Was kommt mit einem Implantat auf mich zu?

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Liebe Leute,

langsam muss ich mich wohl damit abfinden, dass ich meinen teuer und mühsamst mehrfach wurzebehandelten und teuer zirkonüberkronten Zahn nun doch reißen lassen muss. Er schmerzt einfach seit einem halben Jahr - und auch Antibiotika helfen offenbar nicht. (Wen's genauer interessiert - hier steht noch mehr dazu)

Aber nun zu dem neuen Thread hier:
- Wer von Euch hat ein Implantat?
- Wie geht das alles vor sich? (Insbesondere, wenn an dem Ort bis dato ein [möglicherweise den Knochen entzündet habender] Zahn sitzt)?
- Was sind die Dos & Don'ts dabei, was sind die Risiken, was sind die Dinge, auf die man achten muss?
- Wie hoch sind dabei die Chancen auf eine Herdentstehung? (Oder auf schlimmeres?)​


Noch ein paar Infos zum Zahn: Es ist der 36er (vorletzter links unten), ich bin vom Alter her Mitte Dreißig, ich habe sonst relativ gute Zähne, keine wurzebehandelten Zähne, ein paar Kompositfüllungen, die beiden Nachbarzähne sind komplett gesund.

Liebe Grüße, danke,

MargitS
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

eine unbedingt zu beachtende Maßnahme besteht bei einem Implantatvorhaben darin, einem Schlaganfall vorzubeugen.

Gruß
 
Hallo Margit

Vorerst muss sich der Kiefer (nach dem Entfernen des jetzigen Zahnes) beruhigen. Das dauert ein paar Monate. Ev. muss da auch was gemacht werden, damit er zur Ruhe kommt? Danach wird Dir ein Stift gesetzt und dann wartet man i.d.R. nochmal 2-3 Monate, dann wird darauf vermutlich erst mal ein Provisorium gesetzt und dann wartest Du wieder bis mal dann einen Abdruck macht und Du die endgültige Krone bekommst. Nach dem Setzen des Stiftes musst Du den Kiefer von aussen kühlen, heisst Du wirst eine geschwollene Backe haben - bei mir waren es knapp eine Woche im Durchschnitt. Nicht bei jedem Zahn gleich stark. Du bekommst eine erzgrauslige Salbe für die Wundheilung und Schmerzmittel.
Du musst zu dem Implantat inkl. Krone noch mehr Zeit zum Reinigen aufwenden müssen wie zu den eigenen. Du wirst mit Flauschfaden und klitzekleinen Bürstchen und den entsprechenden Pasten und Spülungen ausgestattet. Und Du wirst - anfänglich ev 2x pro Jahr, bei guter Verheilung und guter körperlicher Verfassung womöglich nur 1x im Jahr zur Zahnreinigung gehen müssen.
Aber das Wichtigste ist: Solltest Du rauchen, dann haben Implantate keine Chancen. Also solltest Du rauchen (hab nicht alles von Dir gelesen), dann musst Du vor der ganzen Aktion aufhören, ansonsten wirst Du früher oder später, aber sicher Probleme mit dem Implantat bekommen.
Diese Erfahrungen schreibe ich Dir aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit total 6 Implantaten und auch aufgrund Aussagen von Leuten, mit denen man dadurch so ins Gespräch kommt.

LG und viel Gück
FataMorgana
 
eine unbedingt zu beachtende Maßnahme besteht bei einem Implantatvorhaben darin, einem Schlaganfall vorzubeugen

Bei mir wurden bei 3 von 6 Implantaten nie Vorsorge hinsichtlich Schlaganfall getroffen. Wie würde die aussehen? Apsirin Cardio? Marcoumar?
Bei den anderen 3 Implantaten war ich bereits unter Marcoumar.

LG FataMorgana
 
Hallo.

das spezielle blutverdünnende Medikament bliebe der Entscheidung des Arztes überlassen.

Gruß
 
Hallo zusammen,

vielleicht könnten die Leute, die schon Implantate haben, in diesem thread etwas dazu schreiben?

Hat hier jemand ein Keramik-Implantat?
Der 1. KC riet mir davon ab. Es sei nicht so stabil wie Titan, und es gäbe keine Langzeitstudien... die meisten hier raten ja von Titan ab, welches widerum alle Mediziner, mit denen ich bisher gesprochen habe, befürworten. Hmmm....
aufgrund meiner negativen Erfahrungen mit Ärzten, bin ich natürlich skeptisch, was das betrifft. Es ist wirklich nicht einfach, sich zu entscheiden. :-(

Im Moment ist die Lücke ja frisch und muss heilen, schon klar... nur irgendwann muss die ja versorgt werden, kann sie ja nicht so lassen.

Prothese kommt aus folgenden Gründen für mich nicht in Frage:
Fremdkörpergefühl, Druckstellen, ev. Geruchsentwicklung/Reinigung (ins Glas lagen mit 34 is nicht toll!), ev. nicht gut kauen können...

dann die Brücke... da müssen 2 Zähne abgeschliffen werden, wobei ich große Angst hätte, dass die dann auch noch was an die Zahnnerven bekommen...
Das ist so der Hauptgrund gegen eine Brücke. Ev noch ein Fremdkörpergefühl,
das kann ich nicht einschätzen... und dann die Materialien ansich...

Implantate? Ja, natürlich hab ich Angst, dass ich die nicht vertrage!
Obwohl sie wohl viele Leute gut vertragen... Keramik? Titan? vielleicht erst mal nur 1? so zum testen quasi? schwierig, schwierig, schwierig! :confused:

Lücke lassen soll ja auf Dauer nicht gut sein... vom ästhetischen mal abgesehen, was ist denn mit Rückenschmerzen oder eben damit, dass ich Zähne auf der Gegenseite lockern, dass sich Zähne verschieben?
Das ist ja dann auch nicht gut!

Irgendwie glaub ich, es gibt überhaupt nix wirklich Gutes... man muss sich für irgendein Übel entscheiden und hoffentlich das kleinere auswählen...

Was meint Ihr denn so?
Erfahrungen bitte!

LG Loup
 
Liebe/r Loup,

es ist echt erstaunlich, wie sehr sich unsere Geschichten ähneln!
Bei mir war es genauso: Der Endodontologe, der meine Wurzelbehandlung und die Zirkonkrone gemacht, hat sich fast geweigert, den Zahn auf meinen Wunsch hin zu reißen! ...Das Röntgen war, das muss ich zugeben, wirklich wunderschön. Auch die Second Opinion (zweiter Zahnarzt) sagte, Wurzelbehandlung und Krone seien perfekt.

Ja gut, aber was soll man machen, wenn man an einem Zahn über Jahre Schmerzen un Probleme hat, und die Schulmedizin sagt, dass alles "perfekt aussieht"... Und die Probleme dehnen sich ja auf den ganzen Körper aus - möglicherweise - man weiß es nicht,...man weiß gar nichts mehr, nur dass man von Monat zu Monat an den verschiedensten Stellen im Körper mehr und mehr Krankheiten bekommt.

Und dann liest man von Fokaltheorie, Toxinen der Tubuli, verbliebenen Nervenfasern, Leichengift und Zahnherden - und irgendwann reicht es einfach!

Schwersten Herzens hat mir der Endodontologe dann doch den Zahn gezogen. Andererseits - die 2.000,- € für Wurzelbehandlung und Krone hab' ja sowieso ICH bezahlt, und nicht ER....

@Loup, wenn Du weiterhin in der Region Beschwerden hast, würde ich die Zahnextraktion auf jedenfall jetzt nicht noch auf weitere Zähne ausdehnen! Nur wurzelbehandelte Zähne ziehen lassen! Ich glaube, da gibt es nach gezogenen Zähnen auch viel Nervenenden, die "brach liegen" und nun Phantom-Nachwehen verursachen können.... ist meine Laienmeinung... denn damit erkläre ich mir, dass ich, 2 Wochen nach der Extraktion auch noch leichte, aber stätige Schmerzen, ein Ziehen im Bereich habe, wo vorher der Zahn war.

Nein, ich befürworte auch keine dauerhaften Lücken. Frei nach dem Motto von DDr. Belsky - "Use it or lo(o)se it". Zähne müssen benützt werden, also ist eine Lücke sicher nicht nur für den Bereich schlecht, sondern auch für den Gegenbiss oben. Besagter Herr DDr. Belsky, ein Wiener Zahnarzt, der auf seinem Forum rasch, unentgeltlich, freundlich und höchst kompetent Rat suchende Schreibende berät, hat übrigens auch eine Reihe von Videos zu den diversen Zahnthemen erstellt. Man merkt bei ihm halt auch eine klare Richtung, Zahnmedizin zu denken, aber er ist in jedem Fall ein höchst erfahrener und medizinisch-redlicher Arzt, der sich auch manchen diskursabseitigen Themen nicht verschließt.
Schau' doch mal das von ihm an. Über Materialien erfährt man hier zwar wenig, aber es sind einige wissenswerte Aspekte drinnen: Etwa, dass das Titan an der Schraubstelle so aufgerauht ist, dass es mit dem Knochen verwächst; und dass, wenn da Bakterien rankommen, sie aus dieser rauhen Stelle nie wieder rauszukriegen sind. --> Entzündung --> Implantatverlust.
ABER: Er sagt auch, wenn alles glatt geht und bei der richtigen Pflege, begleitet einen ein Implantat ein Leben lang. Und nicht nur 10 Jahre, so wie Du es schreibst.

dann die Brücke... da müssen 2 Zähne abgeschliffen werden, wobei ich große Angst hätte, dass die dann auch noch was an die Zahnnerven bekommen...
Das ist so der Hauptgrund gegen eine Brücke. Ev noch ein Fremdkörpergefühl,
das kann ich nicht einschätzen... und dann die Materialien ansich...
Brücke: Sorry, da bleib' ich einfach dabei: Nie und nimmer.
Man weiß ja, dass zu nahes Bohren am Zahn eine Wurzelentzündung auslösen kann. Ebenso können die Klebstoffe, mit denen die Brück an die zwei (!) Zahnstümpfe angebracht werden, in die Pulpa kommen, und dort die Pulpitis auslösen. Mit einem bereits verlorenen, gezogenen Zahn auch noch zwei bis dato komplett gesunde Zähne möglicherweise in den Tod zu reißen, und dann also 3 (!) Zähnen nebeneinander zu haben, denen möglicherweise das selbe Schicksal bevorsteht (-> WB -> WSRes. -> Ex -> Und dann)??!!!

Keramikimplantat: Habe da auch meine Zweifel. Titan soll sehr sehr gut verträglich sein und ist einfach nicht so porös und hat einen Forschungs- und Feldstudienvorsprung von vielen Jahren.
Es gibt übrigens auch Pricktests für Metalle. So auch für Titan.

Im Moment ist die Lücke ja frisch und muss heilen, schon klar... nur irgendwann muss die ja versorgt werden, kann sie ja nicht so lassen.
Implantate dürfen NUR in ein komplett ausgeheiltes und problemfreies Kiefer gesetzt werden! Das finde ich auch nachvollziehbar. Denn ansonsten ist nicht nur die Komplikation mit dem neuen Fremdkörper und der weiteren OP vorprogrammiert, sondern auch die Ursache möglicher, weiterhin/neu auftretender Schmerzen nicht begründbar.

Bin gespannt auf Eure Beiträge und auf eine rege Diskussion.

Liebe Grüße,

MargitS
 
Hallo Margit,

eine ZÄ meinte das mit den 10 Jahren Maximum!
Dann müsste wieder ein neues Implantat rein...
Ein anderer ZA sagte, das wäre Unsinn... die könnten bei guter Pflege ewig drin bleiben, solange sich eben nix entzündet!

LG Loup
 
Hallo

Meine ersten 3 Implantate bekam ich im Jahre 1991, bei einem davon musste vorrangig noch eine Knochentransplantation gemacht werden.
Meine letzten beiden Implantate bekam ich im Jahre 2008. Habe weder davor oder danach was davon gehört, dass die alle 10 Jahre max raus müssten. In meinen Augen absoluter Quatsch. Die bleiben drin, solange sie halten!
Aus meiner Erfahrung: Kein Silicea nehmen, sobald man Implantate hat. Bei mir ist der Verdachte hochgekommen, dass 2 der ersten 3 Implantate aufgrund Silicea locker wurden.
Und nicht rauchen (ich hab geraucht).

LG FataMorgana
 
Danke @FataMorgana und Malve für Eure Antworten.
Werde die Links sorgfältig studieren.

@Loup - wie geht's Dir? Was gibt's Neues? Hast Du Dich schon entschieden?

Liebe Grüße,

Magi
 
@MargitS

Hallo, geht mir nicht gut! Hab ja an zwei unteren Backenzähnen (links und rechts!) eine Pulpitis. War bei 2 Zahnärzten, die wollen nur wieder Wurzelbehandlungen machen... auch der KC vor Ort, der mir den 2.5er raus hat, zieht keine noch lebenden Zähne, egal wie entzündet bzw. schmerzhaft, die sind. Ich soll erst weitere Wurzelbehandlungen über mich ergehen lassen... er weiß auch von den anderen 4 vorher, die mir keine Glück bzw. Gesundheit gebracht haben, aber er sagt, "muss ja bei Nr.5 und Nr.6 nicht auch so sein!."

Ich habe allerdings große Bedenken, eben aufgrund der anderen 4, und weiß nicht, ob ich mir das jetzt noch mal zumute oder besser wieder 2 Stunden Fahrtzeit in Kauf nehme, und den anderen KC aufsuche, der 2.6 entfernt hat.
Dann hätte ich 4 zu versorgende Lücken... :'-( keine leichte Entscheidung, nur ich muss eine treffen, weil ich die Schmerzen nicht mehr länger aushalte.

Wie schaut's bei Dir aus?
Heilt alles gut? Hast Du dich schon entschieden?
Ich tendiere zu diesen Keramikimplantaten, aber vor 2013 passiert da eh nix.

LG Loup
 
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