Die Filmkomödie "Mein Führer"

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Weiermann

Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler

Eine Filmkomödie von Dani Levy

Mein Führer

Dani Levy sagt zum Film: „Nebst aller Lust, die Nationalsozialisten von dem Sockel jeglicher denkmalgeschützter Grösse herunterzuholen und sie kleiner zu machen, menschlicher zu machen, gibt es natürlich auch diesen Ansatz, - den ich bei Alice Miller gefunden habe -, etwas tatsächlich über Adolf Hitlers Kindheit zu erzählen! Und dadurch natürlich auch über eine pädagogische oder psychologische, man kann auch sagen, moralische Vorbereitung, Prägung dieser Zeit.

Den Nationalsozialismus unter einem psychologischen und menschlichen Aspekt zu betrachten und sich auch Gedanken darüber zu machen, was hat die Deutschen zu Hunderttausenden, zu Millionen sogar, nicht nur zu Mitläufern, sondern zu aktiven Verbrechern gemacht. Was gab es für eine Grundvoraussetzung in dieser Zeit, die die Menschen befähigt hat, ihnen die Grundlage dafür gegeben hat, andere Menschen zu eliminieren, zu quälen, zu foltern, fremdes Eigentum zu zerstören, sie zu vergasen, sie umzubringen.

Die schwarze Pädagogik war so ein nachhaltig, menschenverachtendes Erziehungssystem, das so stark darauf basierte, dass das Kind gefügig gemacht wird, autoritätshörig wird, nicht selber denkt, gehorsam wird, spurt und, wenn nötig, willkürlich misshandelt wird, solange, bis es dann wirklich da ist, wo die Eltern es brauchen… Dass das das perfekte…, die perfekte Vorbereitung war für eine Diktatur wie den Nationalsozialismus.“

Im Film dann... (den ich mir heute auf DVD ansah)

Adolf Grünbaum zu Adolf Hitler: „Gehen Sie noch einmal in das Glückgefühl, das Sie gestern gefunden hatten. Sie denken erneut an ihren Vater, der Ihnen die Steinschleuder gab. Ihr geliebter Vater legt seine Hand auf ihre Schulter…“

Adolf Hitler: „Nein! Fassen sie mich nicht an, Herr Vater! Er darf mich nicht anfassen, sagen Sie ihm das! Er soll damit aufhören! Sagen Sie es ihm! Sagen Sie es ihm!“

A.G.: „Bitte fassen sie ihren Sohn nicht an!“

A.H.: „Wissen Sie, wie oft er mich geschlagen hat, mein Vater?“

A.G.: „Nein, das weiss ich nicht.“

A.H.: „Täglich! Adolf komm! Ich habe nichts getan, Herr Vater! 35!… und zählen, los! Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs…(er beginnt zu schluchzen, zu weinen..), dann fasst er sich wieder und meint: Was gibt’s?“

A.G.: „Das tut mir so leid, Herr Hitler.“

A.H.: „Ihr Mitleid können Sie sich am Arsch abwischen! Mein Vater Adolf hat mich versucht zu brechen, aber es ist ihm nicht gelungen! Seine Prügel, seine Ungerechtigkeit, seine Willkür, haben mich nur gestählt, haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin!

A.G.: „Dann hat Sie Ihr Vater geliebt!“

A.H.: „Mein Vater…, der war eine kümmerliche Natur, ein armseliger Wurm, der nichts Anderes konnte, als ein wehrloses Kind zu schlagen! Die Gene, mein lieber, ihre Gene…

A.G.: „Meine Gene?“

A.H.: „Das Jüdische! Der Vater meines Vaters soll Jude gewesen sein! Das Heimtückische, Jüdische, Verkommene sprang von meinem Grosvater auf meinen Vater über! - Aber, Grünbaum, nehmen Sie das nicht persönlich, ich habe nichts gegen die Juden, wenn sie mich in Ruhe lassen.“

Später im Film…

A.H.: „Mein Wut gegen das Kranke, Minderwertige, gegen diese lächerlichen Kreaturen… Mein Vater schlug mich nicht nur, wenn ich etwas Verbrochen hatte, - und ich war ein frecher Lausbub -, nein, er schlug mich völlig unberechenbar und willkürlich, jederzeit, auch mitten in der Nacht konnte das passieren! Einmal hörte ich Vater die Treppe herauf poltern, ich floh aus dem Fenster, wollte aus dem kleinen Fenster fliehen…, doch das Fenster war so eng, sodass ich mich meiner Kleider entledigen musste, um nackt hindurch zu kriechen, doch ich blieb stecken, Als mein Vater kam, bedeckte ich meine Blöße mit einem kleinen Tuch…, und mein Vater lachte mich laut aus und rief meine Mutter! Das Gefühl dieser Lächerlichkeit war schlimmer als tausend Schläge.

A.G.: „Das Kind ist nie lächerlich, Herr Hitler. Der Vater ist es! Ein wehrloses Kind zu schlagen ist immer feige und lächerlich!

A.H.: „Sie haben recht! Mein Vater ist der Lächerliche! Wehrlose Menschen hinterrücks zu überfallen ist charakterlos!“

A.G.: „Mein Volk wurde hinterrücks überfallen und wehrlos in die Lager getrieben! Ist das die deutsche Charakterstärke? Oder spielen Sie da nicht die Rolle ihres Vaters nach?“

In der Schlussrede sagt Adolf Hitler (die Rede hält, versteckt unter dem Rednerpult, Adolf Grünbaum!).: „Ich danke Euch für Euer blindes Vertrauen in mich, treu und deutsch seid ihr mir gefolgt, um die Welt zu Sauerkraut zu machen! Heute liegt unser geliebtes Vaterland in Schutt und Asche! Ihr seid alle arisch blond und blauäugig, ausser mir, und trotzdem jubelt ihr mir zu?! … Heil mir selbst!

Warum tut ihr das? Ich bin Bettnässer, drogenabhängig, ich kriege keine Erektion, ich wurde vom Vater so oft geprügelt, bis meine Gefühle verstummt waren, und so quäle ich das Wehrlose, wie ich einst wehrlos gequält wurde! Ich räche mich an den Juden, den Schwulen und den Kranken in ganz Europa für die Qualen und Demütigungen in meinem Kinderzimmer! Jedes ungeliebte, hasserfüllte Würstchen kann die Welt erobern, wenn Millionen ihn…. Schüsse fallen, A.G., der für A.H. spricht, wird von einem treuen Nazi erschossen… doch er sagt zum Schluss noch… Heilt Euch selbst!“

Das Volk ruft wiederholt: „Heil dich selbst! Heil dich selbst!“

„Mein Führer“ sagt im Film Adolf Hitler zum Juden Adolf Grünbaum, der ihm geholfen hat, die Wahrheit zu sehen…


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Es ist das erste Mal, dass ich über A. Hitler einen Film sah, wo etwas mehr als nur ansatzweise versucht wurde, die Hintergründe, die Ursachen, anzusprechen, die dazu geführt haben, dass Millionen Deutsche zu so einem Verbrechen fähig waren!

Ich persönlich gehe sehr stark davon aus, dass es die Prägungen, also die Erlebnisse - mithin Misshandlungen -, in der Kindheit sind (und waren), die später aus den Menschen das machen, was sie werden (und geworden sind). Diese Sicht hilft zu verstehen, entschuldigt aber natürlich die Verbrechen nicht, wiewohl dazu auch gesagt werden muss, dass die eigentlichen Verbrecher die Eltern dieser Nazi-Generation waren, die ihre Kinder mit der schwärzesten Pädagogik erzogen und sie so zu eiskalten, gefühllosen, unbarmherzigen, gnadenlosen, sadistischen Verbrechern formten!

Beste Grüsse
Weiermann
 
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