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Natürlich gibt es eine ganz große Menge von Definitionen für den Freiheitsbegriff.
Am bekanntesten ist wahrscheinlich die Aussage Rosa Luxemburgs:
"Freiheit ist immer auch die Freiheit der anderen".
Hier eine anarchistische Betrachtungsfolge:
Die folgende, bei Wikipedia vorfindliche Betrachtungsweise geht auf Immanuel Kat zurück:
Zur Freiheit des Willens und der Willensfreiheit siehe bitte hier:
Freier Wille - Wikipedia
Leòn
Am bekanntesten ist wahrscheinlich die Aussage Rosa Luxemburgs:
"Freiheit ist immer auch die Freiheit der anderen".
Hier eine anarchistische Betrachtungsfolge:
Freiheit, Macht, Herrschaft und Gewalt* Freiheit ist die Möglichkeit, so zu handeln, wie man will. Freiheit ist also Willensfreiheit. Der Wille ist seinem Wesen nach stets frei.
* Man unterscheidet zwischen Freiheit von (negative Freiheiten) und Freiheit zu (positive Freiheiten). So basiert das alte Freiheitsmodell der USA, dasjenige von Roosevelt, auf der Freiheit von Furcht und der Freiheit von Not - das neue, vom gegenwärtigen präsidialen Obermotz der USA propagierte, jedoch auf der Freiheit der Aneignung. (s. Neofeudalismus). Aus diesem Grund ufert vorliegender Artikel etwas aus hintennach, wo's um Freiheit und Wirtschaft geht.
* Als ärgste Beengung der Freiheit wurde von jeher der Despotismus gesehen, also absolute Macht, Herrschaft und Gewalt.
* Für die Kirche war und ist das wichtigste Anliegen, die Befreiung von Schuld (wobei die Christliche Kirche hier etwas hinterlistig ist, da sie ihre Anhänger mit einer Urschuld belädt, die eh nur von Gott/Jesus getilgt werden kann.)
* Die Renaissance versteht unter Freiheit die unbehinderte allseitige Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit.
* Der Marxismus hält Freiheit für eine Fiktion, da menschliches Verhalten stark durch Triebe und das Milieu, die Klassenzugehörigkeit, bestimmt wird.
* Liberale und Neoliberale verstehen unter Freiheit vor allem die Freiheit des Wirtschaftens. Für die Mehrheit der Bevölkerung wird diese allerdings leicht zum Zerrbild einer Freiheit der Flexibilität. Statt frei zu agieren und Märkte zu schaffen, wird immer mehr die Anpassung an den Markt, also die Unterwerfung unter den Markt gefordert.
* Für Sartre und die Existenzialisten ist Freiheit nicht bloss eine Eigenschaft des Menschen, sondern seine eigentliche Substanz. Der Mensch hat keine Entschuldigung für das was ihm zustösst, denn er wählt sein Ziel frei und lässt sich von diesem Ziel leiten. Wählt er das falsche Ziel, ist er selbst schuld. Lässt er sich von seinem Ziel, dem so beliebten Sachzwang, dirigieren, handelt er nicht mehr frei - und ist ebenfalls selbst schuld.
* Das Wort "frei" stammt ab von fri, was zugleich Frau (=ursprünglich Herrin) bedeutet. Amüsant, isn't it. Die Herrschaft war also mal Frauschaft. Die Umdeutung wird dadurch begründet, dass die dem Haus und der Herrin unterworfenen doch ein angenehmeres und "freieres" Leben führten als etwas Sklaven. Die seltsame Doppelbedeutung haben wir ja heute noch im Wort Freier.
Die folgende, bei Wikipedia vorfindliche Betrachtungsweise geht auf Immanuel Kat zurück:
Freiheit - WikipediaNegative Freiheit (Freiheit von) bezeichnet einen Zustand, in dem keine von anderen Menschen ausgehenden Zwänge ein Verhalten erschweren oder verhindern.
Positive Freiheit (Freiheit zu) bezeichnet einen Zustand, in dem die Möglichkeit der passiven Freiheit auch tatsächlich genutzt werden kann oder nach noch weitergehender Auffassung einen Zustand, in dem die Möglichkeit tatsächlich genutzt wird.
Negative Freiheit kann z.B. bedeuten, dass jemand seine Meinung äußern darf, ohne dass er hiervon von anderen z.B. durch Zensur gehindert würde. Positive Freiheit würde in diesem Beispiel bedeuten, dass auch die Kommunikationsmittel und der Zugang zu den Medien zur Verfügung steht oder nach weitergehender Auffassung, dass die jeweilige Meinung auch tatsächlich geäußert wird.
Den klassischen philosophischen Gesellschaftstheorien liegt die Idee der negativen Freiheit zugrunde. Positive Freiheit hingegen wird auch unter dem Begriff der Freiheitsgrade diskutiert. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass grundsätzlich bestehende Freiheit in der Form der negativen Freiheit graduell sehr unterschiedliche Wirkungen haben kann, je nachdem welche tatsächlichen Optionen z.B. in Form materieller Voraussetzungen zur Verfügung stehen.
Zur Freiheit des Willens und der Willensfreiheit siehe bitte hier:
Freier Wille - Wikipedia
Leòn