Morbus Wilson - Frage zu Kupferwerten

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Ich habe meine Laborwerte bekommen und hätte gern gewusst, ob bei mir die Kupferspeicherkrankheit in Frage kommen könnte???

Klar, ich gehe noch zum Arzt und werde die Werte besprechen, nur habe ich gern mehrere Meinungen gehört.

Durchgeführt wurde eine DMPS Urinprobe, bei der ich eine Spritze bekam und nach einer Stunde die Urinprobe abgab.

Die Werte sind jetzt folgende:

Kupfer 530 µg/l

und

1149 µg/g Krea.

Kann mir jemand eine erste Einschätzung geben, inwiefern hier eine Kupferspeicherkrankheit vorliegen könnte? Die Sympthome dieser Krankheit, was sich aus dem Internet recherechieren läßt, sind auf mich recht gut zutreffend.

Vielen Dank.
 
Hallo THL5,

soviel ich weiß, genügt die Bestimmung von Kupfer nicht zur Diagnose "Morbus Wilson".

Ein relativ aussagekräftiger und einfach durchzuführender Test ist hierbei die Messung der Ausscheidung von Kupfer im Urin, der über 24 Stunden in einem besonderen Behältnis gesammelt werden muss und am besten vor und nach einer Vorbehandlung mit D?Penicillamin (welches die Kupferausscheidung steigert) bestimmt werden sollte. Ebenso einfach ist die Bestimmung von Coeruloplasmin (Kupferträgerprotein) im Blut(serum), welches in der Regel bei Wilson-Patienten erniedrigt, jedoch bei ca. 10% normal ist; die allgemeinen Leberwerte (Transaminasen) sind häufig geringfügig erhöht. Eine relativ spezifische Untersuchung ist die Spaltlampenuntersuchung der Augen zum Nachweis eines Kayser-Fleischer-Kornealringes, der allerdings meist erst im Stadium der neurologischen Symptomatik auftritt. Die aussagekräftigste Untersuchung ist die Leberbiopsie, bei der ein kleines Stück Lebergewebe entnommen und histologisch untersucht wird. Hier findet man eine erhöhte Kupferablagerung in den Zellen. Diese Untersuchung ist trotz eines geringen potenziellen Risikos für eine Schädigung durch den invasiven Eingriff unverzichtbar bei begründetem Verdacht, insbesondere bei Kindern. Differentialdiagnostisch relativ wenig hilfreich ist die Kernspin-Tomographie, die häufig nur in späteren Stadien eine Volumenabnahme im Striatum (best. Gebiet in den sog. Basalganglien) und eine Signalhyperintensität der Basalganglien, des Thalamus und des Hirnstamms im T2-Bild zeigt; sie sollte aber zum Ausschluß anderer Ursachen der Symptomatik durchgeführt werden.
www.charite.de/ch/neuro/klinik/patienten/ag_bewegungsstoerungen/index/info/Morbus_Wilson/Morbus_Wilson.htm#5

Kupfer nach DMPS kann auch erhöht sein bei einer Schwermetallbelastung durch Amalgamfüllungen (u.a.). Insofern würde ich die gesamte Diagnostik machen lassen, und zwar bei einem Spezialisten.

Hast Du unser Wiki und die Rubrik zu "Morbus Wilson" hier im Forum gesehen?:

Morbus wilson
Morbus Wilson

https://www.symptome.ch/threads/v-a-morbus-wilson-laborwerte.104026/

Grüsse,
Oregano
 
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