm gestärkt werden, wenn es schon von anderen Seiten nicht unterstützt wird.
Bekannt ist, dass selbstbewusste Kinder/Mädchen eher weniger belästigt werden als die, die einen ängstlichen und unsicheren Eindruck machen.
Auch hier wird darauf hingewiesen:
Ein selbstbewusstes und selbstsicheres Auftreten von Frauen und Mädchen kann ein Schutz vor Belästigungen sein. Unsicher wirkende Frauen, die durch Körpersprache Ängstlichkeit ausdrücken, werden möglicherweise leichter zu Opfern sexualisierter Übergriffe.
Frauenhilfe Freudenstadt e.V.

Nix für ungut;); bei mir klingeln nun mal die Alarmglocken, wenn sich Mädchen zurücknehmen sollen (Kleidung etc.), um eine gewisse Spezies von Männern nicht in Versuchung zu führen.

Liebe Grüße,
Malve
 
Hallo Datura, :)

ich weiß, daß mein Beitrag nur einige Punkte zum Thema berühren konnte.

Das Problemfeld ist viel, viel größer. Ich kann jeden Punkt Deiner Antwort nur unterstreichen und bitte um Entschuldigung, wenn ich mich mißverständlich ausgedrückt haben sollte.

Gruß Rota
 
Ich finde, mit den Worten "aus Kindern keine Sexsymbole zu machen" , die man noch in Daturas Zitat lesen kann, war das doch gar nicht so schrecklich missverständlich oder unverständlich, was Rota damit vielleicht meinte, dass man gleich einen Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung vermuten musste.

Da fehlten dann - wenn schon - in den Reaktionen auch ein paar Zwischentöne.


Gerd
 
hallo,

Der Weg ist doch, den Jungen / Männern Achtung vor den Frauen anzuerziehen, Mädchen sind eben kein Freiwild, nie. Außerdem wäre es weiterhin sinnvoll, den Mädchen Selbstbewußtsein beizubringen und laut Nein zu sagen, notfalls unter Körpereinsatz "Nein" zu sagen. Das Frauen/ Mädchen sich bei Übergriffen schuldig fühlen, immernoch, kommt durch so eine "Selberschuldhaltung" vieler Menschen.

Meine Tochter bietet solche Kurse in Schulen an: Mutige Mädchen. Emmendingen: Mutige Mädchen an vielen Schulen - badische-zeitung.de


Es ist nicht zu glauben, dass sie an besagtem Ort ca 3 Jahre wie wahnsinnig kämpfen mussten, bis diese Kurse anfangen konnten.
Den Mädchen in der Schule Selbstverteidigungskurse /Selbstbehauptungskurse für Mädchen zu ermöglichen, wäre auch noch ein Weg (Wenn nicht in der Schule, dann in der VHS, aber Schule wäre besser).
Ja die Schule ist deshalb besser, weil alle Mädchen erreicht werden, egal wie die Eltern dazu stehen, und egal wie die finanzielle Situation dieser Mädchen sich darstellt.
Außerdem wäre das Schulfach "Kommunikation/ Soziale Beziehungen" lange schon fällig und fähige Familientherapeuten könnten in Familien (In den Familien, nicht im Therapieraum) helfend eingreifen, in denen Schläge und Demütigund zum Alltag gehören, das Geld dafür ist sicher sinnvoll angelegt (auch und besonders öffentliches Geld).
ja, dann könnte man unter anderem auch das gute Gefühl haben, dass die Steuern die man zahlt, sinnvoll eingesetzt werden.

Liebe Grüße, movo
 
Nix für ungut;); bei mir klingeln nun mal die Alarmglocken, wenn sich Mädchen zurücknehmen sollen (Kleidung etc.), um eine gewisse Spezies von Männern nicht in Versuchung zu führen.
und das mit Recht, denn es wird wieder den Frauen und Mädchen (und Kindern) die Schuld gegeben, wenn sie "sexuell belästigt oder vergewaltigt werden. "Die armen Männer können ja nichts dafür"...:rolleyes: :eek:

lieb Grüße, movo
 
Hallo Datura,

ich bin etwas :confused:über Deine aggresive Antwort.


Demnach hätten die Moslems Recht, wenn sie ihre Frauen verhüllen, damit die gierigen Männer sie nicht anfallen?

Nein Datura, das ist Tradition und soll Besitz anzeigen. Diese Tradition hat noch eine Chance sich zu wandeln in eine frei gewählte Verhüllung. Ich kenne eine Muslima, die kommt sich nackt vor, wenn sie ihren Schleier nicht tragen darf.

Vor einiger Zeit las ich, daß drei Jugendliche eine Muslima angriffen und ihr das Tuch vom Kopf rissen. Von der Polizei befragt, sagte der eine, wir wollten einfach mal sehen was da drunter versteckt ist.
Ich wäre für einen Mittelweg zwischen "Verhüllung" und "Offenherzigkeit". Aber wie könnte der aussehen?

Mach doch mal einen Vorschlag.



Männer sind Menschen, keine Hund- Rüden (die eine läufige Hündin tatsächlich ohne weiteres Besteigen, wenn diese bereit ist, aber auch nur dann, sonst werden sie weggebissen).

Mit solcher Doppelbotschaft kann ich nichts anfangen.

PS ich habe oben noch eine Ergänzung reingeschrieben, ich bitte um Beachtung.


Gruß Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja vernachlässigte und misshandelte Kinder tragen Narben an Körper und Seele davon.
Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen,da es in erster Linie zu Hause in der Familie verübt wird.
Oft sind die Opfer noch zu klein und zu hilflos,um auf sich aufmerksam zu machen.
Das Gesetz sieht Freiheitsstrafen zw.sechs Monaten und 10 Jahren vor ,aber die Eltern und Familienangehörige kommen teilweise mit sehr geringen Strafen bzw.sogar mit Freispruch davon.
Die Kinder sind oft zu klein,um als Zeugen aussagen zu können.

Auch wenn sie reden können schützen sie ihre Eltern oft.
Um schreckliche Kindheitserlebnisse aufarbeiten und verarbeiten zu können,benötigen wir Anlaufstellen.

Fachkräfte die sofort zur Stelle sind wenn nur der geringste Verdacht besteht ,geschulte Sozialarbeiter,vertrauensvoller Kontakt zum Jugendamt und vieles mehr.

Unsere Kinder sind das Wertvollste was wir haben und sie sind so verletzlich und darum müssen auch wir wachsam sein ,damit keinem Kind ein Leid geschieht.

Wenn man in die Augen dieser Kindern schaut,erschreckt man sich,sie sind traurig und wissend.

Was den Missbrauch von Kindern angeht,dafür habe ich nur grenzenlose Verachtung und keine guten Gedanken für solche perversen Menschen.
Die Mode dafür mitverantwortlich zu machen ist zu einfach und auch falsch.Auch früher gab es Minniröcke,Bade- und Sportanzüge und wenn es warm war,zeigte man Beine ,Schultern.......

Missbrauch zieht sich auch durch alle Schichten wie wir wissen.

Das Thema von Heliopolis ist immer aktuell ,denn auf meiner Arbeit werde ich mit schlimmen Schicksalen konfrontiert ,die nicht immer im Interesse des betroffenen Kindes ausgehen.

Eine gute Nacht wünscht Wildaster
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja vernachlässigte und misshandelte Kinder tragen Narben an Körper und Seele davon.
Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen,da es in erster Linie zu Hause in der Familie verübt wird.
Oft sind die Opfer noch zu klein und zu hilflos,um auf sich aufmerksam zu machen.

Hallo,

da gibt es viele, die tatsächlich so klein sind, daß eine Gegenwehr unmöglich ist. Kenne zwei, die mit 2 und 3 Jahren von Onkel UND Vater sexuell mißbraucht wurden, bei der Jüngeren hörte es etwas früher auf weil die Ältere sich mit etwa 12 zur Wehr setzte und die andere schützte. Die Jüngere hat es so verdrängt, daß sie sich daran gar nicht mehr erinnert. Die Ältere hatte es auch lange verdrängt bis vereinzelt Erinnerungen hochkamen, u.a. daß ihre Mutter nebenan im Bett lag und alles mitbekam. Machte dann eine Therapie, doch ob das reicht solche Erlebnisse wirklich abhaken zu können, das bezweifele ich stark. Man kann bestensfalls lernen etwas besser mit so etwas umzugehen.

Was Rotas Aussage zu Kleidung angeht, so sollte man das differeziert sehen. Eine stark geschminkte Dreizehnjährige, die sich "provokant" kleidet, es auf intensives Flirten anlegt, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Jungs glauben sie wollte genau das, was auch sie wollen. Es ist immer eine Kombination aus Verhalten und Kleidung, Aufmachung, die in extreme Situationen führen kann. Da gibt es gewisse Grenzen, auch bei Gleichberechtigung, die einzuhalten sind und nicht nur für Dreizehnjährige.

Ein kleiner Flirt und Geplänkel, dagegen wendet sicher niemand etwas ein, die Mädchen und Jungen müssen aber lernen, wo die Grenzen sind, wann sie Gefahr laufen in einen Gefühlsrausch zu geraten, den sie nicht mehr steuern können. Das gilt auch unter Deutschen. Bei Ausländern aus anderen Kulturkreisen, sind die Grenzen noch enger zu setzen, auch das sollten die jungen Leute früh lernen zu erkennen.

Wie bei allem anderen, ist auch hier Augenmaß gefragt und eine Erziehung, die Jugendliche auf solche Situationen vorbereitet, dazu gehört auch die "Aufklärung", ihnen das richtige Maß vorleben. Lehrer sind da überfordert, es ist letztlich die Aufgabe der Eltern, nicht der Schule, weil sie das gar nicht leisten kann.

Gruß,
Clematis
 
Hallo Clematis,


Das kann jetzt etwas länger werden, aber ich muß es mir von der Seele schreiben.

die Mädchen und Jungen müssen aber lernen, wo die Grenzen sind, wann sie Gefahr laufen in einen Gefühlsrausch zu geraten, den sie nicht mehr steuern können.


Das ist etwas das man auch medizinisch erklären könnte. Vielleicht ein Urologe und bei Mädchen ein Gynäkologe, aber die haben oft keine oder nicht genug Zeit.

Es dürfte aber, wegen der Wichtigkeit des Themas eine Ausgabe sein, die sich lohnt, wenn man so einen Besuch in der Praxis mal privat bezahlt. ;)


Wie bei allem anderen, ist auch hier Augenmaß gefragt und eine Erziehung, die Jugendliche auf solche Situationen vorbereitet, dazu gehört auch die "Aufklärung", ihnen das richtige Maß vorleben. Lehrer sind da überfordert, es ist letztlich die Aufgabe der Eltern, nicht der Schule, weil sie das gar nicht leisten kann.

Ich könnte mir zur Sexualerziehung vorstellen, daß Eltern, die sich das selber nicht zutrauen, beim Jugendamt eine Broschüre bekommen können in der die
Sexualerziehung behandelt wird. Es wäre für die Schule sehr schwierig, wenn auch Kinder aus anderen Kulturkreisen teilnähmen, einen Unterricht zu gestalten, der die Gefühle der Eltern nicht verletzt, wenn schon die Teilnahme am Schwimmunterricht ein Problem darstellt.

Das richtige Maß vorleben ist gerade beim Sexualverhalten schwierig. Wie kannst Du einem Kind beibringen oder zeigen, was Du nicht tust, auf diesem Gebiet? :confused:

Wo ich ansetzen würde, wäre am Konsum von für Kindern ungeeigneten Fernsehsendungen.

Ich habe von einer Mutter erfahren, die eines Nachts feststellte, daß ihr 12jähriger Sohn sich, wenn die Familie schon schläft, Sexsendungen anschaut. Als das herauskam, hat der Vater ein "Schloß" vorgeschoben, daß die Kinder ohne den Schlüssel dazu nicht mehr fernsehen konnten. Auf meine Frage, ob dann über das Thema geredet wurde kam die Antwort: Ach nö, der ist doch noch viel zu jung um zu verstehen was da passiert.

In der Tat kann Sexualaufklärung auch zu früh stattfinden. Ich denke, das muß schrittweise passieren, je nachdem wie weit das Fenster zum Verständnis schon offen ist.

Die Schwester meines Mannes hat den Sohn aufgeklärt.

Als er das Thema Schwangerschaft und Geburt :rolleyes: dann "durch hatte", fragte die Mutter, ob er alles verstanden hätte. Darauf kam das: Ja, nur ich weiß noch nicht, bin jetzt ich aus Dir, oder Du aus mir herausgeschlüpft. :confused:

Was es vor dem Thema Schwangerschaft zu wissen gab hat er eher auf der Straße aufgeschnappt. Das ist in der Regel nicht so beruhigend für die Gesellschaft, weil es mit viel schmutzigen Bemerkungen verbunden ist.

Wenn also ein Vater so ein Heft zu Hilfe nehmen würde und dem Kind dann mit eigenen Worten erklären würde, was es heißt ein richtiger Mann zu sein, das fände ich den richtigen Weg.

Die Mutter könnte dann auch dazukommen und einmal aus ihrer Sicht dem Sohn beibringen, was bei Mädchen so gut ankommt, daß sie sich verlieben.

Feingefühl ist erlernbar. Manche haben es von Natur aus, aber mit den richtigen Worten erklärt, stellt sich nach und nach Respekt ein vor dem anderen Geschlecht.

Ach ja, Respekt, das Wort ist auch schon viel strapaziert worden und trotzdem ist es das worauf es ankommt zwischen den Menschen.

Liebe Grüße
Rota
 
Was Rotas Aussage zu Kleidung angeht, so sollte man das differeziert sehen. Eine stark geschminkte Dreizehnjährige, die sich "provokant" kleidet, es auf intensives Flirten anlegt, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Jungs glauben sie wollte genau das, was auch sie wollen. Es ist immer eine Kombination aus Verhalten und Kleidung, Aufmachung, die in extreme Situationen führen kann. Da gibt es gewisse Grenzen, auch bei Gleichberechtigung, die einzuhalten sind und nicht nur für Dreizehnjährige.

Nein, es geht nicht immer von den Signalen der Frau aus....Männer lauern an Fahrradwegen, z.B. und dann ist es manchmal komplett egal, wer vorbei kommt; eine Zwölfjährige oder eine Sechzigjährige....



Wie bei allem anderen, ist auch hier Augenmaß gefragt und eine Erziehung, die Jugendliche auf solche Situationen vorbereitet, dazu gehört auch die "Aufklärung", ihnen das richtige Maß vorleben. Lehrer sind da überfordert, es ist letztlich die Aufgabe der Eltern, nicht der Schule, weil sie das gar nicht leisten kann.
Nur die Eltern zur Verantwortung zu ziehen, ist aber nicht möglich. Eine Kombination ist in meinen Augen effektiver.

Die Schule könnte ihren Teil dazu beitragen...
siehe 10.8. #11

Lieben Gruß mondvogel
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, es geht nicht immer von den Signalen der Frau aus....Männer lauern an Fahrradwegen, z.B. und dann ist es manchmal komplett egal, wer vorbei kommt; eine Zwölfjährige oder eine Sechzigjährige....

Hallo Mondvogel und Rota,

daß, das Alter nicht ausschlaggebend ist, hatte ich mit "und nicht nur Dreizehnjährige" gehofft klar zu machen und mit der Erziehung auch bei Jungen, daß diese selbstverständlich gleichermaßen involviert sind. Dabei bin ich eher von einer Alltagssituation unter ansonsten "normalen" Jugendlichen ausgegangen.

Darüber hinaus gibt es noch viele Gefahren und abnorme Verhaltensweisen, die allein Männer zu verantworten haben, man denke nur an den Belgier Dutroux, der Mädchen für einen Ring von Pädophilen entführte und danach umbrachte. Oder an aggressive Pöbeleien, denen Frauen jeden Alters ausgesetzt sind.

Zu den Entführungen ist auch zu fragen, warum steigen Mädchen, trotz vielfacher Warmungen, immer noch in das Auto eines ihnen fremden Mannes ein?

Nur die Eltern zur Verantwortung zu ziehen, ist aber nicht möglich. Eine Kombination ist in meinen Augen effektiver. Die Schule könnte ihren Teil dazu beitragen... siehe 10.8. #11

Da gebe ich Dir Recht, doch die Frage bleibt, ob die Schule das leisten kann. Vor vielen Jahren wurde Sexualunterricht eingeführt und ich errinnere mich noch recht gut daran, wie Eltern damals dagegen Sturm liefen! Meines Erachtens bleiben die Eltern die erste Instanz. Eltern haben jedoch schon oft Probleme ihre Kinder altersgerecht aufzuklären, es ist ihnen schlicht peinlich über derart intime Dinge zu reden. Das ist eine Hürde, die abgebaut werden muß und da brauchen die Eltern Hilfe, ist ihnen aber überhaupt bewußt, daß sie diese Hilfe zum Wohle ihrer Kinder brauchen?

Ich erinnere mich noch gut an meine Freundin. Wir waren gerade mal 12. Meine Eltern hatten mich aufgeklärt, mir aber auch gesagt, ich solle mit anderen darüber nicht reden, weil sie nicht in anderer Familien Erziehung eingreifen wollten und ich hatte versprochen, mich daran zu halten. Meine Freundin kam dann eines Tages völlig in Panik zu mir und als ich fragte was los sei, meinte sie, sie würde sterben, denn sie würde bluten. Ich wußte sofort was los war und fragte, ob sie mit ihrer Mutter darüber geredet hätte. Sie verneinte, davor hatte sie fast noch mehr Angst. Ich erklärte ihr dann das Nötigste, was es mit der Menses auf sich hat, und bat sie zu ihrer Mutter zu gehen, was sie danach auch tat. Meinen Eltern gestand ich abends, was ich getan hatte, wobei mir doch ein bißchen mulmig war. Doch sie meinten in der gegebenen Situation hätte ich richtig gehandelt.

Damals, in den 50ern, 60ern, gab es noch kein Fernsehen, das derart miese Programme darbot, wie das heute der Fall ist und damit meine ich noch nicht einmal die Pornographie, es fängt schon mit den brutalen Szenen in ganz gewöhnlichen Filmen an oder den mit Gewalt strotzenden Computerspielen. Und das ist mit Sicherheit nicht die Aufklärung, die Jugendliche brauchen. Hier wird Brutalität zum Alltag stilisiert, menschliche Werte gehen völlig verloren. Das bewirkt, daß Pornographie und Gewaltanwendung danach fast als normal empfunden wird. Es sei denn, Eltern und Kinder haben sich den Film gemeinsam angesehen und diskutireren ihn danach kritisch mit den Kindern - aber wo geschieht das noch?

Ein kleines Beispiel hier aus dem Spieleforum: Yeti 1 Greece. Ich habe es gespielt und eigentlich ist es ein Geschicklichkeitsspiel. Doch warum wird hier ein Pinguin als Schlagobjekt eingesetzt statt etwa eines Balls oder eines anderen Gegenstandes? Mich beschleicht beim Spielen immer wieder ein ungutes Gefühl und stelle mir dann vor es sei ein Ball und kein Pinguin. Wie mag ein Jungendlicher dabei reagieren? Stellt das Spiel einen Freibrief zum Verprügeln aller Lebewesen dar?

In diesem Zusammenhang werden Selbstverteidigungskurse für Mädchen fast zur Pflicht, ebenso wie das Erlernen selbstbewußten Auftretens, wobei letzteres schon schwerer zu vermitteln ist, möglicherweise aber durch diese Kurse gefördert werden kann.

von Rota: Das richtige Maß vorleben ist gerade beim Sexualverhalten schwierig. Wie kannst Du einem Kind beibringen oder zeigen, was Du nicht tust, auf diesem Gebiet?

Damit meinte ich nicht den Sexualakt als solchen, sondern den liebevollen, respektvollen Umgang von Mutter und Vater miteinander.

Das Problem ist sehr vielschichtig und es gibt sicherlich noch weitere Aspekte, die ich hier nicht berücksichtigt habe. In unserer Zeit scheinen zahlreiche Hemmnisse entfallen zu sein, die es in meiner Jugend noch gab. Nicht alle waren angemessen, doch einige, die heute entfallen sind, sollte es noch geben. Es hat meines Erachtens eine Art Brutalisierung in der Gesellschaft Einzug gehalten, die es früher teilweise auch schon gab, heute aber viel weiter verbreitet ist. Und da gebe ich Rota Recht, wenn sie Fernsehen und Medien dafür mit verantwortlich macht. Und wer fabriziert diese Medieninhalte? Personen, die unter anderem auch Eltern sind.

Die Familie ist der Anker, der Rückhalt, das Nest der Kinder und Jugendlichen. Wenn ihnen hier aber der Ansprechpartner fehlt (wegen sozialer Probleme, die schon erwähnt wurden und noch mehr), dann suchen sie die Antworten draußen und erfahren so Manches, was völlig ungeeignet ist, den Respekt und die Achtung vor dem Anderen zu erlernen.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo:wave:
das rüttelt auf und macht deutlich,dass wir ALLE Verantwortung tragen.

,,So viele Kinder in Deutschland werden misshandelt "
T- Online vom 29.7.2013

Liebe Grüße von Wildaster
 
Von wem droht den Kindern täglich die größte Gefahr?

Es sind nicht fremde, unbekannte Menschen, von denen für Kinder täglich die größte Gefahr droht, sondern es sind die eigenen Eltern, die eigenen Erzieher!

Und die eigenen Eltern/Erzieher werden für die Kinder dann zur täglichen, unberechenbaren, großen Gefahr, wenn sie ihre eigenen, schrecklichen Kindheitserlebnisse, ihr Aufwachsen bei Eltern, die sie geschlagen, herumgezerrt, angeschrien, gezwungen, vernachlässigt und vielleicht sogar sexuell missbraucht haben, nicht aufgearbeitet haben!

Nicht aufgearbeitet haben heißt, die eigene Geschichte nicht kennen zu wollen, die eigene Geschichte lieber vergessen zu wollen, die eigene Geschichte zu verharmlosen, zu bagatellisieren, zu relativieren oder gar zu idealisieren, was alles nichts Anderes ist als die eigene Geschichte zu verleugnen!

Die eigene, wahre Kindheitsgeschichte zu verdrängen und zu verleugnen bedeutet aber vor allem, die eigenen Eltern zu schonen und zu schützen, um nicht spüren zu müssen, was sie einem alles angetan haben und damit ist die Gefahr sehr groß, alles Erlittene den eigenen Kindern weiterzugeben und sich an ihnen für das Erlittene zu rächen! Geschlagene, gedemütigte Kinder werden so zu Eltern, die ihre eigenen Kinder auch schlagen und demütigen! Das erlernte Verhalten wird unreflektiert, also blind, weitergegeben! Das Drama der Kindesmisshandlung findet seinen leidvollen Fortgang...

Sehr wichtig und wesentlich bei der Aufarbeitung ist das Zulassen und das Spüren der absolut berechtigten Wut darüber, wie man als Kind von den eigenen Eltern/Erzieher zuweilen grausam behandelt wurde, denn erst dadurch, dass man sich selbst erlaubt zu merken, was einem alles angetan wurde als Kind und sich darüber empört, wird man frei vom unbewussten Zwang, alles an den eigenen Kindern (oder an anderen, schwächeren und unschuldigen Menschen) wiederholen zu müssen! Man wird sehend, erkennt die Zusammenhänge und entwickelt ein anderes Bewusstsein und damit einen anderen Umgang, ein anderes Verhalten gegenüber seinen Kindern und den Mitmenschen.

Bei Interesse an obigen Gedanken und dem Wunsch, sich damit mehr zu befassen und mehr wissen zu wollen, empfehle ich die Bücher von Alice Miller („Am Anfang war Erziehung“, „Du sollst nicht merken“, „Abbruch der Schweigemauer“, „Dein gerettetes Leben“ und noch andere).

Ich habe den obigen Text deshalb noch einmal eingestellt, weil ich ihn erstens leicht überarbeitet habe und zweitens aus aktuellem Anlass, weil nämlich letzte Woche im ZDF eine Doku gezeigt wurde zum Thema "Kinderschutz am Pranger" und anschliessend kam noch eine Diskussion darüber in der Sendung "Markus Lanz".

Hier die beiden Links, wenn jemand die Sendungen nachträglich anschauen will:

www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2080856/ZDFzoom-Kinderschutz-am-Pranger#

www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2080856/ZDFzoom-Kinderschutz-am-Pranger#

(bei Markus Lanz kamen die beiden Rechtsmediziner ab Minute 49 zu Wort)

Prof. Tsokos sprach davon, dass für viele Kinder die eigenen Eltern die grösste Gefahr seien und nicht etwa irgendein unbekannter „Schwarzer Mann“. Er hat zusammen mit Frau Dr. Guddat zudem ein Buch geschrieben mit dem Titel "Deutschland misshandelt seine Kinder":

Deutschland misshandelt seine Kinder von Michael Tsokos und Saskia Guddat

Beste Grüsse
Heliopolis
 
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