Erfahrungsbericht

Themenstarter
Beitritt
28.09.04
Beiträge
78
Hallo,
ich gebe hier meinen Erfahrungsbericht ab. Vielleicht tröstet er die, denen es momentan sehr schlecht geht...

Fakten:
13 Füllungen, vor 21 Jahren gelegt; die meisten als Ersatz für Amalgamfüllungen aus der Jugend.
Entfernung:
2 Füllungen 16.11.2004
3 Füllungen 06.01.2005
4 Füllungen 25.02.2005
4 Füllungen 11.03.2005
alle mit "Clean Up" entfernt und gegen Zement ausgetauscht.

Ich fasse mich so kurz wie möglich und beschreibe meine körperlichen Symptome nur am Rande. Ich möchte hier mehr meine psychische Verfassung während der Sanierung beschreiben:
Nachdem mich nach der ersten und zweiten Sitzung überwiegend "nur" Zahn- und Kieferschmerzen plagten, wurde es nach dem 3. Zahnarzttermin heftig. Es wurden 4 Füllungen entfernt und nach 2 Wochen nochmals 4 Füllungen. Beide Male ging es mir zunächst noch gut, aber die Tage 4 bis 13 nach der Entfernung waren schlimm: Meine Darmprobleme verschlimmerten sich stark (träger Darm, wie gelähmt - trotz Einnahme von Chlorella, Bärlauch-Tinktur und Flohsamen sowie hoher Flüssigkeitszufuhr). In den Tagen nach der letzten Sitzung verlor ich plötzlich den Mut, hatte das Gefühl, alles wäre vergebens gewesen. Es würde mir NIEMALS besser gehen. Ich wusste nicht, was tun und wollte schon Algen & Co. weglassen "ist doch eh' egal". Es war wie eine Depression, aus der mich auch meine geliebten Bach-Blüten nicht zu holen vermochten. Mein lieber Freund musste mit ansehen, wie ich mich ganz zurückzog. Obwohl mir sein Trost gut tat, konnte ich die Nähe kaum ertragen. Ich war nicht mehr ich – irgendwo verloren… Ich dachte nicht an Selbstmord, aber wäre mein Herz einfach stehen geblieben, wär's mir Recht gewesen. So langsam tauche ich wieder auf aus diesem schwarzen Loch:
Letzte Nacht habe ich 14 Stunden an meinen Freund gekuschelt geschlafen – eine unendliche Entspannung macht sich breit. Ich bin wieder ich – und es WIRD gut!

Ich bin bestürzt, was das Quecksilber aus uns machen kann. Ich wünsche allen, die gegen das Schwermetall in ihrem Körper kämpfen, das nötige Durchhaltevermögen und lieben Beistand!

Es ist wie ein Gang durch die tiefste Dunkelheit.

Liebe Grüße,
schurline
 
wundermittel
Hallo Schurline,
mir kam es vor, als ob ich meinen eigenen Bericht gelesen hätte;-)
Mein Freund und ich saßen gerade vor Deinem Bericht und mussten schmunzeln (natürlich nicht, weil das alles lustig ist, aber weil wir genau dasselbe erlebt haben und erleben). Ich fühle mich auch, als würde ich gerade aus einem Koma erwachen. Ich weiß garnicht, wo ich das letzte halbe Jahr war. Ich hatte eine schwere Vergiftung mit allem drum und dran und habe jetzt noch "Restsymptome". Ich fühle mich aber noch lange nicht, wie "ich selber"...ich fühle mich zwar schon besser und komme zu mir, aber ich fürchte, es liegen noch Monate, vielleicht sogar Jahre vor mir.
Das Schlimme ist ja, daß man nicht genau weiß, wann man wieder gesund bzw. "die Alte" ist. Und man weiß ja leider auch nicht, inwieweit das Quecksilber einen schon vor der Krankheit beeinflusst, bzw. den Lebensweg und die Persönlichkeit manipuliert hat.
Ich finde es auch schwer, mein Leben jetzt zu organisieren: Job, Lebensplanung- ich weiß ja nicht, wann und ob ich wieder gesund werde.
Irgendwie könnte man an diesem Thema verzweifeln... aber ich versuche es zu verdrängen und durchzuhalten, um wieder gesund zu werden.
Hattest Du denn auch schon vor der Entfernung der Füllungen körperliche Beschwerden? Und wie geht es Dir jetzt?

Ich wünsche allen viel Kraft und Zuversicht, liebe Grüße Kerstin
 
Hallo Kerstin!

Danke für deine Reaktion. Ich habe auch deine anderen Beiträge gelesen – es ist bei dir wohl viel schlimmer als bei mir…
Ja, ich hatte körperliche Beschwerden und habe sie auch noch. Solche Sachen wie Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten oder die Darmprobleme oder auch die "kleinen" Dinge wie gelegentliche Legasthenie, Lidzucken oder Ameisenlaufen in bestimmten Muskelpartien KÖNNTEN vom Amalgam kommen. Tja, und man weiß ja auch nicht, ob alles nach der Sanierung weggeht. Es könnte ja auch sein, dass manches unumkehrbar geschädigt ist… Ich habe jedenfalls alles dafür getan, dass es nicht schlimmer wird und werde auch die Entgiftung fortführen.

Als ich geschrieben habe, dass "ich nicht mehr ich" war, wollte ich damit ausdrücken, dass mein Bewusstsein in diesen Tagen schwer beeinträchtigt war. Ich konnte die Vorgänge in meinem Körper nicht einordnen und verlor das Vertrauen zu mir selbst. :~ Das war für mich schlimmer als alles andere. Inzwischen spüre ich meinen Körper wieder richtig und kann deshalb auch entscheiden, was gut oder schlecht für mich ist. Ich nehme z.B. die Chlorella vulgaris hochdosiert, aber nicht durchgängig. Nach 6 bis 8 Tagen mache ich 1 oder 2 Tage Pause, weil ich sie nicht runterbekomme. Es gibt ja sowieso kein Rezept, das für alle gültig ist. Jeder muss seinen eigenen Entgiftungsweg finden.

Ich kann gut verstehen, dass du Probleme hast, deine Zukunft zu planen. Hoffentlich musst du im Augenblick keine weitgreifenden Entscheidungen treffen. Am besten wäre es, wenn du es erstmal "laufenlassen" könntest, bis es dir noch besser geht. Ich wünsche dir viel Erfolg für deine weitere Entgiftung! :)

Liebe Grüße,
schurline
 
naturheilkunde
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