Sukkot - das jüdische Laubhüttenfest

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Zur Zeit wird das jüdische Sukkot gefeiert.

Sukkot ist das Laubhüttenfest. Es wird ungefähr wie das Erntedankfest gefeiert. Bei diesem Fest wird Gott für die Ernte auf den Feldern gedankt. Dieses Fest feiert man am Abend. Nach Möglichkeit baut jede Familie eine Laubhütte. Man segnet das Essen und Trinken, singt auch Lieder und spricht Gebete. Wenn es draußen warm ist, schlafen die Menschen auch in den Laubhütten. In der Hütte steht ein Strauß mit einem Palmenzweig.

Fünf Tage später wird SUKKOT gefeiert, das die Bibel (Lev. 23,34) als das "Fest der Laubhütten" bezeichnet. Sukkot ist eines der drei Feste, die bis ins Jahr 70 n.d.Z. mit großen Pilger- und Wallfahrten zum Jerusalemer Tempel gefeiert wurden und daher als die Wallfahrtsfeste bekannt sind. An Sukkot erinnern Juden sich an den Auszug aus Ägypten (13. Jh. v.d.Z.) und danken für eine reiche Ernte. In einigen Kibbutzim wird Sukkot als Chag Ha´asif (Erntefest) gefeiert. Hier stehen dann Themen wie das zweite Einbringen des Getreides und die Ernte der Herbstfrüchte, der Beginn des landwirtschaftlichen Jahres und der erste Regen im Mittelpunkt.

Während der fünf Tage zwischen Jom Kippur und Sukkot errichten Zehntausende von Haushalten und Geschäften Sukkot - Laubhütten, in denen man vorübergehend lebt und vor allem die täglichen Mahlzeiten einnimmt. Diese Laubhütten sind jenen Hütten nachgebildet, in denen die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste lebten. Auch werden Palmwedel, Zitrusfrüchte (Etrogim), Myrten- und Weidenzweige erworben, die für den Ritus der Festgebete an Sukkot als Schmuck unverzichtbar sind. Im ganzen Land errichtet man Laubhütten auf Parkplätzen, Hausdächern, Rasenanlagen und öffentlichen Plätzen. Jede Militärbasis hat ihre Laubhütte. Einige Israelis verbringen das Fest und die folgenden sechs Tage in ihrer Laubhütte.

In Israel begeht man die eigentlich "heilige Zeit" des Laubhüttenfestes ( und der beiden anderen Wallfahrtsfeste, Pessach und Shavuot) an einem Tag. Diasporagemeinden feiern zwei Tage und setzen damit eine Notwendigkeit aus der Zeit der Antike fort, als die genauen Daten für die Festtage im Tempel bestimmt und mit einem groß angelegten Netz von Signalfeuern und Boten in die Diaspora gemeldet wurden.

Nach dem eigentlichen Festtag wird das Laubhüttenfest gemäß der Thora (Lev. 23,36) für weitere sechs Halbfeiertage fortgesetzt. Während dieser Woche - jeder Tag ist halb Alltag und halb Festtag - sind die Schulen geschlossen, zahlreiche Geschäfte und Firmen schließen gänzlich oder sind halbtags geöffnet. Viele Israelis verbringen diese Tage an Sukkot oder Pessach an den Erholungsorten im ganzen Land.

Die Woche nach dem Laubhüttenfest und somit dieser gesamte Festtagszyklus enden mit SHEMINI ATSERET, der "heiligen Versammlung am achten Tag" (Lev. 23,36), der mit der SIMCHAT THORA, dem Thorafreudenfest, verbunden wird. Die Feiern an Shemini Atseret/Simchat Thora konzentrieren sich auf die Thora - die Fünf Bücher Mose. Das Fest ist dafür bekannt, daß öffentlich mit den Thorarollen im Arm getanzt wird. An Simchat Thora werden Schluß und Anfang der Thora gelesen, damit kommt der Jahreszyklus der Thoralesungen zu einem Abschluß und wird sogleich wieder aufgenommen. Nach Sonnenuntergang richten viele Gemeinden meist unter freiem Himmel weitere Festaktivitäten aus, die nicht mehr durch die rituellen Bestimmungen des Feiertages eingeschränkt werden.
Jüdische Feste in Israel

In diesem Jahr findet Das Laubhüttenfest in der Zeit vom
27.09.2007- 02.10. statt.

1. Eine Sukka muss vier Wände haben (Eine der Wände kann die Wand deines Hauses sein.)
2. Beginne mit dem Bau der Sukka so bald wie möglich nach Jom Kippur.
3. Eine von vielen Möglichkeiten, eine Sukka zu bauen, ist die folgende:
a. Verwende die hintere Wand deines Hauses oder der Garage als eine der vier Wände.
b. Errichte zwei Zementbiöcke in den anderen Ecken und füge Dachlatten (3x4 oder 3x6 cm, 2,40 Länge) in die Blöcke. Verbinde die Latten mit Leisten (2x3 cm) in der Mitte und oben.
c. Spanne Sackleinen oder Plastik darüber oder nagele dünnes Sperrholz an den Rahmen. (Beachte: eine Seite muss als Eingang dienen, wenn sie mit Sackleinen bespannt ist.)
c. Lege in beide Richtungen Leisten (1x2 cm) auf das Dach und bedecke sie mit Bambus, Zweigen, Spelze oder anderem organischen Material. Denke daran: die Sterne müssen hindurchscheinen.
e. Dekoriere das Innere der Sukka mit Fruchtgehängen, Rosch ha-Schana-Grußkarten, Postern, Papiergirlanden und ähnlichem.
f. Hänge eine elektrische Lichterkette in die Sukka für die Mahlzeiten am Abend. (Sei vorsichtig!)
g. Wenn du die Sukka nicht vollständig selber bauen möchtest, kann man in einigen Judaica-Läden oder über deine Synagoge vorgefertigtes Material kaufen.
Eine Sukka muss vier Wände haben

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Herzliche Grüße von
Leòn
 
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