Zahnspange für 13-Jährigen

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Hallo,

hat sich jemand intensiv mit dem Thema Zahnspangen beschäftigt und kann Tipps geben?

Mein 13-Jähriger soll laut Empfehlung der Kieferorthopädin zunächst (zur Vorbereitung) eine lose Zahnspange, dann später für ca. 2-2,5 Jahre eine feste Zahnspange bekommen. Der Zahnarzt hat uns zu einer Kieferorthopäding geschickt - lt. Kieferorthopädin viel zu spät.

Für Außenstehende sieht sein Gebiss völlig normal aus. Oben vorne steht ein Zahn ein kleines bisschen über dem Zahn daneben, aber kaum auffällig. Die Kieferorthopädin hat einen Überbiss von 7 mm gemessen - das ist mir und auch sonst niemanden bisher aufgefallen.

Ich bin sehr unsicher, ob das Ganze nun wirklich sein muss. Metall im Mund ist ja nicht so toll. Karies- und Parodontosegefahr soll größer sein. Dehalb sollen die Zähne vorher versiegelt werden, außerdem professionell alle 5 Wochen Zahnreinigung erfolgen.

Man hört so viele unterschiedliche Meinungen. Zahn-/Kieferfehlstellungen sollen auch Auswirkungen haben z.B. auf HWS, Nasenatmung usw. Andererseits hört man viel über Metalle, die nicht gut sind, der Erfolg nicht dauerhaft sein soll, Kariesgefahr usw.

Viele Grüße
Erika
 
Hallo ErikaC,

da würde ich auf jeden Fall noch andere Meinungen einholen, ob ein Zahnspange wirklich unbedingt sein muss.

Aus vielen Gründen ist Sie nicht unbedingt von Vorteil.

1. Metall im Mund

2. Mundhygiene muss wirklich optimal sein, sonst entsteht oft Karies und unschöne Verfärbungen.

3. Manche Kieferchirurgen vertreten die Meinung, dass sich bei Zahnspangenträgern die Wurzelspitzen zurückziehen.

4. Wird die Stellung des Zahnes verändert, wirkt sich das auch auf das entsprechende Organ aus.


Liebe Grüße
Anne S.
 
Hallo Erika,

wenn die Fehlstellung nicht (zu) gross ist, würde ich dir nicht zu einer Zahnspange raten. Die Quelle der Gefährdungen ist beachtlich. Ich kenne einige Leute, die den Anfang ihrer Zahnprobleme auf eine jugendliche Zahnspange zurückführen.

Viele Grüsse, Horaz
 
ja, ich kenne auch eine frau, die hat heute immense gesundheitliche probleme deswegen. die metalle haben sich im körper abgelagert.
 
Hallo Erika,

ich finde Zahnspangen auch gar nicht gut!
Hab ein Buch zu Hause von Dr. Helge Runte (Zahnarzt) : "Und an den Zähnen hängt der Mensch". Darin äußert sich der Autor auch nicht gerade mit Begeisterung für die Zahnspangen, eher das Gegenteil ist der Fall.

Zahnversiegelung ist übrigens reines Methylmetacrylat! Von diesem kann man Allergien gegen Kunststoffe bekommen, eine üble Sache wenn man das hat.

Mein ältester Sohn hatte auch eine feste Spange. Der Kieferorthopäde empfahl ihm außerdem noch Elmex-Gel 1x wöchentlich aufzutragen (das ist ein Fluorpräparat welches ebenfalls ziemlich umstritten ist).

Wenn du mit der Behandlung anfängst und diese dann abbrichst mußt du die Kosten auch noch selbst tragen! Also überleg dir das vorher ganz genau, abbrechen ist sehr teuer.

Ich würd diese ganze Gaudi nie mehr mitmachen wollen!
Meine anderen beiden Söhne kriegen jedenfalls keine Spange, nie und nimmer werd ich sowas nochmal einem Kind zumuten.

Man kann doch auch ohne Spange 95 Jahre alt werden, verhungern tut bestimmt deswegen keiner. Höchstens der Kieferorthopäde :D

Liebe Grüße

Silvia
 
Hallo Erika!

Ich persönlich kenn auch jemanden, der es sehr bereut hat, seinem Sohn damals eine Zahnspange reinmachen zu lassen.
Das ganze Unterkiefer hat sich total nach vorne verschoben dadurch, wie man auf vorher/nachher Bildern sehr gut erkennen kann, und das Gesicht wirkt dadurch sehr bullig.

Ausserdem hab ich auch ein leicht krummes Gebiss - vorne oben und unten, und mich hat es nie gestört.

Ich bin meiner Mutter heute sehr dankbar, das sie mir das damals nicht angetan hat.
Sie selbst hatte als Kind eine Spange, da die Eckzähne gerissen wurden, und wollte mir das deshalb ersparen.

Lieber Gruss
Karin
 
Hallo zusammen,

vielen Dank erst einmal für die Antworten.

wenn die Fehlstellung nicht (zu) gross ist, würde ich dir nicht zu einer Zahnspange raten.

Aber was heißt zu groß? Ab 6mm zahlen die Krankenkassen, darunter nicht. Es wurden 7 mm gemessen. Ich würde die Zahnspange auch lieber sein lassen. Allerdings gibt es offensichtlich aber auch den Zusammenhang zur HWS. Das heißt, Zahnfehlstellungen können HWS-Blockaden verursachen/begünstigen. Das Problem mit der HWS haben/hatten (man weiß es nie so genau, ob es vorbei ist) wir ja schon seit Jahren. Die Auswirkungen der verschobenen HWS sind auch nicht ohne (s. z.B. Kuklinski-Berichte).

Kieferfehlstellungen (z.B. Überbiss) können wohl auch umgekehrt durch HWS-Verschiebung entstehen. Ich werde diesbezüglich auch noch mal beim HWS-Doc nachfragen. Vielleicht ist HWS-Behandlung nötig und danach ev. weniger Überbiss???

Ich habe noch einen weiteren Termin bei anderer Kieferorthopädin. Da die aber auch Schulmedizinerin ist, wird wahrschinlich kein anderes Ergebnis herauskommen.

Die 1. Kieferorthopädin erzählte mir übrigens, dass sie Kassenmodell (auf dem wissenschaftlichen Stand von 1970!!) grundsätzlich nicht einsetzt, was ich nachvollziehen kann und weiß, dass Kassenleistungen oft aus dem letzten Jahrhundert stammen. Das heißt, dass mich das Ganze aber 900 Euro kostet. Zusätzlich bezahlt die Kasse 600 Euro, von denen zunächst 20 % selbst zu zahlen sind und später bei vorschriftsmäßiger Durchführung erstattet werden.

Ich finde es schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen. Was ist das geringere Übel - mögliche Vergiftungen, Karies usw. durch Spange oder ev. dauerhafte HWS-Probleme mit all seinen Folgen (s. Kuklinski)?
 
Hallo Erika

Meine Töchter, heute 37 und 35 Jahre alt, hatten beide Zahnspangen. Sie haben beide sehr schöne Zähne, allerdings hat eine von ihnen seit Jahren Probleme mit Kieferschmerzen- und Knacken. Natürlich weiss nimand, ob das mit der Spange zusammen hängt.

Falls keine Gefahr besteht, dass die Fehlstellung sich verstärkt, würde ich mit grosser Zurückhaltung entscheiden. Ich meine, ein 13-Jähriger müsse auch ein Mitspracherecht haben.

Gruss
Kathy
 
Das heißt, Zahnfehlstellungen können HWS-Blockaden verursachen/begünstigen. Das Problem mit der HWS haben/hatten (man weiß es nie so genau, ob es vorbei ist) wir ja schon seit Jahren. Die Auswirkungen der verschobenen HWS sind auch nicht ohne (s. z.B. Kuklinski-Berichte).
was ich jetzt nicht kapiert habe: hattet ihr jetzt ein problem mit der hws oder nicht? sorry, steh grad auf dem schlauch. ich hab jetzt ehrlich gesagt keine ahnung über kuklinski, aber ist es denn GENAU abgeklärt, dass seine probleme (falls welche da sind) auch tatsächlich von der zahnfehlstellung kommen?

lg
alanis
 
Hallo,

@ Kathy

Falls keine Gefahr besteht, dass die Fehlstellung sich verstärkt, würde ich mit grosser Zurückhaltung entscheiden. Ich meine, ein 13-Jähriger müsse auch ein Mitspracherecht haben.

Mein Sohn verlässt sich (noch) auf meine Entscheidung. Seine Zähne findet er völlig o.k. - über ev. bestehende Risiken habe ich ihm bisher nichts gesagt, um ihn nicht zu verunsichern. Er hat prinzipiell nichts gegen eine Spange, weil das eben viele haben. Er weiß ja bisher nicht, dass es auch unangenehm sein kann.

@ alanis

was ich jetzt nicht kapiert habe: hattet ihr jetzt ein problem mit der hws oder nicht? sorry, steh grad auf dem schlauch. ich hab jetzt ehrlich gesagt keine ahnung über kuklinski, aber ist es denn GENAU abgeklärt, dass seine probleme (falls welche da sind) auch tatsächlich von der zahnfehlstellung kommen?

Ja, mein Sohn hat/te ein Kiss-Syndrom seit Geburt - er ist erstmalig mit 7 Jahren behandelt worden, danach noch 6 mal, zuletzt vor einem Jahr.

Mich wundert es, dass mich der Kiss-Doc bisher nie zum Kiefernorthopäden geschickt hat. Er arbeitet nämlich mit einer (Dr. Korbmacher, Uniklinik HH-Eppendorf - es soll sogar eine Studie über die Zusammenhänge geben) zusammen. Wenn ihm etwas auffällt, empfiehlt er üblicherweise Überprüfung beim Kiefernorthopäden.

Wenn man genau hinschaut, ist ein Überbiss tatsächlich zu sehen. Dass seine HWS-Geschichte auf Kieferfehlstellung zurückzuführen ist, kann ich mir nicht vorstellen, weil der Kiss-Doc, dem der Zusammenhang bekannt ist und der sehr darauf achtet, nichts bemerkt hat. Vielleicht ist der Überbiss durch neue HWS-Blockade entstanden??? Jedenfalls wurde meinem Sohn kürzlich auch einmal ein Ball ganz doll an den Kopf geschossen und im Schwimmbad bekam er beim Toben im Wasser einen Fußtritt ins Gesicht (blaues Auge). Ich werde das wohl mal abklären lassen müssen - man gönnt sich ja sonst nix ;)

Mit Vergiftungen usw. kennt sich der Kiss-Doc aber wahrscheinlich nicht aus.

Viele Grüße
Erika
 
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