Akute und chron. Rhinosinusitis - wenn die Nase tropft

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.835
Es gibt die Rhinosinusitis akut und chronisch. Bei einer akuten haben wir einen Schnupfen, der durch Rhinoviren oder andere Erreger hervorgerufen wird und meistens mit Ruhe, Nase spülen, viel trinken in ca. einer Woche auch wieder verschwindet.
Manchmal wird die Rhinosinusitis aber chronisch und kann damit sehr belastend werden. Dann ist es angebracht, das ganze genauer zu untersuchen, evtl. zu röntgen oder ein CT machen zu lassen und evtl. auch mit schärferen Geschützen zu schießen.

Hier wird das ausführlich beschrieben:
www.zm-online.de/m5a.htm?

Gruss,
Uta
 
danke für den link.

habe das ganze kurz überflogen. auf mögliche ursachen bei zahnherden wird jedoch mal wieder nicht eingegangen, oder habe es übersehen.

habe jahrelang unzählige hno-ärzte stets mit meinem dunkelbraunen schneidezahn angelacht, gestört hat das keinen, auf zur nächsten op & nasenspray...

ansonsten kann ich das nasenspülen zwar nicht aus eigener erfahrung, jedoch aus vielerlei münder begrüßen. so manchen schnupfen kann man wohl dadurch umgehen.

lg,
ming
 
Nicht rhinogene, akute Sinusitiden entstehen am häufigsten odontogen - durch radikuläre oder follikuläre Zysten, apikale Parodontitiden, infizierte, pulpitische oder gangränöse Zahnwurzelspitzenentzündungen oder aber Wurzelgranulome im Bereich der Oberkieferseitenzähne [Maresch et al. 1999]. Odontodentogene akute Kieferhöhlenentzündungen sind in der Regel durch Mund-Antrum-Fisteln bedingt (wie nach Zahnextraktionen und Wurzelspitzenresektionen), wobei die Infektion über eine nachfolgende oro-antrale Keimverschleppung entsteht.

Wurde also doch nicht vergessen... :)

Gruss,
Uta
 
hallo uta,

hatte den abschnitt gelesen, mich hat hier immer nur der begriff "akut" gestört?

so oder so, es wird genannt. ansonsten ist der bericht ja auch sehr informativ.

viele grüße
ming
 
... 5.3.2020
...
Bei der Abklärung einer Rhinosinusitis sollte die Anamnese den zeitlichen Verlauf der Beschwerden, aber auch beschwerdefreie Intervalle sowie die Anzahl der Episoden in einem Zeitraum von 12 Monaten mit zwischenzeitlicher Besserung der Symptomatik berücksichtigen (vgl. Tabelle 1). Ebenfalls von Interesse sind bisherige Therapieversuche und deren Wirksamkeit, relevante Vorerkrankungen und Nasenatmungsbehinderungen.

Neben den typischen Symptomen und Beschwerden sind auch anhaltendes Fieber, ein starkes Krankheitsgefühl, Druckschmerz über der Stirn- beziehungsweise Kieferhöhle, Beschwerden im Bereich der Zähne und des Zahnhalteapparats sowie eine Zunahme der Schmerzen beim Vornüberbeugen zu berücksichtigen.

Keine routinemäßige Bildgebung
Eine akute Rhinosinusitis (≤ 12 Wochen) wird anhand der Klinik diagnostiziert. Eine routinemäßige Bildgebung ist nicht indiziert, auch keine umfangreichen Laboruntersuchungen oder mikrobiologischen Abklärungen. Bei starken oder sehr starken Schmerzen kann mit Blick auf die Indikationsstellung zu einer Antibiotikabehandlung eine Bestimmung von C-reaktivem Protein (CRP) oder Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) erfolgen. Auch bei der rezidivierenden akuten Rhinosinusitis sind routinemäßig keine bildgebenden Verfahren angezeigt.

Bei der Abklärung einer chronischen Rhinosinusitis (> zwölf Wochen) soll hingegen eine Schnittbildgebung durchgeführt werden. Ist eine Operation geplant, sollte eine Computertomografie (CT) oder alternativ eine digitale Volumentomografie (DVT) erfolgen,
...
"Bei einer akuten Rhinosinusitis beziehungsweise einer akuten Exazerbation sollten in der Regel keine Antibiotika gegeben werden", so die Leitlinie. Bei besonderen Risikofaktoren (chronisch entzündliche Lungenerkrankung, Immunmangel, Immunsuppression) ist aber eine Antibiotikagabe zu erwägen. Eine Antibiotikaverschreibung sollte zudem bei Hinweisen auf Komplikationen wie starke Kopfschmerzen, Gesichtsschwellungen oder Lethargie erfolgen. Die Leitlinie empfiehlt eine antibiotische Therapie bei akuter Rhinosinusitis oder akuter Exazerbation bei rezidivierender Nasennebenhöhlenerkrankung bei starken oder sehr starken Schmerzen und gleichzeitig erhöhten Entzündungsparametern (CRP > 10 mg/l oder BSG > 10 mm/h bei Männern, > 20 mm/h bei Frauen)
...
Weitere Beiträge zu ähnlichen Themen:

Am besten fängt man sich garkeine Rhinosinusitis ein !

Grüsse,
Oregano
 

Darin steht u.a..:
Eine Rhinosinusitis sollte deshalb ernstgenommen werden, weil die Nasennebenhöhlen sehr dicht an anderen Strukturen liegen, deren Infektion sehr unangenehme Folgen haben kann.
Die Diagnostik sollte beim HNO erfolgen, wobei anscheinend Ultraschall nicht immer zuverlässig ist. (Ich nehme an, man sollte ein MRT machen lassen).
Antibiotika in der Behandlung sind nicht unbedingt empfehlenswert, dafür aber Phytopharmaka mit Cineol, Myrtol, einer Primelmischung und Bromelain. Rotlicht wird oft empfohlen, ist aber auch nicht eindeutig hilfreich.

Der Artikel macht eines klar: eine Rhinosinusitis ist nicht einfach nur ein Schnupfen sondern sollte ernstgenommen werden. Und man sollte sich nicht abspeisen lassen sondern darauf bestehen, daß weiter untersucht wird.
Die Symptome können z.T. erschreckend sein:
...
Doppelbilder oder einseitiges Vorstehen des Auges,

dauernde blutige Sekretion aus einer Nasenseite,

Formveränderung des Oberkiefers mit Schleimhautulkus (»Prothese passt oben nicht mehr«),

verminderte Empfindlichkeit der Wange oder

zunehmende Nasenatmungsbehinderung auf nur einer Seite. ...

Grüsse,
Oregano
 
Oben