Schon wieder Tauben auf dem Balkon

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01.12.08
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2.004
Hallo zusammen,

so richtig gehört das Thema hier nicht hin, aber ich wusste nicht, wo es passender sein könnte.

Ostersonntag ging ich nach längerer Zeit wieder auf meinen Balkon, um nachzuschauen, was denn der Winter von meinen Pflanzen noch übrig gelassen hat.

Beim Reingehen entdecke ich spiegelbildlich in der Balkontür zwei Eier.
Tauben hatten hier zwei Eier gelegt auf ein paar Zweigen, für die der Name Nest nicht taugt. Viel hin und her, Überlegung ob ich das Nest entferne. Nachdem ich dann an anderer Stelle beobachten konnte, wie eine Elster ein Taubenei klaute (die Tauben hatten auf einem Werbeschild ein Ei gelegt und waren wohl gerade mal "Einkaufen") und die Taubeneltern trauernd über dem ehemaligen Nest sassen, sichtlich niedergeschlagen, wie ich auf dem Rückweg beobachten konnte, blieb das Nest und der Balkon wurde Sperrzone.
Zu nah war das Nest an der Balkontür.

Als die Jungen flügge wurden, haben sich die zwei Tage vor Umzug in den Baum vor dem Fenster, von mir verabschiedet. Beide Morgen wachte ich von Klappern am Fenster auf, die Tauben standen flatternd in der Luft und schlugen mit Schnäbeln und Flügeln an das Fenster. Ein Dankeschön, wie nett.

Dann gab es einige Wochen hin und her, immer mal wieder Tauben auf dem Balkon, ich sie verjagt, einen Rudi, den RAben, gekauft. Und es herrschte Ruhe.

Dachte ich! Jetzt gehe ich gerade auf den Balkon und sehe eine Taube und .....in der Ecke ein Nest mit zwei Eiern. Ein richtiges Nest, offensichtlich haben sie geübt. Vorgestern war das noch nicht da.

Wie um Himmels willen bekomme ich die Tauben dazu sich einen anderen Nistplatz zu suchen?

lg
cheyenne
 
Hallo Cheyenne,

Vielleicht findest Du hier Anregungen?:
www.de.issworld.com/unsere_dienstleistungen/property-services/schädlingsbekämpfung-und-hygiene/schädlingslösung/Pages/tauben-vergrämen.aspx

Ich denke, so ein Netz ist die beste und "humanste" Lösung, wobei man da wohl immer darauf achten muß, daß die Tauben es nicht wegzupfen und doch auf den Balkon gelangen.

Was ich nicht wußte:

Taubenzecken und ihre Bekämpfung

Von einer Außenseiterposition zu einem gefährlichen Gesundheitsschädling hat sich inzwischen die Taubenzecke entwickelt. Die Zecken leben in Taubennestern sowie im Taubenkot und ernähren sich vom Blut der Tauben. Ist der Wirt nicht mehr vorhanden, wandern die Parasiten auf der Suche nach Nahrung in benachbarte Regionen aus und dringen auch in Wohnungen ein. Dort dient dann der Mensch als Wirt. Spezielle Bekämpfungsmaßnahmen mit Wärme oder Insektiziden garantieren die nachhaltige Beseitigung dieses Problems.
Das finde ich sehr bedenklich, und das wäre für mich ein Grund, wirklich dafür zu sorgen, dass die Tauben die Lust verlieren, auf meinem Balkon zu brüten.

Grüsse,
Oregano
 
Danke Oregano!

Was meinst du, ob Essig diese Parasiten auch zerstört?

Werde mich mal nach dem Eagle Ey erkundigen.

lg
cheyenne
 
Das finde ich sehr bedenklich, und das wäre für mich ein Grund, wirklich dafür zu sorgen, dass die Tauben die Lust verlieren, auf meinem Balkon zu brüten.

Hallo,

das war auch mein Gedanke, Oregano.

Denn:
Die Gefahr eines Befalls mit Taubenzecken, ergibt sich daraus, dass immer mehr Tauben ihre Nester am Haus (z.B. auf Dachböden) des Menschen bauen. Wenn die Tauben dann vertrieben werden oder aus irgendwelchen anderen Gründen ihren Nestern fernbleiben, wandern die Taubenzecken aktiv in die Wohnräume ein und stechen ersatzweise den Menschen.
Taubenzecke im Detail


:schock:
 
Das finde ich sehr bedenklich, und das wäre für mich ein Grund, wirklich dafür zu sorgen, dass die Tauben die Lust verlieren, auf meinem Balkon zu brüten.

Grüsse,
Oregano
Das ist aber noch nicht alles.
Im Arbeitsschutz werden Tauben fast so kritisch bewertet wie Asbest, was das Krankheitspotential betrifft. Dazu finden sich auch diverse .pdfs im Netz. Wie z.B.
Gesundheitsgefährdungen durch Taubenkot (BGI 892) und Handlungsanweisungen zum fachgerechten Entsorgen

Das Problem von Bausubstanz, die massiv mit Taubenkot kontaminiert ist, wird immer noch stark unterschätzt. Häufig werden die Taubenkotmassen durch Schaufeln und Fegen oder durch Einsatz von Hochdruckreinigern entfernt.

Das Entstehen von Staub- oder Flüssigkeitsaerosolen (Nebel) ist dabei nicht zu vermeiden. Vor allem bei der mechanischen Bewegung des trockenen Taubenkots kommt es im erheblichem Ausmaß zur Aufwirbelung von Staub. Bei derartigen Tätigkeiten muss prinzipiell mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung des Menschen durch Inhalation von Staub und Bioaerosolen gerechnet werden

Dieser Staub stellt eine sehr gefährliche Mischung aus Bakterien dar.
Die Erreger werden inhaliert und können die Lunge befallen.


Nach 1–3 Wochen entsteht eine Lungenentzündung mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Husten. Eine Infektion mit Chlamydophila psittaci kann einerseits mit der Symptomatik einer Erkältung oder nahezu ohne, Symptome andererseits jedoch auch tödlich verlaufen.

Auch werden grössere Ablagerungen von Taubenmilben und Taubenzecken bevölkert. Bauliche Schadstoffsanierungen | GUP GmbH&Co. KG , Tel.: 07151 / 97 56 56

Alle Details findet ihr hier: BGI 892: Gesundheitsgefährdungen durch Taubenkot
Nenne mich herzlos, aber ich würde die Eier unter Schutzmaßnahmen (Die genauen Schutzmaßnahmen stehen in der geposteten BGI.) sofort entsorgen, damit die Tauben den Balkon verlassen, und den Balkon reinigen.
Denn bis die jungen Tauben ausgebrütet sind, ist der Balkon schon vollkommen zugekotet.

Ich hatte vor Jahren auch mal ein Taubennest auf dem Balkon. Ich weiß, von was ich schreibe. Seither hasse ich Tauben. Man sieht es ihnen nicht an, aber man nennt sie vollkommen zu Recht die Ratten der Lüfte:cool:
 
Danke Euch, die Zecke mag wohl den Menschen nicht so besonders, aber steht dennoch im Verdacht Rickettsien zu übertragen, vielleicht auch noch mehr. :eek:

Anyway, das alles schaue ich mir morgen an......als ob ich nicht schon genug Baustellen hätte:rolleyes::eek:)
 
Hallo Cheyenne!

Ich würde nicht in Panik verfallen, die Horroraufführungen
von ndP wirst du bei einem einzelnen Taubenpärchen nicht erleben.
Ich würde an deiner Stelle die Eier wegnehmen, aber nur, wenn Du
das gleich in den ersten Tagen machen kannst.
(Ich weiss nicht, ob ich das könnte).

Dass alle Vögel beim Brüten auch Dreck machen ist sonnenklar und bezieht sich
nicht nur auf Tauben.
Verzeckte Nester ebenso.
Auf einem Balkon kann das schon arg werden. Du weisst selbst, wie es beim ersten
Gelege auf deinem Balkon aussah.
Ich würde alle Nistmöglichkeiten unterbinden oder eben dann das Nest abräumen.
Den Balkon säubern, Gummihandschuhe, heisses Essigwasser mit Nelkenöl.
Und kontrollieren. Sie haben einmal erfolgreich dort gebrütet,
das merken sie sich natürlich.

Cheyenne, ich hoffe, dass du das Problem human gelöst bekommst.

Liebe Grüße von Felis





Ich hatte vor Jahren auch mal ein Taubennest auf dem Balkon. Ich weiß, von was ich schreibe. Seither hasse ich Tauben. Man sieht es ihnen nicht an, aber man nennt sie vollkommen zu Recht die Ratten der Lüfte:cool:

Interessant und bedenklich, wie wir Menschen alles, was in ähnlichen Massen wie wir selbst
auftritt und vom Müll lebt, den wir selbst produzieren als schädliche Hassobjekte
dem oft ganz brutalen "Abschuss" freigeben und als Ungeziefer deklarieren.
Tierprobleme in Städten sind immer im Ursprung menschengemacht.
Ich habe oft genug verstümmelte Tauben gesehen, was für mich auch eine unglaubliche Sauerei ist.
 
Ich würde alle Nistmöglichkeiten unterbinden oder eben dann das Nest abräumen.
Den Balkon säubern, Gummihandschuhe, heisses Essigwasser mit Nelkenöl.
Und kontrollieren. Sie haben einmal erfolgreich dort gebrütet,
das merken sie sich natürlich.

Cheyenne, ich hoffe, dass du das Problem human gelöst bekommst.

Liebe Grüße von Felis

Die Schlaumeier haben einen anderen Platz genommen, das erste Nest, was diesen Namen eigentlich nicht verdient hat, habe ich so entfernt, wie Du beschreibst, sogar mit Atemmaske.

Das zweite ist nun in einer Ecke, die weit von der Balkontür entfernt ist. Dort stehen zwei winzige Tischchen mit Bougainville drauf. Darunter gefiel es Ihnen offensichtlich.

Ich war maximal einen Tag nicht auf dem Balkon, das hat offensichtlich gereicht, vermutlich haben sie vorher schon ein bisschen was angeschleppt, und ich habe es, weil so versteckt, nicht gemerkt.

Ja sicher haben sie sich das gemerkt, dass sie einmal erfolgreich gebrütet haben auf dem Balkon, aber sie waren in der Zwischenzeit woanders, und da sollen sie bitte wieder hingehen. Es ist gar nicht so einfach die Nistmöglichkeiten zu unterbinden, wenn man den Balkon nicht vernetzen will. Denn die Tauben brauchen ja nichts, die legen ihr Ei ja sogar auf einem Reklameschild!

hmmmpf. :rolleyes:

Danke für die Tipps.


lg
cheyenne
 
Die Schlaumeier haben einen anderen Platz genommen, das erste Nest, was diesen Namen eigentlich nicht verdient hat, habe ich so entfernt, wie Du beschreibst, sogar mit Atemmaske.

Das zweite ist nun in einer Ecke, die weit von der Balkontür entfernt ist. Dort stehen zwei winzige Tischchen mit Bougainville drauf. Darunter gefiel es Ihnen offensichtlich.

Ich war maximal einen Tag nicht auf dem Balkon, das hat offensichtlich gereicht, vermutlich haben sie vorher schon ein bisschen was angeschleppt, und ich habe es, weil so versteckt, nicht gemerkt.

Ja sicher haben sie sich das gemerkt, dass sie einmal erfolgreich gebrütet haben auf dem Balkon, aber sie waren in der Zwischenzeit woanders, und da sollen sie bitte wieder hingehen. Es ist gar nicht so einfach die Nistmöglichkeiten zu unterbinden, wenn man den Balkon nicht vernetzen will. Denn die Tauben brauchen ja nichts, die legen ihr Ei ja sogar auf einem Reklameschild!

hmmmpf. :rolleyes:

Danke für die Tipps.


lg
cheyenne
Also, bei mir haben sie damals in der weitest entferntesten Ecke gebrütet und trotzdem den Balkon über die volle Länge zugeschissen. Das war so ekelhaft.
Ganz abgesehen davon, dass bei mir die Tauben damals auch manchmal durch das gekippte Fenster in die Wohnung kamen.

Das grösste Problem mit Tauben in der Stadt sind die Leute, die Tauben füttern und die Leute, die achtlos Lebensmittel auf die Strasse werfen.

Ich habe im Rahmen meiner Tätigkeit schon sehr viel mit Tauben erlebt und es ist und bleibt eine riesige Sauerei.
Die Viecher dringen in der Stadt überall ein. Taubenkadaver und Taubennester findet man genauso in Hinterhöfen von Hotels, wie in Lüftungskanälen, oder in leerstehenden Häusern. In Letzterem dann massenweise, denn wenn erst eine Taube durch eine zerstörte Scheibe eingedrungen ist, dann kommen viele hinterher.
Tauben dringen aber auch in Lagerhäuser ein und zerstören ganze Kleider- und Schuhkollektionen.
Wer das noch nicht erlebt hat, der kann es sich nicht vorstellen.

Dagegen sind Mäuse im Haus wirklich posierliche Tierchen mit geringem Schadenspotential.
 
PS: Das ist nicht mein Horrorszenario und nur die Hälfte der gesundheitlichen Gefährdung, die unter BGI 892: Gesundheitsgefährdungen durch Taubenkot, 3. Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Kontakt zu Taubenkot aufgeführt wird.

Die Vorgaben für den Arbeitsschutz sind eindeutig:
4.2 Tätigkeiten in Bereichen, die geringfügig mit Taubenkot verunreinigt sind
Werden Tätigkeiten mit Kontakt zu Taubenkot durchgeführt, sind diese Tätigkeiten entsprechend der BioStoffV der Schutzstufe 2 zuzuordnen.

Bei der Auswahl der Schutzmaßnahmen ist zu unterscheiden zwischen Tätigkeiten mit geringfügiger Exposition und Tätigkeiten mit erhöhter Exposition. Um geringfügige Exposition handelt es sich, wenn es nur für kurze Zeit zu einem Kontakt mit geringen Mengen an Taubenkot kommt, wie z.B. das Entfernen einzelner Nester und die Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten, sofern dabei nur in geringem Ausmaß Staub und Aerosole freigesetzt werden.

Bei diesen kurzfristigen Arbeiten müssen keine zusätzlichen Reinigungsarbeiten durchgeführt werden. Jedoch ist auch hier auf besondere Hygienemaßnahmen zu achten. Die Persönlichen Schutzmaßnahmen entsprechend Abschnitt 5.2.2 sind zu beachten.
Man sollte immer bedenken- Die heutigen Arbeitsschutzbestimmungen wurden eingeführt, um für den Arbeitgeber die Krankheits- und damit Ausfallzeiten der Arbeitnehmer zu minimieren und den Arbeitnehmer maximal vor gesundheitlichen Folgen einer Arbeiten zu schützen.
Die Durchsetzung der Arbeitsschutzbestimmungen ist für den Arbeitgeber mit Kosten und Aufwand verbunden.
Daher kann man immer fest davon ausgehen, dass sie in den Jahrzehnten der Erfassung von Krankheiten und Unfällen in Zusammenhang mit diesen Arbeiten begründet sind.
Oder glaubt irgendjemand, dass ein Arbeitgeber diesen Aufwand treiben würde, wenn es dafür keine Notwendigkeit gäbe?

Felis deine Aussage erinnert mich nur an eines: Es gibt leider immer wieder Arbeiter, die den Arbeitsschutz missachten und Gefahren unterschätzen, sich dadurch selbst in Gefahr bringen, auch Unfälle erleiden, nur um eine Arbeit schnell und ohne Behinderung durch eine persönliche Schutzausrüstung auszuführen.

Ich habe dafür keinerlei Verständnis und bin im Gegenteil der Meinung, dass die Arbeitsschutzbedingungen für das Ausführen der verschiedenen Arbeiten das an Schutz aufzeigen, was zur sicheren Vermeidung von gesundheitlichen Folgen notwendig ist.

Deshalb kann man sich mMn. durchaus auch dann daran orientieren, wenn man vergleichbare Arbeiten im privaten Bereich ausführt.
 
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