Erwerbsminderungsrente - Erfahrungen

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Hallöchen,

kann in meinen Beruf leider nicht mehr arbeiten. Die Rentenversicherung räumt mir einerseits eine Weiterbildungsmaßnahme bis zu einem Jahr ein, kann mir andererseits aber nur eine einzige anbieten, zwei andere fallen weg aufgrund meines Krankenbildes. Und selbst die beiden Ausbildungsstätten sind von ihrer Unterrichtszeit so gestaltet, dass sie eigentlich für Gesunde eingerichtet sind. Über das Jobcenter läuft auch nichts.
Meine Ärzte finden diese Nicht-Angebote auch ziemlich enttäuschend.

Da bleibt mir eigentlich nur noch die Möglichkeit halbtags zu arbeiten und dementsprechend teilweise Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Broschüren darüber habe ich mir schon bestellt. nun habe ich schon einiges gelesen über jahrelange Wartezeiten und Durchsetzung auf dem Klageweg, als ob die Probleme mit der Krankheit nicht schon ausreichen würden.

Was habt ihr für Erfahrungen?
 
kann in meinen Beruf leider nicht mehr arbeiten. Die Rentenversicherung räumt mir einerseits eine Weiterbildungsmaßnahme bis zu einem Jahr ein, kann mir andererseits aber nur eine einzige anbieten, zwei andere fallen weg aufgrund meines Krankenbildes. Und selbst die beiden Ausbildungsstätten sind von ihrer Unterrichtszeit so gestaltet, dass sie eigentlich für Gesunde eingerichtet sind. Über das Jobcenter läuft auch nichts.
Meine Ärzte finden diese Nicht-Angebote auch ziemlich enttäuschend.

Da bleibt mir eigentlich nur noch die Möglichkeit halbtags zu arbeiten und dementsprechend teilweise Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Broschüren darüber habe ich mir schon bestellt. nun habe ich schon einiges gelesen über jahrelange Wartezeiten und Durchsetzung auf dem Klageweg, als ob die Probleme mit der Krankheit nicht schon ausreichen würden.

Was habt ihr für Erfahrungen?

Hallo
Wenn Du die Ausbildung annimmst, und dann zusammenbrichst --- bekommst Du wahrscheinlich eine Rente. Das ist schlimm, wenn es so weit kommen muss, aber ich habe bis Anhin von keiner Alternative gehört.

Du könntest auch Glück haben mit einer Erwerbsminderungsrente, das wäre schön, aber falls das Jahre dauert, zehrt das sehr an deiner Gesundheit. Wer würde Dich denn in der Zwischenzeit unterstützten?

Ich lebe in der Schweiz, wo das System anders, aber nicht weniger belastend ist.
Bei mir war es so, dass ich aufgrund Krankheit am Handgelenk meinen Beruf ab 1997 nicht mehr voll ausüben konnte, ich machte selbst Umschulungen, und steckte im 1998 alles Geld in ein neues Geschäft. Als ich dann nach meiner Trennung noch nicht voll vom Geschäft leben konnte, meldete ich mich im Mai 2000 bei der Fürsorge an, die ich einige Monate bekam. Ich wurde dann aber von der Fürsorge gedrängt mein inzwischen neu aufgebautes Geschäft zu schliessen, und in meinen früheren Beruf zurück zu gehen. (sie hätten mich dann auch wieder unterstützt)
Das Geschäft musste ich dann auch wirklich schliessen, denn als ich einige Monate wieder in meinem alten Beruf arbeitete, bekam ich die Krankheit beidseitig. Eine Berufskrankheit wurde aber von der Taggeldversicherung abgelehnt.

Ich meldete mich bei der IV im 2001 für eine Umschulung an.
Da Arbeitsversuchen die ich mir darauf selbst suchte scheiterten, folgte im 2003 die Anmeldung für eine Rente, da ich zusätzlich krank wurde, und nicht mehr erwerbsfähig war. Beim ersten Rekurs teilte mir der Anwalt mit, ich hätte einen grossen Fehler gemacht, indem ich mich selbst um Umschulung bemüht hätte, denn wenn ich mich bereits im 1997 bei der IV gemeldet hätte, so wäre ich von da unterstützt worden.
Mein ganzes Verfahren um eine Rente dauerte ab 2001 für Umschulung und ab 2003 für Rente bis ins 2009, jeweils mit Absagen. Ich bin daher, seit ich nicht mehr erwerbsfähig bin, auf Fürsorge angewiesen, und werde das sein, bis es mir wieder besser geht, so dass ich arbeiten kann, oder eine Rente bewilligt bekomme.

Ich hoffe Du bekommst gute Tips wie Du dich richtig verhalten sollst, damit Dir so ein Spiessrutenlauffen erspart bleibt.
HERZENSGRUESSE
 
Hallo WigWamBam,

hast Du denn Ärzte, die Dich bei der Beantragung unterstützen?
Das ist meines Wissens nach das wichtigste. Es kommt natürlich auch darauf an, was Du für gesundheitliche Probleme Du hast.

Beim einen geht es recht schnell, beim anderen, der es vielleicht sogar nötiger hätte, dauert es manchmal viele, viele Jahre.

Hättest Du ggf. auch einen Anwalt, der sich mit dem Thema gut auskennt?
Hast Du Geld für private Gutachten?

Das sind so meine Erfahrungen mit der EM-Rente.

Bei mir selbst ging es schneller als ich wollte, denn das Jobcenter hatte mich gezwungen einen Antrag zu stellen, ich wollte aber nicht in die Rente abgeschoben werden. Und da haben sie mir doch tatsächlich beim ersten Anlauf (befristet) eine volle EM-Rente bewilligt.
Das kann allerdings auch daher kommen, weil meine monatliche Rente so gering ist, dass sie günstiger als eine Reha-Maßnahme ist. Ergänzend erhalte ich daher noch Sozialleistungen, nur eben nicht mehr vom Jobcenter und was am wichtigsten für diese ist: Ein Arbeitsloser weniger in der Statistik :) Jetzt gehe ich zusätzlich auch arbeiten und das in dem Maße, wie es für mich möglich und gut ist. Leider bekommt man solche Stellen nicht über das Arbeitsamt, sondern muss sie sich selbst suchen.

Eigentlich hatte ich vom Jobcenter eine Maßnahme gefordert. Die konnten und wollten sie mir nicht anbieten, da alles, wie Du schon sagst, auf Gesunde ausgestellt ist. Es gibt keine oder kaum Teilzeitmaßnahmen, seltsamerweise auch bei der Reha der Rentenversicherung nicht. Nichts unter 4 Stunden täglich - ich finde das sehr seltsam. Beim Jobcenter gibt es nichts unter 8 Stunden täglich. Da haben sie mich lieber in die Rente abgeschoben. Nun will mich die Rente wieder abschieben... Und so bin ich immer gut beschäftigt und die entsprechenden Verwaltungsmitarbeiter, Ärzte, Gutachter und Anwälte auch. So haben viele Arbeit, sogar ich ;-) Nur die Entlohnung der Beteiligten in diesem System ist sehr unterschiedlich...

Ich kenne aber auch einige, die ihre Anträge entweder sofort oder recht schnell mit Widerspruch durch erfahrenen Anwalt durch bekommen haben. Befristet, unbefristet oder nach einen paar Jahren in eine unbefristete umgewandelt.

Du siehst, es ist alles möglich.

Viel Erfolg und alles Gute!

hitti
 
Die Rentenversicherung räumt mir einerseits eine Weiterbildungsmaßnahme bis zu einem Jahr ein, kann mir andererseits aber nur eine einzige anbieten, zwei andere fallen weg aufgrund meines Krankenbildes. Über das Jobcenter läuft auch nichts.

Da bleibt mir eigentlich nur noch die Möglichkeit halbtags zu arbeiten und dementsprechend teilweise Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Broschüren darüber habe ich mir schon bestellt. nun habe ich schon einiges gelesen über jahrelange Wartezeiten und Durchsetzung auf dem Klageweg, als ob die Probleme mit der Krankheit nicht schon ausreichen würden.

Hallo WigWamBam,

da du von Jobcenter sprichst, gehe ich davon aus, daß du in Deutschland lebst. Doch einige Fragen stellen sich, bevor man eine vernünftige Antwort geben kann.
Weiblich oder männlich?
Ungefähres Alter, Jahrzehnt reicht.
Aufgrund welcher Krankheit erwerbsgemindert, seit wann, kurz den Ablauf und ärztliche Diagnosen skizzieren?
Wieviel Prozent Erwerbsminderung laut BfA?
Falls das Versorgungsamt eine festgestellt hat, kümmert das die BfA nicht, die haben andere Kriterien.
Welchen Beruf hast du bisher ausgeübt?
Ist es eine Berufskrankheit?
Welchen Beruf könntest du noch ausüben?
Welche Ausbildung Beruf? hat die BfA angeboten? Weiterbildung läßt vermuten, daß du im gleichen Beruf bleiben würdest, könntest du den überhaupt noch ausüben?
Vollzeit oder Teilzeit, bzw. wieviele Stunden täglich?
Liegen ärztliche Atteste vor, was steht als Diagnose drin?

In D gibt es überall ehrenamtliche Berater, kostenlos, für Rentenversicherungsfragen, kann man bei der BfA, Bürgeramt usw. erfragen. Das sind echte Fachleute und sie nehmen sich so viel Zeit wie nötig ist. Das wäre eine Anlaufstelle. Weitere Fragen kann ich erst beantworten, wenn mehr Daten vorliegen. Ich habe das ab 2000 durchgezogen und bekam erst 2004 den Entscheid vom Sozialgericht. Es ist in jedem Fall ein langes Tauziehen.

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ich kann die Erfahrungen von Clematis bestätigen. Bei mir war das (leider) ähnlich und erst durch eine Klage beim Sozialgericht (ist für den Betroffenen kostenlos) entschieden worden.
Um mehr sagen zu können, benötigen wir tiefere Infos als die oben genannten.
 
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