Hypo- statt Hyper-Mobilisation bei HWS

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23.05.11
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Hallo Allseits!

Ich habe dauernd leichte Schmerzen (seit vielen Jahren) im Nacken/Kopf-Bereich, manchmal bei auch nur minimalsten Bewegungen einen so starken Schmerz wie ein "Blitzeinschlag" oder "Messerstich", was aber schnell wieder weg ist. Insgesamt kann ich den Kopf nicht mehr sehr gut bewegen, es knirscht und knackst jedesmal.

Natürlich habe ich oft leichte Kopfschmerzen, manchmal werden die auch etwas stärker. Andauernd ist mir auch leicht schwindelig, was öfter am Tag sogar so stark wird - wo der Kopf also derartig "schwer" wird-, dass ich meinen Kopf abstützen muss. Damit ich zB bei Tisch weiter lesen oder am PC arbeiten kann. Wird dann aber oft so stark, dass ich mich hinlegen muss oder wenigstens in einem Hochlehn-Stuhl abstützend warten muss, bis es wieder besser ist. Sehr produktiv kann ich deshalb nicht mehr sein.

Bei Ärzten stieß ich bisher auf taube Ohren, bis ich einmal ein "funktionales Röntgen" verlangte, welches folgenden Befund brachte:
Ausgeprägte paradoxe Kyphose C3-C7 mit ausgeprägten Bandscheibenraum-Verschmälerungen C4-C7 und mäßigen Spondylophyten sowie deutlich eingeschränkter Anteflexion und Retroflexion, keine Hypermobilisation. Vermehrte Sklerosierung der Intervertebralgelenke und des Atlantodentalgelenkes. Verplumpung der Processus uncinati C6 und C7 rechts deutlicher als links.

Ergebnis: Deutliche Achsenabweichung wie beschrieben. Deutliche Osteochondrose C4-C7, mäßige Spondylosis deformans cervicalis. Geringe Intervertebralgelenksarthrose, Unkovertebralgelenksarthrose und Atlantodentalgelenksarthrose.
Was auch immer das Alles genau bedeuten mag, jemand mir Bekanntes (aus dem Pflegebereich mit sehr guten anatomischen Kenntnissen) meinte, meine Kopf-Probleme könnten davon kommen. Denn bisher rührte eben kein Arzt ein Ohr - vielleicht fand ich noch nicht "den richtigen". Ich wurde aber sehr schnell auf die Psychoschine gestellt und etliche Antidepressiva verschrieben, die ich allesamt nicht vertrug. Naja, ist ja auch nichts Neues.

Aber eventuell "finden" die nichts dabei, weil ich bei Nachfrage immer sage, dass ich nie einen (Auto-) Unfall hatte, was der Wahrheit entspricht. Aber Probleme mit der HWS kann man lt Kuklinski doch auch ohne solche Unfälle bekommen?!

Was meint Ihr dazu? Danke schon mal für Eure Meinung :wave:
 
Hallo
Ich finde mich sehr in deinen Schilderungen wieder. Ich kann keine Minute am Stück sitzen ohne den KOpf mit der Hand zu stützen, im Auto zB gar nicht.
Ich denke das deine Probleme sehr gut vom Nacken/Kopfgelenke kommen können. Halte es für äusserst warscheinlich. Auch das schieben auf die Psychoschiene kenne ich sehr gut. Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen das die meisten Ärzte nicht um Kopfgelenkproblematiken wissen. Das ist keine böse absicht, sie haben wirklich keinen schimmer. Du kannst versuchen dir einen Arzt zu suchen der auch sog. KISS Kinder behandelt. Oder geh zu einem guten manual Therapeuten, die haben meist sehr viel mehr Ahnung und Hilfemöglichkeiten als Ärzte, auch Osteopathie ist einen Versuch sicher wert.
Hattest du nie einen Unfall? Ich meine jetzt nicht unbedingt Autounfall sondern auch andere Unfälle Treppensturz etc, evtl auch schon Jahre her?
Wer schickte dich denn zum funktions Röntgen? UNd was sagte der entsprechende Arzt zu dieser Auswertung?
GlG
Emi
 
Vielen Dank für Deine Antwort liebe Emi!

sog. KISS Kinder behandelt. Oder geh zu einem guten manual Therapeuten, die haben meist sehr viel mehr Ahnung und Hilfemöglichkeiten als Ärzte, auch Osteopathie ist einen Versuch sicher wert.
Da gibt es sogar einen neueren Beitrag hier https://www.symptome.ch/vbboard/oxidativer-nitrosativer-stress/14543-hws-gutmann.html#post909591 zu dieser "KISS" - Kopfgelenk- induzierte- Symmetrie- Störung. Super Grafik und PDF zur Erklärung dabei. Aber die Behandlerliste ist nur für Deutschland, ich bin in Österreich/Wien daheim. Mal sehen, obs das auch bei uns gibt.

Hattest du nie einen Unfall? Ich meine jetzt nicht unbedingt Autounfall sondern auch andere Unfälle Treppensturz etc, evtl auch schon Jahre her?
Nein, nicht dass ich mich erinnern kann. Aber vielleicht schon als Kind, als ich vom 10-Meter-Turm ins Schwimmbad kopfüber sprang (danach nie wieder!)?! Oder vor etlichen Jahren bei einer längeren OP mit Narkose, weil da der Hals nach hinten überstreckt wird. Und noch andere Möglichkeiten, was alles laut Kuklinski - https://www.kfs-medizin.at/team/spezialistinnen/kuklinski/ursachen-hws-instabilitaet.pdf - auch ein Auslöser sein kann.

Wer schickte dich denn zum funktions Röntgen? UNd was sagte der entsprechende Arzt zu dieser Auswertung?
Das war ein privater Arzt, der sich viel Zeit genommen hat. Ist aber mehr auf (klassisches) Diabetes/Übergewicht spezialisiert und hat sich dann nicht mehr so für die HWS "interessiert". Möchte nun mit diesem Befund aber vom praktischen Arzt eine Überweisung in eine Neurologie- und/oder Orthopädische Ambulanz bekommen, oder auch zu einem Facharzt. Manuelle Orthopädie oder Osteopathie wär mir ganz recht, aber das gibts anzunehmend leider nicht auf Krankenschein/Kasse, auf die ich angewiesen bin. Vielleicht finde ich ja noch einen solchen mit Kassenvertrag?!

Kuklinskis Therapeutische Säulen sind:
  • Manualtherapien – lebenslang
  • Isometrische Stärkung des Muskelapparates
  • Verhaltenstherapien zur Senkung der Sympathikusaktivität – lebenslang
  • Mikronährstoffsupplementation zur Therapie der Mitochondropathien – lebenslang
- das wäre/wird wohl eine "teure" Angelegenheit. Hm, ob man das auch aus "Vorzeige-Videos" lernen kann, falls es das überhaupt gibt?! Mikronährstoffe sind ohnehin ein großes Thema, auch ohne HWS-Problemen - da die richtige "Mischung" finden, die einem gut tut - mal abgesehen von den vielen verschiedenen Anbietern etc pp...
 
Es gibt Neuigkeiten!

Habe eine (niederösterreichische) Orthopädie-Gemeinschaftspraxis mit Kassenvertrag entdeckt (aber auch "nur" durch deren Werbung in einer Tageszeitung!), die auch mit einer Orthopädie-Klinik in Wien (für mich wichtig) zusammenarbeitet bzw wo Prof. Dr. H. Tilscher lehrte und Vorbild ist - nämlich "manuelle Medizin"!

Der Arzt sah sich die Röntgenbilder an und sagte gleich, dass es auf diesen schon Auffälligkeiten gibt, aber man braucht da eindeutig eine (genauere) MR (Magnetresonanz), was ich nun auch machen werde (Kassen-Chefarztplicht, aber wahrscheinlich nur eine Formalität). Nach meiner Schilderung, wie es mir (seit Jahren) geht, was ich beruflich mache usw usf pflichtete er mir nur bei, dass das schon längst untersucht hätte werden sollen.

Habe auch eine Überweisung in ein Institut erhalten, wo die Muskeln etc überprüft werden. Natürlich war der Termin beim Artz selbst relativ kurz, es gab ja auch noch (zu) wenige Befunde, die er auswerten hätte können - insgesamt ein freundlicher und vor allem kompetenter Eindruck!

Melde mich wieder! :wave:
 
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