Burn-Out? Durch Schimmelpilze, Umweltgifte, tote Zähne?

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08.09.07
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Hallo,

ich bin neu hier und wende mich verzweifelt an Euch!
Mitte April d. J. brach ich während meines Urlaubs zusammen und konnte nicht mehr aufstehen. Das hatte sich schon vor Monaten angekündigt. Immer wieder starker Schwindel, Herzstolpern und das Gefühl zu schweben.
Die Vorgeschichte ist auch psychologisch erklärbar. Druck und Stress durch hohes Arbeitstempo und -quantität. Dazu Psychoterror durch meinen Vermieter, da ich einen Anwalt eingeschaltet habe, damit der explosionsartige Schimmel in allen Räumen der Wohnung endlich professionell entfernt würde. Ich hatte im Dezember einen Experten von der Landesgewerbeanstalt kommen lassen, wegen der Ursachen und zur Klärung der Frage nach dem Verursacher. Eindeutig Kältebrücken, bauseite Fehler, defekte Heizung, fehlende Isolierung usw. Ich hatte mich natürlich erkundigt, ob dieser Schimmel gefährlich sei. Der Fachmann meinte NEIN. Ende Dezember bekam mein Sohn eine Lungenentzündung, er ist Asthmatiker und ich brachte ihn sofort aus dieser Wohnung. Ich blieb, suchte sofort nach einer geeigneten neuen Wohnung und kündigte fristlos zum Februar. Bis zum Tag des Umzugs ging es mir bereits seit Wochen grottenschlecht. Schwindel, Erschöpfungszustände - bei welchen auch Schlafen nicht mehr half. Ferner starke Glieder- u. Muskelschmerzen. Am Tag des Umzugs hatte ich bereits Fieber. Da musste ich aber jetzt einfach durch. Kurz nach dem Umzug verschlechterte sich mein Zustand immer mehr. Ich konnte für 2 Monate nachts überhaupt nicht mehr durchschlafen. Höchstens für 1-2 Stunden. Herzrasen, Angstgefühle, Weinerlichkeit sowie die bereits beschriebenen Symptome. Seit einiger Zeit auch Akne am Rücken (sog. Managerakne), Haarausfall. Als ich Mitte April endlich den Mut und die Kraft fand zum Arzt zu gehen, wurde ein Burn-Out diagnostiziert einhergehend mit Erschöpfungsdepression. Damit konnte ich zunächst auch umgehen. Ich wurde für ca. 3 1/2 Monate aus dem Verkehr gezogen. Gebessert hat sich dadurch, dass ich nicht mehr heule, aber alles andere ist nach wie vor vorhanden. Am meisten leide ich unter der Erschöpfung. Ich funktioniere tagsüber im Geschäft, ansonsten klappe ich nach wie vor zusammen, schlafe einen Totenschlaf, kann mich phasenweise nicht vom Bett erheben. Ich bin alle 2 Tage wie ausgeknippst. Ein Horror auch für meinen 10-jährigen Sohn, ich bin allein erziehend. Inzwischen glaube ich nicht mehr, dass ich eine Erschöpfungsdepression habe, habe übrigens nie Psychopharmaka oder Schlafmittel genommen. Dazu sagte mein Bauch ganz deutlich NEIN. Die Diagnosen gehen nunmehr in Richtung vegetative Dystonie. Klar war ich supergestresst, habe alles selbst geschultert bei einer 45/50-Stunden-Woche!
Aber, irgendwann erholt man sich doch, oder? Neu ist auch, dass ich seit meinem Zusammenbruch sehr aggressiv bin. Ganz schnell endstufengenervt.
Kann es sein, dass mich der Schimmel niedergestreckt hat und wie kann man das rekonstruieren? Ich hatte damals über die Kinderärztin von uns beiden Blut entnehmen und auf Schimmelpilze untersuchen lassen. Angeblich bei beiden negativ. Meine Ärztin hat ebenfalls ein großes Blutbild machen lassen, angeblich auch alles i.O. Des Weiteren habe ich hier gelesen, dass auch tote Zähne ziemlich Schlimmes anrichten können - ach ja, in diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass vor ein paar Wochen mittels eines CT entdeckt wurde, dass ich zwei Bandscheibenvorfälle im Halswirbelbereich habe. Damit noch nicht genug. An meinem Arbeitsort sterben auffällig viele Mitarbeiter plötzlich an Hirnblutung oder Krebs. Vielen fallen die Haare aus und ebenso viele fühlen sich völlig kaputt, erschöpft. Ist das nicht auffällig oder bilde ich mir da etwas ein????? Habe, da unser Trinkwasser dunkelbraun aus der Leitung kommt, darauf gedrungen, dass dies untersucht wird. Dies geschah und heraus kam, dass der Eisenwert um das 1,5-fache erhöht sei. Mehr allerdings nicht. Ich trinke dieses Wasser seit ca. 1 Jahr nicht mehr.
Gibt es vielleicht irgendjemanden, der mir Adressen oder Links empfehlen kann, wie man diese komplexe Geschichte entwirrt? Vielleicht hat jemand ähnliches durchlitten. Bin für jeden Hinweis absolut dankbar!!! Ganz liebe Grüße, Twiggy66
 
Hallo Twiggy!

Erst mal herzlich willkommen bei uns im Forum!

Wenn ich mir Deine Geschichte so durchlese, würde ich am ehesten erst mal auf eine starke Übersäuerung tippen. Die Sache mit den Schimmelpilzen als Wohngifte und das verschmutzte Leitungswasser können auch noch eine wichtige Rolle spielen, aber durch Deinen vielen Stress am Arbeitsplatz tippe ich eher auf eine saure Stoffwechsellage. (Rückenprobleme und Haarausfall weisen auch stark in diese Richtung, dazu die "schwachen Nerven")

Ich kann Dir das Buch
Bücher von Amazon
ISBN: 3517066966

Die Entsäuerungsrevolution von Hannelore Fischer-Reska
sehr empfehlen, ausserdem natürlich ;) Dich hier im Forum in den einzelnen Rubriken über Umweltgifte, den Säure-Basenhaushalt, und im Forum-Wiki einzulesen.

Dort stehen sehr viele hilfreiche Tipps und ich bin mir sicher, das Du mit einer Ernährungsumstellung und einer guten Basenmischung erstmal eine gute Basis für Dich findest, Dich wieder ins Gleis zu bringen.

Ich hab übrigens auch entsäuert, und bleibe bei dieser Ernährungsform, weil es für mich sehr viel gebracht hat. Deshalb kann ich es Dir sehr empfehlen.

Lieber Gruss
Karin
 
Hallo Twiggy,

ein herzliches Willkommen hier im Forum! :fans: ;) .

Das ist ja eine üble Geschichte, und ich habe den Eindruck, bei Dir kommen mehrere Sachen zusammen und führen dazu, daß es Dir so mies geht.

1. Schimmel:
Ich verstehe den "Fachmann" nicht, der behauptet, der Schimmel sei nicht gefährlich. Die Reaktion vor allem Deines Sohnes zeigt doch, daß er nicht ungefährlich ist und schon gar nicht für einen Asthmatiker.
Die Schimmelsporen gelangen überall hin und es ist anzunehmen, daß jemand, der da wohnt, sie aufnimmt und bald sensibilisiert darauf ist.
Schimmelpilze können sowohl körperliche Reaktionen auslösen, wenn sie in entsprechender Häufung auftreten, als auch giftige Verbindungen (Mykotoxine, MVOC).

Als typische Erkrankungen bei körperlichen Reaktionen sind zu nennen:

Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege
Bronchitis
Atemnot
Husten
Fieber
Reizerscheinungen der Augen
Reizungen der Haut (Neurodermitis)
erhöhte Infektanfälligkeit
chronischer Erschöpfungszustand
Konzentrationsstörungen
Muskelschmerzen
Magen-Darm-Beschwerden
und Allergien
......
Krank durch Schimmelpilze

Es würde mich interessieren, welche Blutwerte gemacht worden sind. Im üblichen Blutbild sieht man eine Sensibilisierung durch Schimmelpilze nicht. Aber Du könntest mal die IgEs machen lassen. Das sind die Immunglobuline, die ansteigen, wenn man eine Allergie auf z.B. Schimmelpilze entwickelt hat.
Das wird aber eher ein Allergologe machen (wenn man Glück hat); Hausärzte haben davon meistens wenig Ahnung.
Es muss auch nicht unbedingt eine Allergie entstanden sein; es kann auch sein, daß Du jetzt einfach besonders empfindlich auf alles mögliche bist. Das wäre dann eine unerfreuliche Entwicklung in Richtung Multiple Chemical Sensitivity (MCS), über die es hier im Forum auch schon einiges zu lesen gibt.

2.
Der Eisengehalt im Trinkwasser liegt normalerweise deutlich unter der für den Menschen als schädlich angesehenen Grenze von 200 mg/l. Bei einem Gehalt von mehr als 0,2 mg/l können aber bereits unangenehme Auswirkungen auftreten, da Eisenionen bei Kontakt mit gelöstem Sauerstoff ausflocken. Färbungen, Trübungen, Ablagerungen, Rostflecken und metallischer Geschmack sind Folgen dieses Vorgangs. Aus diesen Gründen werden bereits kleine Mengen an Eisen als störend betrachtet, obwohl Eisen als Spurenelement im Trinkwasser toxikologisch unbedenklich ist.
IfAU-Infoseite Schwermetalle im Trinkwasser

Ich wünsche Dir, daß es in einer neuen Wohnung besser wird :eek:) ...

Grüsse,
Uta
 
Hallo Karin, hallo Uta,

vielen Dank für Eure wertvollen Tipps!

Karin: Das mit der Entsäuerung werde ich nochmal in Angriff nehmen. Sowohl mein Sohn als auch ich waren übersäuert und ich hatte kurzfristig eine Ernährungsumstellung gemacht. Werde dies auf jeden Fall wieder überprüfen und definitiv aufnehmen.

Uta: Anscheinend kennst Du dich mit Blutwerten aus. Ich habe sie mal abgetippt. Vielleicht kannst Du oder jemand anderes hier etwas auffälliges entdecken:

Kalium/mmol 3,8-5 4,10
Calcium/mmol 2,15-2,65 2,24
Blutzucker 60-110 86,00
GOT/U/1 10-35 29,20
GPT/U/1 5-35 29,70
Gamma-GT/U/1 0-39 22,20 24,50
Alkal.Phosphatase/mU 35-104 61,60
Harnsäure mg/dl 2,4-5,7 3,88 4,72
Harnstoff/mg% 10-50 20,20
Kreatinin/mg% 0,5-1 0,76 0,70
Cholesterin mg/dl 0-200 206,00+
Triglyceride/mg% 0-200 207,00+
HDL mg% 40-200 42
LDL mg% 0-140 140+
TSH basal/mE/l 0,25-3,1 1,38
Leucozyten/Tsdn 4-11 5,50
Erythrozyten/Mill. 4,1-5,4 4,46
Hämoglobin /g% 12-16 14,60
Haematokrit/% 36-46 41,00
MCV 77-91 92,0+
HBE/pg 26-32 32,70+
Throbozyten/Tsdn 140-440 306

Die Ärztin meinte, alles sei okay, aber es sind ja ein paar Werte mit
+ gekennzeichnet. Ich habe keine Ahnung, ob es von Bedeutung sein könnte, erhöhte Werte bezüglich Cholesterin und Triglyceride in Zusammenhang evtl. mit meinen Symptomen zu haben. Ferner weiß ich nicht einmal, was LDL, MCV und HBE überhaupt ist.
Euch beiden noch mal vielen, vielen Dank!!!
Liebe Grüße
Twiggy66
 
Hallo Twiggy,
wo arbeitest du, was meinst du mit "Arbeitsort"? Betrifft das konkret deine Firma oder die ganze Umgebung? Was du dazu schreibst, finde ich schon ziemlich bedenklich, klingt nach einer großflächigen Dauerbelastung. Kannst du da mehr zu sagen? Gab es schon mal Untersuchungen?
Gruß
mezzadiva
 
Hallo mezzadiva,

mit Arbeitsort meine ich meine Firma. Untersuchungen gab es keine. Da wird gemauert. Ich habe so meinen Verdacht auf Asbest, Formaldehyd oder so. Definitiv sind bei uns derart viele Mitarbeiter schwer bzw. chronisch erkrankt, dass es einem Angst und Bange wird. Mehr weiß ich hierzu leider nicht.
LG
Twiggy66
 
Hallo Twiggy66,

ich empfehle dir ebenfalls, dich um Entsäuerung, Säure-Basen-Gleichgewicht und Darmflora zu kümmern. Einmalige Entsäuerung bringt nichts - nur dauerhafte Ernährungsumstellung (weniger tierisches Fett, möglichst wenig Zucker, 8 bis 10 Portionen Obst und Gemüse täglich oder entsprechende natürliche Nahrungsergänzung), und tue was für die Darmflora (kann bis zu 1,5 Jahren dauern).

Auszug von meiner HP:

Die Elastizität der roten Blutkörperchen leidet im sauren Milieu, welche die kleinsten Kapillargefäße nicht mehr passieren können. Die Durchblutung ist gestört, Sauerstoff und Nährstoffe werden somit nicht ausreichend in die Zellen befördert. Zellen sterben ab. Laut Säurespezialisten sind Schlaganfall und Herzinfarkt das Ergebnis von chronischer Übersäuerung.

Übersäuerung wirkt sich auch äußerst ungünstig auf die Darmflora aus. Die „guten“ Bakterien, die wir brauchen, um Pilze, Viren und Bakterien abzuwehren, verabschieden sich. Das ist sehr bedauerlich, denn diese „guten“ Bakterien sind Freunde und Helfer unseres Immunsystems, das sich bei Anwesenheit seiner Freunde und Helfer ungestört anderen Problemen zuwenden kann.

Das Immunsystem vernichtet Eindringlinge entweder direkt oder es löst durch die Bildung von Antikörpern gegen die Eindringlinge (Viren, Bakterien) oder durch Vernichtung der infizierten Zellen Immunreaktionen aus. Entzündungen entstehen und Freie Radikale werden freigesetzt, welche Zellen schädigen. Viele, viele Krankheiten hängen mit einem schlechten Immunsystem zusammen, auch Krebs. Ein schwaches Immunsystem kann eventuell zum Beispiel Krebszellen, die täglich entstehen, nicht erkennen und entsorgen.

Man weiß heute in der Ernährungswissenschaft (leider wissen viele Ärzte darüber zu wenig Bescheid), dass aus Übersäuerung, schlechter Stoffwechsellage und Unterversorgung mit Nährstoffen viele Krankheiten wie Rheuma, Gicht, Gastritis, Gallensteine, Nierensteine, Leberschwäche, Infektionsanfälligkeiten, Gedächtnisschwäche, Bindegewebserkrankungen, Bindehautentzündung, Allergien, Asthma, Neurodermitis, Psoriasis, Ekzeme, degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates, Zahnschäden, Magenstörungen, Verstopfung, Schwangerschaftserbrechen, Migräne, Hörsturz, Arthritis, Arthrose, Rheuma, Weichteilrheuma, Osteoporose, Durchblutungsstörungen, Herzrhytmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes Typ II, Krebs, Multiple Sklerose resultieren.

Auch Gehirn und Psyche werden beeinflusst. „Saure“ Menschen reagieren oft überempfindlich und sind gereizt, aggressiv und wenig belastbar. Dauerndes Frösteln, dauernd kalte Hände und Füße, Abgeschlagenheit und Schwächegefühl sind deutliche Anzeichen für Übersäuerung.

ach ja, in diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass vor ein paar Wochen mittels eines CT entdeckt wurde, dass ich zwei Bandscheibenvorfälle im Halswirbelbereich habe.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen HWS-Problemen und Stoffwechselstörungen. Es ist schwierig, das ganze komplexe Thema hier in Kürze niederzuschreiben.

Ein Auszug von meiner HP:

Durch Fehlstellung der Kopfgelenke kann es zu Durchblutungsstörungen (des Kopfes) kommen, was die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung stark einschränken kann. Ein möglicher Dauerdruck auf das Rückenmark führt zu Sympathikusstress. Der Sympathikus ist der Teil des Nervensystems, der den Körper auf Flucht-, Jagd- und Kampfreaktion einstellt und mit Adrenalinausstoß einhergeht. Gleichzeitig wird der Parasympathikus gebremst, u.a. wird der Darm ruhig gestellt. Das Ergebnis dieser veränderten/eingeschränkten Körperfunktionen ist Mikronährstoffmangel mit all seinen Folgen.

Du bist wahrscheinlich mehrfach belastet - eben einmal durch Übersäuerung durch Ernährung, Übersäuerung und Nährstoffmangel durch Stress und Stoffwechselstörungen durch HWS-Probleme. Schimmelpilze oder sonstige Gifte spielen vielleicht auch noch mit. Ich sehe diese allerdings nicht als Hauptverursacher für deine Probleme. Meines Erachtens muss man in solchen Fällen HWS-Probleme behandeln lassen (ist auch so ein Thema für sich, denn viele Ärzte kennen sich ungenügend damit aus, auf keinen Fall durch Orthopäden am Kopf ziehen und drehen lassen) und eben durch angepasste Ernährung/ Säure-Basenhaushalt / Nährstoffversorgung gegensteuern. Das geht - man muss sich nur damit näher beschäftigen.

Viele Grüße
Erika
 
Hallo Erika,

vielen herzlichen Dank für Deine ausführlichen Tipps!
Ich finde es toll, dass Ihr euch sofort auf die Suche nach Ratschlägen begibt!
Übersäuerung und HWS gehe ich noch diese Woche aktiv an!

LG
Twiggy66
 
Hallo twiggy66,
das was Du beschreibst kommt mir sehr bekannt vor.

Vor etwa 12 Jahren ging es mir genau so; allerdings hatte ich keinen Stress.

Mir hat dieses Buch viele Hinweise gegeben: "Die Rettungsinsel. Mein Weg durch das Labyrinth von Andreas Bosch"

Ausserdem war ich in einer Spezialklinik, die es mittlerweile leider nicht mehr gibt.
Es gibt aber eine andere Klinik, welche die Untersuchungen auch macht:
IFU - Institut für Functional Medicine und Umweltmedizin
Im Kurpark 1 D-34308 Bad Emstal (0 56 24) 925466 und 80 61 86 95

Die Seite von der Klinik ist sehr interessant: IFU Institut fr Umweltkrankheiten - Umweltmedizin in Bad Emstal

Damals war ich im Rahmen meines Aufenthaltes in der anderen Klinik an 2 Tagen in der Klinik in Bad Emstal um Untersuchungen gemacht zu bekommen.

Das was ich habe nennt sich Multiple Chemikalienunverträglichkeit - auch als Chemikalien-Intoleranz, multiple Chemikaliensensitivität, chemische Mehrfachempfindlichkeit, idiopathische Chemikaliensensitivität oder MCS von engl. Multiple Chemical Sensitivity bezeichnet - ist eine Gesundheitsstörung (Krankheit), deren Symptome durch Umweltfaktoren ausgelöst werden. Eine Umwelt-Assoziierung psychischer Symptome reicht nicht aus. Die korrekte medizinische Bezeichnung in Deutschland lautet: "Multiple-Chemical-Sensitivity"
Sie wurde erstmals im Jahr 1948 von dem Allergologen Theron Randolph festgestellt und wird bis heute kontrovers diskutiert.

Definition [Bearbeiten]Laut der Arbeitshypothese nach MR Cullen ist MCS eine erworbene Störung, die charakterisiert ist durch rezidivierende Symptome an mehreren Organsystemen. Verursacht wird MCS nach Cullen durch nachweisbare Expositionen gegenüber verschiedenen chemischen Stoffen, die bei Dosen auftreten, die von der klassischen toxikologischen Dosis-Wirkungs-Beziehung erheblich abweichen.

Folgende Kriterien nannte eine Studie des Robert Koch-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamtes im Jahr 2003 für das MCS:

Initiale Symptome im Zusammenhang mit einer belegbaren Expositionssituation (jedoch ggf. auch einschleichender Beginn)
Die Symptome werden bei der gleichen Person durch unterschiedliche chemische Stoffe bei sehr geringen Konzentrationen, auf die andere Personen im Allgemeinen nicht mit Gesundheitsbeschwerden reagieren, ausgelöst
Die Symptome stehen mit der Exposition in erkennbarem Zusammenhang (Symptome durch Exposition reproduzierbar; Besserung bei Expositionskarenz)
Die Symptome treten in mehr als einem Organsystem auf (nicht in allen Falldefinitionen gefordert)
Es handelt sich um eine chronische Gesundheitsstörung
Die Beschwerden sind nicht auf bekannte Krankheiten zurückzuführen.

Symptome und Beschwerden [Bearbeiten]Es werden Leitsymptome, Allgemeinsymptome, uncharakteristische zentralnervöse Beschwerden, neuropsychiatrische Störungen, periphernervöse Beschwerden, Hypoxie-Intoleranz, Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Symptome, Hautstörungen und Gelenk- und Muskelbeschwerden unterschieden.

Leitsymptome
Sensibilisierung auf Chemikalien
Geruchsempfindlichkeit
Kakosmie (Wahrnehmung übler Gerüche)
Allgemeinsymptome
Müdigkeit
Leistungsminderung
Schlafstörungen
uncharakteristische zentralnervöse Beschwerden
Kopfschmerzen
Verwirrtheit
Schwindel
Gleichgewichtsstörungen
neuropsychiatrische Störungen
depressive Verstimmung
Reizbarkeit
Entfremdungsgefühl
Konzentrationsstörungen
periphernervöse Beschwerden
Gefühlsstörungen
Hypoxie-Intoleranz
Magen-Darm-Beschwerden
Sodbrennen
Übelkeit
Appetitmangel
Stuhlunregelmäßigkeiten
Herz-Kreislauf-Symptome
Herzrasen (Tachykardie)
Hautstörungen
verschiedene Hautveränderungen
Gelenk- und Muskelbeschwerden
Gelenk- und Muskelschmerzen
Muskelschwäche
Es ist jedoch zu beachten, dass alleine aufgrund des Vorliegens der unspezifischen Allgemein-Symptome keine Diagnose MCS möglich ist. Solche können naturgemäß durch ganz andere Krankheiten bedingt sein, wie Infektionen, Allergien vom Typ I - IV, Autoimmunkrankheiten, Migräne usw.

MCS kann seit 1996 in Deutschland als Behinderung anerkannt und mit der Kennung "DIMDI- IDT 10 T 78.4" als "sonstige Unverträglichkeit" von Ärzten diagnostiziert werden. MCS ist, wie alle seltenen Gesundheitsstörungen, nur in dem "Offiziellen Alphabetischen Verzeichnis IDT 10" zur Deutschen Ausgabe der "ICD 10 2006 GM" enthalten.


Ursachen [Bearbeiten]Zu den Ursachen von MCS gibt es im Wesentlichen zwei Positionen:

MCS als arbeits- oder umweltbedingte Störung (mit möglicher genetischer Beteiligung), wie: Vergiftung, Entgiftungsstörung, Fehlfunktion von Nerven-, Immun-, Hormonsystem oder Atemwegen, Herabsetzung nervlicher Auslöseschwellen für Missempfindungen, Schmerzen und Fehlfunktionen. Chemische Auslöser von MCS können u. a. Lösemittel, Pestizide, bestimmte Metalle und ihre Legierungen, Verbrennungsprodukte und andere Schadstoffgemische sein (Ashford/Miller 1998).
MCS als psychosomatische oder psychiatrische Störung, z. B.: Depression, Zwangsneurose, Ökochondrie oder Chemophobie. Zahlreiche psychosomatisch orientierte Untersucher sehen die Symptome als Ausdruck einer Panikattacke oder das Krankheitsbild als eine Somatoforme Störung an. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Diagnose der Umweltbezogenheit ausschließlich auf die Überzeugung des Betroffenen, unabhängig vom objektiven Nachweis einer Exposition bezieht. Die klinische, umweltmedizinische, laborchemische Untersuchung erbringt nach dieser Auffassung keinen Nachweis einer Exposition, eines Kausalzusammenhangs zwischen Exposition und Ausmaß der Beschwerden und/oder von organisch begründbaren Erkrankungen, die die Beschwerden ausreichend erklären können. Was gegen diese Position spricht, ist die Tatsache, dass durch Psychotherapien bei MCS-Kranken bisher praktisch keine nennenswerte Heilungserfolge erzielt wurden.
Nach einem relativ neuen Gedankenansatz auf dem Hintergrund eines „Bio-psycho-sozialen“ Krankheitsmodells, sind Schadstoffe in Kombination mit psychischen oder körperlichen Vulnerabilitätsfaktoren (wie z. B. starker Stress, allergische Disposition, Asthma u. Ä.) als Risikofaktoren für MCS anzusehen. [1]
Bei einer zweiphasigen Gesundheitsstörung ist zu unterscheiden zwischen a) der Ätiologie und b) den symptomauslösenden Ursachen.

Die Aufklärung der Ätiologie wird im Einzelfall in vielen Fällen nicht gelingen, denn es gibt keine validierten differenzialdiagnostischen Methoden, die es erlauben würden, zwischen umweltbedingten oder psychogen bedingten psychischen Störungen zu differenzieren.

Ob andere Krankheiten, wie psychosomatische, psychiatrische oder andere organisch bedingte Gesundheitsstörungen, überhaupt zur MCS zu rechnen sind, ist nach der Literatur leider unklar. In Deutschland gilt für die Diagnose der MCS das Prinzip der Ausschlussdiagnostik. Die genannten anderen Krankheiten sind von Ärzten bei der Diagnose ganz anderen Kategorien der deutschen Ausgabe der ICD-10 zuzuordnen. Man sollte dabei bedenken, dass die Patienten über Symptome entzündlichen Charakters klagen (ZNS-Vaskulitis) und dass diesen eine unnötige Stigmatisierung durch eine Diagnose auf der Basis einer psychogenen Hypothese und der damit verbundene Stress, nicht zumutbar ist.


Folgen und Komplikationen [Bearbeiten]Die vielfältigen Beschwerden einer Multiplen Chemikalienunverträglichkeit schränken die Lebensqualität, das Berufsleben, die Leistungsfähigkeit und das Alltagsleben des Betroffenen stark ein. Die Kopfschmerzen und die anderen Schmerzsyndrome sowie die Allgemeinsymptome können zu häufigen Arztbesuchen und Krankschreibungen, zu häufigen Fehlzeiten, zur Arbeitsunfähigkeit, zum Missbrauch von Schmerztabletten und zur Medikamentenabhängigkeit führen.

Oft können diese Patienten schon ganz alltägliche Belastungen mit Chemikalien nicht vertragen. Duftstoffe in Parfüms, Seifen und Rasierwässern, die Ausdünstungen von Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen oder Desinfektionsmittel in Arztpraxen und Krankenhäusern machen den Patienten das Leben schwer. Diese chronische Erkrankung führt zu Konflikten in der Familie, im Freundeskreis und am Arbeitsplatz, in schwersten Formen zu sozialer Isolation.

Darüber hinaus ist der Betroffene möglicherweise auch noch stigmatisiert, weil die Angehörigen, die Kollegen und die Ärzte die Beschwerden häufig verkennen und ihn als "hysterisch" oder "psychisch krank" bezeichnen.


Behandlung [Bearbeiten]Laut den Erfahrungen des Fachkrankenhauses Nordfriesland können bei MCS hilfreich sein (Schwarz und Bauer, 2006):

Schulungsmaßnahmen die das Coping (=Umgang mit der Erkrankung) verbessern
Schulungsmaßnahmen die den Wissenstand über die Erkrankung verbessern
Expositionsvermeidungs- bzw. minderungsstrategien
Eliminations-/Rotationskost u. a.
Behandlung und Supplementierung mit Mikro- und Makronährstoffen
Hyposensibilisierung nach der modifizierten Millertechnik
psychotherapeutische Unterstützung
Ein Positionspapier des Arbeitskreises „Klinische Umweltmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin aus dem Jahr 2002 empfiehlt zur Behandlung von MCS Psychotherapie und kognitive Verhaltenstherapie. Eine stützende psychiatrische oder psychologische Behandlung sei sinnvoll wenn sie die Vermittlung von Bewältigungsstrategien zum Ziel habe. (Vgl.: Deutsches Ärzteblatt 99, Ausgabe 38 vom 20. September 2002).

Liegen neben nichtallergischen Reaktionen auch andere Krankheiten entzündlichen Charakters vor, so müssen diese austherapiert werden.

Die Deutsche Gesellschaft Multiple-Chemical-Sensitivity warnt vor einer Selbstmedikation mit einer Megadosierung von Antioxidantien (7 g tgl.) wegen der dabei bekannten pro-oxidativen Wirkung, verbunden mit vermehrter Freisetzung von freien Radikalen.

Nachdem Allergien nicht zur MCS rechnen, muss berücksichtigt werden, dass für nichtallergische Reaktionen mit unbekanntem Pathomechanismen keine validierte Therapie bekannt ist. Eine bei einer vasculitis allergica als gelegentlich Begleitsymptomatik auftretende Hypersensibilitäts-Vaskulitis rechnet ebenfalls nicht zur MCS. Sie ist auch in der Versorgungsmedizin nach einer anderen Ziffer der gutachterlichen Anhaltspunkte zu bewerten. Ebenfalls nicht zur MCS rechnen durch akute Noxen und Sick-Building-Syndrom bedingte Symptome. MCS ist demnach als Reaktion auf eine toxikologische Hintergrundbelastung charakterisiert.


Studien [Bearbeiten]In einer Langzeit-Verlaufsstudie wurde der Therapie-Erfolg einer multdimensionalen Behandlung von 224 chronisch kranken umweltmedizinischen Patienten - darunter 113 mit MCS - untersucht: Bei der Häufigkeit und Schwere der Symptome konnten im Durchschnitt Verbesserungen von 25-35% erzielt werden. Die Anzahl der Krankheitstage nahm um 34-67% ab. Prädiktoren für einen positiven Verlauf waren: Erkrankungsdauer < 5 Jahre, ein offenes Krankheitsmodell der Patienten, Mehrfachkontakte, Umsetzung von Expositionsminderungs-Maßnahmen, Ernährungsumstellung und in ein umweltmedizinisches Konzept integrierte psychotherapeutische Maßnahmen. Externe Psychotherapie ohne Berücksichtigung der umweltmedizinischen Aspekte erbrachte im Vergleich kaum Verbesserungen. [2]
Eine deutsche Studie untersuchte bei 521 Probanden die Entgiftungsenzyme NAT2, GSTM1, GSTT1, GSTP1 und ermittelte per Fragebogen Probanden mit und ohne selbstberichtete MCS. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Probanden mit selbstberichteter MCS signifikant häufiger sogenannte langsame Acetylierer bezüglich des Gens NAT2 waren und/oder funktionsunfähige Varianten der Gene GSTM1 und GSTT1 aufwiesen. Zusammenhänge zwischen Varianten des Gens GSTP1 und selbstberichteter MCS wurden in Verbindung mit NAT2, GSTM1 und GSTT1 beobachtet. Die Autoren kommen zu der Auffassung, dass ihre Ergebnisse die Gen-Umwelt-Wechselwirkungen widerspiegeln, die bei Menschen mit Krankheiten wie MCS und CFS zu einer erhöhten Chemikalienempfindlichkeit führen. Environmental Health 2007, 6:6
Gemäß einem Beschluss der Bundesregierung im Jahr 1996 (BT-Drs. 13/6423, BT-Drs. 14/7463, Ziff. 4) wurden Haushaltsmittel für eine multizentrische MCS-Studie, sowie die Gründung eines entsprechenden Forschungsverbunds, zur Verfügung gestellt. Die Studie zum MCS-Syndrom, bestehend aus vier Forschungsprojekten, wurde vom Robert Koch-Institut koordiniert. Es beteiligten sich an den Projekten die umweltmedizinischen Ambulanzen der Universitäten Aachen, Berlin/Charité, Freiburg, Gießen und München/Ludwig-Maximilians-Universität sowie des Fachkrankenhauses in Bredstedt. Einbezogen wurden in diese Studie nicht etwa nur potentielle MCS-Patienten, sondern - mit dem Ziel der Qualitätssicherung in den Kliniken - alle Patienten mit umweltbezogenen Beschwerden. 84% dieser Patienten erfüllten bezogen auf die Lebenszeit die Diagnosekriterien für mindestens eine psychische Störung. Dabei wurde die Diagnose "Undifferenzierte Somatisierungsstörung" am häufigsten gestellt. Es war jedoch von vorneherein klar, dass die MCS-Fallkriterien nur von einer Minderheit der erfassten Patienten erfüllt werden würden. Eine Aufklärung der Ätiologie (der initalen Ursachen) war nicht möglich. Deshalb bleibt die Hypothese einer psychosomatischen Verursachung weiterhin fragwürdig. Aber auch ohne neue Erkenntnisse zur Ätiologie und zu den Pathomechanismen handelt es sich um eine existente Gesundheitsstörung. Die Studie kommt weiter zu dem Schluss, dass für MCS weder eine eigene Krankheitsentität gefunden werden konnte, noch war ein gleichartiger Symptomenkomplex erfassbar. Zudem gebe es noch erheblichen Forschungsbedarf. Der Dissens ob der Begriff MCS als Sammelbegriff umweltbezogener Symptome oder - unter Beachtung des Prinzips der Ausschlussdiagnostik - als eine Gruppe von Symptomen mit unbekannten Pathomechanismen verstanden werden soll, besteht weiter. Konsens herrschte dagegen darüber, dass MCS-Patienten schwer krank sind und einen hohen Leidensdruck haben. Duftstoffe sollten gemieden werden. Wegen der individuell ausgeprägten Sensitivitäten stehe derzeit keine validierte Testmethode zur Verfügung.
Eine deutsche Studie zum Zusammenhang von MCS und Beruf fand MCS-Betroffene stark überrepräsentiert in einigen gewerblichen Berufen mit hoher Schadstoffexposition, z.B. Laborpersonal, Drucker, Fußbodenleger, Maler/Lackierer.
Eine schwedische Vergleichstudie von 15 Maler/Lakierern mit MCS mit Maler/Lakierern ohne MCS bei Konfrontation mit Lösungsmitteln unter Laborbedingungen ergab eine erhöhte Anzahl subjektiver Beschwerden bei den MCS Betroffenen. Objektiv war weder eine vermehrte Rötung der Augen, noch eine Veränderung der Nasenschleimhäute oder der Serumkortisonwerte feststellbar. Tendenziell zeigten die MCS Patienten einen Abfall des Prolaktinspiegels im Vergleich zur Kontrollgruppe. Der Prolaktinspiegel variiert bei Menschen allgemein unter Stressbedingungen. Die MCS Patienten zeigten im Vergleich zu den Kontrollpersonen deutlich höhere Anzeichen von Angst und Depression unabhängig von der Exposition. Antonis Georgellis, Birgitta Lindel, Anders Lundin, Bengt Arnetz, Lena Hillert, multiple chemical sensitivity in male painters, a controlled provocation study, Int. J. Hyg. Environ. Health 206, 531 ± 538 (2003)
Zum Vergleich mit den Umweltpatienten untersuchte man dort eine Kontrollgruppe in Alter und Geschlecht angeglichener, beruflich schadstoffexponierter Arbeitnehmer in der Halbleiterindustrie (Siemens AG München-Neuperlach). Im Unterschied zu den MCS Patienten fand man bei diesen Personen bei tendenziell höherer Chemikalienbelastung durch den Arbeitsplatz lediglich eine psychiatrische Morbidität von ca. 25%, was ungefähr der in der Normalbevölkerung entspricht. Vor allem die somatoformen Störungen spielten im Kontrollkollektiv im Gegensatz zu den MCS Patienten eine deutlich untergeordnete Rolle. S. Bornschein et al., 50 Jahre MCS – Alte Theorien und neuere Erfahrungen an einer universitären Umweltambulanz Umweltmed Forsch Prax 10 (6) 2005
Eine amerikanische Studie mit 917 Befragten, die sich selbst als MCS-Betroffene sahen, berichtet über deren Erfahrungen mit 101 Therapiearten. Dabei schnitten eine schadstoffarme Umgebung und Chemikalienvermeidung sowie Beten als die drei hilfreichsten Maßnahmen ab. Eine schadstoffarme Umgebung und Chemikalienvermeidung empfanden 56,5% bzw. 56,2% als sehr hilfreich. 38% bzw. 38,6% stuften dies als etwas hilfreich ein und 4,7% bzw. 4,5% konnten dabei keinen Effekt feststellen. Beten empfanden 28,6% der Befragten als sehr hilfreich. 35,6% als etwas hilfreich und 34,4% als nicht hilfreich. Psychotherapeutische Maßnahmen, die darauf zielten die Erkrankung zu heilen empfanden 4,7% als sehr hilfreich. 15,5% als etwas hilfreich und 65,3% stellten dadurch keinen Effekt fest. Psychotherapie als unterstützende Maßnahme im Sinne von Coping bewerteten 17,3% als sehr hilfreich, 47,7% als etwas hilfreich und 24,1% als nicht hilfreich. (Vgl.: P.R. Gibson u. a.; 2003).
Bei der Hyposensibilisierung nach der modifizierten Millertechnik steht der endgültige Nachweis der Wirksamkeit durch eine großangelegte placebokontrollierte Doppelblindstudie noch aus. Es überwiegen positive Berichte (z.B. Miller, 1977; Rapp, 1978; Scadding und Brostof, 1986; Boris, 1988; King et al., 1988a+b, King, 1992; Dixon 1999, Fox 1999) dem einige Studien mit negativen Ergebnissen gegenüberstehen (Caplin, 1973; Lehman, 1980; Jewett, 1990) Alle Studien weisen Mängel auf (z.B.: Fallberichte, kleine Fallzahlen, unklare Selektierung, keine Placebos, keine Blindung: vgl. King et al. (1984 und 1988)). (Vgl.: Klinische Erfahrungen in der Behandlung von MCSE. Schwarz 09/2004)
Im Rahmen der Münchener MCS-Studie wurde der Entzündungsfaktor Interferon Gamma als hochsignifikant bei der Analyse von MCS-Patienten im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe gemessen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass sich MCS-Patienten in einer permanenten proinflammatorischen Reaktionslage unter anderem ihrer Lymphozyten durch Schad- und Reizstoffkontakte befinden. (Vgl.: Zeitschrift für Umweltmedizin; 2002/3)
In einer Studie wurden 36 MCS Patienten mit 37 gesunden Kontrollpersonen verglichen. Alle atmeten im Wechsel normale Raumluft und ein Gemisch mit erhöhter CO2 (Kohlendioxid bzw Kohlenstoffdioxid) Konzentration ein. Kohlendioxid ist stets in der Atemluft aller Menschen vorhanden. Direkt nach der CO2 Atmung wurden mittels psychologischer Standardfragebögen Werte für Angst und Panik ermittelt. Weiterhin wurden physiologische Parameter aufgezeichnet. Die MCS Patienten erreichten bei der Fragebogenauswertung erhöhte Werte für Angst und Panik. Physiologische Parameter zeigten bei MCS Patienten im Vergleich zu gesunden Personen jedoch keine signifikanten Unterschiede. Es ist bekannt, dass bei Patienten mit Panikattacken durch CO2 Atmung Panikattacken ausgelöst werden können. Die Autoren kommen zu der Schlussfolgerung, dass MCS-Patienten ähnlich wie Patienten mit Panikstörungen unter einer erhöhten Angstsensibilität leiden und unter CO2 vermehrt zu Panikattacken neigen. Aus dem Abstract der Studie geht nicht hervor, wie das Fehlen der für Panikstörungen typischen physiologischen Reaktionen bei MCS-Patienten zu bewerten ist. Poonai N, Antony MM, Binkley KE, Stenn P, Swinson RP, Corey P, and others. Carbon dioxide inhalational challenges in idiopathic environmental intolerance. J Allergy Clin Immunol 2000;105:358–63.
Eine kanadische Studie an 203 MCS- und 162 Kontrollpatienten fand eine 18-fach erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit für Personen mit bestimmten Varianten der Entgiftungsenzyme CYP2D6 und NAT2. International Journal of Epidemiology 2004 33(5):971-978; doi:10.1093/ije/dyh251


Ich denke dass Dir vieles bekannt vorkommt.
Habe mittlerweile einige Behandlungen hinter mir und kann mit den noch vorhandenen Einschränkungen leben.
Wenn Du mehr Infos möchtest, lass es mich einfach wissen.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Petra
 
Hallo Petra,

vielen, vielen Dank für deine ausführlichsten Infos!
Toll, dass du so viele Tipps hierzu geben kannst.

Mir geht es inzwischen viel besser. Kann mit den Symptomen leben.
Habe mich komplett dem Schimmelpilz entzogen und siehe da, nach 1 Jahr geht es aufwärts. Alle anderen Sachen, die mir jedenfalls bekannt sind, habe ich auch in Angriff genommen.

Danke nochmals!
LG
Twiggy66
 
Hallo liebe twiggy66,
vielen Dank für Deine liebe Antwort.

Es freut mich dass es Dir besser geht.

Mein "Weg" hat leider über 9 Jahre gedauert, weil die Ärtze gar keinen Plan hatten und ich immer auf die Psychoschiene geschoben wurde. War eine sehr harte Zeit.

Wenn Du mal was wissen willst, melde Dich einfach :).

Ich wünsche Dir eine schöne und liebevolle Woche.
Ganz liebe Grüße
Petra
 
Hallo zusammen,

es ist mir bewußt das dieser Beitrag etwas älter ist hehe ;-), ich bin im Moment voll im Thema drin und will versuchen sovielen Personen wie möglich zu helfen, die in einer ähnliche Situation sind wie ich.

Hier stehen echt hilfreiche Tipps drin, aber oftmals fehlen die Notwendigen links um sich weitere Informationen einholen zu können. Kurz zur Erläuterung:

Vor ein paar Monaten begann das Ganze. Erst haben die Symptome bei meinem 3 jährige Sohn begonnen, danach bei mir und während desen fing es auch bei meinem Mann an, dass er die übelsten Kopfschmerzen bekam. Es schien wie verhext. Immer wenn wir länger draußen waren oder einfach nicht Zuhause, ging es uns deutlich besser. Vor allem Abends fing es an und wurde in der Nacht für mich oft unerträglich. Die Symptome wechselten sich ständig ab, so das man nicht wirklich von irgendetwas ausgehen konnte. Schlaflosigkeit, Nervösität, depressives Verhalten, Magen- und Darmbeschwerden usw.

Musste mich dann selber drum kümmern da zwei verschiedene Ärzte sich nicht dazu äußern konnten. Bei näherer Recherche hab ich dann ein paar gute Pages gefunden. Und da konnte ich dann in erfahrung bringen was das alles ausgelöst hatte. Wir hatten nämlich so gut wie das ganze Haus mit Pvc ausgelegt und dies war die Ursache der ganzen Missere. Auf https://www.raumluft-analyse.de gab es die besten Informationen.

Hoffe ich kann mit dem Bericht von mir irgendwie helfen :)

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ich habe dein bericht gelesen, ich habe auch wie wir umgezogen sind in der ersten Wohnung überall pvc gelegt bekommen von unserem vermieter. Mir ging es so schlecht das wir umgezogen sind. Ich wusste nichr was ich hatte. Ich dachte da es eine Neubau Wohnung war, wäre ich auf irgend was allergisch. Also neue Wohnung, wieder pvc. Mir ging es in der Wohnung wieder schlecht. Schwindel, halskratzen,klos im hals, depressive Stimmung,panikattacken,benommheit,Übelkeit. Ich konnte nicht in der wohnung bleiben. Musste zu meiner Mutter ziehen. Ich bin erst seit drei Jahren verheiratet. Immer wenn ich draußen war ging es mir besser. Meine Frage ist we geht es euch heute wie habt ihr das Problem gelöst? Hat noch jemand mit pvc diese Erfahrungen gemacht?
LG Dona
 
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