"Vergiß Alzheimer" von Cornelia Stolze

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Hier wird dieses Buch recht ausführlich beschrieben:

Die Thesen von Frau Stolze
Stolze trägt Folgendes vor:

Die meisten Patienten, denen heute von den Ärzten Alzheimer angehängt werde, würden nie auf das entscheidende Diagnosekriterium, die schon vom alten Alois Alzheimer (1864-1915) gefundenen Plaques und Tangles im Gehirn überprüft. Ohne dieses Kriterium sei die Diagnose aber willkürlich und unsicher. Es könnte sich genau so gut um andere Arten von Demenz (zum Beispiel vaskuläre Demenz) oder um Depressionen oder auch nur um einen vorübergehenden Zustand von Verwirrtheit handeln.
Plaques und Tangles im Gehirn führten keineswegs zwangsläufig zur Demenz. Es gäbe Patienten bei denen (nach ihrem Tod) massenweise Plaques und Tangles gefunden worden seien, die aber in geistiger Frische gestorben seien. Umgekehrt gäbe es Alzheimer-Patienten, deren Hirn frei von Plaques und Tangles sei.
Alzheimer sei ein Konstrukt, das seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts von einer Verschwörung korrupter und bornierter Mediziner und den PR-Abteilungen der großen Pharmafirmen in die Welt gesetzt und zu einer gigantischen Gelddruckmaschine aufgeblasen worden sei. (Das Wort „Verschwörung“ verwendet Frau Stolze nicht, aber dem Rezensenten sprang es beim Lesen förmlich ins Gesicht.)
Sämtliche Versuche, zu Lebzeiten des Patienten eine von psychiatrisch/psychologischen Orakelsprüchen unabhängige objektive Diagnose oder gar Frühdiagnose zu finden, seien gescheitert. Bildgebende Verfahren seien so unzuverlässig wie die Suche nach Biomarkern im Blut oder im Liquor. Sie hätten bisher nur einige Professoren reich gemacht.
Ein Mittel gegen Demenz gebe es nicht. Nichts helfe: Weder die diversen Acetylcholinesterase-Hemmer, noch der NMDA-Antagonist Memantin, noch die Ginkgo-Präparate, noch Vitamine oder Hormone. Sie würden nicht nur nicht oder wenig nützen, sondern dem Patienten oft schaden. Manchmal lösten die angeblichen Alzheimer-Medikamente die Demenz erst aus. All diese Mittel und die an ihnen hängenden Milliardenumsätze der Pharmaindustrie lebten von faulen Studien.
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Laborjournal online: Buch-Journal

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ISBN: 3462043390


Grüsse,
Oregano
 
Hallo,

sehr verdienstvoll, diesen Lesetipp hier anzusprechen.

Obwohl es für die infrage kommenden engsten Menschen eines(r) Betroffenen(r) fast aussichtslos ist, gegen die von den behandelnden Ärzten, die von der Pharmaindustrie beeinflußt sind, anzustinken u. deren Medikation infrage zu stellen, lohnt es sich vielleicht doch, ein kurzes Interview der o.a. Autorin dazu im Naturarzt 12/12 nachzulesen, wenn das o.a. Werk zu voluminös u. fachspezifisch erscheint, um vielleicht wenigstens eine gewisse kritische Haltung zu bewirken.
Skandalös alleine erscheint in diesem Zusammenhang, daß nach Darstellung von Frau Stolze "Alzheimer-Medikamente Donepezil, Galantamin, Rivastigmin u. Memantin schwere Nebenwirkungen hervorrufen- und zwar fatalerweise solche, die als charakteristische Symptome der vermeintlichen Alzheimer-Krankheit gelten, also Unruhe, Wahnvorstellungeen, agitiertes Verhalten, Angst, Apathie, Reizbarkeit u. vieles mehr".

Gruß
 
Hallo,

sehr verdienstvoll, diesen Lesetipp hier anzusprechen.


Skandalös alleine erscheint in diesem Zusammenhang, daß nach Darstellung von Frau Stolze "Alzheimer-Medikamente Donepezil, Galantamin, Rivastigmin u. Memantin schwere Nebenwirkungen hervorrufen- und zwar fatalerweise solche, die als charakteristische Symptome der vermeintlichen Alzheimer-Krankheit gelten, also Unruhe, Wahnvorstellungeen, agitiertes Verhalten, Angst, Apathie, Reizbarkeit u. vieles mehr".

Danke, liebe Oregano und Forgeron für Euere Beiträge.
Als meine Mutter ins Heim mußte, weil sie nach dem KH nicht mehr alleine leben konnte, stellte ich eines Tages fest, daß sie von vier Ärzten behandelt wurde. Auf meine Frage, wozu das nötig sei, bekam ich die Antwort: Bei Alzheimerpatienten braucht man das eben. Bis dahin war bei ihrem Hausarzt nie die Rede von Alzheimer gewesen.
Das war das erste Mal, daß ich sofort Maßnahmen ergriffen habe. Ich ließ mir die Liste der Medikamente zeigen und schrieb mir die Präparate auf.
Da der Hausarzt am anderen Ende der Stadt praktizierte, konnte ich nicht gut verlangen, daß er zu meiner Mutter ins Heim kam um dort Hausbesuche zu machen. Ich ging also mit der Liste zu ihm und wir besprachen zusammen, was das für ein Kuddelmuddel wäre und wie man dem abhelfen könnte.

Erst mußte ich ein Einverständnis von meiner Mutter erwirken. Wir versuchten die Mittel auf ein Minimum zu reduzieren. Das war nötig, weil einige Mittel direkt gegeneinander gewirkt haben und einige waren doppelt nur von anderen Herstellern. Ich bin dazu einmal in der Woche mit der Mutter in die Praxis gefahren, obwohl ich mit verschiedenen Pflegern deshalb Probleme bekam. Wir mußten ja das Zeug ausschleichen und ich brauchte dazu die Leute, die die Medikamente verteilen. Wir suchten uns also den Arzt aus den Vieren heraus, der uns am vertrauenswürdigsten erschien und der Hausarzt hat mit dem dann die weiteren Maßnahmen besprochen.

Daß diese Ärzte nicht einmal die Karte angeschaut haben, auf der sämtliche Mittel standen, die täglich verabreicht wurden, spricht Bände.

Es hat sage und schreibe 4 Wochen gedauert, bis ich Ordnung in diesen Filz gebracht hatte. Daß ich danach als rotes Tuch angesehen wurde steht noch auf einem anderen Blatt.

Die Zeit in der die vier Ärzte meine Mutter in den Klauen hatten, brachte eine starke Verschlechterung in ihrem Befinden, sie litt fortschreitend an den verschiedensten neuen Symptomen, die nachdem wir mit der Medikation von bestimmten Mitteln Schluß gemacht hatten, wieder verschwanden.

Von der Krux mit dem Elektrosmog an ihrem Bett habe ich schon an anderer Stelle hier geschrieben, das war auch eine Baustelle, die ganz schwer zu bereinigen war und zu den falschen Medikamenten noch zusätzlich zu starken Problemen führte.

Ich mache jetzt Schluß, weil mich das ganze schon wieder so aufregt, daß ich mich in den H. beißen könnte, damals keine Anzeige wegen Körperverletzung gestartet zu haben. :schlag:

G Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben ja auch die Diagnose Alzheimer bekommen, aber ich habe mich geweigert meinem Mann die Tabletten zu geben und stieß dabei bei dem Arzt auf völliges Unverständnis und wollte dann gar nicht mehr mit uns reden. Aber das war mir total egal und uns sieht dieser Arzt nie wieder. Bis heute hat mein Mann noch keine Tablette genommen und verändert hat sich sein Zustand auch nicht besonders. Wenn ich nur an den Assauer denke, wie schnell der verfallen ist und der hat sich noch freiwillig einer Studie angeschlossen.

Wenn ich mir nur vorstelle, wenn ich dem Arzt vertraut hätte, aber das ist bei mir schon lange nicht mehr der Fall. Erst mache ich mich selber schlau und dann gehe ich zum Arzt.

Renan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rota,

ich habe ähnliche Erfahrungen wie Du gemacht. Meine Mutter kam mit einem kleinen Koffer voller Medikamente ins Altenheim und nahm sie auch alle brav nach Vorschrift.
Nur ging es ihr nie besser sondern eher schlechter, vor allem vom Magen her.
Seltsamerweise wurde kein Säureblocker verschrieben.
Eines Tages habe ich sie dann überreden können, sich auf eine Homöopathin/Internistin einzulassen, die sie schon kannte. Innerhalb kurzer Zeit war der Koffer fast leer, bzw. die vorherigen Medikamente wurden so gut wie alle durch Homöopathie ersetzt. Es ging ihr besser, auch schmerzmäßig!
Leider, leider - aber das wußte ich damals noch überhaupt nicht - wurde dann von ihrem Hausarzt beschlossen, daß sie jetzt ein Morphium-Pflaster bekommen müsse; gleichzeitig auch noch Saroten, das die Schmerzschwelle für sie positiv verändern sollte.
Etwa zu der Zeit wurde sie immer vergeßlicher und apathischer, und letztlich konnte sie dann gar nichts mehr tun.

Ich bin mir heute ziemlich sicher, daß das Morphium-Pflaster + Saroten sie "lahm gelegt" haben, zumal sie immer schon ziemliche Probleme hatte mit Medikamenten. In den 60/70/80iger Jahren waren die Ärzte ja äußerst gerne bereit, etwas zu verschreiben. Zweifel waren damals noch eher selten.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano

Meine Mutter kam mit einem kleinen Koffer voller Medikamente ins Altenheim und nahm sie auch alle brav nach Vorschrift.

Das hat man bei meiner Mutter gleich untersagt. Alle Medis wurden von den Pflegern verteilt das hat wieder einige Punkte auf der Leistungsliste gebracht. :mad:

Nur ging es ihr nie besser sondern eher schlechter, vor allem vom Magen her. Seltsamerweise wurde kein Säureblocker verschrieben.

Meiner Mutter ging es auch immer schlechter, vor allem hatte sie Verstopfung ohne Ende und bekam andauernd Abführpillen.

Eines Tages kam ich früher als sonst zu ihr zu Besuch und merkte schon am Geruch im Zimmer, da war allerhand am dampfen. Ich öffnete den Deckel der Schüssel und fiel fast in Ohnmacht. Da war so viel drin, daß sie bis zum Rand gefüllt war. Addiert war das Gerät bestimmt 3 Tage nicht gereinigt worden.

Ich meldete mich bei der Oberschwester um mich zu beschweren. Als wir ins Zimmer kamen, waren die Fenster weit geöffnet und das Ärgernis entfernt. Ich hatte keine Beweise für meine Behauptung. :mad:

Wenn ich abends zu Besuch kam sah ich manchmal eine Schwester im Frühstücksraum sitzen die sich heftigst mit den Strichlisten der Bewohner beschäftigte. Das ging aber ritsch ratsch... ein Kreuzchen nach dem anderen wurde da gemacht, ohne auf die Wirklichkeit zu achten.

Auf unserer Rechnung fanden sich Dinge, die ich selber für meine Mutter gemacht hatte, z.B. gefüttert, oder gewaschen, wenn sie morgens im Unterröckchen mit schon ganz kaltem Rücken am Waschbecken saß und sich selber waschen sollte und nicht konnte, weinte sie einmal, und unter Tränen sagte sie, daß sie jetzt schon seit1 Stunde so dasitzt und auf die Schwester wartet. Das wurde dann als Argument verwendet, daß dieser Punkt "waschen" auf die zu bezahlenden Posten kommen mußte. Der Unterschied des zu bezahlenden Betrags für "beim Waschen helfen" und "waschen" war heftig.

Wenn ich ihre Füße salbte, fand ich öfter noch ganz graue Fusseln zwischen den Zehen, die klebten, für mich ein Zeichen, daß sie nicht geduscht oder gebadet wurde. Auf der Liste stand der Posten aber jede Woche 2-3Mal.

.....wurde dann von ihrem Hausarzt beschlossen, daß sie jetzt ein Morphium-Pflaster bekommen müsse; gleichzeitig auch noch Saroten, das die Schmerzschwelle für sie positiv verändern sollte.

So wie bei uns, aber sie bekam Tramadol, deshalb die Verstopfung.

Etwa zu der Zeit wurde sie immer vergeßlicher und apathischer, und letztlich konnte sie dann gar nichts mehr tun.

Meine Mutter war immer "brav" und hat alles gemacht, was man ihr gesagt hat. Sie ärgerte sich aber oft im Stillen und eines Tages bekam sie einen Herzinfarkt. Im Krankenhaus erholte sie sich dann zusehens, weil die ganzen Ungereimtheiten im Heim entfielen und Ruhe in ihr einkehren konnte. Von Alzheimer war im KH keine Rede und auch danach nicht mehr.

So leicht geht das mit der Diagnosestellung die in die Arme der Pharmaindustrie treibt, obwohl es bis heute noch kein Heilmittel gegen diesen "Alzheimer" gibt. Wann endlich lernt man eine normale Demenz von Alzheimer zu unterscheiden? Oder weiß man bereits mehr, sagt es aber nicht, weil "Alzheimer so herrlich beängstigend klingt"?

Ich habe für unsere Kinder ein Tagebuch aus der Zeit erstellt, damit sie später wissen, auf was sie achten müssen, wenn wir einmal ins Heim müßten. :D

Ich bitte um Entschuldigung für meine Ergüsse hier, jetzt mache ich zum x-ten Mal den Versuch von meiner Verbitterung diesbezüglich wieder weg zu kommen, denn der Beruf Altenpfleger ist sehr schwer und aufgrund der schlechten Bezahlung auch unbeliebt.

Übrigens hatte ich einige Zeit um Haus mitgearbeitet, hatte mit den Alten gesungen und Geschichten erzählt. Ich wäre auch zu gebrauchen gewesen zu füttern und einzureiben. Das erfuhr dann die Leiterin und bot mir einen 400...Vertrag an. Ich wollte aber viel lieber unentgeldlich arbeiten, was versicherungstechnisch nicht ging. Also unterblieb mein Angebot und hat sich nur noch auf meine Mutter beschränkt. Ich kenne viele Gleichaltrige, die gerne helfen würden, aber keine Verträge wollen. Diese Menschen könnten die Betriebskosten senken. Es ist schon ein Phänomen, daß in Deutschland soooo viel an der Angst vor Schadensfällen scheitert.



Liebe Grüße
Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde auch, dass man mit dieser Diagnose sehr, sehr vorsichtig umgehen sollte.
Meine Mutter(damals 90) wurde auch als "wirr" etikettiert, nach schrecklichen vier Krankenhauswochen und anschließenden Pflegeheimaufenthalten, aber alles, was "wirr" wirkte, war logisch, wenn man genau hinsah.
Z.B. behauptete sie mal, nachts käme ein Mann in ihr Bett. Alle dachten: Dement, klar. Ich zeigte ihr mal die Pflegerfotogalerie im Flur an der Wand, und sie sagte:"Ja, das ist der Mann, der nachts kommt."
Die Nachtschicht hatte es schlicht nicht für nötig gehalten, sich vorzustellen und zu erklären was sie macht. (Die Frau ist ja eh dement, nicht wahr?!:eek:)
Ein Beispiel von vielen.
Ein anderes: Meine Nachbarin erzählte von ihrem Krankenhausaufenthalt, da sei noch eine alte Frau mit im Zimmer gewesen, die war wirr. Sie hätten ihr oft Trinken angeboten, siehe da: plötzlich war sie nicht mehr wirr.

Ich kann dazu nur folgendes sagen: nach diesen Erfahrungen meiner Mutter im Pflegeheim habe ich meine Mitgliedschaft in einem Pflegeselbsthilfeverein gekündigt und bin stattdessen Mitglied der DGHS (darf ich das hier überhaupt schreiben?) und einer ausländischen Sterbehilfeorganisation geworden. Scheint mir besser als eine Pflegeversicherung ...
Trotzdem ein gesundes 2013 :D und Grüße von
Arosa
 
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