Hinweise auf Hhv-6 im Blutbild – belanglos?

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mulda

Hallo,

seit 5 Wochen fühle ich mich schwummrig, geschwächt und nicht so aktiv wie sonst. Ich habe das Gefühl, dass mein Körper gegen etwas kämpft. Vorhergehend hatte ich eine Erkältung, die ich eigentlich auskuriert habe, danach habe ich relativ schnell wieder Sport getrieben. Daraufhin setzte ein Schwummrigkeitsgefühl ein, das ich bis heute nicht ganz los geworden bin. Mein Hausarzt hat alle möglichen Tests durchgeführt, mit Fokus auf eine Herzmuskelentzündung. Kleines Blutbild, Langzeit- und Belastungs-EKG waren normal. Ein Kardiologe führte einen Herzultraschall durch, ohne Ergebnis. Ferner führte er ein Blutbild mit Überprüfung auf Infektionskrankheiten durch (u. a. Test auf EBV, Cytomegalievirus, Coxsackievirus, Echo-Virus, Borrelien, Chlamydophila pneumoniae, Parvovirus), die in Verbindung zu meinen Symptomen stehen könnten. Der Test auf das Humane Herpesvirus Typ 6 war positiv:

Humanes Herpesvirus-Ak, Typ 6, IgG: 3,1 Index (Referenzbereich: <0,9)

Humanes Herpesvirus-Ak, Typ 6, IgM: 3,3 Index (Referenzbereich: <0,9)

(Der Kommentar vom Laborarzt: "Serologisch Hinweis auf akute Infektion. Eine postakute Phase ist nicht auszuschließen, da IgM-Antikörper über einen längeren Zeitraum persistieren können.")

"Voller Freude" auf eine Erklärung, woher meine Abgeschlagenheit kommt, setzte Ernüchterung ein: er fragte, ob ich "herpestypische" Erscheinungen (Bläschen am Mund oder After) habe oder gehabt habe. Ich verneinte es und kann das für den Gesichtsbereich auch ziemlich sicher ausschließen. Er sagte, dass meine Symptome von diesem Infekt nicht kommen könnten. Er könnte höchstens Virostatika verschreiben, wenn ich Symptome wie Bläschen oder gerötete Haut zeigen würde. Tue ich leider nicht.

Durch eine Google-Recherche bin ich über alle möglichen Krankheiten gestolpert, die in Zusammenhang mit einer HHV6-Infektion stehen könnten: Dreitagefieber als Kind, möglicher Mitspieler beim pfeifferischen Drüsenfieber, chronischem Erschöpfungssyndrom oder eventuell Auslöser von Multipler Sklerose. Bei vielen der erwähnten Krankheiten existiert als Symptom Abgeschlagenheit.

Ich möchte das alles in keinen Zusammenhang stellen, aber es fällt mir etwas schwer, diesen Blutwert nicht weiter zu beachten. Laut Blutbild liegt doch eine Infektion vor bzw. es gibt neue und alte Antikörper. Kann man so klar ausschließen, dass diese Infektion meinen Körper zumindest schwächt? Sonst habe ich auch keine Beschwerden.

Vielleicht hat jemand einen Tipp. Vielen Dank und beste Grüße!
 
Die klassische Schulmedizin hat kein Mittel gegen HHV6, also geht der Arzt mal davon aus, dass es davon nicht kommt. Virostatika würden dir auch nicht helfen, wenn die Infektion schon mal voll läuft, bringen die in der Regel nichts mehr.

Also beginnt für dich die Suche nach Alternativen. Oder du findest dich damit ab. So ist unser Medizinsystem.

LG, Esther.
 
Mir würde es ja vollkommen reichen, wenn jemand HHV-6 überhaupt als Schuldigen für die Abgeschlagenheit benennen würde. Im Gegenteil, der Kardiologe und auch mein Hausarzt sagen, dass da nichts ist und ich wieder "ins Leben zurückfinden" und sogar wieder Sport treiben soll.

Daher mein Ansinnen, da ich relativ viel über HHV-6 gefunden habe, ob sich die Ärzte möglicherweise irren oder einfach auf diesem Gebiet nicht ausreichend kompetent sind. Ich verstehe halt nicht, dass ein (sehr teures) Blutbild angefertigt wird, wovon ein getester Virus/Antikörper deutlich über dem Referenzbereich liegt und dieses Ergebnis dann praktisch überhaupt keine Relevanz haben soll. Beide Ärzte haben lediglich nach Hautveränderungen gefragt, an die ich mich beim besten Willen nicht erinnern kann (Zitat Hausarzt: "wennde da mal irgendwann n Bläschen gehabt hast, haste so Werte!").
 
Mir würde es ja vollkommen reichen, wenn jemand HHV-6 überhaupt als Schuldigen für die Abgeschlagenheit benennen würde.

Aber genau das kann die klassische Medizin nicht. Sie kann ein Labor machen, aber ob die dort gefundenen Werte die Ursache für die Probleme sind, diesen Zusammenhang können sie nur aufgrund von Wahrscheinlichkeiten diagnostizieren.
Es ist wohl UNWAHRSCHEINLICH, dass deine Beschwerden davon kommen.

Und genau damit ist dieses Forum voll - mit Menschen, die eben irgendwas Unwahrscheinliches haben.

LG, Esther.
 
Ich störe mich nur als Laie daran, dass ich so viele Beschreibungen über den Virus finde, von denen fast alle als Symptom Abgeschlagenheit nennen.
Was ist Abgeschlagenheit? Das ist doch dermaßen allgemein. Grundsätzlich existieren doch serologisch Hinweise auf eine (aktive) Infektion. Trotzdem erhalte ich die Aussage, nein, eher nicht. Beschäftigt eine Infektion den Körper nicht?

Ich schreibe dem Virus ja nicht Haarausfall oder Impotenz zu.

Es geht mir nur darum, eine Richtung zu haben. Mir fällt es extrem schwer, über diesen positiven Befund hinwegzusehen und als Patient dazustehen, der gleich in die "psychische Ecke" geschoben wird, weil man nicht genau weiß, was es ist.
 
Mir fällt es extrem schwer, über diesen positiven Befund hinwegzusehen und als Patient dazustehen, der gleich in die "psychische Ecke" geschoben wird, weil man nicht genau weiß, was es ist.

Ja, da hast du absolut recht.

Trotzdem ist es so. Ich bin zu diesen Medizinern einfach nicht mehr hingegangen. Es gibt Alternativen. Die muss man selber bezahlen. Dafür muss man keine Psychopharmaka schlucken, sondern wird behandelt und (hoffentlich) wieder gesund.

LG, Esther.
 
Was für Alternativen meinst du?

Ich gehe jetzt mal von aus, dass meine Symptome von dieser HHV-6-Infektion kommen; egal ob mir ein Arzt sein Siegel darauf gibt oder nicht. Ich war auch bei meinem Augenarzt, da ich auf dem linken Auge seit den Beschwerden vermindert sehe. Er konnte keine optische Veränderungen feststellen und fragte nach einer Virusinfektion. Ich bejahte es mit Verdacht auf HHV-6. Er war sehr interessiert und bat um Zusendung des Blutbildes. Danach fing er auch an, von "Herpes simplex" zu sprechen, was ja jeder irgendwie hat, usw. usf., "nicht schlimm"/"eher nicht für verantwortlich", "mal großes Blutbild und Rundumcheck machen lassen".

Es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn man diesen Befund _richtig_ interpretieren würde. Das ist echt amüsant, Hausarzt, Kardiologe (der den Test beauftragt hat!) und Augenarzt reden von Herpes simplex! Aber es ist kein Herpes simplex!

Welche Verhaltensweisen wären denn sinnvoll? Ich fühle mich nun schon seit 6 Wochen beeinträchtigt, nicht fit. Soll ich mich so weit es geht schonen; im Bett liegen bleiben? Die Beeinträchtigungen ignorieren und wieder "in den Alltag zurückfinden"?
Was soll man denn machen, wenn sich ein Virusinfekt über Wochen zieht, absolut ohne erkennbaren Besserungsverlauf? Soll ich meinem Arbeitgeber jede Woche auf's Neue sagen, dass es mir noch nicht gut geht?
 
Hallo mulda
HHV 6 wird unter anderem auch als Auslösen von CFS/ME erwähnt. Wenn Du Vorbelastet bist mit anderen Krankheiten, wäre es evtl. gut für Dich, wenn Du dieses Thema mal anschaust. Denn wenn Dein Körper in diese Richtung zeigt, ist es angesagt, dass Du Deine Grenzen nicht über gehst, und Deinem Körper die Zeit gibst, sich allenfalls wieder zu regenerieren. Suche evtl. auch ein Arzt auf, der sich mit CFS/ME auskennt.
Alles Liebe
KARDE

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So, mein Hausarzt führt noch mal eine Blutuntersuchung durch. Vielleicht gibt's Bewegung in den Werten.

Seine Aussage war, dass meine beschriebenen Symptome alles Mögliche als Ursache haben könnten. OK, einverstanden. Ich wies noch mal auf die Blutuntersuchung des HHV-6 hin, sagte ihm, dass meine Symptomatik durchaus in Zusammenhang mit diesem Virus stehen könnte, da es in der Literatur so beschrieben wird.
Also nochmal die Kette, vielleicht bin ich auch zu blöd, um die Medizin zu begreifen: Symptom existiert. Blutuntersuchung ergibt positiven Befund auf einen Virusinfekt, der sowas auslösen kann. Trotzdem wird der Befund stiefmütterlich betrachtet und als mögliche Ursache nicht weiter verfolgt bzw. erst auf Nachfrage des Patienten nochmal getestet. Wahrscheinlicher sind eher die "Sommergrippe" bzw. jahreszeitabhängige Müdigkeit, Stress, psychische Ursachen oder weil der Patient zu viel im Internet recherchiert hat.

Ich find's ja toll, wenn meine Symptomatik auf viele Krankheiten zutrifft und man das nicht klar differenzieren kann. Aber dass die Müdigkeit mit diesem HHV-6-Befund in Zusammenhang stehen könnte, das konnte wiederum der Kardiologe relativ sicher ausschließen. Ahja...
 
Hallo Mulda,

die Anderen habe es eigentlich schon geschrieben - evtl. nicht deutlich genug...

HHV-6 ist eine mögliche Ursache für Deine Beschwerden (da ist sicher noch mehr) - da die Schulmedizin dafür kein (Pharma-)Gegenmittel kennt, wird das Problem einfach ausgeblendet.

Ich sage: Glück für Dich, denn Du hast nun die Chance, nach den wirklichen Ursachen zu suchen (kaputtes Immunsystem) und Dich kundig zu machen, auf welchem Weg Du das wieder gerichtet kriegst, anstatt Mittel einzuwerfen, die die Symptome wegdrücken und Dich langfristig nur kranker machen.

Nachteil: Du musst Dich selbst kümmern, oder Jemanden suchen, der das für Dich tut und den Du auch (meist) selbst bezahlen musst.

Gruss
Karl
 
Hallo Karl,

ich habe das gelesen und auch so verstanden, nur finde ich das etwas kurz gedacht: nur weil kein Medikament existiert, wird der Befund "geleugnet"? Ich habe eher den Eindruck, dass Unwissenheit über den Erreger besteht bzw. der Befund nicht alltäglich ist und meine Symptome einfach nicht ausreichend sind, dass hier die nötigen Verbindungen hergestellt werden.
Davon abgesehen hätten die Ärzte doch gar keinen Nachteil gehabt, HHV-6 als möglichen Mitspieler zu benennen. Wo's der Unterschied, ob HHV-6, Sommergrippe oder Stress die Ursachen sind? Finanziell ziemlich unerheblich, oder? Im Gegenteil, bei HHV-6 kann man doch nochmal den Patienten bestellen und Blut abnehmen.
Ich akzeptiere jede Diagnose, die kein Präparat für eine Heilung beinhaltet, nur muss sie erstmal gestellt werden.

Ich sehe mich auch (noch) nicht als Opfer einer unerklärlichen, unheilbaren und chronischen Erschöpfungskrankheit; sondern als Patient, der eine vielleicht ungewöhnliche Symptomatik zeigt, auf die Standardbehandlungsmuster nicht zwingend zutreffen.

Gruß
mulda
 
Ja - das ist ja alles schön und gut, was Du Dir da "zurechtzimmerst"; Nur: Die Schulmedizin heilt keine Krankheiten - wenn Du die echten Ursachen beseitigen willst (und der HHV-6-Befund ist keine Ursache, sondern auch nur ein Symptom) musst Du abseits der Schulmedizin suchen...
..ja - es gibt auch Ausnahmen unter den Schulmedizinern, die sind nur leider seeeehr dünn gesät und die muss man erstmal finden....
 
Das können wir ja so stehen lassen.

Ich vermute allerdings hinter meinem Unwohlsein keine große Erkrankung - woher auch? Ich bin jung und vorher immer gesund gewesen. Ich bin mir relativ sicher, was die eigentliche Ursache ist: Erkältung gehabt, nur zu 90% auskuriert und wieder Sport gemacht. Danach fing's nämlich an. Immunsystem geschwächt, Ausbruch des (HHV6)-Virus begünstigt, ziehender Krankheitsverlauf - so utopisch?
 
Danach fing's nämlich an. Immunsystem geschwächt, Ausbruch des (HHV6)-Virus begünstigt, ziehender Krankheitsverlauf - so utopisch?

Nein - nicht utopisch; wenns so einfach ist, dann hilft viel Vitamin C!
Gips in der Schulmedizin aber auch nicht, ausser bei schweren Krebserkrankungen...
 
Hi Karde,

auf die leichte Schulter nehme ich es mit Sicherheit nicht, die Beeinträchtigung von mittlerweile 6 Wochen Unwohlsein wünscht man keinem.

Über CFS habe ich auch gelesen, das passt bei mir (glücklicherweise!) nicht ganz, allerdings bestätigt es für mich die Richtung, dass hier ein Zusammenhang besteht und der Befund nicht wegzudeuten ist.

Das Problem ist eher: was ist die richtige Therapie? Schulmedizinisch nur Virostatika, die aber wie hier auch schon erwähnt wohl nicht mehr helfen würden und meiner Einschätzung nach die Verlaufsform nicht stark genug ist, um mit solchen Trümmern vorzugehen. Ich würde jetzt keinen Arzt bitten, mir unbedingt dieses Mittel zu verschreiben.
Allerdings sind die Ratschläge auf der Seite von Hollmann m. E. eher gängiger Natur und lesen sich nicht unbedingt wie Patentlösungen, bei denen ich sagen würde "oh - klingt gut, muss ich mal ausprobieren!".

Die Zeit heilt alle Wunden. ;-)
 
Hallo mulda
ich möchte Dir einfach ans Herz legen, Deine Grenzen die Dir Dein Körper zeigt zu respektieren. Denn sehr schnell kommt eins ums andere, und dann ist der Körper überfordert und kommt nicht mehr mit. Schau dass Du richtig isst, mache genügend Ruhepausen und versuche aber trotzdem dem Körper die nötige Bewegung an frischer Luft zu geben.
Hast Du evtl. schon mal Bioresonanz gemacht ?
LG KARDE
 
Hast Du evtl. schon mal Bioresonanz gemacht ?

Danke für den Tipp, aber das möchte ich erst erwägen, wenn mir die Schulmedizin nicht mehr helfen kann. :)

Ein kurzes Update, vielleicht hilft es Betroffenen:

Mein Hausarzt hat den Borrelien-Wert noch mal unter die Lupe genommen, der IgG-seitig erhöht war. Er hat ein "Immunoblot" erstellt. Auf meinen Wunsch hin hat er auch den HHV6-Wert (IgM) noch mal getestet, weil das der Kardiologe eh machen wollte (er sagte zwar nicht, weshalb, aber gut) und ich von diesem Befund ohnehin besessen war. Coxsackievirus wurde auch noch mal geprüft.

Das Immunoblot für Borreliose war positiv, der IgM-Wert von HHV6 stieg von 3,3 auf 3,6 (Messintoleranz oder bekräftigendes Signal?). Ich hatte vor etlichen Jahren (6-8) mal einen Zeckenbiss, von dem ich aber nie etwas gehört habe.
Laborkommentar: "der serologische Befund ist bei entsprechender Klinik mit einem Spätstadium der Lyme-Borreliose vereinbar. Bei fehlender Symptomatik ist jedoch auch eine abgelaufene, spontan ausgeheilte oder therapierte Borreliose möglich, da Antikörper über Jahre persistieren"
Meinung des Hausarztes: "ich brauche eine 2. Meinung vor einer Antibiotika-Therapie".
Also ging es zum Internisten, der noch mal Blut und Urin nahm. Ich schilderte ihm die Symptomatik. Ihm gefallen die Blutwerte nicht (CRP ist normal und keine IgM-Reaktion) und der Zeckenstich ist ihm zu alt, er kann aber eine aktive Borreliose nicht ausschließen und hat mir Antibiotika verschrieben, "um es vom Tisch zu haben". Ich bin gespannt und nehme seit Dienstag die Tabletten und hoffe natürlich, dass das der Schlüssel ist.

Bzgl. HHV6 habe ich ihn auch angesprochen, er redete - wie mein Hausarzt und wie mein Kardiologe! - auch von "Herpes simplex"! Der gehört doch gar nicht zu der Familie und das weiß ich auch nur, weil ich es nachgeguckt hab. Trotzdem wird von Hautveränderungen und co. geredet, obwohl diese nirgends für den Virus beschrieben werden, sondern doch augenscheinlich nur bei Herpes simplex (HHV1/HHV2) auftreten.
Genauso unfreiwillig komisch beim Coxsackievirus - im damaligen Laborbericht eher nüchtern als unspezifisches Ergebnis; mutmaßliche Seronarbe abgetan - Internist und Hausarzt stürzten sich drauf. Gerne, ich wehre mich gegen nichts, aber 2 Monate lang Symptome?
Im aktuellen Blutbild gab es übrigens keine Entwicklung bei den Coxsackieviruswerten.
Und HHV6 wird offensichtlich mit einem anderen Herpesvirus "verwechselt"? Als Patient ist man da wirklich verunsichert.
 
Danke für den Tipp, aber das möchte ich erst erwägen, wenn mir die Schulmedizin nicht mehr helfen kann. :)

Ich bin kein Fan von (simpler) Bioresonanz, aber wie gut dir die Schulmedizin noch helfen kann, sollte doch schon angekommen sein, oder?

AB bei einer Uralt-Borreliose sorgt vor alllem für AB-Schäden.

LG, Esther.
 
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