Extrakorporale Stoßwellentherapie empfehlenswert?

Themenstarter
Beitritt
10.09.08
Beiträge
3.065
Hallo, ihr Lieben!

Kennt sich jemand mit der extrakorporalen Stoßwellentherapie aus? Meine Orthopädin möchte das bei mir anwenden (5 x für insges. 400 Euro). Was ist davon zu halten? Meine Internet-Recherche ließ mich eher zurückhaltend werden. Die Orthopädin meinte auf meine Frage, ob die Schmerzen danach nicht schlimmer werden könnten, sie könne das „dosieren”, um Schmerzen auszuschließen, obwohl es einfacher wäre, einfach für eine Weile Cortison in die Schulter zu geben.

Ist diese Therapie allgemein empfehlenswert? Welche Nebenwirkungen gibt es bei welchen Körperteilen? Ist sie nicht eher dafür da, Verkalkungen aufzubrechen?

Ach ja: Bei mir soll eine eintrocknende Sehne wieder „zu neuem Leben erweckt” werden.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Sonora
Kürzlich habe ich meinen 70. Geburtstag gefeiert und muss mich nun damit abfinden doch so langsam auf die 50 zuzugehen. Kann es sein, dass ich in die falsche Richtung gehe? Nun wirst du dich fragen, was meine Bemerkung mit der ESWT zu tun hat?

Bei schmerzender Skelettmuskulatur oder der Gelenke greift der Betroffene instiktiv an diese Stellen und reibt (massiert) sie. Sofern das erfolglos ist werden meist Wärmflaschen aufgelegt und hitzebildende Cremes aufgetragen. Danach erfolgt professionelle Hilfe, wie u.a. Physiotherapie, Moorpackungen, Ultraschallbehandlungen und/oder Elektrotherapie. In dieser Situation soll nun eine noch wesentlich intensivere Reizbehandlung die Lösung sein?

Derartige Schmerz- oder Reizzustände gleichen prinzipiell Entzündungen, die durch weitere Reizsetzungen nur noch gesteigert werden. Daher mein Tipp als "oller" Physio: "Finger weg!" Übrigens ist Kortison ein Wirkstoff, der Entzündungen im wahrsten Sinn des Wortes "ausschaltet". Die Stoßwellentherapie ist genau das Gegenteil davon, bringt aber Geld in die Kasse.

Die Stoßwellentherapie wird in Deutschland von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht bezahlt und dient m.E. vorrangig der Abwendung einer finanziellen Notlage des Verordners.

Viel wichtiger scheint mir dagegen das Wissen zu sein, dass die allermeisten orthopädischen Krankheitsbilder gar keine Krankheiten, sondern Symptome gänzlich anderer, oft weit vom Schmerzort entfernter Ursachen sind. (Zu diesem Thema habe ich hier gerade einen Blogartikel geschrieben, von dem ich annehme, dass er morgen freigeschaltet wird.)

Hilfreich könnte es m. E. sein, die Lokalisation deiner Beschwerden zu kennen. Daraus ließen sich logische aber völlig andere Behandlungsvorgehen ableiten. Lass darüber einfach von dir hören.

Mit vielen Grüßen Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sonora
Danke, jetzt weiß ich mehr und Ideen habe ich auch. Der Slogan dieser Website ist: "Das Ende der Symptombekämpfung" und deshalb solltest du deinen revoltieren M. Supraspinatus, bzw. dessen Sehne mal nicht als Ursache sondern als Symptom sehen. Verständlicherweise orientierst du dich am Schmerzort und versuchst ihn mit allen Mitteln zu beruhigen. Was aber, wenn es sich dabei um eine "Telefonat" von ganz woanders handelt?

Bei meinem Auto leuchtete die Ladekontrolllampe plötzlich auf und der Mechaniker schraubte das Birnchen am Armaturenbrett heraus und behauptete das Problem so gelöst zu haben.

Die Symptomatik der Schulter-Nackenregion ist auch in meiner Praxis "tägliches Brot" und ich kann es durch Anwendung einer logischen Überlegung fast immer normalisierend beeinflussen. Rufe den nachfolgenden Link auf und lass uns danach weiter reden.

Logische Selbsthilfe bei Schmerzzuständen: Schulter- Nackenschmerzen wegen internistischer Erkrankungen

Viele Grüße Klaus
 
Hallo, lieber Klaus!

Ich werde das in den nächsten Tagen, sobald ich die innere Ruhe habe, mal genau testen und schreibe dir dann aber auf meinem anderen Thread, da bleibt es besser beim Thema! Danke noch mal!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Sonora,

ich bin durch eine Stoßwellenbehandlung (nach dreimaliger Anwendung - wenn sie dann nicht hilft, sollte man abbrechen, so die Infos meines damaligen Orthopäden - ) einen Fersensporn losgeworden. Alle anderen Therapien vorher haben nichts genützt.

Solch eine Behandlung kann also auch hilfreich sein:).
Auf 5x würde ich mich allerdings aus obigen Erkenntnissen nicht einlassen.

Liebe Grüße,
Malve
 
Hallo Malve
Wirklich prima, dass dir die Stoßwellentherapie geholfen hat!

Trotzdem habe ich Bedenken:
Ich sehe einen Fersensporn nicht als ureigenes Krankheitsbild, sondern als Symptom (Ausstrahlung) einer sich möglicherweise weit vom Ort des Geschehens abspielenden Erkrankung. Mit der Abschaltung der schmerzenden Ferse ist aber diese Ursache nicht unbedingt gleichzeitig ausgeräumt worden und sofern die weiterhin existiert, kümmert das Orthopäden nicht, denn dann behandeln z.B.(erfahrungsgemäß) Urologen oder Gynäkologen weiter.

Unser Körper ist eine Einheit, der sich nicht um die schematische Einteilung in fachmedizinische Gebiete kümmert.

Gaaanz viele Grüße
Klaus
 
Hallo Klaus:),

danke für Deine Info...

Ich habe keine Folgen davongetragen, sondern bin nach langer Leidenszeit die Schmerzen endlich losgeworden. Es hat sich keine weitere Erkrankung abgespielt, das weiß ich mit Sicherheit. Es war ein LOKALES Geschehen, und es liegt mittlerweile viele Jahre zurück. Es gab auch kein Rezidiv.

Liebe Grüße,
Malve
 
Oben