Statische Magnetfelder - Anwendung, Erfahrungen

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Laut Prof. Philpott kann man statische Magnetfelder zur Behandlung von Borreliose, Krebs und diversen entzündlichen Erkrankungen (z.B. MS) anwenden. Es gibt dazu jede Menge Paper, die die Anwendung und Therapieerfolge beschreiben.
www.adhdbasics.org/Philpott/PhilpottPubs.html
Wenn ich die Anwendung richtig verstehe, sind die folgenden Grundsätze wichtig:
  1. Es werden nur statische Magnetfelder (also Permanentmagnete verwendet).
  2. Immer der Südpol (Philpott nennt es negativen Pol) zeigt zur Körperseite. Also die Seite, die von einer Kompassnadel angezogen wird. (das kann man leicht mit einer Smartphone-App testen, nur nicht zu nah an starke Magnete herangehen, weil das die Elektronik zerstören kann).
  3. Je stärker das Magnetfeld und je länger die Anwendung, desto besser. Gesundheitliche Schäden sind bis 2 Tesla nicht zu befürchten (lt. FDA). Philpot beschreibt einen "magnetischen Durchfluter", eine Matratzenunterlage mit 70 Magneten und eine Art Kopfteil mit 12 Magneten, die drei Monate angewendet werden sollen.
  4. Richtig gepolt bewirken die Magnetfelder eine alkalisierung des Gewebes und wirken als natürliches Antibiothika auf Mikroorganismen und beschleunigen die Heilung. Philpot beschreibt Heilungserfolge bei diversen Erkrankungen. In dem Buch "Volkskrankheit Borreliose" beschreibt die Autorin auch positive Erfahrungen bei sich und bei Haustieren, jedoch hat sie nur mit einfachen Magnetarmbändern experimentiert.

Es gibt vergleichsweise preisgünstige Neodymmagnete im Netz zu kaufen. Teilweise sind diese so stark, dass ein Magnet von 15*15cm bis zu 1200kg heben kann (Achtung: Verletzungsgefahr). Es sollte also heute kein Problem mehr sein ausreichend starke Magnetfelder kostengünstig zu erzeugen. Ob diese zwingend homogen über den ganzen Körper sein müssen bezweifle ich ein wenig: Das Gewebe hat ja auch immer einen anderen Abstand, sodass die Feldstärke im Körper schon variiert. Vielleicht reicht einfach ein Megamagnet am Kopf und ein oder zwei unter der Matratze!?
Hat jemande Erfahrungen mit statischen Magnetfeldern gesammelt oder vielleicht sogar den Durchfluter von Philpott getestet? Ich denke, es ist nicht sinnvoll über den Nutzen von Magnetfeldern nur zu reden, wenn man mal zeitweise einen Magnetschmuck getragen hat. Vermutlich ist nur bei der richtigen dauerhaften Anwendung starker Felder ein Erfolg spürbar.
Ich überlege, mir eine Art Durchfluter selbst zu bauen. Die Kosten sind in Amerika relativ hoch (ca. 3000-4000 $ plus Versand bei 200kg Gewicht und Zollgebühren). Daher würde ich mir gerne aus Neodymmagneten selbst etwas bauen.
 
Hier habe ich auf Seite 43 auch noch Infos gefunden. Mit der Polung bin ich jetzt nicht mehr ganz sicher, aber ich denke immer noch, dass die Seite zum Körper gehört, auf die die Kompassnadel zeigt.
 
Hi
Wie soll das helfen ?

Was passiert wenn man Schwermetalle im Körper hat Schwingen die dann mit :D

Pit
 
Hallo Pit!
Magnetfelder wirken sich in jedem Fall auf den Körper und alle elektromagnetischen oder ionisierten Dinge aus. So werden Schwermetallionen tatsächlich durch Magnetfelder beeinflusst. Letztendlich ist die Frage nach dem "Wie hilft es?" auch nicht wichtig, sondern "Ob es hilft?". Dafür gibt es zumindest einige Anhaltspunkte, sodass es sich lohnt der Frage nachzugehen.
Viele Leute behaupten, dass Magnete bei Ihnen die Durchblutung verbessern und das würde dann schon einmal vielen Betroffenen bei der Behandlung der typischen kalten Hände und Füsse helfen (was auch schon ein Gewinn ist). Vorteil dabei ist, dass sich das schnell und sicher testen lässt (während z.B. die Wirkung von Vitaminen zeitverzögert ist und nie lokal, sodass man später nie genau weiß, was wie geholfen hat). Wenn dann auch noch eine bessere Wundheilung eintritt (wird oft behauptet), könnte das bei neurologischen Problemen die Regeneration verbessern. Wenn die Alkalisierung des Gewebes durch die Änderung der Rotationsrichtung von beweglichen Ionen (reine Physik) erfolgt, dann wird auch der Übersäuerung entgegengewirkt - mit entsprechenden Vorteilen.
Ich habe die letzten Monate 35 Apheresen durchgezogen (und es geht mir trotzdem schlechter, weil die Entzündung nicht gestoppt wurde). Da Du selbst weißt, was das für Kosten sind (auch wenn es die KK übernommen hat), kannst Du Dir vorstellen, dass mich ein paar Euro für Permanentmagnete aus eigener Tasche kaum noch interessieren. Zumal ich jedesmal 800km Fahrt dafür hatte. Da hätte ich mir schon für das Benzingeld zwei Magnetbetten locker leisten können;) Andere geben Ihr Geld für Zapper, NEMs etc. im Massen aus und oft hilft es nicht. Ich habe selbst schon eine jahrelange Oddysee hinter mir und die meisten Dinge haben (außer Kosten) nichts gebracht.
Die genauen Wirkungen von Magnetfeldern kann man einerseits in den Papers von Philpott nachlesen und mit einfachen Physikkenntnissen auch selbst recht einfach nachvollziehen. So wirken statische Magnetfelder auf keinen Fall als Elektrosmog, weil keine Schwingung vorhanden ist. Sie wirken aber auf bewegte geladene Teilchen (Blut, Lymphe, intrazellulär), wobei die Feldpolung einen Richtungseinfluss hat. Fazit zu Deiner Eingangsfrage: Die Schwermetalle können tatsächlich beeinflusst werden. Schwingen würden Sie aber nur bei magnetischen Wechselfeldern und hier geht es ja um statische Felder, also keine Schwingung! Philpott schreibt, dass statische Magnetfelder tatsächlich bei der Entgiftung von Schwermetallen helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi
35 Aphersen Wahnsinn und nichts wird besser so ein Scheiss.

Machst du Mp ?

Wir sind alle mit Schwermetalle voll darum sind die Infektionen auch so schlimm.

Wie war den Wert von Fibrogen ?
Hast du immer noch den Beutel voll nach 35 Aph.

Lese gerade Cutler leuchtet einiges ein.

Wie willst du weiter machen?

Pit
 
Das MP habe ich sechs Monate gemacht und es wurde ständig schlimmer. Jetzt kann ich kaum noch laufen, bin fast taub. Ich habe das abgebrochen. Insgesamt stört mich am MP massiv, dass man keinen vernünftigen Support bekommt. Ärzte kennen sich nicht aus und im amerikanischen Forum heißt es immer nur: Durchhalten, das sind normale Reaktionen. Aber für mich ist es nicht mehr normal, wenn ich vorher noch 100 m laufen kann und dann monatelang nicht mal mehr zur Toilette ohne Rollator komme. Statt besser, wurde es nur schlimmer.
Der Beutel bei der Apherese ist immer voll und jedesmal ist der Filter fast am Ende. Hätte das MP gewirkt, dann wäre doch wenigstens die Entzündung runtergegangen und der Beutel hätte anders ausgesehen. Ich konnte da keinerlei Veränderung erkennen.
 
Hi

Das MP habe ich sechs Monate gemacht und es wurde ständig schlimmer. Jetzt kann ich kaum noch laufen, bin fast taub. Ich habe das abgebrochen. Insgesamt stört mich am MP massiv, dass man keinen vernünftigen Support bekommt. Ärzte kennen sich nicht aus und im amerikanischen Forum heißt es immer nur: Durchhalten, das sind normale Reaktionen. Aber für mich ist es nicht mehr normal, wenn ich vorher noch 100 m laufen kann und dann monatelang nicht mal mehr zur Toilette ohne Rollator komme. Statt besser, wurde es nur schlimmer.

Kann ich alles gut nachvollziehen
Wie willst dann weiter machen ?

Der Beutel bei der Apherese ist immer voll und jedesmal ist der Filter fast am Ende. Hätte das MP gewirkt, dann wäre doch wenigstens die Entzündung runtergegangen und der Beutel hätte anders ausgesehen. Ich konnte da keinerlei Veränderung erkennen.

So einfach darst das nicht sehen, die Aph sind zum Entgiften wenn du bsp 35 Aph in 1 Jahr bekommst ist das zuviel.
Hat sich nicht geändert bsp Fibrogen oder Crp.

Vielleicht hast ja noch Schwermetall dazu, werde auch noch mal eine Test mit Ala machen.

1 Nicht vergessen wenn bsp Schwermetalle noch da sind kann AB nicht wirken.

Oder man Entgiftet die Schwerm dann kommen auf 1 mal die Infektionen hoch so wie bei mir der Fall war.

Pit
 
Hi Pit, ich habe lange mit ALA, DMPS, DMSA, etc. ausgeleitet. Monatelang Cuttler-Protokoll, dann mit DMPS-Infusionen weiter gemacht. In den Urintests war aber immer nur sehr wenig Hg. Ich habe nach der 15ten DMPS-Infusion eine schwere Allergie dagegen bekommen und meine Haut an den Armen war wie verbrannt. Seitdem habe ich an beiden Armen große braune Pigmentveränderungen. Ich habe das Thema Schwermetalle für mich abgehakt.
Im Moment nehme ich Cholestyramin und werde wohl wieder Antibiotika nehmen.
 
Hi
Das kommt mir Bekannt vor mit Dmps Hautveränderungen oder sind die Viecher ?

Ja mehr kannst nicht machen würde aber noch Vitamine nehmen zum Colestramin .

Pit
 
Statische Magnetfelder - Summary Dr. Philpott

Nachdem ich nun alle verfügbaren Texte des 2009 verstorbenen Dr. Philpott gelesen haben, fasse ich einmal die wesentlichen Punkte für euch zusammen:
Statische Magnetfelder wirken positiv auf den Organismus, sofern man die richtige Polung beachtet. Die negative Seite (Nordpol) der Magnete muss auf den Körper ausgerichtet sein. Da es hier mitunter etwas Verwirrung in den Bezeichnungen gibt (z.B. ist der geographische Nordpol ein magnetischer Südpol), nutzt man einfach die Seite, auf die die Kompassnadel zeigt. Einfacher Test: Smartphone besorgen, Kompass-App downloaden (es gibt viele kostenlose Apps) und die Seite zum Körper orientieren, auf die die Nadel des Kompass zeigt (die Seite, die also als Norden angezeigt wird).
  • Wirkung negative Magnetfelder: alkalisierend (auch intrazellulär), beruhigend, Schlaf fördernd (Melatoninausschüttung, Wachstumshormon), antientzündlich, erhöht die Sauerstoffversorgung des Gewebes und wirkt durch die Alkalisierung gleichermaßen gegen Viren und Bakterien, weil die eigene Immunantwort besser wirkt.
  • Wirkung positive Magnetfelder: Durchblutungsfördernd, dadurch schmerzlindernd, keine Anwendung über längere Zeit empfohlen, weil säurebildend und entzündungsfördernd (also gegenteilige Wirkung).
Physikalisch sind die Angaben durchaus nachvollziehbar, weil die beiden Pole tatsächlich unterschiedlich auf Ionen und Elektronen wirken.
Zur Anwendung gilt der Grundsatz: Je stärker das Magnetfeld, desto besser. Der Körper hat selbst ein leichtes Magnetfeld und es dauert eine ganze Zeit, bis dieses Feld "umgepolt" wurde. Bedenkliche Feldstärken können durch herkömmliche Magnete (also keine Elektromagnete) in keinem Fall erreicht werden.
Zu den Magneten:
  1. Das beste Preis-Leistungsverhältnis haben Hartferritmagnete. Philpott setzt hierfür 10*15*2,5 cm (4"*6"*1") große und 2 kg schwere Magnete ein. Dafür werden bis zu 70 solcher Magnete als Bettunterlage verwendet, die bei systemtischen Erkrankungen (Krebs, MS, Lyme, Vireninfektionen) mindestens drei Monate verwendet werden bzw. dauerhaft in geringerer Entfernung. Je näher man anfangs an den Magneten ist, desto stärker die Wirkung. In USA werden diese Magnete für 80$/Stück verkauft. Als Industriemagnete erhält man diese hier für 7-10 € pro Stück. Bezeichnungen wie BIO oder Tiefeninfrarotwirkung sind reine Marketingbezeichnungen. Es gibt keine BIO-Magnete und die Tiefenwirkung des Magnets ist von seiner Dicke abhängig. Die Hartferritmagnete wirken bis zu einer Entfernung von ca. 25 cm mit entsprechender Feldstärke therapeutisch.
  2. Für lokale Anwendungen mit niedriger tiefe (z.B. auf der Haut) können Neodymmagnete zum Einsatz kommen. Neodym ist sehr teuer und wird fast ausschließlich in China abgebaut (seltene Erde). Die Preise ziehen seit Jahren ständig massiv an. Neodymagnete sind meist dünner 3-10 mm und haben ein extrem starkes Magnetfeld, dass aber nicht so tief wirkt (ca. 2-5 cm, weil der Magnet dünner ist). Daher ist der Hartferritmagnet besser für die Behandlung von Organen. Stapelt man Neodymmagnete, steigt die Reichweite (was aber zu teuer wird). Außerdem sind Neodymmagnete aufgrund Ihrer hohen Stärke recht gefährlich. Ein Magnet der Größe 5*5*1cm mit der Stärke N45 hat schon 160 kg Anziehungskraft. Knallen zwei solcher Magnete versehentlich zusammen, bekommt man die kaum noch getrennt und hatte hoffentlich nicht die Finger dazwischen, denn das kann arge Verletzungen bedeuten. Emphehlenswert sind Neodymscheiben mit 5-6 cm Durchmesser, 5 mm Dicke und N38 oder maximal N42. Die kann man noch mit der Hand trennen und die Verletzungsgefahr ist gering. Kosten ca. 10 €/Magnet.
Zu den Anwendungen:
Statische Magnetfelder dürften für Borreliose folgende Effekte erzielen oder unterstützen:
1) Alkalisierung: Übersäuerung wird unterbunden und es findet eine intrazelluläre Alkalisierung statt. Damit dürften auch Antibiothika besser wirksam werden, denn oft wird ja gerade während der Antibiose versucht die Zellen zu alkalisieren (z.B. Quensyl), um die Wirksamkeit zu erhöhen.
2) Oxygenierung: D.h. es kommt mehr Sauerstoff in die Zellen. Hierdurch kann leichter ATP gebildet werden, das elektrische Potenzial der Zellen steigt und man hat mehr Energie.
3) Tiefenwirkung: Die Magnetfelder erreichen auch ansonsten für Antibiothika nicht zugängliche Regionen (z.B. durchdringen Sie die Knochen mühelos). Erreger haben ein positives Magnetfeld und werden daher durch ein negatives weiter geschwächt. Auch wenn der Körper heilt, wurde festgestellt, dass lokale negative Magnetfelder als Signale dienen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und bei Applikation positiver Magnetfelder von außen, findet oft gar keine Wundheilung mehr statt.
4) Symptomverbesserung: Durch die Reduzierung des allgemeinen Entzündungsniveaus und die Verbesserung von Hirnfunktionen (z.B. Melatonin) wirken besonders Kopfanwendungen. Tieferer Schlaf, leichteres Einschlafen, ggfs. Rückgang von Neuritis (z.B. Sehnerventzündung, Tinnitus) oder (bei Lyme auch häufiger beobachtet) Rückgang von Lipomen.
Es kann anfangs zu leichen Herxheimerreaktionen kommen, die aber leicht verhindert / gesteuert werden können, indem man anfangs nicht zu viele Magnete nimmt oder die Entfernung schrittweise verringert. Da Magnetfelder sehr schnell mit der Entfernung abnehmen (Quadrat des Abstands, 1/r²) bedeutet eine Vergrößerung der Distanz sofort eine deutliche Abnahme des Magnetfelds.
Selbstverständlich ist eine Anwendung von Magnetfeldern nicht angesagt, wenn man Herzschrittmacher trägt. Smartphones und Kreditkarten sollten nicht zu nah an die Magnete kommen (ich habe es einmal ausprobiert und bei meinem Smartphone keine Beschädigung festgestellt).
Fazit zur Anwendung: Wer das mal probieren möchte, sollte also ein paar Hartferritmagnete kaufen und diese Nachts in Kopfnähe positionieren. Nach einigen Wochen dürfte eine Wirkung eintreten (Philpott spricht von 12 Wochen). Die Kosten sind vertretbar (vielleicht 40€) und wer es gut verträgt, kann später weitere Magnete kaufen, um zum Beispiel die Wirbelsäule zu behandeln. Je näher und länger man am Magneten bleibt, desto besser. Deshalb helfen auch keine Magnethalsbänder etc., weil die Wirkung einfach viel zu schwach ist. Im Vergleich zu den Kosten anderer Behandlungen (Magnete halten ein Leben lang) ist das sicher eine Sache, die man durchaus einmal versuchen kann. Ich bin auf weiteres Feedback gespannt.
 
Ach Elwuwu,

wieder so eine Sau, die mit großem Brimborium durch's Dorf getrieben wird.

Du hast ja völlig recht: Man "kann" tatsächlich Magnetfeldert zur Behandlung von Borreliose usw. usw. anwenden. Ist ja nicht strafbar. Man "kann" sehr vieles. Man "kann" auch einen halben Apfel in die Dachrinne legen. (So hieß es in meiner Kindheit, wenn einer extremen Aberglauben verbraten hat.)

Die Frage wäre freilich: Nützt das den Kranken tatsächlich? (Und nicht nur dem Vertreiber von Geräten.) Und: ist der Nutzen wirklich belegt?

Wahr ist auch. "es gibt dazu jede Menge Papier". (Das scheint auf Dich hypnotisch gewirkt zu haben? Das ist bedenklich. Papier ist geduldig.)

Dieser "Professor" William Philpott ist ein pensionierter Psychiater. Auf seine alten Tag behandelt er nun mit Magnetfeldern. Und schreibt darüber, viele, viele kleine Paperchen voll. Die sich stark wiederholen. Mit dem Brustton der Überzeugung. Seit ca. 20 Jahren ist er dran. (Nebenbei: in USA wird jeder als "professor" angeredet, der mal einen kurzen Lehrauftrag an einer Uni hat. Ein Universitätsprofessor in unserem Sinn - dort "full professor" genannt - ist was ganz anderes.)

Der Hauptpunkt: Es gibt nicht die geringste Spur einer belastbaren Untersuchung, die berechtigen würde, diesen Magneten auch nur die geringsten Heilwirkungen zuzuschreiben. An solche Untersuchungen gibt es ein paar Mindestanforderung (die Dr. Philpott eigentlich kennen sollte, falls er tatsächlich Medizin studiert hat). Es braucht eine behandelte und eine Kontrollgruppe (sonst kann man Placebo-Effekte nicht ausschließen). Die Patienten müssen per Zufall auf diese Gruppen verteilt sein (andernfalls ist sehr viel Willkür möglich). Die Untersuchung sollte doppelblind sein (d.h. weder Patient noch Untersucher wissen, welcher Gruppe ein Patient zugeordnet wurde - sonst können sich Erwartungen und andere Faktoren verfälschend auswirken). Das ist Standard, wenn man Behauptungen aufstellen will (was dieser Doktor dauerernd tut.) Will man ehrlich sein - dies ist hier erkennbar nicht das Bestreben - darf man sonst höchstens sagen "ich vermute", "es könnte sein", "vielleicht wirkt das ja" usw. Alles andere ist Betrug.

Nicht nur sind klinische Wirkungen nicht systematisch untersucht. Dassselbe gilt auch von den vielen vermuteten, die Wirkung vermittelnden Variablen, z.B. antioxydative Wirkung, Alkalisierung usw. Die hätte man ohne großen Aufwand schlicht messen können.

Kein einziges dieser Paperchen hat auch nur eine Form, in der es jemals bei einer wissenschaftlichen Zeitschrift hätte eingereicht werden können, (Bräuchte ja noch nicht mal gedruckt zu sein; man würde ansonsten eben anfügen: "Journal (Name), eingereicht" oder "Journal (Name), im Druck".) Auch an solche Artikel gibt es bestimmte, sehr sinnvolle Anforderungen: a) Theoretischer Bezugsrahmen mit Literaturübersicht, b) Hypothesen der vorliegenden Untersuchung mit Ableitung, c) Methode und Prozeduren im einzelnen, d) Ergebnisse mit statistischer Auswertung, e) Interpretation, f) Ausblick (z.B. auf offene Probleme).

Übrigens: Manche renommierten Zeitschriften akzeptieren nicht nur Untersuchungsberichte sondern durchaus auch neue theoretische Konzepte (sofern ausreichend begründet) und auch Sammelreferate (sofern sie hinreichende Qialität haben, z.B. Meta-Analysen). Auch zu solcher Bemühung hat Dr. Philpott sich nicht bemüßigt gefühlt. Obwohl es eigentlich seines Amtes gewesen wäre als "professor".

Dieses Geschreibsel legt die Vermutung nahe, daß der Autor seit Jahrzehnten keine wissenschaftliche Zeitschrift iin Händen hatte (wenn überhaupt jemals).

Natürlich haben Beobachtungen an Einzelfällen Sinn. Sie stehen - völlig zu Recht - in der Regel am Anfang der Forschung. Nur: sie müssen ordentlich dokumentiert sein, umfassende Information bieten und jedenfalls nachprüfbar sein. Wenn einer in freundlich onkelhaftem Ton aus seinem Lehnsessel eine wundersame Geschichte erzählt, dann ist das noch keine brauchbare Einzelfallstudie.

Und wenn eine "Forschung" nach zwanzig Jahren nicht über mangelhafte Einzelfallberichte hinausführt (s.o.), dann könnte Verdacht entstehen. (Die meisten Papierchen enthalten aber Preisangaben in $$. Na ja.)

Es ist gewissenlos, Patienten zu behandeln mit Methoden, deren Wirksamkeit nicht mindestens gut belegt ist. Es ist - mindestens - sehr einfältig, eine derartige Methode anzupreisen. Leider tust Du das. Ärzte würden bei derartiger Fahrlässigkeit vermutlich den Entzug ihrer Approbation riskieren.

Gruß
Windpferd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Windpferd,

ich bin nicht sicher, ob es jemandem weiterhilft, hier die Person des Dr. Philpott zu kritisieren. Tatsächlich ist es oft so, dass - wenn jemand von einer Sache nicht angetan ist, aber dies nicht begründen kann - häufig erst einmal versucht wird, die anderen Personen und deren Ruf in Zweifel zu ziehen. Das tust Du gerade mit Dr. Philpott und es dient der Sache nicht. Auch die Ausdrucksweise finde ich nicht angemessen.
Ich persönlich sehe das rein pragmatisch: Wenn jemand für wenige Euros sich Magneten kauft oder diese kostenlos bei einem anderen leiht, kann er einfach probieren, ob es auf ihn wirkt. In solchen Fällen genügen mir durchaus Aussagen von anderen Betroffenen und die gibt es tatsächlich. Liegt der Magnet dann eben wirkungslos unter dem Bett (qed), dann kann ich dazu auch noch meine wesentliche teureren NEMs legen, die mir in der Vergangenheit empfohlen wurden.
Der Hinweis auf die klassische Doppelblindstudie trifft demnach auch auf alle anderen hier im Forum diskutierten Methoden zu, wie NEMs, Zapper, Homöopathika, Bioresonanz, Antibiosen (ich kenne keine Doppelblindstudie für Antibiose bei Lyme). Tatsächlich gibt es hier nur Kasuistiken und ggfs. Beobachtungsstudien mit wenigen Patienten, sodass dies nach Deiner Aussage wohl jegliche Behandlung (oder deren Versuch) der Borreliose untersagen würde.
 
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