Lösungsorientierte Kurzzeittherapie

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Bei den tiefenpsychologischen Therapieformen (zum Beispiel der Psychoanalyse) wird es als wichtig angesehen, die Ursachen, die hinter einer jeweiligen Problematik stehen, zu erkennen um dann das Problem zu lösen.

Die lösungsorientierte Therapie, nach Steve de Shazer, wendet sich direkt der Lösung zu.
Es handelt sich um ein Modell aus den systemischen Therapieformen. Es wird, ähnlich wie in der humanistischen Psychologie (Carl Rogers) davon ausgegangen, dass jeder Mensch, bzw. jedes System über ausreichende Möglichkeiten (Ressourcen) verfügt, um die Probleme zu lösen.

Es geht also im Grunde darum, die Ressourcen zu "aktivieren" um die entsprechenden Lösungen zu erreichen.

Der Fokus wird also in der Therapie auf die Ressourcen und die Lösung (weniger auf das Problem) gerichtet.

Die Theorie der Kurzzeittherapie geht davon aus, daß auch in komplexen Situationen bereits kleine Veränderungen (im Verhalten des Klienten) zu einem Verbreitungseffekt führen, der weitreichende Veränderungen im Verhalten aller übrigen im System Beteiligten nach sich ziehen kann.

Durch die Fokussierung auf die Fähigkeiten und Ressourcen des Klienten wird dieser dazu angehalten, seine Aufmerksamkeit vom Problem und der Annahme einer Unabänderlichkeit wegzuwenden und sich stattdessen zu vergegenwärtigen, daß er über autonome Möglichkeiten verfügt, die zu einer Lösung führen können.

Lösungsorientierte Kurzzeittherapie bei Therapeuten.de

Es wird davon ausgegangen, dass es hilfreicher für Menschen ist, sich von ansprechenden "Visionen" (Wunschvorstellungen) leiten zu lassen, als "in Problemen zu wühlen" ;) .
Die wird vor allem durch hilfreiche Fragen (z.B.- die Wunderfrage, siehe Anhang) erreicht.

Die Kommunikation spielt eine wesentliche Rolle.
Die Theorie der Kurzzeittherapie geht davon aus, daß soziale Realität durch Kommunikation konstruiert wird. Mehrere Personen beschreiben das gleiche Ereignis oder dieselbe Situation unterschiedlich. Dies nutzen lösungsorientierte Therapeuten und Berater bei der Intervention des Umdeutens (Reframing). "Eine Umdeutung besteht darin, den begrifflichen und gefühlsmäßigen Rahmen, in dem eine Sachlage erlebt und beurteilt wird, durch einen anderen zu ersetzen, der den Tatsachen der Situation ebenso gut oder sogar besser gerecht wird, und dadurch ihre Gesamtbedeutung ändert" (Paul Watzlawick). Es wird versucht, durch eine neue Deutung die bisherige Sicht der Dinge zu verstören. Hierdurch kann der Klient die Deutung eines Sachverhaltes als Problem verlassen und stattdessen vielleicht eine Chance oder Herausforderung wahrnehmen, wodurch sich oft andere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen einstellen, durch die sich Veränderungen ergeben können.
Lösungsorientierte Kurzzeittherapie

Weitere Informationen:

Herzlich willkommen!

www.apsys.org/LoesKurzzeittherapie.php

www.karstennoack.de/steve-de-shazer.htm#Steve

Herzliche Grüße von

Leòn
 
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