Kupferwerte im Sammelurin interessant, bitte um Tipps

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Hallo!

Ich fasse mich kurz, damit Ihr keinen Roman lesen müsst.

Ich habe bei meinem Sohn die Kupferwerte bestimmen lassen. (24 St. Sammelurin).
Auf die Idee bin ich gekommen, weil wir eine Schwermetallbelastung haben, mit DMPS Spritzen ausleiten und die Kupferwerte nach 7 Spritzen immer noch nicht runtergingen. (Andere Metalle schon) Unsere Trinkwasser ist sauber, das ließ ich schon untersuchen. Mein Sohn nimmt jeden Tag Zink, gilt als KPU und ADS Kind. Er wächst kaum, hatte / hat Mängel an 2 Substanzen, die in der Leber gebildet werden sollten.

Jetzt ist das Ergebnis da ( Labor Eberhard & Partner Dortmund) und ich finde es etwas widersprüchlich.

Kupfer im Urin (AAS)
Ergebnis: 30,- µg/l Referenz:< 20 (Untersuchung wiederholt, Ergebnis bestätigt.)
Ergebnis: 41 µg/die Referenz:< 40

Sammelmenge 1350 ml

Wofür steht AAS? Steht "die" für "Tag"?

Ich sehe, dass beide Werte zu hoch sind, einmal viel zu hoch ( 50%), einmal nur ein Tick. Und genau das verstehe ich nicht. Es ist doch derselbe Urin, gerührt und getestet. Wie kann es sein, dass in der ersten Zeile eine 50% Überschuß ist und in der zweiten Zeile nur noch 2,5%? Oder sind vielleicht die Referenzwerte nicht aufeinander abgestimmt?? Kann ich mir auch nicht vorstellen.

Was noch evtl. wichtig sein könnte:
- Der Urin war anscheinend 3-4 Tage unterwegs
- Das Kind nahm Zink bis 2 Wochen vor der Untersuchung
- Letzte DMPS Spritze 5 Wochen vor der Untersuchung (laut Labor reichen schon Paar Tage Abstand für normale Werte)

Ich wäre Euch für Eure meinungen dankbar, ich wollte (wieder mal) auch zum Kinderarzt, der läßt sich leider so schlecht überzeugen.
 
Kupferwerte im Sammelurin interessant, bitte um Tipps.

Der eine Wert ist bezogen auf Liter, der andere auf den Tag (also alles, was ihr geschickt habt).
Der Wert pro Liter ist deutlich über dem Grenzwert, der Wert gesehen auf den ganzen Tag ist es nicht.
Das Labor geht von einer Standard-Urinmenge in 24 h aus, die von der tatsächlich vom Kind ausgeschiedenen Menge wohl abweichen. Kann gut sein, dass das Labor nicht unterscheiden kann Kind - Erwachsener.

Meiner Ansicht nach ist der Wert bezogen auf den Tag relevanter, denn das ist die Menge, die er in einem Tag ausscheidet.

Nun stellt sich für mich aber die Frage, ob es gut oder schlecht ist, wenn er "nur wenig" Kupfer ausscheidet.
Einerseits könnte man daraus folgern, dass er keine Kupferbelastung hat.
Man könnte daraus aber auch folgern, dass er das Kupfer nicht ausscheidet, sondern irgendwo bunkert.

Ich frage mich auch, ob Urin das richtige Material ist für die Kupferbestimmung.
Müsste man den Kupferwert nicht in anderen Geweben bestimmen? Was ist mit einer Haaranalyse?

LG, Esther.
 
Hallo Braunkappe,

41 µg pro Tag ist nicht viel, aber auch nicht wenig.
In einer Fachzeitschrift wurden 40 µg als "verdächtig" in Bezug auf MW eingestuft, wenn noch andere Diagnosekriterien für einen MW erfüllt sind.
Ab einer Menge von 100 µg pro Tag wäre die Diagnose des MW wahrscheinlich.

Natürlich kann Zink den Wert verfälschen. Es ist schwer einzuschätzen, ob die Zinkeinnahme bis 2 Wochen vor der Sammlung noch Auswirkungen hatte. Wenn er sehr viel Zink und sehr lange eingenommen hat, könnte das schon sein.
Der amerikanische MW-Experte schrieb in seinem Buch M. Wilson, dass Zink sich monatelang nach dem Absetzen senkend auf das Urinkupfer auswirkt. Er meinte dabei die MW-Patienten, die lange 150 mg Zink tgl. eingenommen haben und dies absetzen, weil sie willkürlich die Therapie beenden wollten.
Ob sich der letzte DMPS-Test noch ausgewirkt hat, ist ebenfalls schwer zu sagen. Es gibt sicher auch keine Erfahrungswerte dafür, aus denen man das ableiten könnte.

Natürlich muss man noch berücksichtigen, dass nicht jedes Labor das Urinkupfer gleich hoch bestimmt. Wenn Du an 3 Labore Proben aus demselben Sammelurin schickst, bekommst Du 3 abweichende Ergebnisse. Die Abweichungen können sehr hoch sein, d. h. auch 50 % oder mehr betragen.

Ich würde raten, den Sammelurin zu wiederholen in einem anderen Labor, um zu sehen, wie dort das Urinkupfer ausfällt.

Ich kenne mich in der Diagnostik von Kindern auf MW nicht so gut aus und bin nicht sicher, welche (evtl. abweichenden) Diagnosekriterien bei Kindern gelten.
Vielleicht wäre es daher auch ratsam, wenn Du Dich an eine MW-Ambulanz noch wendest.

Gruß
margie

PS:
AAS ist die gängige Methode für die Bestimmung des Urinkupfers.
 
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