Was ist eigentlich entartete Kultur?

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Entartet.
Nehmen wir zunächst das Wort beim Wort und schauen mal, was es her gibt:

Wikipedia weiß folgendes dazu zu sagen:

Entartung
Entartung hat folgende Bedeutungen:

* In der Medizin ist Entartung ein anderes Wort für Degeneration (siehe auch: Perversion).
* In der Physik bezeichnet der Begriff:
o Entartete Energieniveaus, verschiedene Zustände mit gleicher Energie, in quantenmechanischen Systemen.
o Entartete Materie, die bei großer Dichte entsteht, etwa in Neutronensternen oder Weißen Zwergen.
* In der Mathematik versteht man unter Entartung
o einen einfachen Grenzfall eines eigentlich andersartigen mathematischen Objektes. So ist etwa ein Punkt ein entarteter Kreis (mit Radius 0).
o ein Eigenwert heißt l-fach entartet, wenn der zugehörige Eigenraum Dimension l > 1 hat.
* Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Werke von Künstlern als Entartete Kunst und Entartete Musik abqualifiziert, die nicht dem Geschmack der Machthaber entsprachen.
* In forstlicher Fachliteratur vor 1945, aber auch schon lange vor 1933 bezeichnet "Entartung des Bodens" eine Vernässung oder Verarmung des Bodens armer Standorte durch intensive Waldnutzung wie z.B. Streunutzung. (z.B. Ramm, Sigmund 1911: Die waldbauliche Zukunft des württembergischen Schwarzwalds - Unsere Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert Nr. 6, Verlag der Laupp'schen Buchhandlung, Tübingen.)

Das Wort sagt zunächst aus, dass es um Abweichungen von Bekanntem, bzw. von Normen geht.
Es suggeriert m. E. aber eben auch, dass es etwas gibt, das die richtige Art ist.

Zum Beispiel: Es gibt eine richtige Art, Musik zu machen, bildende Kunst zu betreiben, zu schreiben, schauspielerisch aufzuführen usw. .

Aus der Art geschlagen oder entartet sind dann die Phänomene, die entstehen, wenn die richtige Art nicht praktiziert wird.

Und dann wird es meiner Ansicht nach langsam problematisch. Immer wenn jemand meint, die Kriterien für richtig und falsch festzulegen und für andere gültig formulieren zu können, wird es andere geben, die dazu eine abweichende Haltung haben.

Natürlich ist es dann erst mal die Frage, wie man mit solchen "abweichenden" oder auch "entarteten" Haltungen umzugehen bereit ist.

Siehe hierzu bitte die Auszüge aus Reden von 1933 - 1938 im Anhang.

Herzliche Grüße von
Leòn
 

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  • Kulturauffassung des NS.doc
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Du hast eigentlich schon alles gesagt, Leon :) .
Ich nehme an, Du bist nicht ohne Grund auf dieses Thema gestoßen:
Joachim Meisner im Kölner Dom
Wörtlich sagte der Kardinal am Freitag (14.07.09) im Kölner Dom: "Dort, wo die Kultur von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte." Diese Wortwahl rief Irritationen und heftige, deutliche Kritik hervor.
...
Meisner steht zu seiner Äußerung
Im Domradio verteidigte der Kardinal später seine Wortwahl: Er habe mit der Aussage lediglich deutlich machen wollen: "Wenn man Kunst und Kultur auseinanderbringt, dann leidet beides Schaden. Das war die schlichte Aussage dieser Passage." Und sein Sprecher Stephan Schmidt interpretierte die Äußerung am Freitagabend wie folgt: Meisner lasse keineswegs alte Ideologien zu neuer Ehre kommen. Das Wort "entartet" habe er als rhetorisches Mittel verwendet, um die Ideologen des 20. Jahrhunderts mit ihren eigenen Begriffen zu schlagen. Der Erzbischof habe in seiner Predigt bewusst Bezug auf die grausamen Verbrechen des vergangenen Jahrhunderts genommen, betonte der Sprecher. Damit habe er verdeutlichen wollen, was in einer Gesellschaft passiere, die Gott vergesse. "Der Erzbischof will gerade nicht den Ideologen des 20. Jahrhunderts die Deutungshoheit über das, was Kultur ist, überlassen.", sagte Schmidt.....
Meisner warnt in Predigt vor "entarteter Kunst" - WDR.de - Kultur


Auch nach der Interpretationshilfe "Wenn man Kunst und Kultur auseinanderbringt, dann leidet beides Schaden. Das war die schlichte Aussage dieser Passage." verstehe ich immer noch nicht, was das nun bedeuten soll. In meinem Verständnis gehören Kunst und Kultur zusammen. Aber das wird wohl nicht überall so gesehen.

Gruss,
Uta
 
Jüngst hat uns die Rede eines deutschen Erzbischofs und Kardinals wieder auf das Wort aufmerksam gemacht.
Es handelt sich um die Rede des Kardinals Joachim Meisner zur Einweihung des Diözesanmuseums Kolumba in Köln.

Ich zitiere hier den entscheidenden Abschnitt seiner Rede. Im Anhang findet man den ganzen Text.

3. Wir erwarten von unserem Museum, also von KOLUMBA, dass es gleichsam ein Areopag wird, auf dem sich Künstlerinnen und Künstler, Interessierte, Jugendliche und Ältere begegnen, um aus der Gegenüberstellung von moderner und alter Kunst, von profaner und sakraler Kunst, sich selbst besser zu erkennen und damit ihren Auftrag für den Weltdienst. Vergessen wir nicht, dass es einen unaufgebbaren Zusammenhang zwischen Kultur und Kult gibt. Dort, wo die Kultur vom Kultus, von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte. Gerade an diesem Platz in der Kölner Innenstadt, im Schatten des Domes, dort wo Jahrhunderte lang eine der bedeutendsten und größten Kölner Pfarrkirchen existiert hat, haben wir nun fast 65 Jahre nach ihrer Zerstörung das Diözesanmuseum errichtet.
KATH.NET - Katholischer Nachrichtendienst

Kurz vorher teilt der Kardinal seine Kunstauffassung mit:
Auf der anderen Seite hat uns die Kunst die schönsten Menschenbilder geschenkt. Die schönsten Menschenbilder Europas sind Christusbilder, sind Marienbilder, sind Heiligenbilder. Hier leuchtet etwas von dem innersten Wesen des Menschen auf. Der Mensch ist nie nur profan, er ist auch immer sakral. Deshalb gehört es zur Sachlichkeit des Künstlers, diese Menschenwirklichkeit in ihrer ganzen Breite und Tiefe zur Kenntnis zu nehmen. Wo das vergessen wird, wird man dem Menschen nie gerecht.
https://www.symptome.ch/threads/was-ist-eigentlich-entartete-kultur.10760/#post-101258

Natürlich geht der Kardinal von seinem persönlichen religiös motivierten Weltverständnis aus und das darf er meines Erachtens durchaus. Schlecht beraten war er allerdings mit der Wahl von Begrifflichkeiten, die mehr als anrüchig sind und seit dem Nationalsozialismus kaum noch Anwendung finden.

Nicht dass ich die inhaltliche Linie des Kirchenmannes teilte. Nein, Kultur ist mehr als Kultus. Kultur ist nach meinem Verständnis das, was Menschen machen und was Menschheit und Menschlichkeit ausmacht. Kultur ist für mich etwas ganz vielschichtiges, vielfarbiges und buntes. Zur Kultur (cultura - pflegen, Landbau betreiben, schaffen) gehören all diejenigen Dinge, die Menschen zu tun pflegen und die eine Gesellschaft prägen. Über die Inhalte dieser Kultur(en) kann man sicher trefflich streiten. Dennoch läßt sich nach meiner Auffassung der Kulturbegriff heute nicht mehr auf einen einzigen Zweck, nämlich der Gottesverehrung reduzieren.

Herzliche Grüße von
Leòn
 

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  • Rede Meisner.doc
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Uta :),

jetzt haben sich unsere Beiträge überschnitten. Ich wollte auf die Meisner - Rede bewusst gesondert zu sprechen kommen. Nicht dass man glaubt, ich wolle ihm einen nationalsozialistisches Kulturverständnis unterstellen!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Jetzt wird mir erst klar, was er mit "Kultus" gemeint hat: den Gottesdienst.
Je öfters ich diesen ominören Satz lese, desto schlimmer finde ich ihn. Nicht nur wegen der Assoziation zum Dritten Reich sondern mehr noch wegen des komplizierten Satzbaus und der nebulösen Aussage.
Wer diesen Text wohl geschrieben hat?

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Und den Inhalt dieser Aussage finde ich eigentlich viel bedenklicher als die Verwendung des Wortes "entartet":
Kultur ist erst dann wertvoll, wenn sie sich direkt von Kultus ableitet und auf Gott bezieht. Da danke ich dann recht schön! ;)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ja!
Alle "Gottlosen" haben somit laut Kardinal keine Kultur. Basta!
Ob zur Zeit in der katholischen Kirche Fettnäpfe zum Hineintreten ausgeteilt werden?

Gruss,
Uta
 
:))) :))) :)))
Das hat den Anschein, Uta!:)))

Andererseits haben manche Leute auch echte Fettnapf - Magnet - Füße! Die scheinen im Berufsstand der Erzbischöfe und Kardinäle häufiger zu sein!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Noch mehr Fettnäpfe:
Der Hl. Stuhl ist wieder einmal kräftig in ein ökumenisches Fettnäpfchen getreten: Anstelle von Apostolischen Administraturen, wie sie bisher bestanden, errichtete er in Kasachstan eine katholische Erzdiözese und eine Diözese. Die russisch-orthodoxe Kirche, die Kasachstan zu ihren "kanonischen Territorien" zählt, fühlte sich zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre durch die Errichtung katholischer Diözesen in "ihrem Gebiet" brüskiert. Vor zwei Jahren hatte der Vatikan vier Diözesen in Russland errichtet und damit die Beziehungen zur russisch-orthodoxen Kirche stark belastet. Besonders verärgert ist man im russischen Patriarchat darüber, dass auch die Errichtung von neuen Bistümern in Kasachstan ohne Konsultation und vorherige Information der russisch-orthodoxen Kirche erfolgt war.
Personen, Fakten, Trends - imprimatur 5-6/2003

Niederlande: Redeverbot für Altbischof Roland Bär

Dem ehemaligen Bischof von Rotterdam, Roland Bär, ist vom Vatikan ein Bußschweigen auferlegt worden. Der 75jährige über Holland hinaus bekannte Bischof hatte öffentlich und in aller Deutlichkeit kritisiert , dass der Vatikan keine Debatte über die verpflichtende Ehelosigkeit der Weltpriester zulässt und alles unternimmt, jeden Ansatz solcher Diskussionen abzublocken

Schweiz: Verein legt Zahlen zum Zölibatsbruch vor

Zur korrekten Gewichtung des Problems von Beziehungen zwischen Frauen und Klerikern hat der Verein der vom Zölibat betroffenen Frauen in der Schweiz (ZöFra) jetzt Zahlen vorgelegt.
In der Schweiz seien in den letzten zehn Jahren mindestens 620 Erwachsene und 146 Kinder vom Zölibatsbruch direkt betroffen gewesen.
Das Zahlenmaterial stehe aber nur für die Spitze des Eisbergs. Gemäß der ZöFra-Statistik waren in den letzten zehn Jahren 207 Weltpriester, 92 Ordensleute und 11 Geistliche mit unklarer kirchlicher Stellung in Partnerschaften mit Frauen involviert. Heute leben laut ZöFra 91 Priester im Amt in heimlicher, andauernder Beziehung mit einer Frau, bei 35 Priestern sei eine Mehrfachbeziehung nachzuweisen. Laut Bischofskonferenz arbeiten derzeit rund 2480 Diözesanpriester in der Schweiz.
 
Hallo Zusammen

Und dann wird es meiner Ansicht nach langsam problematisch. Immer wenn jemand meint, die Kriterien für richtig und falsch festzulegen und für andere gültig formulieren zu können, wird es andere geben, die dazu eine abweichende Haltung haben.
Finde ich nicht im gegenteil. Es ist problamatisch immer mehr alles als richtig zu betrachten nur weil es einem passt oder es gerade so gut geht.
Bsp:
- Sexualität: Kindesmissbrauch, Vergewaltigung, Degradierung der frau als Lustobjekt etc
- Umgang mit der Umwelt nach dem Motto nach mir die Sintflut
- Nationalsozialismus, Stalinismus, etc
No futur Generation, Fun-Gesellschaft etc sind weitere weniger starke Beispiele.

Nur weil die NS Leute den Begriff entartet fast ins gegenteil drehten ist der begriff an und für sich immer noch treffend.

Nebenbei stimme ich natürlich mit der Aussage des Kardinals überein.
Tue keinem etwas was Du selber nicht willst, stimmen wir wahrscheinlich alle zu. Sobald man aber von der Gottesverehrung wegkommt, gleitet man in diese Richtung. Es kann aber vileiecht sogar reichen, wenn man die Natur als Gott betrachtet und diese verehrt, um nicht die Umwelt zu zerstören.

Alle "Gottlosen" haben somit laut Kardinal keine Kultur. Basta! Das hat der Kardinal nicht gesagt! Ohne Gott gleitet die Kultur in diese Richtung. Kleines Bsp: Wieviele Morde, Raum, Vergewaltigung, Köroperverletzung etc etc gibt es bei den Ämischen? gegen null, weil die Kultur dort eben sich nicht von Gott wegbewegt.

Der Hl. Stuhl ist wieder einmal kräftig in ein ökumenisches Fettnäpfchen getreten: Anstelle von Apostolischen Administraturen, wie sie bisher bestanden, errichtete er in Kasachstan eine katholische Erzdiözese und eine Diözese. Die russisch-orthodoxe Kirche, die Kasachstan zu ihren "kanonischen Territorien" zählt, fühlte sich zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre durch die Errichtung katholischer Diözesen in "ihrem Gebiet" brüskiert. Vor zwei Jahren hatte der Vatikan vier Diözesen in Russland errichtet und damit die Beziehungen zur russisch-orthodoxen Kirche stark belastet. Besonders verärgert ist man im russischen Patriarchat darüber, dass auch die Errichtung von neuen Bistümern in Kasachstan ohne Konsultation und vorherige Information der russisch-orthodoxen Kirche erfolgt war.
Wo ist da das Fettnäpfchen? Wusste nicht das Du Uta gegen die religionsfreiheit bist.

Dem ehemaligen Bischof von Rotterdam, Roland Bär, ist vom Vatikan ein Bußschweigen auferlegt worden. Der 75jährige über Holland hinaus bekannte Bischof hatte öffentlich und in aller Deutlichkeit kritisiert , dass der Vatikan keine Debatte über die verpflichtende Ehelosigkeit der Weltpriester zulässt und alles unternimmt, jeden Ansatz solcher Diskussionen abzublocken
Was ist da speziell? Sogar die Speiler einer mannschaft bekommen ein redeverbot, oder die Firma für die Du arbeitest kann Dich damit belegen oder entlassen wenn Du gewisse Sachen sagen willst. Jeder ist frei dabei zu sein, oder auszutreten.

Nebenbei ich bin nicht Katholik, weshalb ich das Zöllibat auch kritisieren darf und bin auch nicht Ämischer.

Mir geht es aber darum, erstens die Sachen zu verstehen und zweitens nicht religionsfreiheit zu fordern und gleichzeitig alle Aussagen die dies zur Folge hat zu kritisieren. Letzteres geht nicht auf.

Ich weiß gar nicht mehr so richtig , warum man nur den Muslimen ein mittelalterliches Weltbild vorwirft!
ZB deshalb: Die irakische Zweigstelle des Terrornetzwerks al-Qaida hat 150.000 Dollar Kopfgeld auf einen schwedischen Karikaturisten ausgesetzt, der den Propheten Mohammed als riesiges Hundedenkmal inmitten eines Kreisverkehrs gezeichnet hatte. „Von heute an rufen wir alle auf, das Blut des Karikaturisten zu vergießen, der es gewagt hat, den Propheten zu entwürdigen“, erklärte Abu Omar al-Baghdadi, Chef der al-Qaida im Irak, in einer Internetaussendung.
Wirklich schlimm ist aber, das keine einzige (anerkannte) muslismische Organisation, noch eine muslimische Universität oder so, diese Aussage verurteilt hat. Stand 17.9 16.00 Uhr. Vermute das auch keine Verurteilung kommen wird. Die Frage ist wieso kommt diese Aussage nicht???Stell Dir vor irgend ein Bischof würde so was ähnliches sagen. Man würde eine Verurteilung einer solchen Aussage oder sogar eine entschuldigung vom Vatikan verlangen. Aber umgekehrt natürlich nicht
 
Hallo Beat,
ich möchte dich schon bitten, mit Deinen Vergleichen vorsichtig zu sein!

Finde ich nicht im gegenteil. Es ist problamatisch immer mehr alles als richtig zu betrachten nur weil es einem passt oder es gerade so gut geht.
Bsp:
- Sexualität: Kindesmissbrauch, Vergewaltigung, Degradierung der frau als Lustobjekt etc
- Umgang mit der Umwelt nach dem Motto nach mir die Sintflut
- Nationalsozialismus, Stalinismus, etc

Du willst mir doch nicht unterstellen, dass ich die von Dir benannten Straftaten billige?
Im übrigen habe ich mich in keiner Weise gegen die Notwendigkeit von Gesetzen ausgesprochen!

Leòn
 
Für mich ist dieser Thread ein neuerliches und ziemlich trauriges Beispiel für Intoleranz und Religionsfeindlichkeit in diesem Forum. Meinungsfreiheit gibt es hier im Forum schon seit einiger Zeit nicht mehr, dafür Spott und Verhöhnung. Und eine braune Ecke für Kritiker oder Andersdenkende wurde auch schon eingerichtet. In der schweigt es sich nämlich am schnellsten. Bald werden sich nur noch ein paar Leute in diesem Forum mit einer einzigen gemeinsamen Meinung unterhalten, aber dafür einander stets herzlich grüßen. Das ist ja auch die Hauptsache.

Lasst die Christen einfach endlich in Ruhe. Sie zwingen im Gegensatz zu den Atheisten keinem ihr Weltbild auf, verhöhnen niemanden und greifen Andersdenkende nicht an.

Ich suche keinen Streit, sondern habe einfach nur meine Meinung gesagt. Ich werde ohnehin das Forum in Kürze verlassen, da es mir hier immer weniger gefällt.
 
zum glück schreibe ich hier nicht mit, denn sonst würdest du noch viel schneller gehen als du angekündigt hast.

speziell wenn ich das mit der braunen ecke lese!
und unterstehe dich mir nur irgendwas in dieser richtung zu unterstellen!


grüße
richter
 
Nur weil die NS Leute den Begriff entartet fast ins gegenteil drehten ist der begriff an und für sich immer noch treffend.

Ganz wörtlich heißt doch "ent-artet" : aus der Art geschlagen, nicht artgerecht.
Dabei stellt sich mir die Frage, was nun "ge-artet" ist, also der Art entsprechend. Im 3. Reich wurde diese Frage beantwortet durch die Ideologie der Nationalsozialisten, die die moderne Malerei (damals eher noch in den Anfängen) so bezeichnet haben. Woher nun ausgerechnet diese Leute die Befugnis und Qualifikation gehabt haben sollten zu beurteilen, was "ge-artet" ist, weiß ich immer noch nicht.
Aber sie haben großen Schaden damit angerichtet, der zum Teil heute noch nicht behoben ist:
- Verluste von Bildern (es gibt heute noch Erbstreitigkeiten um Bilder, die damals verschwunden sind)
- Verluste von Menschen, die nicht mehr malen durften oder emigrieren mußten.

Kleines Bsp: Wieviele Morde, Raum, Vergewaltigung, Köroperverletzung etc etc gibt es bei den Ämischen? gegen null, weil die Kultur dort eben sich nicht von Gott wegbewegt.
Es stimmt: bei den Amish-People gibt es kaum Kriminalität, wenigstens dringt da nichts nach außen. Meiner Ansicht nach liegt das aber nicht so sehr daran, daß der Glaube diese Leute zusammenhält sondern daran, daß in einem überschaubaren Rahmen diese Leute sehr aufeinander aufpassen, strenge Gesetze haben und durchaus die Angst vor Ausschluß eine Rolle spielt. In einer größeren Gemeinschaft wie einem Staat (z.B. den USA) ist dies nicht aufrechtzuerhalten.

Kinder/ Jugendliche
Auch die Kinder der Amish People durchleben Versuchungen, Zweifel und Rebellion, doch trotz der strengen Regeln der Amish People entscheidet sich die Mehrheit, amish zu bleiben; manche, weil sie Angst haben, mit dem "Bann" belegt zu werden (s.o.), andere, weil der Familienzusammenhalt so stark ist. Sie haben, bis zum 16. Lebensjahr und damit der taufe, noch relativ viele Freiheiten. Alle 2 Wochen treffen sie sich zum Singen wo sie einander kennen lernen können.
ema.bonn.de/reli/10/AmishPeopleEin.html

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leon

Entschuldige wenn es so angekommen ist, als wüprde ich dir etwas unterstellen, das war nicht meine absicht.
Habe mit den eextremen Beispielen zeigen wollen, das es eben im gegenteil problematisch ist, keine Kriterien festzulegen, das etwas richtig ist. Gesetze sind zB eine Art festzulegen was richtig ist und diese sind wei Du sagts ebensowenig problematisch wie andere sachen, im Gegenteil.
 
Hallo Uta und Andere

Mit der erklärung was ent-artet ist hast Du völlig recht. Die NS hat schlicht falsxcch definiert was ent-artet ist. Es ist wie mit den Gesetzen, das es sie gibt ist ja eigentlich gut, aber wenn man falsche Gesetze macht, wie die Rassengesetze der NS zB, dann ist das RESULTAT GERADE DAS gEGENTEIL.

Es stimmt: bei den Amish-People gibt es kaum Kriminalität, wenigstens dringt da nichts nach außen. Meiner Ansicht nach liegt das aber nicht so sehr daran, daß der Glaube diese Leute zusammenhält sondern daran, daß in einem überschaubaren Rahmen diese Leute sehr aufeinander aufpassen,
Uta da trennst du Sachen die nicht trennbar sind. Wegen dem Glauben leben sie eine Gemeinschaft, nach dem Motto die Gläubigen sind der Leib mit Christus als Kopf (Bibelstelle kann auf Wunsch nachliefern). Und in einem Leib kann ein Körperteil nicht einfach etwas anderes machen als die anderen Körperteile.

strenge Gesetze haben
Sie haben tausendmal weniger Gesetze als wir. Ob die wenigen streng sind ist Ansichtssache. Wenn ich zB die Auflagen für Unterstützung bei uns anschaue, sind diese sehr streng im Vergleich zu ihnen.

und durchaus die Angst vor Ausschluß eine Rolle spielt. Jeder will nich ausgeschlossen zu werden, sei es am Arbeitsplatz, in der Familie im kollegenkreis. Glaube nicht das diese Angst bei den Amischen im Schnitt grösser ist als bei uns, im gegenteil

In einer größeren Gemeinschaft wie einem Staat (z.B. den USA) ist dies nicht aufrechtzuerhalten.
Oh doch, indem man entsprechende lebensgemeinschaften eine Stuife tiefer gründet. Der Staat besteht zB aus Familien, dann pol. Gemeinden etc etc. Bei den Ämischen ist es Grossfamile und dann die Gemeinschaft. Wäre also machbar. Ob gut aoder nicht ist eine andere frage.

Auch die Kinder der Amish People durchleben Versuchungen, Zweifel und Rebellion,
Natürlich, es sind fehlerhafte (und sündige) Menschen bzw Kinder wie wir alle

doch trotz der strengen Regeln der Amish People entscheidet sich die Mehrheit, amish zu bleiben
wieso trotz? ir im Westen haben sehr viele Gesetze etc. Bleiben wir im Westen trotz den Gesetzen und gehen deshalb nicht in ein Land, wo anarchie herrscht wie Irak? Oder ist es nicht eher so, dass wir wegen den Gesetzten , welche Schutz und Sicherheit bieten hier?

manche, weil sie Angst haben, mit dem "Bann" belegt zu werden (s.o.), andere, weil der Familienzusammenhalt so stark ist.
Das ist sicherlich so falsch nicht. Aber grossmehrheitlich sind die Ämischen gerne und völlig freiwillig ämische. Ausserdem zeigt ihr leben in der Praxis, das man ohne Gewalt im vertrauen augf Gott leben kann. Die Vorfahren (sogenannte Wiedertäufer) der Ämischen waren hier und wurden von staates wegen wegen Ihres Glauibens beraubt, gefoltert und massenhaft hingerichtet, wenn sei nicht Ihrem glauben abschworen. Das taten grossmehrheitlich diese Leute nicht weshalb tausende ertränkt, geköpft und verbrand wurden.
Es gibt viele Theorien einer gewaltfreien Gesellschaft, keine hat sich in der Praxis annähernd funktioniert, ausser dads glaubensleben der ämischen
 
Hallo Leon

Entschuldige wenn es so angekommen ist, als wüprde ich dir etwas unterstellen, das war nicht meine absicht.
Habe mit den eextremen Beispielen zeigen wollen, das es eben im gegenteil problematisch ist, keine Kriterien festzulegen, das etwas richtig ist. Gesetze sind zB eine Art festzulegen was richtig ist und diese sind wei Du sagts ebensowenig problematisch wie andere sachen, im Gegenteil.

Hallo Beat,
ich danke Dir für Deine Erläuterung und habe mich darüber gefreut.

Inhaltlich würde ich es in Ordnung finden, wenn wir es so stehen lassen könnten.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Auf den einen oder anderen Eiertanz könnte ich in diesem Thread gern verzichten. Ich glaube, dass das alles ziemlich einfach ist.
Das Wort "entartet" ist von den Nazis aus seinem davor üblichen Bezug herausgelöst und neu aufgeladen worden. Zwar dauerte der braune Spuk nur 12 Jahre, sie reichten aber aus, dass manches vielleicht für Jahrhunderte nicht mehr verwendbar ist. Das Wort entartet gehört dazu. Wer es verwendet, ist nicht naiv, sondern provokativ. Wer über die Wirkung des Wortes überrascht ist, ist ein politischer Wurschtel. Solche sollten sich in der Öffentlichkeit nicht mehr äußern.

Viele Grüsse, Horaz
 
Lasst die Christen einfach endlich in Ruhe. Sie zwingen im Gegensatz zu den Atheisten keinem ihr Weltbild auf, verhöhnen niemanden und greifen Andersdenkende nicht an.

Nöö, wirkliche Christen machen das wohl nicht. Aber wie viel Prozent der "Christen" sind das? :greis:

flower ich fände es schade wenn Du nicht mehr schreibst. Ich bin wohl in den meisten Fällen überhaupt nicht Deiner Meinung - freue mich aber, dass DU eine Meinung hast und diese auch relativ konsequent vertrittst!

Lieben Gruß

PS: Ich finde es auch sehr schade, dass Lukas vor kurzem gegangen ist :mad:
 
Hallo mister X

wirkliche Christen machen das wohl nicht. Aber wie viel Prozent der "Christen" sind das?
Leider nur wenige, es sind (viel) weniger als 4%.
Auch logisch, wenn man Jemanden der in einer Garage (familie die einer kirche angehört) geboren wurde als Auto (Christ) bezeichnet, nicht verwunderlich... smile

Wieso ist Lukas denn gegangen???
 
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