"Briefe an Vanessa" von Jeremy W. Hayward

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ISBN: 3924195536

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ISBN: 3810509140


Rezension
25 Briefe, zehn Stunden, insgesamt 8 CDs über Wissenschaft und Spiritualität! Über die Wiederverzauberung der Welt, über ein teilnehmendes und nicht nur ein rationalistisch-wissenschaftliches Bewusstsein – nicht gerade wenig, was da vom Hörer verlangt wird. Einer, der nie die Sehnsucht nach einer tieferen Dimension in seinem Leben spürt, wird mit diesen Briefen kaum etwas anfangen können. Gleich vorweg, der Autor betont immer wieder, dass beide Welten – die verzauberte und die tote, rationalistische – gleichberechtigt nebeneinander bestehen können. Um den Zauber einer magischen, lebendigen Welt erleben zu können, muss man das logische Denken nicht aufgeben. Bestes Beispiel dafür ist der Autor selbst: Er ist Kernphysiker und Molekularbiologe, praktiziert und lehrt aber auch seit 20 Jahren Meditation.
Worum geht es in diesen Briefen eines Vaters an die Tochter? Zum einen um die Aussicht auf ein Leben in einer heiligen, magischen, verzauberten und vor allem lebendigen Welt, in der man sich nicht allein fühlt. Zum anderen geht es darum, Hindernisse, die uns den Weg dahin verstellen, zu erkennen und zu beseitigen. Es geht um die „Geschichte“, die uns von Kindheit an erzählt wird, und die wir als die allein richtige betrachten. Ihre Kernaussage ist die These von der toten, unbeseelten Materie. Und diese Sicht prägt unsere Wahrnehmung auf allen Ebenen: Körper, Seele und Natur sind getrennt, Tiere, Pflanzen, die ganze Natur sind tot, haben kein Leben und Fühlen in sich. Wenn wir uns dieser Konditionierung bewusst werden, können wir sie auch durchbrechen.

Beeindruckend zeichnet Hayward die Entwicklung der Wissenschaft nach – in der Atom- und Quantenphysik, den Kognitionswissenschaften, der Biologie und der Jungschen Psychologie – und zeigt, wie die moderne Naturwissenschaft heute mehr und mehr metaphysische Fragestellungen in ihre Sicht der Welt mit einbezieht. In diese Exkursion durch die „Entzauberung unserer Welt“ baut er Mythen und Legenden der Naturvölker, die eine gänzlich andere Sicht von der Welt und dem Universum haben. Sie wussten schon immer, dass sie ein Teil eines größeren Ganzen sind! Anekdoten von Wissenschaftlern, nachvollziehbare Experimente und Meditationsbeschreibungen runden die Briefe ab.

Jeremy W. Hayward promovierte in Kernphysik. Er studierte anschließend Molekularbiologie und forschte am Massachusetts Institute of Technology. 1974 gründete er das Narope-Institute mit. Diese Hochschule gründete auf buddhistischer Philosophie. Weitere Bücher von ihm: „Der Zauberer der Alltagswelt“, „Die Erforschung der Innenwelt“.

Christoph Lindert liest diese Briefe sehr einfühlsam. Seine Stimme macht Mut, sich zu öffnen für ein fühlendes, teilnehmendes Leben im Alltag, für ein verantwortungsbewusstes Umgehen mit der Natur. Lindert zählt zu den renommiertesten deutschen Hörbuchsprechern, arbeitete an verschiedenen bedeutenden deutschen Bühnen. Neben seiner Tätigkeit als Fernsehschauspieler ist er häufig als Sprecher im Rundfunk zu hören. Seine Erfahrung mit „Briefe an Vanessa“ beschreibt er so: „Die Arbeit mit diesem Buch hat mein Leben verändert, und dieser Prozess geht weiter.“

Es gibt eine sehr gute Rezension auf der Seite von amazon und eine recht schlechte. Vielleicht ein Grund dafür, sich dieses Buch anzuschauen.
Ich habe es bis jetzt nur an eine Vanessa verschenkt, es selbst aber nicht gelesen und auch noch kein Feedback erhalten.

Grüsse,
Oregano
 
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