Von den Vorteilen meiner Krankheit

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In diesem "Selbstfindungs"-Thread möchte ich folgendes ansprechen:

So abgründig/abwegig mir der Gedanke vorkommen wird ...

Gibt es etwas an meiner Krankheit, das mir Vorteile irgendwelcher Art verschafft?
Etwas, das mein Leben nach der Krankheit negativ verändern würde?
Etwas, das ich vielleicht vermissen würde?
Müsste ich wieder etwas tun, was ich eigentlich nicht tun will?
Würde ich ein gewisses Mass an Zuneigung/Aufmerksamkeit verlieren ... allgemein oder von bestimmten Personen
etc.

Diese Fragen werden auf den Grossteil von uns keinen Einfluss haben und die Antworten keine positive Veränderung auslösen können. Aber wenn nur schon Wenige dabei ein Aha-Erlebnis haben, hat es sich gelohnt, diesen Thread zu eröffnen.

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel,

Gibt es etwas an meiner Krankheit, das mir Vorteile irgendwelcher Art verschafft?

zuerst wollte ich spontan verneinen.

Aber es gibt doch eine ganze Menge Dinge, die ich jetzt besser einordnen kann, was unsere heutige Ernährung angeht , was unser "Gesundheitswesen" angeht ....warum manche Menschen so oder nicht anders reagieren können....

Ich habe gelernt, wie mein Körper funktioniert und was er braucht um zu funktionieren. Und eben, was er gar nicht braucht.

Ich weiß , und das oft nur durch dieses Forum :danke:, was ich selbst machen kann .:freu:

Ich bin heute gesünder als vor Jahren und habe letztendlich viele alte Beschwerden ganz nebenbei verloren !

Ich kann heute manchem Menschen in meinem Umfeld etwas mehr helfen mit meinen Erkenntnissen.....das können sehr befriedigende Erlebnisse sein.

Durch die Krankheit habe ich hier viele nette Leute kennengelernt ....und so lerne ich stetig noch etwas dazu.

Genug Dinge , um dankbar zu sein.....

LG K.
 
Gibt es etwas an meiner Krankheit, das mir Vorteile irgendwelcher Art verschafft?


Ja, das ich viel besser informiert bin für das spätere Alter,denn wenn ich nicht krank geworden wäre , hätte ich mich im Alter auf die Ärzte verlassen;)
wäre uninformierter wie Körperzusammenhänge funktionieren mit ihren diversen Störungen

auch durch das Forums :freu::freu::freu::freu:DANKE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Ja, ich bin viel geduldiger geworden , denn Schnarchigkeit war mir bis dato ein Greuel in jeder Form, habe gelernt dass das Leben keine Überholspur sein muss..

Ja, zu wissen das man eben ganz schnell aus dem Leben gerissen werden kann, war mir vorher nicht so vielen Gedankens wert, das eben die Sicht der einzelnen Tage mir viel wertvoller erscheinen lässt..

Etwas, das mein Leben nach der Krankheit negativ verändern würde?
Etwas, das ich vielleicht vermissen würde?

Nein fällt mir Nichts ein dazu
Müsste ich wieder etwas tun, was ich eigentlich nicht tun will?

Ja mich mit schnöder Arbeit auseinander setzen und der Zeit für schöne Dinge hinterherhecheln muss
Würde ich ein gewisses Mass an Zuneigung/Aufmerksamkeit verlieren ... allgemein oder von bestimmten Personen
etc.

Hat für mich keine Relevanz ,da ich kein Kuschel/Trost.-haben-Muss-Typ bin , ist mir ein Greuel :eek:

Aufmerksamkeit über eine Krankheit zu definieren erliegt Einem Trugschluss, da es sich um falsche Aufmerksamkeit handelt, geboren oftmals aus Unsicherheit gegenüber dem Erkrankten, wie sich verhalten werden muss/sollte, die %-Anzahl die der richgien Anteilnahme entspringen halten sich begrenzt ..--> meine Meinung

liebe grüße darleen:wave:
 
Hallo Marcel
Fragen die mir eine Therapeutin auch schon stellte. Ist aber immer wieder eine gute Sache sich erneut zu fragen, was sich verändert hat. :)
LG KARDE

Gibt es etwas an meiner Krankheit, das mir Vorteile irgendwelcher Art verschafft?
- ich bin dazu aufgefordert mich mit meiner Sensibilität auseinander zu setzen, lerne meine Grenzen, Schwächen und Stärken kennen.

Etwas, das mein Leben nach der Krankheit negativ verändern würde?
- wenn ich es gelernt habe mich nicht mehr zu überfordern, nein

Etwas, das ich vielleicht vermissen würde?
- nein

Müsste ich wieder etwas tun, was ich eigentlich nicht tun will?y
- nein, ich kann so viele Sachen die ich gerne machte durch das Kranksein nicht mehr machen

Würde ich ein gewisses Mass an Zuneigung/Aufmerksamkeit verlieren ... allgemein oder von bestimmten Personen
- Kontakte waren für mich nachdem ich krank wurde für lange Zeit gar nicht mehr möglich
- ich bin nun dabei langsam wieder Freundschaften aufzubauen
- ich habe niemanden der mir Zuneigung od. Aufmerksamkeit wegen meinem Kranksein gibt, das Gegenteil war von Anfang an der Fall
 
Das ist ein thread mit vielen Möglichkeiten.

Meine Krankheit hat diverse Vorteile die sich nach und nach entwickelt haben.
Früher war ich andauernd unterwegs irgenwohin, ich kümmerte mich um viele Dinge, die mich manchmal weit von mir und meinen wirklichen Bedürfnissen weggeführt haben.
Meine Krankheit verlangt von mir, daß ich mich zügle, mir Verzicht auferlege, Ordnung schaffe, im Voraus plane, nicht jeder Bitte von irgendwoher nachkomme, nein zu sagen, mich im Auge zu behalten und zu reagieren, bevor ich mir zu viel auflade.

So viel erst einmal. Ich wollte heute noch antworten, weil ich morgen einen Tag habe, an dem ich auch etwas mache, was mir meine Krankheit als Vorteil erscheinen läßt, ich werde schwimmen gehen, mich massieren lassen, musizieren und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. ;)

Ich kann es mir jetzt leisten, mich verwöhnen zu lassen, nachdem ich meine Knochen über 50 Jahre hinweg meinen lieben Mitmenschen zur Vefügung gestellt habe.

Die Zeit war schön, hat mir viel an Lob und Anerkennung eingebracht, daß ich jetzt immer mehr auf der Seite der zu Versorgenden stehe, stört mich nicht, ich genieße es. :)

Gute Nacht, Ihr Lieben :kiss:

Rota
 

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In diesem "Selbstfindungs"-Thread möchte ich folgendes ansprechen: So abgründig/abwegig mir der Gedanke vorkommen wird ...

Hallo Marcel,

mein erster Gedanke - UUUpsss! Da lohnt sich das Hinschauen.

Gibt es etwas an meiner Krankheit, das mir Vorteile irgendwelcher Art verschafft?

Bei mir war das ein Geschenk Gottes - durch eine Berufskrankheit erhielt ich endlich die Möglichkeit aus meinem inzwischen unliebsamen Beruf auszusteigen und umzuschulen. Ich hatte mir schon mehrere Jahre den Kopf zerbrochen, wie ich das finanziell bewerkstelligen könnte und dann war der Wechsel plötzlich fast mühelos.

Die Suche nach Heilung führte bei mir zu einer vollständigen Umorientierung nicht nur beruflicher Art. Ich begann mich für vieles zu interessieren, wovon ich vorher noch nie etwas gehört hatte. Dabei spielten auch neue Freunde eine wichtige Rolle, die ich etwa während einer Kur kennen lernte usw.

Im Rückblick konnte ich erkennen, daß insbesonder die Wirbelsäulenprobleme gleichzeitig einen Lernprozeß auslösten. Ich hörte auf meinen Körper, wurde gelassener, entspannter, was die Beschwerden reduzierte. Stand ich vor schwierigen Entscheidungen und wußte nicht, ob ich ja oder nein zu etwas sagen sollte, wies mir die Wirbelsäule mittels Schmerzen den Weg, dann tat ich es nicht und die WS war's zufrieden, Schmerzen verschwanden wieder. Tat ich es trotzdem, wurden die Schmerzen stärker und zwangen mich meine Entscheidung zu ändern. Heute betrachte ich meine WS als Barometer - es ist sofort ablesbar, wenn ich dabei bin, einen falschen Weg einzuschlagen. Die WS drückt ganz deutlich Gefühle aus, die ich, weil sie tief verborgen sind, noch nicht einmal wahr nehme. Könnte mir keinen besseren Ratgeber wünschen!

Etwas, das mein Leben nach der Krankheit negativ verändern würde?
Etwas, das ich vielleicht vermissen würde?

Nein, nur positiv, wenn man von den gesundheitlichen Einschränkungen absieht, die verblieben sind und mir manche früher erfreuliche Sportart nicht mehr erlauben.

Müsste ich wieder etwas tun, was ich eigentlich nicht tun will?

Ja, ich wäre wohl bis zur Rente im ungeliebten Beruf geblieben, nicht die Arbeit selbst war das Problem, sondern das was da getrieben wurde... Womöglich weitere OPs, sich ständig verschlechternder Gesundheitszustand, wenn ich durch die Krankheit nicht gelernt hätte Alternativen zu suchen und mich um mich selbst zu kümmern, statt auf die Ärzte zu hören.

Würde ich ein gewisses Mass an Zuneigung/Aufmerksamkeit verlieren ... allgemein oder von bestimmten Personen etc.

Nein. Es war umgekehrt - denn die Krankheit sah man mir nicht an, konnte die Schmerzen und schlaflosen Nächte nicht sehen, also wurde ich als wehleidig betrachtet bzw. bekam gesagt "reiß dich zusammen oder stell dich nicht so an".

Gruß,
Clematis23
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ich möchte hier noch etwas nachtragen, was mir ziemlich sicher selbst passiert ist. Wenn wir krank sind, bemühen wir uns Heilmittel und Therapien zu finden, die uns gesunden lassen und das wird jeder auch so sehen und es vollkommen ehrlich sagen und meinen.

Doch unterschwellig und völlig unbewußt, kann es möglich sein, daß wir das alles tun und dennoch eigentlich nicht gesund werden wollen. Ich betone: selbst weiß man das überhaupt nicht und würde jemand einem so etwas sagen, würden wir es völlig ehrlich und überzeugend abstreiten.

In meinem Beitrag unten hatte ich geschrieben, daß die Krankheit für mich ein Geschenk war, weil ich dadurch endlich eine Umschulung machen konnte, die ich schon lange wollte, aber nicht wußte, wie ich das anstellen sollte.

Was da in meinem Unterbewußtsein seelisch und psychisch ablief weiß ich bis heute nicht, nur das Ergebnis kenne ich. Könnte es so gewesen sein, daß ich unbewußt die Folgen der Krankheit schon voraussehen konnte, obwohl ich mich damit nicht bewußt befaßt hatte? Damals wollte ich nur meine Schmerzen los und gesund werden - so weit ich das wußte. Wenn ich gesund geworden wäre, hätte das positive Ereignis nicht statt finden können. Als ich aus der Tretmühle dann raus war, also das unbewußte Ziel eingetroffen war, machte die Genesung plötzlich größere Fortschritte... und das nicht nur weil ich aus der Tretmühle raus war.

Dies könnte man auch mit dem Titel: "Rätselhafte Vorgänge der Seele und des Unterbewußtseins" versehen. Wenn wir trotz aller Bemühungen gesund zu werden, krank bleiben, dann wäre ein Blick in diese Richtung vielleicht hilfreich. Nur so ein Gedanke... ;)

Grüße,
Clematis
 
Meine Krankheit verlangt von mir, daß ich mich zügle, mir Verzicht auferlege, Ordnung schaffe, im Voraus plane, nicht jeder Bitte von irgendwoher nachkomme, nein zu sagen, mich im Auge zu behalten und zu reagieren, bevor ich mir zu viel auflade.

Die Zeit war schön, hat mir viel an Lob und Anerkennung eingebracht, daß ich jetzt immer mehr auf der Seite der zu Versorgenden stehe, stört mich nicht, ich genieße es. :)

off topik
Nach ca. 1 1/2 Jahren jetzt sehe ich das anders.

So lange ich stark war hatte ich viele Freunde, jetzt, wo ich selber mal Hilfe bräuchte, stehe ich mit meinem Mann oft alleine da. Nicht immer möchte ich unsere Kinder bitten. Familie sollte sich gegenseitig stützen, auch wenn es manchmal schwer fällt.
Zeit ist Geld, das merke ich jetzt immer öfter daran, daß Menschen viel Zeit fürs Geld verdienen aufwenden aber nicht an später denken, wenn sie mal krank sind und froh wären, wenn sie früher daran gedacht hätten, was ihnen die Krankheit einbringt.

Da ließe sich noch ziemlich viel dazu sagen, fürs erste aber lasse ich es mal gut sein.
LG Rota
 
Da Rota diesen Thread wieder hervor geholt hat, möchte ich auch noch etwas dazu schreiben:

Mir hat Krankheit auf jeden Fall eines gebracht: mein Leben ist anders verlaufen als ich es mir so vorgestellt habe. Ob das nun Vor- oder Nachteil war/ist, kann ich nicht sagen. Es ist, wie es ist :)...

Trotzdem gibt es manches Bedauern darüber, was ich wegen Krankheit nicht tun konnte. Aber wenn solche Gedanken aufkommen, schicke ich sie weg ("wie Wolken, die ich wahrnehme, aber nicht weiter verfolge" - wie es in einem Meditationstext heißt).
Es gibt auch Nachdenklichkeit darüber, ob Groll und Wut darüber, was einstens Ärzte nicht erkannt haben, noch da ist. Meistens glaube ich, diesen Leuten verziehen zu haben; trotzdem kommt manchmal immer noch Wut auf, wenn ich daran denke, wie sehr sie mich im Regen haben stehen lassen, ebenso wie Menschen in meinem nahen Umfeld, die die Diagnosen der Ärzte geglaubt haben.
Aber auch da gilt: wenn möglich los lassen; - das belastet nur, ohne irgendeine positive Wirkung zu haben. Doch, eine vielleicht: ich kann heute wesentlich besser zu Krankheit und "Siechtum" stehen: wenn mir jemand einreden möchte, daß das doch nur meine eigene Sache sei, daß ich doch nur an meiner Theorie der Vergiftung festhalte, um z.B. Ernährungsfehler zu vertuschen, dann kann ich da ruhig und sicher sagen, daß ich wohl mehr Wissen angesammelt habe als jemand, der sich nie mit solchen Themen beschäftigen mußte - notgedrungen.

Was ich auch gelernt habe: ich setze mich mit solchen Leuten gar nicht mehr auseinander, weil das sinnlos ist. Wer sich mit den Themen Vergiftung u.ä. auskennt, wird eher demütig schweigen und sich ggf. anhören, was der Kranke zu sagen hat. Wer da das große Wort schwingt, wird von mir nicht mehr Ernst genommen. Warum sollte ich so jemand auch Ernst nehmen, wenn das nicht auf GEgenseitigkeit beruht? Das gilt auch für Ärzte und gerade die.

Das waren alles Lernprozesse, die nicht freiwillig gelaufen sind sondern erzwungen wurden und zu einer gewissen Weisheit aber auch trauriger Resignation - je nach Situation - geführt haben. Ich möchte sie nicht missen, aber ich denke, ich hätte auch ganz gut ohne sie leben können.

Was Rota anspricht: Helfen und "geholfen werden" im Alter: ein schwieriges Kapital, bei dem vorhandenes Geld bis zu einem gewissen Grad sehr nützlich sein kann, um sich Hilfe zu kaufen. So bin ich im Moment sehr froh, eine "Bürohilfe" für den ganzen Papierkram wie Ablage, Kontoauszüge, STeuerunterlagen usw. gefunden zu haben, die im Zweifelsfall z.B. bei einem Krankenhausaufenthalt auch einspringen kann, damit dann nicht alles einfach liegen bleibt.

Gleiches gilt für körperliche Gebresten. es ist angenehm, wenn man es sich leisten kann, auch mal ein Taxi zu bestellen, um irgendwo hinzufahren, ohne vorher jemanden zu suchen, der fahren kann.

Grüsse,
Oregano
 
Mit großem Interesse habe ich eure Beiträge gelesen.
Wie schon bei der Threaderöffnung fällt es mir schwer meine Gedanken in Worten festzuhalten, denn mich wühlt das Thema sehr auf.
Wie gern hätte ich öfters Tage,an denen ich mich wirklich gut fühle und mich nicht irgendwelche Schmerzen und eine Müdigkeit im Griff haben und das schon,solange ich denken kann.
Ich habe viele Ärzte in meinem Leben kennengelernt und ihre Diagnosen,worüber ich heute schon lächeln kann.
Da man mir nichts ansieht und auch die Befunde( normale) immer in Ordnung waren,kam ich mir immer wie eine Simulantin vor und verstummte in den Jahren.
Ich schaffte es den Anforderungen im Berufsleben, ohne große Ausfälle,gerecht zu werden und lebe zwei Leben.
Das auf Arbeit voller Energie und lustig und zu Hause zurückgezogen,um die nötige Kraft für den Alltag aufzubringen.
Jeden Morgen muss ich mindestens zwei Stunden vor Arbeitsbeginn aufstehen,um dort frisch anzukommen.
Vorteile sehe ich in keiner Krankheit und gerne würde ich auf diese Erfahrungen verzichten.
Ich versuche sehr vielen Menschen in meinem Umfeld zu helfen,indem ich zuhöre und sie immer wieder ermutige nichts hinzunehmen und mit dem nötigen Wissen zu kämpfen,bei mir selbst klappt es nicht.

Was mir sehr geholfen hat,das seid ihr,die das Forum ausmachen und da meine ich jeden.Ich lese mir fast jeden Thread durch und habe mir viel angelesen.
Durch euch habe ich meine Ernährung umgestellt und bin meine furchtbaren Blasenentzündungen(die ich über 40 Jahre hatte )losgeworden und das nun schon seit zwei Jahren und mit Hilfe von darleen sind meine SD - Werte wieder in Ordnung.
Dann das Kreative hier im Forum,was mir sehr viel Spaß bereitet und mich raus in die Natur treibt,in diesen Momenten fühle ich mich frei und gut.

Ich wünsche uns allen Gesundheit:kraft:.

Liebe Grüße von Wildaster
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Thread, drum erlaub ich mir, den wieder hervorzuholen und versuch mich auch mal mit Antworten.
In diesem "Selbstfindungs"-Thread möchte ich folgendes ansprechen:

So abgründig/abwegig mir der Gedanke vorkommen wird ...

Gibt es etwas an meiner Krankheit, das mir Vorteile irgendwelcher Art verschafft?
Nicht abwegig. Ich bin überzeugt, dass es solche Vorteile gibt. So man sie dann sehen, für sich erkennen mag (und sowas sollte immer nur für SICH geschehen, gell! Im Sinne von "inneren Erkenntnissen", eben, wenn man sich mit sowas wie "Selbstfindung" auseinandersetzen mag).

Aber "abwegig" in dem Sinne, dass das Eingestehen dessen (Krankheitsvorteile) durchaus nach einem "Vom Wege abkommen" aussieht. Ja. Ist also ziemlich heikel, vor allem wenn man sich noch mitten drin befindet, dies sich selbst - und erst recht vor andern - einzugestehen.

Also ich versuchs nun trotzdem mal. Ganz laut (klammheimlich spür ichs ja durchaus!!!):
Gibt es etwas an meiner Krankheit, das mir Vorteile irgendwelcher Art verschafft?
Durch das, dass ich nicht mehr arbeitsfähig bin, wird endlich auch gegen aussen hin wahrgenommen, dass ich "ein Problem" habe. (Dass dieses Problem dann "Krankheit" genannt wird, damit hab ich allerdings auch wiederum ein Problem ... :rolleyes: ... was aber vielleicht ziemlich normal ist: Ich will die "Vorteile", aber nicht die "Krankheit" ;) .)

Vorteile: Ja. Für mich wars lebenslänglich so eine Art "Ziehen". Nach "mehr". Da ist einfach mehr. Dieser ständige innere Schmerz: der will mir doch was sagen! Nur was? Und der wurde immer grösser, so sehr gross, dass ich mich nun schon viele Jahre so quasi "hauptberuflich" damit befassen konnte. Oder musste. Der zwang mich ja richtig!

Also Vorteil in dem Sinne, dass ich sowas wie "dem Ruf des Inneren, der Seele", wenn man so will, nachgehen konnte. Und kann. (Und vielleicht sogar muss.)
Etwas, das mein Leben nach der Krankheit negativ verändern würde?
Wenn ich diesem "Ruf" nicht mehr folgen könnte, sondern wie davor wieder nur "wegdrücken" müsste, das wär bestimmt sehr negativ.

(Allerdings gäbe/gibt(?) es rein theoretisch vielleicht irgendwann die Möglichkeit, diesen "Ruf" und mich "als Ausdruck" nicht mehr zu trennen. Und wenn es dann eine Möglichkeit gäbe, damit als nicht-krank in der Gesellschaft "funktionieren" zu können, dann wäre das natürlich super. Im Moment noch Zukunftsmusik.)
Etwas, das ich vielleicht vermissen würde?
Ja, das viele Alleinsein, Rumliegen, diese Zurückgezogenheit geniesse ich schon sehr. Irgendwie ists auch wie ein "Hobby" geworden, diesem "Ruf" nachzulauschen, und immer in einer gewissen Distanz dazu zu bleiben. :rolleyes: Irgendwie könnt ich noch "ewig" so weitermachen. Gleichzeitig nervts aber auch. :rolleyes: Diese meine "Uneinsichtigkeit".
Müsste ich wieder etwas tun, was ich eigentlich nicht tun will?
Ich müsste mich wieder "mit der Welt draussen" beschäftigen. Müsste meinen Focus wieder mehr "dort" haben. Ich müsste vermutlich mehrmals täglich lügen (es heisst ja, dass jeder Mensch täglich viele Male lügt. Und ja, je mehr ich mich in sozialen Kontexten aufhalte und je mehr ich dazu gehören will, desto mehr müsste ich diese "kleinen Alltagslügen", oft vielleicht nicht mal bewusst, wohl oder übel mitmachen).
Würde ich ein gewisses Mass an Zuneigung/Aufmerksamkeit verlieren ... allgemein oder von bestimmten Personen etc.
Von den Ärzten wohl schon. Aber das könnte ich locker kompensieren in meinem (früheren) Beruf.

Oder???

Mir kommt grad in den Sinn, dass ich zuletzt an der Arbeit sehr darunter gelitten hatte, dass es zwar beruflich so toll lief, aber privat war da die "Grosse Leere". Und Verzweiflung.

Die "grosse Leere" ist nun nicht mehr da. Die Verzweiflung schon, aber anders. Sie hat sich gewandelt. Damals wars still im Innern. Nun ists stark nach aussen gerichtet. Könnte sein, dass sie sich noch mehr wandeln wird. Bis zur totalen Umwandlung. Könnte sein. In was? Ich hoffe: Stille Freude. Ruhe. Zu-Friedensein.

Und das ... wäre dann vielleicht ... sowas wie "Selbstfindung".

(;) Bin noch nicht da! :) Manchmal dünkts mich: bin dem sehr nahe. Dann wiederum: noch weiter weg kann man gar nicht sein! :rolleyes:)

Was das Selbst überhaupt ist und ob es das überhaupt gibt ... dem spür ich auch sehr intensiv nach. :)

Liebe Grüsse "in die Welt"

Ymoja
 
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