An alle die ein Duden Universalwörterbuch haben

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Hallo,

kann mir jemand der das Dudenuniversalwörterbuch hat sagen auf welcher Seite das Wort Angst beschrieben ist und wann euer Duden herausgegeben wurden ist?

Dankeschön

Spooky
 
Es ist egal wie alt der Duden ist dankeschön. Zur not geht auch Encarta wenn Angst auch lateinisch beschrieben wurden ist.

Gruß
Spooky
 
Hallo Spooky,

leider verfüge ich nur über ein Duden - Bedeutungswörterbuch und einen Fremdwort - Duden.

Im Bedeutungswörterbuch kann ich nachschauen, wenn es hilft.

Da ich über Encarta verfüge, kopiere ich Dir aber erst mal den dortigen Text hier hinein:

Angst (urverwandt mit dem lateinischen Wort angustus: eng), allgemein eine Stimmung oder ein Gefühl der Beengtheit, Beklemmung und Bedrohung vor einer drohenden Gefahr, die mit einer Verminderung oder Aufhebung der willens- und verstandesmäßigen Steuerung der eigenen Persönlichkeit einhergeht.

Aus heutiger Sicht wird der Angst ein vielschichtiger Rahmen zugewiesen, der von der konkreten Furcht vor einem bestimmten Gegenstand bis hin zur gegenstandslosen Lebens-, Existenz- und Weltangst reicht. Die individuell unterschiedliche Anfälligkeit für Angstgefühle wird in der Psychologie als Angstneigung definiert. Diese kann, wie andere Persönlichkeitsmerkmale auch, in Fragebögen erfasst und ausgewertet werden. Das zentrale Merkmal der Angst ist ein intensives seelisches Unbehagen, das Gefühl, dass man zukünftige Ereignisse nicht bewältigen kann. Die betreffende Person neigt dazu, sich nur auf die Gegenwart und nur auf die Erledigung einer Aufgabe zu konzentrieren.

Körperliche Symptome der Angst sind z. B. Muskelanspannung, schwitzende Handinnenflächen, nervöse Magenbeschwerden, Kurzatmigkeit, Schwindelgefühle, Schlafstörungen, geistige Blockierung und Herzklopfen. Extreme Angstreaktionen können auch Zittern sowie der plötzliche Kontrollverlust über die Ausscheidungsfunktionen sein. Nach Jeffrey A. Gray sind insbesondere Anzeichen einer bevorstehenden Bestrafung und Frustration Auslöser für Angst. G. Mandler weist zudem auf den kognitiven Aspekt der Angst (siehe kognitive Psychologie) hin, wonach im Mittelpunkt die subjektive Einschätzung steht, der konkreten Situation machtlos ausgeliefert zu sein.

Tatsächlich wurden bis ins späte 19. Jahrhundert die Symptome extremer Angst regelmäßig für Herz- oder Atembeschwerden gehalten. Zu jener Zeit erkannte Sigmund Freud die Angstneurose erstmals als eigenständige Diagnose. Freud glaubte, das Gefühl der Angst trete immer dann auf, wenn das Verhalten einer Person infolge (seiner Ansicht nach instinktgesteuerter) aggressiver oder sexueller Triebe gesellschaftlich nicht akzeptabel sei; die Angst fungiere dann als Auslöser für eine Abwehrreaktion, um diese Triebe zu unterdrücken oder in andere Bahnen zu lenken. Wenn die unbewussten Abwehrmanöver keinen Erfolg hätten, erfolge eine neurotische Angstreaktion. Auf Freud basiert auch die Unterscheidung zwischen Realangst (als angemessene Reaktion auf eine tatsächlich vorhandene Gefahr) und neurotischer Angst (die scheinbar grundlos und unangemessen ist). Letztere hat ihre Ursache demnach in unbewusst empfundenen seelischen Verletzungen (Traumata) und unbewältigten Konflikten.

Die Lerntheoretiker des Behaviorismus sahen die Angst in einem anderen Licht. In Experimenten wurde festgestellt, dass Angst erlernt wird, wenn das angeborene Gefühl der Furcht zusammen mit zuvor als neutral empfundenen Objekten oder Situationen auftritt (Konditionierung). Gewisse Berühmtheit erlangte eine Versuchsanordnung (experimentell erzeugte Angstneurose), bei der ein Kleinkind gleichzeitig mit der Präsentation eines (eigentlich als niedlich empfundenen) weißen Kaninchens einem schmerzhaft schrillen Ton ausgesetzt wurde. Die Angst vor dem lauten Ton übertrug sich unweigerlich auf das Kaninchen, es war damit „angstbesetzt”. Weitere Erfahrungen zeigten, dass auf diese Weise erlernte Ängste nur schwer aus dem Bewusstsein zu löschen sind und sich außerdem auf ähnliche Objekte (in diesem Fall alles was weiß und flauschig ist) ausweiten können. Unbestimmte Ängste haben demnach oft ihre Wurzel in derartigen Schlüsselerlebnissen. Die Folge solcher Phobien sind oft mehr oder minder erfolgreiche Vermeidungsstrategien (bei Angst vor Hunden z. B. das Wechseln der Straßenseite), die allerdings zu einer weiteren Verstärkung der Angst und zu bedeutsamen Einschränkungen der Lebensqualität führen können: Im Extremfall wagt sich ein Betroffener überhaupt nicht mehr aus dem Haus. Nicht zuletzt deshalb sind Phobien behandlungsbedürftig (Verhaltenstherapie).

Psychiater unterscheiden mehrere Geistesstörungen, bei denen Angst das Hauptsymptom ist, z. B. Panikattacken und allgemeine Angststörungen. Panikattacken treten vorübergehend auf, während allgemeine Angststörungen eher chronischer Natur sind. Angststörungen gehören zu den verbreitetsten seelischen Störungen in westlichen Ländern und sind die häufigste seelische Störung in den Vereinigten Staaten, wo sie fast 4 Prozent der Bevölkerung treffen. Es gibt Hinweise darauf, dass Angehörige entsprechend vorbelasteter Familien besonders anfällig für solche Störungen sind. Bewusstseinsbeeinflussende Medikamente, Psychotherapie, Verhaltensmodifikation und Therapien aus dem Bereich der Komplementärmedizin, wie Entspannungstraining, werden allein oder kombiniert zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt.



Bearbeitung:
Thomas Stoffer

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Herzliche Grüße von
Leòn
 
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